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  #16  
Alt 16.08.2016, 10:03
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo PA,

wie alt bist du?

Man steht so komisch am Rand und mit Gleichaltrigen mag ich mich nicht mehr so gern umgeben, weil mir da immer vor Augen geführt wird, wo ich "stehe". (jaja, ich leb noch und soll dankbar sein)
Und das tut weh und so vermeide ich das.

Es belastet mich, dass ich mit 43 Jahren so "erledigt" bin. Und noch mehr, dass das niemand versteht, weil "es war ja nix", ich bin ja jetzt "gesund".
Und so soll man weiter machen wie bisher und kanns nicht und wird dann noch angefeindet bzw. mit völligem Unverständnis betrachtet.
Ich glaube mittlerweile, das ist, weil ich eine Frau bin.
Von einem Mann, dem man beide Hoden und Prostata/Penis entfernt hat mit Anfang 40, wird ja kaum erwartet, dass er wieder "normal" wird und leistungsfähig wie vorher. Bei Frauen sieht man das anders!?

Ich war nie die Supersportlerin, aber doch schon sportlich.
Versuche auch, was zu tun, ich muss mich (trotz Mühsal und Schmerz) bewegen, um der Verfettung irgendwie entgegenzuwirken.
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  #17  
Alt 17.08.2016, 17:52
P.A. P.A. ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

mittlerweile bin ich 54, zur Zeit der Behandlung dann 46.

Ja, ich kann das gut verstehen. Ich habe mittlerweile kaum noch soziale Kontakte, da ich zu oft absagen musste bzw weil eigentlich nix mehr geht und spontan eben auch nicht.
Die Kraft , die da ist, fliesst in den Job, den Haushalt und die Tochter ( jetzt 25).

Ich habe auch nur wenig echtes Verständnis entgegen gebracht bekommen und mich hat das dann letztendlich auch genervt, den Leuten zu erklären, dass ich nicht in Rente gehen kann ( weil selbstständig) und ich auch keine Reha machen möchte bzw, die mir nix bringt und ich auch nicht in die Schmerzklinik möchte, weil es hier um was anderes geht.
Ich muss schon sagen, dass ich mich sehr isoliert fühle, mich aber zugegebenermaßen auch selbst isoliert habe, weil ich sehr enttäuscht über die Leute bin.
Hinzu kommt, dass ich auch nix zu erzählen habe, da ich ja quasi nix mache bzw nichts erlebe und mich von der gesunden Menschheit iwi weit ab befinde.

Gerade durch deinen Beitrag hier, ist mir das alles nochmal so klar vor Augen getreten.
Insgesamt kann ich schon sagen, dass nix mehr ist wie vorher. Aber vielleicht habe ich auch einfach zu viel gejammert; aber ich bringe es nicht fertig, auf die Frage, wie es mir denn gehe, mit gut zu antworten; denn es ist nicht so.....
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  #18  
Alt 18.08.2016, 09:42
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

hallo PA,

ja, genau, man lebt ein Leben abseits der "Anderen".

Und ja, ich schaff es auch nicht, auf die Frage "wie gehts denn so" einfach zu sagen "gut, danke". Ich sag dann immer "man lebt halt".

Ich hab eine alte Freundin, die selbst krank ist (kein Krebs), und die versteht noch am allermeisten meinen Zustand.
Der macht es nix, wenn ich zum xten Mal absage, weil ich es einfach nicht schaffe. Und sie sagte mir mal: hexlein, es ist egal, ob du jetzt "komisch" bist, ich halt das aus, weil ich selbst sehr oft "komisch" bin. Das tat mir gut.
Aber die Allgemeinheit reagiert natürlich nicht so.

Una ja, das bisschen Energie und Kaft, das man noch hat, muss in den Job fließen. Den Haushalt vernachlässige ich leider sehr. Ich bin zu erschöpft dazu. Und ich versuche mich zu bewegen, das kostet natürlich auch Zeit und Kraft.

Ich gebe mich auch sehr verstärkt mit älteren Menschen ab.
Da fühle ich mich nicht gar so alienhaft.
Die Gleichaltrigen.....die leben ein anderes Leben als ich. Da pass ich einfach nicht (mehr) dazu.
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  #19  
Alt 18.08.2016, 13:37
margit b. margit b. ist offline
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Lächeln AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexlein,

es ist für viele Menschen schwer, mit Krankheiten umzugehen. Und auf die Frage "wie geht´s dir" wollen die meisten nur als Antwort "gut" bekommen. Alles andere bringt sie aus dem Gleichtgewicht und macht sie unsicher.

Ich habe wirklich gute Freunde, aber meine Folgekrankheiten mach ich meist mit mir alleine aus. Meine beste Freundin starb vor 7 Jahren an Nierenkrebs. Nach dem Begräbnis hat ein guter Freund! gemeint "so, jetzt haben wir das auch erledigt"! Für ihn war wichtig, sein gewohntes Leben wieder zu haben und das Elend nicht mehr zu sehen.

Unternehmungen und Geselligkeiten muss man planen, aber man darf sich von sich aus nicht ganz ins abseits stellen lassen! Ich überlege mir ganz genau, was mir Spass macht und meist geht es dann auch. Aber ich lebe auch schon 13 Jahre so und man gewöhnt sich an vieles.

Bei mir wurde vor Jahren die Verdachtsdiagnose Fibromyalgie ausgesprochen. Passt von den Symptomen und den gravierenden Erschöpfungszuständen und den ganzen Begleitumständen schon ins Bild. Hat mir insofern geholfen, dass meine Beschwerden endlich einen Namen bekommen haben (auch wenn ich jetzt nicht mehr glaube, dass es das ist).
Ansonsten darf man ja auch Ärzten gegenüber nicht zuviel sagen ohne dass man auf die Psychoschiene geschoben wird. Hab oft gehört, ich hätte Depressionen. Ich hab immer gesagt ich habe keine Depri aber wenn es so weiter geht, bekomme ich welche!

Du hast geschrieben, dass deine Eierstöcke auch rausgenommen wurden. Wie ist das bei dir, dürftest du Hormone nehmen? Vielleicht würde dir das ein wenig Erleichterung bringen, zumindest beim Schlafen?
Schau zu dass du auf Reha/Kur fahren kannst, würde dir wahrscheinlich 2-3 gut Monate bringen. Aber auch da ist es so, dass du nicht übertreiben darfst. Ich lass mich nie zu zuviel sportlichen Anwendungen einteilen, geh lieber hinaus in die Natur.

Ich habe in den vergangenen 13 Jahren gelernt, dass ich nicht die einzige mit Einschränkungen bin und dass das Leben auch für mich noch schön sein kann.
Es gibt soviele Menschen, von denen wir auch nicht wissen womit sie kämpfen!

Liebe Grüße
Margit
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  #20  
Alt 18.08.2016, 16:45
P.A. P.A. ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo,

also ich hätte ein starkes Interesse daran, mich mit euch weiter auszutauschen bzw anzufreunden.
Wer macht mit ?

GLG
PA
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  #21  
Alt 30.08.2016, 20:39
Titsche Titsche ist offline
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Beiträge: 24
Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo Hexilein

Die Zeit danach ist sicher kein Zuckerschlecken, und ja, in der heutigen Zeit interessiert es das weiter Umfeld nicht wirklich, wie es einem geht!

Du bist noch Jung.
Ich habe nicht gelesen, ob du chemo bekommen hattest?

Wenn ja, sind viele deiner Beschwerden da zuzuordnen.
Dann sind deine Eierstöcke entfernt. Niemand sagt einem im vorfeld, in welches tiefe Loch man da fällt!!!

Ich hatte vor fast 5 Jahren eine Wertheim OP, aufgrund eines Cervix Ca.
Die fehlenden Eierstöcke, und somit die fehlenden Hormone, hatten mich in ein tiefes Loch fallen lassen.

Auch wenn ich die Wechseljahre hinter mir hatte^^.... wußte ich zu dem Zeitpunkt nicht, das die Eierstöcke auch weiterhin Hormone produzieren,
bis ins hohe Alter! Wenn auch nicht mehr so viel wie vor den Wechseljahren.

Mußte mich selbst belesen, weil ............. es nicht gesagt wird.
Wie auch immer....meine Gyn-Ärztin hat mir dann ein Hormongel verschrieben,
das ich bis heute nehme....innerhalb einer Woche, waren zumindest meine Psyschichen Propleme komplett behoben.

Was das Arbeiten betrifft, ist es so, das wenn jemand nach einer Krankheit wieder Arbeiten geht, dann ist er in den Augen der Kollegen und dem Arbeitgeber, wieder gesund.
Rücksicht wird vllt. die ersten 4 Wochen genommen, das war es dann.

Ich Arbeite immer noch in meinem Beruf als Krankenschwester, und es ist kein Zuckerschlecken. Aber meine Rente winkt mir schon zu

Niemand kann einen anderen aus dem tiefen Loch holen, es kann die Hand gereicht werden, aber man muß selbst schaun, das man wieder hochkommt.

Das sind meine Erfahrungen

Gruß
Titsche
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  #22  
Alt 30.08.2016, 21:56
margit b. margit b. ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 241
Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

Hallo P.A.,

kannst dich gerne per PN bei mir melden. Bin halt manchmal ein wenig schreibfaul wenn ich nicht so gut drauf bin!

Liebe Grüße
Margit
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