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Alt 08.08.2008, 23:09
Karin0708 Karin0708 ist offline
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Registriert seit: 03.08.2008
Beiträge: 2
Standard Gallengangskarzinom bei meinem Papa

Hallo Ihr Lieben,

bei meinem Vater wurde vor drei Wochen das Gallengangskarzinom festgestellt. Leider hat der Tumor schon weit in den Bauchraum gestreut und eine OP kommt nicht mehr in Frage. Er bekommt jetzt Chemo, Gezma was wohl wie ich hier gelesen habe fast alle bekommen und es geht ihm leider garnicht gut. Er hat einen total aufgeblähten Bauch und kann kaum noch was essen oder trinken. Er hat ständig das Gefühl, dass ihm alles im Hals stecken bleibt.
Mein Papa ist schon 80 war aber bis dato topfit, er geht sogar noch zweimal im Jahr im Skifahren. Jetzt isst er kaum noch was, sieht total abgemagert aus, schläft viel und es bricht mir immer das Herz ihn so zu sehn.
Nächsten Dienstag bekommt er einen Port gelegt, das sollte schon letzte Woche passieren aber da war er zu schwach dazu, weil die Hitze ihn jetzt auch noch zusätzlich zusetzt. Jetzt hoffen wir dass es nächste Woche besser geht.

Ich habe hier gelesen dass viele Leute einen sogenannten „Stent“ gelegt bekommen, davon war bei uns noch nie die Rede. Liegt es daran dass das bei ihm zu spät ist oder braucht er das vielleicht garnicht ? Was macht das genau?
Eine OP ist nach Aussage der Ärzte ja auch nicht mehr möglich, wegen der Streuung und weil die Leber schon befallen ist. Ist das so ? Oder ist das nur die einfachere Möglichkeit ? Manchmal habe ich auch so das Gefühl, dass sie ihn eh schon abgeschrieben haben, weil er ist ja schon 80 und da lohnt es nicht mehr.

Und dann sind da die Schmerzen und das nicht essen können, ihm schmeckt nichts mehr, hat da jemand Erfahrung wie man da besser helfen könnte ? Er bekommt zur Zeit Morphiumpflaster und Tropfen, die allerdings wenig helfen. Ich habe gelesen, dass es ein Hanfmittel gibt, das Appetitfördernd wirkt, Stimmungsaufhellend und die Chemo unterstützt, der Wirkstoff heißt „Dronabinol“, aber die Ärzte verschreiben das nicht gerne oder besser gesagt garnicht. Hat da jemand vielleicht Erfahrung mit ?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar und mein wichtigstes Anliegen ist in erster Linie ihm gegen die Beschwerden zu helfen und ihn nicht mehr so leiden sehn zu müssen. Er baut auch mental total ab, vielleicht würden auch Antidepressiva helfen, dass er zumindest wieder etwas Mut schöpft?

Ich wünsche alle Betroffenen und Angehörigen alles erdenklich Gute in dieser schweren Zeit.
Karin
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  #2  
Alt 12.08.2008, 19:10
Benutzerbild von Uwe-Klaus
Uwe-Klaus Uwe-Klaus ist offline
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Ort: Ketsch (an der Knatter)
Beiträge: 82
Standard AW: Gallengangskarzinom bei meinem Papa

Hallo Karin,
willkommen im Club, auch wenn's ein trauriger Anlass ist.
Ich möchte versuchen Dir etwas weiterzuhelfen.
Bzgl. Stent:
Einen Stent legt der Arzt um Flüssigkeiten abzuleiten!
Das kann einmal im Körper des Patienten sein - z.B. war's bei mir so; meine Gallenflüssigkeit lief nicht mehr ab, da ein Gallengang ( "von aussen" ) zusammengedrückt wurde. Das wurde festgestellt bei einer Endoskopie im Krankenhaus und dann wurde auch gleich der Stent gelegt - oder auch aus dem Körper des Patienten nach aussen um Flüssigkeiten abzuleiten.

Wegen der Schmerzen würde ich 'mal versuchen einen Schmerztherapeuten aufzusuchen ( happ ich letztes Jahr in der Kur nahe gelegt bekommen und nach der Rückkehr d'rum gekümmert, es hat dann einige Zeit gedauert bis ich "richtig eingestellt" war, heute kann ich mit leben.

Ob OP oder nicht muß ich mich leider 'raushalten. Ich sag' zwar immer: es gibt Kliniken welche operieren und welche die es nicht tun, aber es kann bei Deinem Vater wirklich so sein, daß das Alter und der allgemeine körperliche Zustand dagegen sprechen - Du schreibst ja selbst "Port legen" / "Hitze" / "zu schwach".

Zum Essen folgendes ( diese Erfahrung happ ich auch schon gemacht ):
von starren Essenszeiten Abstand nehmen, wenn Dein Vater Hunger hat, soll er 'was essen. Ich glaube nicht, daß Ihm garnichts mehr schmeckt, Er muss herausfinden auf was er "Gelüste" hat! ( Ich konnte an einem Tag keine Tomaten essen, aber als Salat war's in Ordnung; am nächsten Abend durfte meine Frau nach dem ersten Bissen, den Tomatensalat alleine essen. )
So viel 'mal für's Erste; hoffe ich konnte Dir ein klein wenig weiterhelfen.
Ich gehe am 14.08.2008 in Kur und werde deshalb ca. die nächsten 3 - 4 Wochen nicht erreichbar sein, denke aber, es gibt genügend hilfsbereite Leute im Forum.
Ich wünsch' Dir und Deinem Vater alles Gute, vor allem Erfolg.
__________________
Uwe, Klaus
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  #3  
Alt 15.08.2008, 17:41
Karin0708 Karin0708 ist offline
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Registriert seit: 03.08.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Gallengangskarzinom bei meinem Papa

Lieber Uwe-Klaus,

auch wenn Du jetzt schon in Deiner Kur bist wollte ich mich trotzdem noch bei Dir für Deinen Beitrag und Deine Tipps bedanken.

Kurzes Update: Die Schmerzen sind glücklicherweise zurückgegangen allerdings hat ihm das alles insgesamt so zugesetzt, dass er diese Woche erstmal ins Krankenhaus gekommen ist zum aufpäppeln und zum Wasser punktieren. Leider hat sich schon ziemlich viel Flüssigkeit angesammelt und ich glaube auch das ist wohl kein gutes Zeichen. Naja jetzt ist er wieder zuhause und wir müssen weiter sehn.

Das mit dem Schmerztherapeuten ist ein guter Tipp, da brauchen wir auf jeden Fall noch alternative Mittel, das werde ich gleich nächste Woche angehn.

Ich wünsche Dir eine tolle und vor allem erholsame Kur mit viel leckerem Tomatensalat

Karin
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  #4  
Alt 13.09.2008, 11:58
Benutzerbild von saddaughter
saddaughter saddaughter ist offline
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Registriert seit: 12.09.2008
Beiträge: 17
Standard AW: Gallengangskarzinom bei meinem Papa

Hallo Karin, hallo Uwe-Klaus!

Mein Vater hat auch ein Gallengangkarzinom ein sogenanntes cholangiozelluläres Karzinom, das zur Zeit auch (noch) nicht operabel zu sein scheint.

Er hat bereits Metastasen an der Leber, den Lymphknoten in diesem Bereich und eine leichte Aszites (Wasser im Bauchraum), was wohl darauf schließen lässt, dass am Bauchfell auch schon was sein könnte.


Mein Vater ist noch recht jung, erst 59 Jahre alt. Im Moment kriegt er eine Chemokombi aus Xeloda Tabletten (täglich) und Gemcitabine als Infusion (wöchentlich).

Zum Glück halten sich seine Schmerzen zur Zeit noch ziemlich in Grenzen.

@ Uwe-Klaus:
Bei meinem Vater ist es ähnlich. Das was er essen kann und mag wechselt täglich oder sogar stündlich.
Er muss allerdings aufpassen, dass er nicht noch weiter abnimmt. Er war immer sehr schlank, ist aber zur Zeit auf 55 kg bei 1,70m Körpergröße abgemagert.
Ich weiß du bist gerade in Kur, aber ich würde mich sehr freuen, wenn du dich wieder hier oder direkt per PN melden würdest.

Aus deinen Beiträgen habe ich das Gefühl, dass du schon sehr viel über diesen seltenen Krebs weißt und mir eventuell wertvolle Tipps dazu geben kannst, wie ich meinem Papa helfen kann.

Wie war denn deine Ausgangsdiagnose?

Ein weiterer Austausch wäre schön.

VLG!

saddaughter alias Bianca

Geändert von saddaughter (13.09.2008 um 12:05 Uhr)
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