Chromophobes Nierenkarzinom pT1a G2 R0

[Livia]

Lieber Rudolf,
Vielen Dank

[exbasy]

Hallo,

was haltet Ihr von den verschiedenen Nomogramen für das NZK? Wie sinnvoll und verlässlich sind diese?

LG

Ivo

[joggerin]

kannst du uns auf die Spruenge helfen welche Nomogramme zu meinst?

[exbasy]

Nomograme sind Vorhersage-Tools, welche anhand verschiedener Parameter Aussagen z.B. über das tumorspezifische Überleben treffen. Bsp. hierfür wären z.B. das UISS oder das Katan Nomogram oder auch z.B. der Motzer Score.

LG

Ivo

[joggerin]

Ich weiss schon, was ein Nomogramm ist . Ich wollte wissen, welche dich besonders interessieren? Aeltere Studien zur tumorspezifischen Ueberlebenszeitanalyse mit zensierten Beobachtungen (Kaplan-Meier-Schaetzter, Hazard-Ratio, usw.) sind ueberholt, da sie auf Datensaetze basieren bei denen die Ueberlebenszeiten ohne Beruecksichtigung der heute verbreiteten Therapien beobachtet wurden. Heisst, die darin Beobachteten Ueberlebenszeiten sind eher pessimistisch. Es gibt neuere, die meistens Eindimensional oder "Wenigdimenisonal" sind (d.h. die Ueberlebenszeit wird vorhergesagt anhand von wenigen Predictoren, wie Alter, Tumorstatus). Das ist aber ein Problem in der Statistik, das sogenannte "Fluch der Dimensionen", je mehr Predictoren, desto schwerer wird das Problem. Dann spielt die Groesse des Samples (Anzahl der Beobachtungen in der Studie) auch eine grosse Rolle.

Lange Rede, kurzer Sinn. Mich persoenlich beeindrucken diese Studien nicht, geschweige denn, interessiert mich nicht mehr, welche mittlere Ueberlebenszeit ich nach der Diagnose mit meinem Tumorstatus habe. Nicht mehr, weil vor drei Jahren lag meine 5-Jahres-Ueberlebenswahrscheinlichkeit laut Studien im Mittel bei ca. 50%. Und da habe ich fuer mich entschieden, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht zu den 50% zu gehoeren, die ueberlebt haben. Wenn ich mir solche Studien "anschaue", dann liegt mein Grund dafuer nicht im persoenlichen Bereich.

[exbasy]

Hallo Joggerin,

lag bei Dir auch ein chromophobes NZK vor?

LG

Ivo

[joggerin]

nein, klarzellig, 6cm pT3a, also laut Statistik eine ziemlich duestere Prognose. Macht nichts, ich hab's mir nicht ausgesucht, ich mach das Beste daraus.

LG

Kinga

[Heino*]

Hallo Ivo,

mein Rat: Lass Dich nicht von Statistiken und daraus abgeleiteten Prognosen beeindrucken! Ich hätte nach diesen Ansätzen die letzten 19 Jahre ganz sicher nicht überstanden. Ich habe mich einfach nicht daran gehalten und will auch in Zukunft über sowas nicht nachdenken, denn dafür ist das Leben doch viel zu schön!

LG, Heino.

[joggerin]

Lieber Heino,

das unterschreibe ich!

LG

Kinga

[Suneiva]

Hallo Ivo,
ich kann dich so gut verstehen, mir geht es psychisch auch überhaupt nicht gut,
obwohl ich schon psychotherapeutisch behandelt werde.

Ich habe mir jetzt einen Termin in Ludwigsburg geholt, da gibt
es eine psychiatrische Institutsambzlanz für Psychoonkologie.
Vielleicht wäre das auch was für dich, du wohnst ja nicht
weit weg von LB.

Da ich mir nicht sicher bin, ob ich die Adresse hier schreiben darf, sende ich
mal eine PN.

Liebe Grüße
Anke

[Ritterin]

Grüß Dich Ivo

Da ich nicht selbst betroffen bin, sondern mein Vater, kann ich Dir diese Frage nicht aus der Perspektive meiner Vorredner beantworten; aber mein Vater und ich haben ein sehr enges Verhältnis und wir haben viel und oft über solche Ängste gesprochen.

Ersteinmal finde ich daß diese Gedanken ganz natürlich sind. Bei meinem Vater war es so daß er immer kerngesund war und sich bis zur Diagnose gedanklich auch noch nie mit dem Sterben auseinandergesetzt hatte. Er hat einmal zu mir gesagt "Ich war immer so gesund, ich dachte das geht jetzt einfach immer so weiter, bis ich mal steinalt bin und dann halt irgendwann gehen werde."
Dann bekam er nicht nur plötzlich die Diagnose Nierenkrebs, sondern diese Diagnose kam gleich mit einem "Bei Ihnen ist alles so weit fortgeschritten, da kann man gar nichts mehr machen", was sich gottseidank als eine völlig unsinnige Prognose herausgestellt hat. Die Zweitmeinung sah dann plötzlich ganz anders aus.

Bei ihm kamen die Ängste von denen Du sprichst auch als die OP und alles vorbei war und die Nachsorge anfing. Er hatte viel mitgemacht und als es vorbei hatte er Zeit sich über alles Gedanken zu machen. Und seine Ängste galten nicht nur sich selbst, sondern auch der ganzen Familie.
"Was ist jetzt wenn ich nicht mehr funktioniere? Was ist jetzt wenn wieder was kommt? Wer schaut nach meinen Lieben wenn ich vielleicht sterben muss? Kann ich denn jetzt noch Freude am Leben haben?"

Mit der Zeit jedoch haben sich diese Ängste in Stärke verwandelt und in ein ganz neues positives Lebensgefühl. Er hatte das überstanden und hat sich dann entschlossen sich treiben zu lassen und alles im Leben so sehr zu genießen wie es nur geht. Er lebt völlig für den Moment, für das "Jetzt", fest entschlossen sich das "Jetzt" nicht von ständigen Ängsten beherrschen zu lassen.

Das Leben ist für JEDEN vergänglich, das kann auch bei jedem nicht an Krebs Erkrankten schon morgen oder erst in so-und-so-vielen Jahren sein. Deshalb zählt das "Heute".

Das heißt nicht, daß man sich diese Gedanken gar nicht machen DARF. Nur sollten sie nicht das ganze Leben von nun an bestimmen.

Ich übe das auch selbst. Ich habe keinen Krebs aber eine andere Krankheit die jederzeit lebensbedrohlich werden kann und für mich auch schon lebensbedrohlich war. Ich schaffe inzwischen ganz gut da nicht immer dran zu denken. Hat eine Zeit lang gebraucht, aber ich mach mich inzwischen ganz gut, find ich

Gib Deiner Seele etwas Zeit.

Wünsche Dir alles Liebe und viel Zuversicht!

Bettina

[exbasy]

Hallo,

hatte jetzt meine erste Nachsorge! Und soweit alles Ok! Keine Metastasen! Ich bin gerade echt sehr erleichtert!!! Wünsche Euch allen noch einen schönen Abend!!!

Liebe Grüße

Ivo

[Livia]

Toll Ivo, ich freu mich für dich
LG
Sandra

[Kaffeetante]

Hallo Ivo

Freu mich für Dich... Super
Weiter so...

Gruss Gabi

[Silvia Z.]

Hallo Ivo,
auch für dich Glückwunsch zu dem guten Ergebnis - weiter so.
LG Silvia