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  #1  
Alt 18.07.2007, 15:13
Uhura Uhura ist offline
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Standard Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo miteinander!

Meine Mutter hat ein pleurales Mesotheliom, seit Dez 06 ist klar, dass sie daran sterben wird. Eine unendlich traurige Sache, die hier aber leider gar kein Einzelfall ist.

Was ich aber an dieser Stelle fragen möchte:
wie können denn Eure Partner damit umgehen?

Ich habe das Gefühl, dass mein Mann - so wie in Wirklichkeit auch ich - damit komplett überfordert ist, mit meinen immer wiederkehrenden Trauer, mit meinen Tränen.
Ich will sicher nicht alles ihm zuschieben, aber ich mache mir wirklich schön langsam wirklich Sorgen um unsere Beziehung.

Und jetzt eben habe ich in einem anderen Thread gelesen, dass eine andere Leserin, die auch schon einige Zeit durch so eine traurige Geschichte mit irhem Vater geht, derzeit öfters mit ihrem Lebensgefährten streitet.
Weil auch er offensichtlich total überfordert zu sein scheint.... ich gebe zu, ich war irgendwie fast erleichtert, das zu lesen!
Weil ich sehe, dass es da offensichtlich auch anderen so geht.

Wie geht es denn Euch so damit? Und Euren Partnern?
Würd mich echt interessieren.

Lg Uhura
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  #2  
Alt 18.07.2007, 16:06
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo Uhura,

ich bin irgendwie froh, dass du das ansprichst. Bei mir ist es folgendermaßen: als mein dad krank wurde, war mein freund ganz toll, hat mich überall hin begleitet, damit ich nicht allein bin, also da war es ganz klasse.

Jetzt wo er tot ist ist es anders, er kommt spät nach haus, ich glaub um zu vermeiden dass er da ist wenn ich nach haus komme, das ist ja der moment, wo man traurig wird, wenn der stress des tages abgefallen ist und man zeit zum denken und fühlen hat. also .. er kommt spät nach haus, ist dann manchmal irgendwie enttäuscht wenn ich traurig bin, dass wir keinen "schönen abend" haben und hat mir sogar 2 wochen nach seinem Tod schon vorgeworfen ich würde mich "hängenlassen" .. Hey.. ich gehe arbeiten, ich versorge mein pferd und ich treffe mich mit freunden. klar bin ich oft traurig, aber kann mans mir verdenken?

wir hatten auch schon streit darum, dass er meint ich würde ihm das recht abstreiten, sein eigenes päckchen als schlimm zu bezeichnen. da lag seine ma im krankenhaus und es bestand verdacht auf krebs der nicht bestätigt wurde. klar ist vielleicht egoistisch von mir, dass ich meine situation irgendwie schlimmer finde, aber ich hab den menschen im leben verloren, den ich am meisten geliebt habe und auch den der mich am meisten von allen geliebt hat. klar ist das eigene päckchen immer das grösste und das wäre womöglich umgekehrt genauso, kann ich nicht sagen.

er kanns auch gar nicht verstehen, dass ich manchmal einfach "gerne" aufm sofa sitze und an die wand starre und traurig bin wenns denn nunmal so ist. er meint dann ich müsste mich mehr ablenken. er hat sogar schon zu mir gesagt dass er nicht weiss wie lange er das erträgt ...

fazit: männer kommen mit sowas schlecht zurecht. ich fühle mich alleingelassen, ich weine lieber alleine, weil ich ihn nicht zusätzlich damit belasten will und iim endeffekt geht das auf kosten des friedlichen zusammenlebens.

*edit* und ohne jetzt den männern was unterstellen zu wollen, das ganze drama geht schon damit los, dass ich tottraurig einfach keine lust auf Sex habe, weil das eh nix bringt wenn ich nicht abschalten kann... *seufz*

Geändert von Daddys girl (18.07.2007 um 16:11 Uhr)
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  #3  
Alt 18.07.2007, 20:48
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo ihr lieben,

bei meinem vater wurde es im februar 07 diagnostiziert.
ich und mein´freund sind seit 11 jahren zusammen und haben einen 3 jährigen sohn.

als die diagnose kam wußte ich nicht wie ich das bewälltigen soll, mein kind mein vater (Eltern), weil ich mich nie groß auf meinen freund verlassen konnte.

aber jetzt kam ein punkt wo ich merke das er voll hinter mir und meiner familie steht, er hat alles getan damit ich immer bei meiner familie sein konnte (hat auf den kleinen aufgepasst, früher feierabend gemacht) usw.
das hätte ich nicht gedacht.

aber ich rede mit ihm trotzdem nicht über alles, weil das überhaupt nicht geht, ich denke als partner ist man zwar mit betroffen, aber es ist etwas ganz anderes wenn es das eigene elternpaar ist um das es geht.
diesen schmerz oder angst kann man nicht erklären.

jeder verarbeitet es anders und hat eine andere art damit umzugehen.

ich zb. denke so oft so negativ, obwohl mein vater noch bei uns ist.
andere würden sagen : was machst du dir darüber gedanken noch ist er da!

es ist wirklich unbeschreiblich!

ich bin mir ganz sicher das eure männer euch verstehen nur haben sie eine andere art und weise ihre betroffenheit zu zeigen.
und wenn sie den raum verlassen wenn ihr weint liegt es bestimmt daran euch so weinen zu sehen! das ist für sie auch nicht so leicht.

ich will die männer hier nicht in schutz nehmen, hab ja selber einen der gattung

ich hoffe ihr findet einen weg mit euren männern zu reden und das sie euch verstehen werden.
ganz liebe grüße sabrina
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  #4  
Alt 24.07.2007, 23:17
Anja07 Anja07 ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo ihr Lieben,
schön das dieses Thread mal das Beziehungs-Thema anspricht. Hab ja schon beim letzten mal geschrieben das es bei mir zur Zeit auch nicht so gut läuft und ihr sprecht mir irgendwie aus der Seele. Ich weiß echt nicht woran das liegt, aber ich bekomme das einfach nicht auf die Reihe. Manchmal denke ich, ich erwarte zu viel, bin selbst so unzufrieden, gestreßt und traurig, dass ich oft Schuld an unseren Streß bin. Aber für mich hat sich auf einen Schlag das ganze Leben verändert. Es war schon schwer genug, von Berlin nach Nürnberg zu ziehen und jetzt leider die Geschichte mit meinem Vater. Mein Freund meint immer, dass wird schon alles, aber ich fühle mich so oft echt richtig allein gelassen. Er mault zwar nun nicht mehr rum, wenn ich jedes 2-3 Wochenende heim fahre, aber ich habe schon auch ein schlechtes Gewissen, ihm alleine zu lassen, da er ja auch oft Dienst am Wochenende hat und dann nicht mitfahren kann. Habe oft keine Lust zum kochen oder irgendwas zu unternehmen, weil ich oft lange arbeiten muß, dann rufe ich bei meiner Mutter an, danach bei meinem Vater im Krankenhaus. Viel Zeit bleibt da natürlich nicht am Abend, aber ich weiß auch nicht, wie ich das anders organisieren soll. Das freut natürlich seiner Mutter am meisten, nun kann sie wieder ständig für ihren Sohn kochen und er ist ständig bei seiner Mutter, die mich von Anfang an nicht leiden konnte - naja der Schwiegerdrache schlecht hin halt.
Es ist echt blöd, weiß nicht wohin das alles führen soll.
Ich wünsche euch alles Liebe und würde mich freuen, wenn man hier mal wieder etwas hört.
Eure Anja
Ach Uhura, zum Thema Sex - es geht geht mir ganz genau so und mein Freund ist nicht gerade begeistert, aber was soll man machen, es ist halt so.

Geändert von Anja07 (24.07.2007 um 23:21 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #5  
Alt 25.07.2007, 11:30
Lilli23 Lilli23 ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo zusammen,

mein Papa ist letztes Jahr am 22.10.2006 gestorben und ich kann Euch was die ganze Situation angeht sehr, sehr gut verstehen. Anja ich hatte auch das Gefühl das ich alleine da stehe während Papa's Krankheit und besonders nach seinem Tod. Es ist für den Partner schwer so etwas nachzuvollziehen, gerade für die Männer. Es kann Dir keiner die Schmerzen und die Trauer abnehmen, das ist auch gut so, auch wenn Dein Freund Dich nicht versteht, erwartet mann wenigstens das er so tut als ob und sich ein bißchen Mühe gibt und Dich unterstützt. Genauso ging es mir auch und es geht mir heute noch so.
Mein Mann denkt immer wenn ich nicht darüber rede ist schon alles ok, aber so ist das nicht der Schmerz sitzt tief in meinem Herzen und den wird nie wieder im Leben jemand heilen können. Es ist jetzt nun fast ein Jahr her das Papa von uns gegangen ist und ich habe das Gefühl der Schmerz und die Sehnsucht nach ihm wird immer schlimmer. Es kann Dir niemand sagen wie Du Dich verhalten sollst, tue das was Dir am Besten tut in der Situation, die weiß Gott nicht einfach ist.
Seit für Eure Mama/Papa da, gebt ihnen das Gefühl das ihr sie unterstütz und genießt jede freie Minute mit Euren Lieben. Die Erinnerungen die ihr im Herzen trägt wird Euch nie einer wegnehmen können, alle Materielen Dinge schon.

Ich drücke und allen für die Zukunft die Daumen
und schicke Euch aus Hannover ein dickes Kraftpaket.
Fühlt Euch gedrückt.
Lilli
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  #6  
Alt 25.07.2007, 18:09
Benutzerbild von sleeping sun
sleeping sun sleeping sun ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo Mädels,

...man sieht allein schon in diesem thread dass nur Frauen schreiben
meine Meinung zu diesem Thema:

Männer fühlen sich in so einer angespannten Situation von Ihren Partnerinnen vernachlässigt.

Damit liegen sie natürlich nicht ganz falsch nur kann man niemandem verdenken, wenn Eltern schwer krebskrank sind, mit dem Tode ringen oder sogar versterben, dass derjenige dann unheimlichen seelischen Stress hat.

Die wenigsten Männer besitzen eine ähnliche Sensibilität wie wir Frauen, immer noch gilt, Männer dürfen nicht weinen etc.

Wißt Ihr...nehmt euch ein paar Stunden Auszeit mit euren Partnern und REDET!!!
Über eure tiefsten Gefühle und über die Angst, auch die um eure Beziehung.

Ich hab gott sei dank in meinem Freund den allerbesten Seelenverwandten gefunden...während der schrecklichen Erkrankung meines Vaters und bis zu seinem Tod am Samstag stand er hinter, vor und neben mir...
liegt möglicherweise auch daran, dass er einen Pflegeberuf hat und auch schon Sterbebegleitung gemacht hat.

Liebe Grüße, Kerstin
__________________
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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  #7  
Alt 26.07.2007, 11:36
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

hallo mädels,

ich finds irgendwie tröstlich, dass ich hier nicht allein bin mit dem problem. nachdem es letzte woche mal richtig gekracht hat, ist es nun was besser geworden. er beschwert sich immer dass ich ihm ja nicht sagen würde was mich grade traurig macht und beschäftigt und als ichs dann doch gemacht hat hat er gesagt, das wäre doch totaler quatsch, so wär das ja gar nicht. manmanman, männer können einfach so unsensibel sein. ist doch ganz egal ob das so den tatsachen entspricht, wenn es sich halt für mich in dem m oment so anfühlt. naja ich hab ihm dann nen brief geschrieben und ihm gesagt dass er sich mal drüber klarwerden soll was er will und dass er ein bischen sensibler und vor allem "überlegter" reagieren soll wenn ich so traurig bin und ich glaub er hat ganz sc hön angst bekommen. ich hab auch ehrlich drüber nachgedacht mir ne eigene wohnung zu suchen, um erstmal diesen "wenn ich nach haus komme ist sie da"-faktor wegzunehmen. aber wie gesasgt, er hat darüber nachgedacht und jetzt ist es schon viel besser.
er ist halt auch noch sehr jung..

lg dg
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  #8  
Alt 28.07.2007, 15:25
Seagirl Seagirl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Auch mein Mann versteht mich nicht. Da mein Dad zur Zeit im Sterben liegt, nur noch Morphium bekommt und die Ärzte uns seit Mittwoch sagen, dass er heute stirbt, dann den nächsten Tag..es tut so weh, meinen Vater dort liegen zu sehen...habe meinen Urlaub abgebrochen und bin gestern anstatt Sonntag zurückgekommen...mein Mann will auch nur Sex von mir...dafür habe ich aber keinen Kopf..und dann immer noch diese Diskussionen..kann mich noch nicht einmal in den Arm nehmen, ohne irgendwo hinzufassen. Das belastet mich zuzätzlich und ich kann das im Moment gar nicht gebrauchen
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  #9  
Alt 30.07.2007, 22:40
Anja07 Anja07 ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Liebe Kerstin,
schön, dass du einen Partner hast, der so hinter dir steht. Das kannst du bestimmt jetzt besonders gut gebrauchen. Ich wünsche euch viel Kraft, die schwere Zeit zu überstehen.

Hallo auch an alle Anderen hier,
ist schon erstaunlich, wie ähnlich doch die Probleme hier sind - kranke Elternteile - kranke Beziehung...
Bei uns steht auch mal wieder der Haussegen schief, mein Freund wollte mit mir zu meinen Geburtstag weg fahren und ich möchte lieber das Wochenende bei meinen Eltern verbringen. Wer weiß, ob ich nächstes Jahr mein Vater noch an meinem Geburtstag sehen kann. Ist doch ein völlig normales Bedürfnis und in Anbetracht der Situation doch auch verständlich, oder? Nun gibt es schon den dritten Abend Streß deswegen. Aber gestern habe ich beschlossen zu fahren, mit oder ohne ihm... Ich halte das langsam nicht mehr aus. Das schlimmst ist seine Mutter, die wohnt leider drei Häuser weiter und nervt total. Fragt nicht mal, wie es meinen Vater geht, aber macht mir ständig ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht genug um ihren Sohn kümmere. Wie Kopfkrank sind manche Leute eigentlich?
Hoffe ständig, dass sich hier langsam was tut, kann mich aber auch nicht überwinden und ausziehen. Habe das Gefühl, dafür nicht genug Kraft zu haben. Naja, so wird der Arbeitstag immer länger...
Ich drück euch ganz doll.
Eure Anja
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  #10  
Alt 31.07.2007, 16:59
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

hallo mädels,

mit meinem ist es mittlerweile ziemlich gut, er hat es sich sehr zu herzen genommen, dass ich drauf und dran war zu gehen und wir haben nun eine schönere wohnung gefunden wo ich auch meine Katze mitnehmen kann.

liebe anja,

kann ja wohl nicht sein was dein kerl und vor allem seine mutter sich da rausnehmen. ist doch deine sache was du mit deinem geburtstag machst und ich würde IN JEDEM FALL die eltern in deiner situation vorziehen. wenn er das nicht versteht, dann kann mans leider nicht ändern. aber der kann sich ja wohl mal bitte ein bischen auf deine bedürfnisse einstellen oder? frag ihn doch mal was wäre wenn seine mutter unheilbar krank wäre? gehts noch? das sind mir die richtigen, keine traute mehr als 3 häuser von der mama wegzuziehen und dann meckern wenn du womöglich zum vorletzten oder gar letztene mal deinen geburtstag mit deinen lieben verbringen willst. schick den mal zu mir, dem erzähl ich was *KNURR*

man ist ja wohl echt ein armutszeugnis was unsere männer hier abliefern oder?

LG sonja
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  #11  
Alt 04.08.2007, 10:15
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Also, um hier mal die Männerquote bezüglich der Mitteilungen zu starten und um zu beweisen, dass nicht jeder Mann vollkommen uneinfühlsam und gefühlskalt den Bedürfnissen der Frauen gegenübersteht: ich verstehe Euch alle! Auch ich finde es unglaublich, wie sich gewisse von Euren Männern verhalten, aber ich denke nicht, dass das was mit dem Geschlecht ansich zu tun hat. Es gibt durchaus Männer, die Gefühle zeigen können und wollen. Nicht jeder Mann muss genetisch bedingt den strammen Max markieren. Mir fällt zwar auch schwer eine einigermassen vernünftige Erklärung dafür zu finden, weshalb es jemandem abgehen sollte zu verstehen, dass man einen Geburtstag lieber mit der Familie feiern will (in dieser besonderen Situation), aber definitiv würde ich das auch ignorieren und einfach bei diesen Menschen sein, bei denen ich derzeit sein möchte. Ich hab auch jedes Verständnis für jeden Lebenspartner, dass eine solche Krankheit etwas belastendes ist, aber ich denke in solchen Situationen wird viel gesagt und gemacht und in Nachhinein ist dann alles vergessen und halb so schlimm. Wenn also einer Eurer Männer meint, er sei mit der Gesamtsituation unzufrieden, dann stimmt das doch, das seid ihr auch. Auch hättet lieber, wenn Eure Angehörigen nciht krank wären, aber sie sind es. So wäre es Euren Männern auch lieber, es wäre alles wie früher, das Essen stünde auf dem Tisch, die Kinder sind gewickelt und die Fussball WM wäre jeden Tag! Aber leider ist auch dem nicht so. Glaubt mir, irgendwann begreift es jeder, dass Wunschtraum und Realität oft auseinanderdriften. Man mag die Realität wohl nicht mögen, aber man wird sie wohl oder übel akzeptieren müssen. Genauso wird es Euren Männern ergehen. Und sie werden es akzeptieren. Für Euch heisst das nciht, dass die Euch nciht mehr gern haben, sondern nur, dass Sie Euch lieber anders hätten. Sie bringen es einfach nciht so gut rüber... (ich muss wohl erst mal Eure Reaktionen abwarten, ob ich denn das alles richtig rüber gebracht habe...)
Wie auch immer, haltet durch, es werden bessere Zeiten kommen und Beziehungen müssen halt immer mal wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Leider seid Ihr gerade auf so einem Prüfstand, aber ich bin mir sicher, Ihr werdet schon das Siegel "Kriesensicher" bekommen....

Alles Liebe
Stefan

... so, nun Eure Kritik an diesem Versuch das männliche Verhalten zu ergründen....
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  #12  
Alt 07.08.2007, 09:56
Uhura Uhura ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Liebe alle,
danke für Eure Antworten und sorry, dass ich so lange nicht mehr reingeschaut habe! War einfach zu viel los ...

Es "beruhigt" mich wirklich, dass es hier einigen anderen auch so geht!! Und gleichzeitig - echt schade, dass es so ist.

Mir gehts echt nicht darum, auf die "bösen, gefühlskalten Männer" zu hetzten, nach dem Mottor: ich-mache-alles-richtig und er-macht-alles-falsch.

Aber zwischendurch sehe ich mich nicht raus. Ich habe echt gedacht, dass ich in dieser Krisen-Situation von seiner Seite aus Rückhalt haben werde.
Darüber reden habe ich schon oft versucht. Aber er ist da jedesmal recht hart nicht sehr entgegenkommend.
Vielleicht hab auch ich derzeit nicht die richtige Art, zu kommunizieren.

Das Sterben meiner Mutter zieht sich schon eine ganze Weile, soll heißen, ich erhalte ca alle 10 Tage die Nachricht, dass sie in den nächsten Tagen gehen wird. Und jedesmal erholt sie sich wieder. Es ist toll, ich kann sogar nach wie vor mit ihr sprechen, aber es zehrt .... kennen wir ja alle hier.

Und mein Mann regt sich auf, wenn ich zu meiner Mutter fahre. Meint, ich verbringe zu wenig Zeit mit ihm. (Hallo??? Ausnahmesituation???) Ich solle mich wieder einkriegen, das Leben geht weiter.
Stimmt ja inhaltlich voll, aber was heißt das jetzt: soll ich meine Mutter, die 160 km von mir entfernt lebt, nicht besuchen und mich bemühen, bei ihr zu sein, wenn es soweit ist?

Ich muß da jetzt durch, wie wir alle hier. Es gehört zum Leben dazu. Aber wann "darf" ich denn traurig sein? Nur wenn ich auch trauern "darf", dann kann ich auch wieder in den Alltag zurück.

Ich liebe meinen Mann und er fehlt mir so.
Aber offenbar fühlt er sich in dieser Situation so sehr zurückgesetzt, dass er nicht mehr sehen kann, was hier eigentlich passiert.

*auskotz-wieder-zu-ende*
- danke fürs Zuhören!! :-)

Wie geht es denn Euch so inzwischen?
Und was mich interessieren würde: haben vielelicht auch manche Männer ähnliche Erfahrungen mit ihren Frauen, die mit der Situation nicht umgehen können?

Wünsche Euch alles Liebe,
Uhura
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  #13  
Alt 07.08.2007, 18:04
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

hallo Ihr,

erstmal danke stefan für die praktische beleuchtung des problems von der anderen seite.. ich denke stefan hat da einen ganz guten punkt gebracht - es ist auch für die jungs ärgerlich. auch wenn sie ein bisl mehr verständnis haben könnten. sie bekommen weniger sex (ja mir kommen auch grade die tränen vor mitleid), nix tolles zu essen und ich z um beispiel hab bestimmt auch schonmal besser ausgesehen und mir mehr mühe gegeben mit meinen augenringen.. naja liebe jungs: es tut uns auch sehr leid, wir reden da nochmal drüber wenn mit euren mamas etwas ist. das ist nämlich noch eine seite der medaille, da ruft die mutter eines dieser armen, geschundenen exemplare an und verkündet, dass es sie immer zwischen den Fusszehen jukt (achtung ironie) und schon wird gehüpft und nach haus gefahren, da muss der armen mama ja beigestanden werden.. (ich denke anja weiss wovon ich rede).

@uhura: lass dir bloss von niemandem erzählen, wann und wie lange und wie sehr du traurig sein darfst. es geht um deine mama, die du irgendwann nie wieder sehen wirst, du kannst so traurig sein wie du eben willst. schade dass "unsere" männerr so grosse probleme haben uns und dich dabei zu unterstützen und einfach dazusein. es ist ja wirklich kein zauberding was wir von ihnen verlangen. in den arm nehmen reicht ja oft schon. Ich glaube meinen freund hat es sehr schockiert, dass ich dann eben gesagt hab, ich fahre zu meiner besten freundin oder zu wem auch immer, der mich eben versteht. er gibt sich mittlerweile sehr viel mühe. er will glaub ich nicht nachstehen in der liste derer, die ich beim traurig sein um mich haben möchte. vielleicht schaffts ja deiner auch noch. ich drücke die daumen.

ansonsten muss ich noch sagen, dass man in der zeit "danach" sehr viel toleranz für seine mitmenschen braucht. manchmal mehr als man grade zu bieten hat. sie könnens einfach nicht verstehen was hier passiert.

LG und alles gute an alle
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  #14  
Alt 11.08.2007, 11:15
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Also, danke zuerst einmal, dass meine Wortmeldung nciht komplett in der Luft zerfetzt wurde.
Zuerst einmal zu Dir, Daddys Girl: Ich habe nie etwas davon gesagt, wie es aussieht, wenn Männlein von Mama nach Hause beordert wird wegen einer Kleinigkeit. Mir ist auch klar, dass das durchaus bereits bei etwas weniger tragischem als juckenden Zehen bereits zum AUsnahmezustand führen kann. Aber ich hoffe doch, ihr habt Eure Männer mit genau diesem Argument einmal konfrontiert. Die Reaktion darauf fände ich sehr interessant. Ich meine, wenn sowas in der Vergangenheit stattgefunden hat, kann der Mann es unschwer leugnen und auf Seine Ausrede, warum Zehenkratzen einen Besuch rechtfertigt, der die nahe und unumstössliche Lebensgefahr jedoch nicht bin ich sehr gespannt.
ABer wie auch immer, ich hoffe, ihr bekommt das in den Griff. Ich muss Daddys Girl da zustimmen: Ich würde mich auch niemals von meiner Trauer und meinem Verlangen nach Besuchen bei meiner Mutter abhalten lassen, egal was meine Partnerin anstellen würde. Ich denke da stellt ihr eure
Männer schlicht vor ein fait-a-complit und aus die Maus! DIskussion überflüssig. Die werden zwar zähneknirschen, aber sie werden sich damit abfinden müssen, wohl oder übel!
Also hoffe ich inständig, dass Eure Männer langsam zur Vernunft kommen und der Realität ins Auge blicken.

Alles Liebe und GUte
Stefan
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  #15  
Alt 20.08.2007, 11:18
Uhura Uhura ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hi, danke für Eure Meldungen!
Da hab ich wohl in meiner Verzweiflung einen falschen Eindruck hinterlassen: ich lass mir natürlich nicht sagen, wann ich trauern "darf" und wann nicht. Hab mich da nie abhalten lassen, bin da immer meinem Herz gefolgt.
Es war dann halt nur schön langsam dieses dauernde Unverständnis mühsam und kraftraubend.

Aber: aus irgendeinem Grund hat sich da bei uns was getan. Ist plötzlich viel besser geworden, er nimmt es jetzt einfach so, wie es nun mal ist und stärkt mir den Rücken. Und ich freue mich darüber, ihn wieder zu haben.

Daddys Girl, wie gehts Dir denn inzwischen?
Bald werde ich gut verstehen können, durch was Du jetzt gehtst.

Und wie geht es denn Euch allen inwischen?
So traurig es ist, immerhin können wir Abschied nehmen.

*Energie-schick*
Alles Liebe, Uhura
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