Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Prostatakrebs

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #7  
Alt 16.07.2019, 14:30
Onno Onno ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2019
Beiträge: 13
Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Hallo Beccamaus,

das offene Sprechen über unsere Ängste oder einfach nur das Fragen, was denkst/glaubst Du, dass alleine tut schon sehr gut. Meine Stimmung war nach der Biopsie schlagartig gut. Ich weiß nicht warum, aber ich denke, ich habe den Gedanken jetzt aufgenommen und bereite mich vor. Ich tue so, als wüsste ich was Freitag kommt (eigentlich weiß ich es ja auch). Freitag um 09:45 h habe ich den schlimmsten Termin meines bisherigen Lebens. Vermutlich den ersten schlimmen Termin.

Mein Vater hatte 1989 Lungenkrebs. Er und meine Mutter haben bis zum seinem Tod nicht darüber gesprochen. Beide wußten dass mehr als 50 Jahre Nikotin dann doch seinen Preis haben könnte. Wir wohnten damals in Oldenburg, wo mein Vater im Krankenhaus war. Eines Abends habe ich ihn besucht. Ich wußte, die behandelnde Ärztin wollte meinen Eltern den Befund mitteilen. Um so erstaunter war ich, als mein Vater meinte, so genau sei das Ergebnis nicht ausgefallen und es wäre eher eine Lungenentzündung. Ich sprach daraufhin mit der Ärztin, allein. Sie meinte, meine Eltern hätten sofort eine Abwehrhaltung eingenommen und wollten den Befund nicht kennen. Woraufhin sie ihn auch nicht im Detail erklärt hat.

So waren mein Vater und meine Mutter noch eine Weile zusammen. Und haben mit keiner Silbe über seine Erkrankung, die Folgen und ihre Gefühle gesprochen. Dazu muss man sagen, dass Gefühle zeigen in meiner Familie nicht opportun war. Das ich heute in meiner Situation mit meiner Familie und anderen über meine Ängste und Gefühle sprechen kann, verdanke ich meiner Frau. Sie hat nie akzeptiert das ich nicht rede oder meine Gefühle (außer fröhliche) zeige. Ich hätte nicht gedacht, dass man das lernen kann. Jetzt kommt mir das Zugute.

Übrigens.... Reaktion von Freunden und Bekannten. Meine Frau hat gestern alle informiert. Und auch klar benannt, dass es kein Schnupfen ist, der mich befallen hat. Die Reaktionen waren ernüchternd. Und: die meisten haben mir weder geschrieben noch irgendwas gesagt. Und das im Zeitalter von WhatApp und sonstigen Medien.
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55