Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.05.2011, 22:16
barcelode barcelode ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Unglücklich Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich in das richtige Forum schreibe.

Es geht um meinen Papa (66 Jahre). In der ersten Aprilwoche hat er die Diagnose Krebs erhalten. Die Biopsie- Ergebnisse lauten: ausgeprägte Metastasen in Leber und Knochen. Der Primärtumor scheint hochwahrscheinlich vom Dickdarm auszugehen. Außerdem besteht noch eine Leberzirrhose. Die Leber scheint durchzogen von Metastasen zu sein und kaum mehr zu arbeiten. Der Ammonikagehalt im Blut steigt stetig.
Letzte Woche hat er ein neues Hüftgelenk bekommen, da es kurz vorm Brechen war. Seitdem liegt er im KH und kommt nicht mehr auf die Beine. Sollte eigentlich noch bestrahlt werden und Chemo bekommen, aber es sieht zur Zeit danach aus, dass es nicht mehr gemacht wird. Seit 3 Tagen wird ihm schon alleine vom Geruch von Essen schlecht (heute ging´s wohl...hat ein paar Erdbeeren gegessen). Er hat auch teilweise am Telefon ganz schlecht gesprochen, alsob er eine ganz schwere Zunge hat. Er wirkte auch zwischenzeitich sehr verwirrt.
Der Bauch sieht aus, alsob er gleich platzt, so viel Wasser sammelt sich. Er wurde auch mehrmal punktiert - einmal haben sie 4 Liter abgelassen. Das Problem besteht aber darin, dass die Punktionslöcher sich nicht mehr verschließen, weil im Blut kein Eiweiss mehr vorhanden ist, und daher läuft unentwegt Flüssigkeit aus.
Wohne leider 2,5 Stunden entfernt und kann nicht jeden Tag bei ihm sein, da ich auch noch einen Säugling habe. Versuche aber sooft wie möglich zu ihm zu gehen.
Gestern habe ich mt dem zuständigen Arzt gesprochen und er sagt, dass wohl das Endstadium erreicht ist.
Ich finde es so unverständlich, wie schnell es geht. Letztes Jahr ist innerhalb von 6 Wochen meine Oma an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Und jetzt mein Papa.......auch so schnell.....
Endstadium- was heisst das? Wie lange kann es noch gehen? Was erwartet uns? Ich hoffe für meinen Papa, dass er nicht lange leiden muss.......

Ich hoffe ich habe jetzt nicht bisschen wirr geschrieben, aber in den letzten paar Wochen ist so viel passiert und das in wenigen Sätzen zu schreiben fällt mir verdammt schwer.

glg,
barcelode
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 14.05.2011, 09:44
Jutta Karin Jutta Karin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2005
Beiträge: 74
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

hallo,

also wie ich deinen bericht gelesen habe,glaubte ich die geschichte meiner mama zu lesen.Leberzirrose,Leberkrebs,frische Hüfte(sie starb vorigen samstag 9 tage nach der op).

Ich würde dir gern ein bißchen hoffnung geben,aber leider ist die realität eine andere.Ich glaube,das einzige was die ärzte noch tun können,ist deinen vater die schmerzen zu nehmen.Meine Mama hat morphium bekommen,sie ist friedlich eingeschlafen.
Bekommt dein vater schon morphium?

Ich wünsche dir und deiner familie viel kraft

Jutta

Geändert von Jutta Karin (14.05.2011 um 09:48 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 14.05.2011, 13:54
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.152
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

grüß dich..
auch meine mutter hat leberzirrhose und leberkrebs. die prognosen sind hier eher schlecht, und so wie sich das liest, befindet sich dein vater im endstadium.seine verwirrung kann auch von einer enzephalopathie kommen, das haben lebenzirrhosen oft als begleitung. auch ein leberkoma kann dazu kommen.
ich wünsche dir viel kraft und hoff, daß dein vater nicht allzu lange leiden muß.
lg tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.05.2011, 15:25
paulina paulina ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 31.07.2010
Ort: Dortmund
Beiträge: 6
Standard Endstadium HCC

Zuerst einmal ganz herzlichen Dank an dieses Forum, die Beiträge von allen Teilnehmern haben mich ein Jahr lang begleitet, seit bei meinem Lebensgefährten HCC, Leberzirrhose und eine Pfortaderthrombose diagnostiziert wurde.
Er bekam in der HCC-Ambulanz in Mainz 6 Chemoembolisationen, die 7. konnte nicht durchgeführt werden, weil die Bilirubinwerte sehr hoch waren (er bekam dann 2 Stennts) und die Pfortaderthrombose den Zugang in die Leber nicht zuliess.

Vor vier Wochen bekam er starke Schmerzen und bekam Schmerzmittel, die aber nur kurzzeitig Linderung brachten. Ich rief dann einen Arzt vom Palliativdienst, der die Schmerzen mit Morphium, zuerst in kleinen Dosen, stillen konnte. Dann ging es ihm auch zusehends schlechter und die letzten beiden Wochen war er kaum noch ansprechbar und schlief den ganzen Tag. Essen wollte er die letzten fünf Tage nicht mehr.
Dank des hervorragenden Palliativarztes und der Schwestern vom Palliativdienst hat er nicht mehr leiden müssen und ist dann gestern (Freitag, dem 13.)hier bei mir zuhause ruhig und für immer eingeschlafen.

Eure Beiträge in den verschiedenen Unterforen haben mir sehr geholfen, diese Zeit durch zu stehen und habe auch den Mut gefunden, ihn nicht in ein Krankenhaus zu geben.

Nun muss ich alles organisieren, aber Paul hat nun seinen Frieden gefunden und ich habe alles so gemacht, wie ich es mit ihm besprochen hatte als wir die Diagnose bekamen.

Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen! Gerne beantworte ich Euch auch Fragen, ich weiss wie das ist, wenn man plötzlich mit allem alleine fertig werden muss.

Liebe Grüsse an alle

Paulina
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 14.05.2011, 18:00
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.152
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

liebe pauline..
mein aufrichtiges beileid..
schön, daß du bei ihm warst, als er ging.nun ist er erlöst und ich wünsche dir viel kraft für die bevorstehende zeit der trauer.
stille grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 15.05.2011, 12:48
barcelode barcelode ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Danke für Eure Antworten. Letzte Woche ging´s ihm ja richtg schlecht. Seit zwei Tagen klingt er zumindest am Telefon recht "normal", also lallt nicht mehr.
Punktiert wird wohl erst wieder, wenn Atemnot dazukommt, weil die Punktionsstellen sich icht verschließen.
Fahren morgen wieder hin für 3 Tage.
Igendwie komisch letzte Woche so schlecht, dass ich jeden Moment gedacht habe, das war´s und jetzt? Viel besser. Aber der Schein trügt einfach. Werde versuchen nächste Woche nochmal nen Arzt anzutreffen.
Der Histologische Befund ist gekommen:
ausgeprägte Metastasen in Knochen, Adenokarzinom, Leber durchzogen mit Metastasen. Als Sitz des Primärtumors gilt der Dickdarm am wahrscheinlichsten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wollen sie meinen Papa mal wegen einem Hospiz ansprechen.
Habe echt Angst vor der nächsten Zeit. Einerseits wünsche ich mir natürlich noch viele Stunden mit ihm, aber gleichzeitig habe ich so Angst davor und wünschte mir das schlimmste wäre schon vorbei......Hoffe Ihr versteht mich.....
glg,
barcelode

Geändert von barcelode (15.05.2011 um 12:56 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 15.05.2011, 12:49
barcelode barcelode ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Pauline: Mein aufrichtiges Beileid!
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 15.05.2011, 22:09
lyra lyra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2008
Ort: bei Köln
Beiträge: 375
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Liebe Paulina, auch von mir mein tief empfundenes Beileid.
Ich weiß, was Ihr durch gemacht habt, bei uns war es genau so- nur dass ich mit meinem Mann ins Hospiz gezogen bin (auf Anraten der Ärzte).
Auch er hat dann die letzten Tage nichts mehr essen wollen- man denkt ja immer noch "normal" und bietet etwas an und befürchtet sonst verhungert er doch- aber so ein Quatsch- sie hätten es ja nicht mehr vertragen.
Ich wünsche Dir nun viel Kraft und dass Du nach all der Anspannung irgendwo aufgefangen wirst- Du darfst Dich auch gern melden, falls Du selbst Hilfe brauchst.
Liebe Grüße
Lyra
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 15.05.2011, 22:20
lyra lyra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2008
Ort: bei Köln
Beiträge: 375
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Liebe Barcelode,
wenn die Ärzte vom Hospiz gesprochen haben, ist er austherapiert und wird wohl nicht mehr lange leiden müssen.
Dieser Tatsache müsst Ihr ins Auge sehen und ich rate Dir, Dich sofort mit dem Hospizdienst in Verbindung zu setzen, da nicht immer sofort ein Platz frei ist.
Die Betreuung in den Hospizen ist wesentlich besser als in Krankenhäusern und es können auch Angehörige dort mit im Zimmer wohnen- klar, es hat etwas so Endgültiges, aber das hat es ansonsten im Krankenhaus oder zu Hause ja auch.
Ich habe erst überlegt, aber da mir die Ärzte dazu geraten haben und ich Angst vor quälenden Komplikationen hatte (die ich bei dem Zimmernachbarn meines Mannes mitbekommen habe- so schlimm, dass wir beide in ein anderes Zimmer mussten), habe ich zugestimmt - und es nicht bereut.
Es kam bei meinem Mann zwar nicht zu solch schlimmen Szenen, aber ich hätte es mir nicht verziehen, wäre es so gekommen.
Ich wünsche Euch viel Kraft.
Liebe Grüße
Lyra
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 18.05.2011, 23:32
barcelode barcelode ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Hallo,

waren die letzten 3 Tage bei meinem Papa. Es ging ihm bis heute recht gut. Heute war es wieder ganz schlecht. Vorhin hat die Krankenschwester angerufen, dass es ihm nicht gut geht und ob er einen Priester sehen will. Die Nieren scheinen zu versagen. Bei jedem Anruf denke ich nun, dass es soweit ist. Einerseits bin ich froh, wenn er es endlich geschafft hat, allerdings habe ich auch tierisch Angst davor, wenn es soweit ist. Kennt ihr das?

LG,
barcelode
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 26.05.2011, 20:28
barcelode barcelode ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 5
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Hallo,

am 21. Mai ist mein Papa gestorben. Er ist friedlich um 4:30 Uhr eingeschlafen. 6 Wochen nach Diagnose und 2 Wochen nach Operation....
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 26.05.2011, 20:57
lyra lyra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2008
Ort: bei Köln
Beiträge: 375
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

Liebe Barcelode,
mein Beileid zum Heimgang Deines Papa`s.
Aber es freut mich für ihn wie auch für Euch Angehörige, dass er ohne großes Leid gehen durfte.
Er hat jetzt seinen Frieden, das weiß ich und es freut mich.
Stille Grüße
Lyra
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 27.05.2011, 17:23
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.152
Standard AW: Leberkrebs - Was kommt noch auf uns zu?

liebe barcelode..
mein aufrichtiges beileid..nun ging es doch sehr schnell und du stehst plötzlich in der trauerzeit. dafür wünsche ich dir viel kraft. schön, daß dein vater ruhig einschlafen konnte.
stille grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
endstadium, leberkrebs


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:24 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55