Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten > Krebs im Genitalbereich

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.04.2014, 08:36
Nic1978 Nic1978 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2014
Ort: NRW
Beiträge: 22
Standard Schockdiagnose Vulvakrebs

Guten Tag zusammen,

mein Name ist nic und ich bin 35 Jahre alt.

ich möchte hier meine Geschichte niederschreiben, ich muss den ganzen Scheixx mal loswerden. Ich hoffe ich bringe alles in eine verständliche Reihenfolge:-)
August 2012 bemerkte ich nach dem Duschen eine Art Pickelchen an der innenseite der kleinen Labie. Ich habe mit Bepanthen draufgeschmiert und mir nicht so viel dabei gedacht. Der FA bei dem ich kurze Zeit später war fragte mich ob ich einen Herpes genitalis hatte.....ähm nee nicht das ich wüsste, denn Herpes spürt man !!
Dieses Pickelchen entwickelte sich und der FA gab mit Zink und Östrogensalbe mit auf den Weg.
Brennen beim Wasser lassen stellte sich im Herbst 2012 ein.
Mittlerweile war die Stelle 2 Cent stück gross und oft offen,sodass ich kaum sitzen konnte. Im Februar 2013 wurde die erste Biopsie gemacht. Ergebnis: keine Anhalt für bösartige Veränderung,aber chronisch rezedive Entzündung. Therapievorschlag: Fuzidine Creme.
Natürlich wurden ach alle anderen Krankheiten getestet......Tripper,Syphilis...etc...
Im April 2013 hatte ich dann eine Fehlgeburt und die Stelle wuchs wieder. Sie war chronisch offen und bildete immer mal wieder Pusteln. Dann habe ich einen Dermatologen kontaktiert.
Ohjee.....ich habe Packungweise Aciclovir genommen weil der gute Mann fest der Überzeugung war ich habe Herpes, obwohl Blut und Vaginalabstrich negativ waren.
All dies brachte keine Besserung. Im September 2013, also gut ein Jahr nach ersten Sympthomen kam der Juckreiz dazu, das gab dem Dermatologen Anlass eine Pilzkultur anzulegen, Candida Albacans wurde gefunden. Therapie: 6 Wochen Pilzcreme.......die Wunde, ca. 5 Cent Stück gross, wurde immer schlimmer.
Anfang November habe ich dann den Entscheidenden Schritt getan.
Ich habe meine jetzige FA aufgesucht. Sie überwies mich zu einem Kollegen zur Biopsie.
Dieser zierte sich ein wenig, meinte ich solle doch erst nochmal hochdosiert Cortison schmieren.
Gesagt getan.....doch Anfang Januar 2014 bestand ich auf die Biopsie.
Mittwoch hatte ich diese um 10:00 Uhr morgens.
Freitags um 12:00 Uhr dann besprechnungstermin bei meiner FA

Diagnose Plattenepithelkarzinom !!!!!

Meine Gyn beruhigte mich und knüpfte Kontakte zur Uni wo sie lange gearbeitet hat.
Darauffolgenden Dienstag hatte ich schon einen Termin zur Vorstellung in der Dysplasiesprechstunde.

Alle Ärzte, Schwestern etc. waren sehr nett und zuvorkommend. Es wurde uns erklärt wie der Krebs operiert wird und wie sich das Leben danach gestalltet.
Einen OP Termin bekam ich für den 21.1.2014.
Die Zeit bis zur Op verbrachte ich wie in Trance, ich weis nicht genau wie ich es überstanden habe. Hier an dieser Stelle ein großes DANKE an meine liebe Mama und meinen Mann!

Am 20.1.2014 musste ich zur Vorbereitung in die Klinik. Es wurde eine Sentinellmakierung der Lympfknoten durchgeführt, Blut abgenommen, ein Narkosegespräch geführt.

Am 21.01 war es dann soweit. Morgens um 07:30 Uhr, direkt die Erste,was ein Glück.

Mir wurde die Hälfte der rechten kleinen Schamlippe weggenommen und ein Teil unterhalb der Klitoris.

Nach der Op hatte ich keine Schmerzen, bis auf einen unangenehmen Druck auf dem Damm.
Aufstehen konnte ich Abends das erste Mal,allerdings recht schwach auf den Beinen.

Pathologisches Ergebnis: mikroinvasives Plattenepithelkarzinom unter 1 mm Tiefe G1a!
Lymphknoten Krebszellenfrei!

Das ist ein gutes Ergebnis

Gute 14 Tage nach der OP sind mir die Näthe aufgegangen und seitdem habe ich mit der Sekundärheilung zu kämpfen. Alles muss von innen nach aussen zuwachsen und abheilen.
Aber nicht nur die körperlichen Folgen machen mir zu schaffen, auch die seelischen. Ich habe mächtig Angst vor einem Rezidiv. Davor das der Krebs woanders wieder auftaucht.
Diese Angst geht soweit das ich nicht in der Lage bin mein normales Leben zu führen. Ich hocke ständig vorm Spiegel, mache mich wegen jedem bisschen total verrückt.
Meine Umwelt reagiert entsprechend genervt, Sprüche wie:" Naja, so schlimm war es doch garnicht "oder" du musste wieder ins Leben finden " höre ich ständig.
Auch ich will wieder das Leben geniessen, mit meinem Kids Spaß haben, arbeiten gehen und ein normales Leben führen.

Aber solange ich diese Wunde habe die mich schmerzt, solange ich den ständigen Druck auf das Dammgewebe und das umliegende Gewebe habe werde ich nicht ruhiger.
Keiner kann mir sagen woher dieser Druck kommt und der Gedanke macht mich verrückt man könne wieder was übersehen.

positiv Denken ist so wichtig
wenn das nur so einfach wäre!

Mitbetroffenen oder Frauen die Sympthome habe kann ich nur raten,lasst alles abklären was man abklären kann. Seid hartnäckig. Ich habe auch viel Ärzte geshen, die den Krebs nicht gesehen haben. Fühlt in euch rein, ich habe gewusste das das nichts gutes ist!

In diesem Sinne,lasst uns wieder gesund werden und noch viele Jahre bei unseren Liebsten verbringen.....

nic
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 04.05.2014, 16:18
Tinerl Tinerl ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 29.04.2014
Ort: Oberösterreich
Beiträge: 1
Standard AW: Schockdiagnose Vulvakrebs

Liebe Nic,

ich wünsche dir von Herzen, dass es mit dieser Operation erledigt ist und deine Beschwerden bald weg sind! Dann fällt dir hoffentlich auch das positiv Denken leichter, wachsam bleiben ist aber meine ich trotzdem nie verkehrt.
Nicht Betroffene reden sich leicht...

Alles Gute!
LG
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 06.05.2014, 17:26
jenny71 jenny71 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2014
Ort: Baden Württemberg
Beiträge: 2
Standard AW: Schockdiagnose Vulvakrebs

auch ich hatte nach der OP mit offenen Wundrändern und Eiter zu kämpfen. Mir hat eine Mischung aus Teebaumöl mit Wasser geholfen, die ich mit einer Gießkanne jedes Mal, wenn ich auf die Toilette ging über die Wunde gegossen habe - Tebaumöl ist ein natürliches Antibiotikum , die Wunde ist sehr gut abgeheilt.
Nachdem sie geschlossen war habe ich mit Johanniskrautöl (Apotheke) eingeölt - bestimmt 3 Jahre jeden Tag .... das hält die Narben geschmeidig

LG Bebe
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 06.05.2014, 18:12
Nic1978 Nic1978 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2014
Ort: NRW
Beiträge: 22
Standard AW: Schockdiagnose Vulvakrebs

Guter Tip, danke.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 20.05.2014, 22:05
claudia15476 claudia15476 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2007
Ort: Aschaffenburg
Beiträge: 167
Standard AW: Schockdiagnose Vulvakrebs

Hallo Nic,
nachdem ich mir alles durchgelesen habe, möchte ich dir sagen, dass es wichtig ist, dass du dich damit auseinandersetzt....mach nicht den gleichen fehler, wie ich, und denke, du kannst alles mit dir allein ausmachen....bitte nicht!

ich habe seit 2007 mit krebsvorstufen zu tun...es fing an am gebärmutterhals...hatte 2 konisationen, beides vollnarkose..in der uni frankfurt...
...danach ging es alle drei monate zur kontrolle...es wurde aber nichts mehr gefunden...bis 2012 mein frauenarzt eine veränderung an einer der kleinen schamlippen entdeckte....biopsie...VIN III...überweisung nach frankfurt..erneuter check...zwei weitere stellen gefunden, an der anderen kleinen / inneren schamlippe und an der hinteren kommisur....biopsie...VIN III...
...sehr schnell danach - im august 2012 - lag ich in vollnarkose im op...mit laser wurden die drei stellen herausgeschnitten...5 wo war ich daheim danach...heilung verlief gut...anfang dezember die nächste kontrolle...an allen drei stellen wieder reaktion auf die essigsäure...wieder biopsie...wieder VIN III...am 29.12.2012 lag ich erneut in vollnarkose im op....wieder 5 wo daheim....hab in der zeit gemerkt, WAS genau mir da das leben schwer macht...habe viele gespräche auch mit der oberärztin in frankfurt (dysplasiesprechstunde - frau dr. stücker ) geführt und sie hat mir genau erklärt, WIE WICHTIG die vorsorge ist...WIE WICHTIG es ist, dass ich alle drei monate den check einhalte...WIE WICHTIG es ist bei vulvakrebs schon die VORSTUFEN zu erwischen, da chemo + bestrahlung nicht wirklich in diesem areal angewendet werden bzw. helfen würden...es wird - wenn denn, wie in deinem fall - sofort geschnitten, wenn möglich großflächig, um sicher zu gehn, alles erwischt zu haben.
ja....und doch dachte ich, ich krieg das alles hin...klar...
wieder arbeiten gegangen und weiter gemacht als sei nix gewesen...alle drei monate angst gehabt wie bekloppt..schon eine wo vor dem check waren meine nerven immer blank gelegen..mein umfeld hats zu spüren bekommen....im oktober 2013 hats dann geknallt...ich hab zwar gemerkt, dass ich immer "wackeliger" wurde..immer öfter die tränen liefen, aber immer weiter gemacht....
ich bin nun seit oktober 2013 mit burnout daheim...burnout..ja, dieser "oberbegriff"....fakt ist, dass alles gelitten hat...von arbeit, privatleben..beziehung...sex...alles....ich konnte nicht mehr...hatte keine kraft mehr....ICH, der dickköpfige widder, der doch alles alleine kann hat um hilfe gebeten...ein riesen schritt für mich und heute kann ich sagen ES WAR GENAU DER RICHTIGE SCHRITT!!!!
ich habe mit hilfe einer psycho-onkologin aufgearbeitet....
...leider werden psycho-ONKOLOGEN nicht von der krankenkasse bezahlt, aber - sofern du mal dein herz erleichter möchtest!? - hier bei uns gibts die diözese würzburg, dort arbeiten psychologen ehrenamtlich, unter anderem die psycho-onkologin, zu der ich gehen darf....kostenfrei....und ja, auch wenn es "komisch" ist beim ersten mal....glaub mir, du wirst dich besser fühlen...

bitte bitte mach nur nicht alles mit DIR allein aus....auch freund können nicht SO helfen, wie eine psychologin....ich hätte schon viel früher hilfe annehmen sollen...VIEL früher...aber ich habe mein päckchen immer mehr gefüllt über die tage, monate, jahre.....und es hat mich im oktober letzten jahres umgeworfen, weil es einfach zu viel war...

ICH KANN ES DIR NUR ANS HERZ LEGEN und wünsche dir alles erdenklich gute und liebe für deinen weiteren weg!!!!!!!!
__________________
GRAB LIFE BY THE HORNS!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 20.05.2014, 22:31
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.911
Standard AW: Schockdiagnose Vulvakrebs

Wenn ein Psycho-Onkologe eine Kassenzulassung hat und der Onkologe bestätigt, dass man psychologische Hilfe benötigt, wird das sehr wohl von der Kasse übernommen. Wie kommt es zu so einer Fehlinformation?
__________________
lg
gilda
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:56 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55