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Alt 27.09.2013, 12:56
Miss_No Miss_No ist offline
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Registriert seit: 16.05.2013
Beiträge: 11
Standard Der Schmerz will nicht nachlassen...

Hallo,
lange habe ich mit mir gehadert ob ich nun auch in das Hinterbliebenen Forum wechsel.
Eigentlich wollte ich alleine damit klar kommen, nicht mehr darüber reden, es vergessen….
Aber jeder Tag tut mehr weh, es ist als würde meine Seele innerlich zerreissen, die Schmerzen, die Trauer, die immer pessimistischeren Gedanken…alles so sinnlos… Ich würde am liebsten Schreien und Weinen und nichts passiert.

Ich habe es doch alles schon einmal durchgemacht und ja das Leben ging und geht weiter, die Trauer der Schmerz verändert sich und doch, sind da diese Tage, diese Reminder…. Und alles kommt wieder hoch.

Meine Mama bereits vor 13 Jahren, mit nur 42 Jahren, am Krebs erkrankt und 1 Jahr und 3 Tage nach Diagnose verstorben…als sie starb ist ein Teil von mir mit ihr gestorben..manchmal ist es immer noch als wäre es erst gestern gewesen..

Vor 10 Monaten ist meine Oma verstorben, ich habe Ihren Tot bis heute nicht wirklich verarbeiten können, (ja bei ihr war es etwas anderes, sie wollte nicht mehr „Ach Kindchen, ich habe mein Leben doch gelebt. Nur noch im Sessel sitzen und zu wissen was man alles nicht mehr kann, da ist nichts mehr schön und lebenswert dran“.) Eine Woche bevor sie starb hat sie mein Hand gehalten und angefangen zu weinen, ich soll machen das es aufhört sie will nicht mehr. Ich war dabei als sie starb und sie durfte nicht friedlich einschlafen…diese Bilder werde ich wohl nie vergessen…

Mai 2013 -mein Vater kam ins Krankenhaus wegen Rückenschmerzen, er kam nie wieder nach Hause. (Metastasen in Skelett und Leber, Primär wurde nicht 100% ausfindig gemacht)Und er und wir hatten doch so gehofft… eine Woche bevor er starb sah alles nach Aufschwung aus, er konnte wieder selber aufstehen, sich waschen, war glücklich und stolz und dann… eine Woche später, von einem Tag auf den anderen war alles vorbei und wir kamen 10 Minuten zu spät…10 Minuten… Wäre ich doch bloß im Krankenhaus geblieben – Hat er sich im Stich gelassen gefühlt?

Ich hatte zu der Zeit einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen… jetzt kämpfe ich mich von einem Tag zum anderen durch, schlafe nicht mehr trotz Beruhigungstabletten. Jeder denkt mir geht es wieder gut, aber wenn ich selbst in den Spiegel sehe, steht da jemand Fremdes, das Gesicht lächelt aber die Tore zur Seele zeigen nur Schmerz und Traurigkeit. Ein Geist meiner selbst…Eine Marionette bei der irgendwer mir Fremdes die Schnüre zieht…

Wenn ich die Augen schließe sehe ich meine Lieben nur noch wie sie aussahen als sie schon unsere Ebene verlassen haben, ich bekommen keine Bilder mehr aus guten Zeiten mehr in das Gedächtnis.

Alles erscheint so sinnlos, alle sind sie weg, niemanden mehr mit den man reden kann, niemand mit den man wegen „früher“ fragen kann.
Und für was alles, sie hatten auch noch so viele Pläne und durften sie nie umsetzen und mussten leiden, wieso sollte es mir anders ergehen? Warum musste sie beide diese Krankheit erwischen und warum durften sie nicht alt werden? Wie soll es weitergehen? Ich kann doch nicht einfach weitermachen als wäre nichts geschehen, aber der Alltag versucht einen genau zu dem zu zwingen…die Welt dreht sich weiter…irgendwo da draußen…bei mir ist sie stehen geblieben.


Danke dass ich mich hier ausschreiben kann und leider einen sehr langen Text verfasst habe.
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