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  #1  
Alt 24.08.2008, 23:46
andrea schmitt andrea schmitt ist offline
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Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7
Ausrufezeichen Gallenblasentumor bei meinem Vater

Hallo.
Mein Name ist Andrea bin 42 Jahre alt und arbeite in einem Radiologischen Institut.Mein Vater rief mich vor 4 Tagen an und sagte mir,dass sein Hausarzt
bei einer Ultraschalluntersuchung die Gallenblase nicht abgrenzen kann.
Mein Vater kam dann sofort zu uns in die Praxis zwecks einer CT Untersuchung.Der Befund ist fürchterlich.
Gallenblasentumor mit Infiltration in die Leber und in den Darm.Lymphome im gesamten Abdomen.
Donnerstag hatten wir einen Vorstellungstermin im Krankenhaus Kemperhof(Koblenz) bei Prof.Markus (Bauchchirurgie).
Man sagte uns,dass eine OP sehr schwierig sei man müsste erst eine Bauchspiegelung vornehmen um sich ein genaues Bild zu machen.
Termin ist am kommenden Donnerstag. Ich und die ganze Familie haben natürlich sehr viel Angst und stehen alle unter Schock.
Wer kann mir helfen und weiss Bescheid über diese Erkrankung??
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  #2  
Alt 01.09.2008, 21:50
andrea schmitt andrea schmitt ist offline
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Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Letzte Woche wurde bei meinem Vater eine Darmspiegelung vorgenommen.Histologische Ergebnis kam heute:Adeno CA
Am kommenden Freitag soll operiert werden.Was operiert wird wissen wir noch nicht.Vorrangig ist wohl der Darm, da der TU in die rechte Colonflexur reinwächst.
Ich habe ein grosses Problem mit den Ärzten.Die einen sagen wir können ihn nicht mehr heilen und der andere sagt"Dann machen wir mal ein paar Chemo´s und schauen dann weiter".
Mein Vater ist voller Hoffnung.Wir die Familie haben sehr viel Angst um ihn, denn wir wissen, dass es keine Heilung gibt.
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  #3  
Alt 17.09.2008, 17:23
no-dr no-dr ist offline
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Registriert seit: 14.09.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Liebe Andrea,
viel Kraft dir, deinem Vater und der Familie. Wie geht es ihm inzwischen? Wie liefen die Untersuchungen? Was ist gemacht worden, wurde mit Chemo angefangen?
Meiner Oma (70) wurde vor zweieinhalb Wochen die schon massiv entzündete Gallenblase entfernt, dabei ein Tumor gefunden und Teil von Magen gleich mitentfernt. Vor drei Tagen hab ich vom Befund erfahren: bösartig. Bisher hatten wir noch die Hoffnung, dass nur die schwere Entzündung um sich gegriffen hätte... aber es ist doch Krebs. Chemo soll folgen...

Wie empfindest du die Klinik? Liegt sie weit von eurem Wohnort entfernt? Wie seid ihr auf sie gestoßen?
Ich fühle meine Oma in unserem Provinzkrankenhaus schlecht aufgehoben. So ein seltener Krebs, davon haben die doch keine Ahnung...
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  #4  
Alt 20.09.2008, 13:38
andrea schmitt andrea schmitt ist offline
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Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Hallo
Vielen Dank für Deine Antwort.
Mit der Klinik sind wir sehr zufrieden.Ich muss dabei sagen,dass ich in einem Radiologischen Institut arbeite und meine Chef´s haben mit sehr geholfen haben.Die Ärzte kennen sich ja untereinander.Dadurch hatte wir natürlich keine Probleme mit Terminen.Mein Vater hat die OP(nur Seit-to Seit OP wegen dem drohenden Darmverschluß) sehr gut überstanden.Am kommenden Dienstag haben wir einen Termin in der Onkologischen Abteilung im Krankenhaus.
Letzten Mittwoch hatten wir einen onkologischen Arbeitskreis bei uns in der Praxis.Die Befunde meines Vaters wurden da auch vorgestellt.Die Meinung der Onkologen war halt,dass wenn mein Vater einen Therapiewunsch hat, kann man eine Chemo machen.Die aber keinen sonstigen Erfolg erzielt.Mein Vater klammert sich aber so sehr an die Chemo,dass wir uns nicht trauen ihm die Wahrheit zu sagen,dass es sich um keine Therapie handelt die noch irgendetwas bringt.Im Moment geht es ihm körperlich sehr gut.Soll er nicht besser diese Zeit nutzen?Bis dann
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  #5  
Alt 20.09.2008, 18:01
Sabine O. Sabine O. ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 152
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Liebe Andrea,

als bei meinem Vater Gallengangkrebs diagnostiziert wurde, war auch klar, dass nur eine palliative Chemo in Frage kommt. Mein Papa hat sich auch sehr daran festgehalten, denn mit der Chemo hatte er immer das Gefühl, es wird etwas gegen diese Sch...krankheit gemacht. Die Chemo hatte kaum Nebenwirkungen, war absolut gut verträglich und hat ihm einfach psychisch unheimlich geholfen. Und auch physisch gab es - wenn auch nur leichte - Verbesserungen der Werte. Also nutzlos war es nicht. Die Chemo hat auf jeden Fall den Verlauf verlangsamt! Mein Papa fühlte sich fit, hat Pläne gemacht etc. Ich fand es ganz wichtig, ihm nicht die Hoffnung zu nehmen. Was sind schon Prognosen? Jeder Mensch ist anders und keiner weiß genau, was wann und wie passiert - Gott sei Dank!
Gerade wegen der Chemo und dem damit verbundenen positiven Gefühl für meinen Papa hat er bis kurz vor seinem Tod ein relativ eigenständiges Leben führen können und das war für ihn, der immer alles selbst bestimmt und kontrolliert hat, ganz, ganz wichtig.

Liebe Andrea, deshalb würde ich Dir raten, dass Ihr Deinen Vater bei allem unterstützt, was er möchte. Und wenn die Chemo für ihn wichtig ist, dann kannst Du ganz sicher sein, dass den Ärzten primär die Lebensqualität des Patienten am Herzen liegt (das war zumindest bei uns so).

Dir, liebe Andrea wünsche ich ganz viel Kraft und noch ganz, ganz viele schöne Momente für Dich und Deinen Papa!!

Herzliche Grüße
Sabine
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  #6  
Alt 22.09.2008, 07:45
Haueis Haueis ist offline
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Registriert seit: 18.09.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Liebe Andrea,

ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft in der kommenden Zeit.
Erfüllt deinem Vater den Wunsch mit der Chemo, so gibt er sich nicht
auf und fühlt, dass man etwas für ihn und gegen seine Krankheit macht.
Es ist schlimm zu wissen, dass es keine Hoffnung gibt und es vor dem
Kranken verheimlicht. Mein Mann ist Ende April 08 auch mit der Diagnose
"Verdacht auf Klatskin-Tumor" ins KH eingeliefert worden, auch er konnte
nicht operiert werden. Er bekam einen künstlichen Stend, man behielt ihn
fast 5 Wochen im Krankenhaus, um ihn "aufzupäppeln" und wir wurden am
3.6.08 mit dem Kommentar des Professors entlassen " .. wir können mehr
nicht für Sie tun, gehen sie mal nach Hause und regeln ihre Angelegen-
heite ...))) Das war krass; mein Mann ist dann nochmal in die Uniklinik Bonn
gekommen, um den Stend zu erneuern - Die Ärzte dort waren menschlich
und nahmen ihm nicht die Hoffnung. Ich wußte jedoch, daß er keine Chance mehr hatte. Mein Mann selber hat die Hoffnung auf Heilung nie aufgegeben. Ich habe auch nicht offen mit ihm über seine Krankheit und das er keine Chance mehr hatte, gesprochen, weil ich Angst hatte, dass es endgültig ist ... heute bereue ich dies. Er war dann noch 3 Wochen bei mir zu Hause, die letzte Woche verließ ihn dann die Kraft und seine Hoffnung. Er ist dann am 29.7. im Alter von 57 Jahren gestorben.

Liebe Andrea fühle Dich fest gedrückt und sei tapfer. Viel Glück
Brigitte Haueis
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  #7  
Alt 22.09.2008, 18:23
andrea schmitt andrea schmitt ist offline
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Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Vielen Dank für Eure Antworten.
Mein Bruder und ich sind inzwischen auch der Meinung,dass wir ihn mit der Chemo bestärken sollten.Wie ihr schon alle sagt es ist ein psychisches Problem.Mein Vater hat noch viele Pläne.Mit der Chemo glauben wir wird er es hoffentlich noch einige Zeit rauschieben können.Die große Frage stellen wir uns.Wieviel Zeit bleibt uns noch mit unserem Vater? Die Ärzte können uns das nicht sagen.Die Krankheit hat meinen Bruder und mich fest zusammen geschweisst, denn unsere Mutter ist vor 23 Jahren ganz plötzlich im Urlaub an einer Lungenembolie gestorben.
Ich bin meinem Bruder aber natürlich auch unseren Partnern sehr dankbar, dass sie das alles mit uns teilen.
Denn ohne Familie geht natürlich garnichts.
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  #8  
Alt 23.09.2008, 08:17
Haueis Haueis ist offline
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Registriert seit: 18.09.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Liebe Andrea,


es ist schön, dass dein Bruder und du dadurch noch näher
zusammen kommt. Wir haben das in unserer Familie durch
die schwere Krankheit und den Tod meines Mannes auch
gespürt. Die ganze Familie hält noch enger zusammen, auch
die Kinder von meinem Mann (sind aus der erste Ehe) halten
nach dem Tod fest zu mir und wir versuchen so oft es geht
uns zu sehen. Es ist schön, das ihr Partner habt, die euch in
dieser schweren Zeit helfen - auch in der Zeit danach.
Wieviel Zeit eurem Vater bleibt, liegt in Gottes Hand. Mir
konnten es die Ärzte auch nicht sagen, so 2-3 Monate oder früher
oder später ...))) sie legen sich halt nicht fest. Aber macht eurem
Vater die verbleibende Zeit so schön es geht.
Viel Kraft und alles Gute
Haueis
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  #9  
Alt 23.09.2008, 14:23
Tina1980 Tina1980 ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Ort: Hennef
Beiträge: 57
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Hallo,

ich kann nur allen Vorredner beipflichten. Die Chemo sit sehr wichtig
für Deinen Vater. Ein Strohhalm sozusagen. Mein Dad ist auch immer
donnerstags zur Chemo gefahren und er ist echt gerne hingefahren,
auch wenn sich das blöd anhört. Es war echt so. Gemzar hieß seine und er
starb 9 Monate nach der Diagnose, auch sein Tumor war zunächst
geschrumpft, aber seine Nieren haben aufgehört zu arbeiten und so
wurde er noch 5 Wochen dialysiert, bis er eingeschlafen ist. Er war 54.


Liebe Grüße.

Viel Kraft und unterstützt euren Papa , wo ihr nur könnt, seid so stark wie
möglich für ihn. Das lohnt sich immer und wenn er sich aufgeben würde,
wäre es für Euch noch unerträlicher !!!!!!!!!

Tina
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  #10  
Alt 25.09.2008, 21:56
andrea schmitt andrea schmitt ist offline
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Registriert seit: 24.08.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Gallenblasentumor bei meinem Vater

Mein Vater hat sich für die Chemo entschieden.Es geht ihm psysisch jetzt viel besser.Natürlich hat er sehr grosse Angst vor den Nebenwirkungen aber der Arzt hat ihn beruhigt, denn die Chemo würde er gut vertragen.
Das einzigste was wir wollen, ist das er seine Lebensqualität noch lange behält.
Es tut so weh dem Ganzen so machtlos gegenüber zu stehen.
Ich und der Rest der Familie nutzen wirklich jede Zeit um ihn zu begleiten und bei ihm zu sein.
Körperlich geht es ihm immer noch sehr gut.
Vielen Dank für Euren Trost.
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