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  #1  
Alt 23.05.2008, 12:42
Knipp Knipp ist offline
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Standard Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo,

vorgestern erhielt ich die Nachricht, dass der Pleuraerguss bei meinem Vater (demnächst 67 Jahre alt) auf ein Mesotheliom zurückzuführen ist. Wir sind alle total im Schockzustand, zumal es seit Wochen hieß, dass Krebs ausgeschlossen worden sei...
Nach ersten Recherchen zu Mortalitätsraten etc. habe ich gestern erst mal nur geheult. Heute bin ich auf diese Seite gestoßen, vielleicht kann mir jemand meine ersten Fragen beantworten??

Wann macht eine Chemo Sinn? Bei meinem Vater steht noch nicht fest, ob es ein schnell oder langsam wachsender u.v.a. metastasierender Tumor ist. Ich habe bei einigen Berichten gelesen, dass es eine OP gegeben hat - besteht also doch die Chance auf Heilung? Muss vorher eine Chemo stattfinden? Operiert man überhaupt noch bei jemandem, der auf die 70 zugeht? Kann eine Chemo den Tumor aufhalten, wie lang kann man dann damit leben? Bisher ist mein Vater bis auf eine Einschränkung der Lungenfunktion um 40% beschwerde- u. v.a. schmerzfrei. Wie lang kann das Eurer Meinung nach so weiter andauern?

Bei mir überschlägt sich gerade alles, gleich geht´s Heulen wieder los - ich brauch mal ein paar Fakten und Erfahrungen - könnt Ihr mir helfen?

Lieben Gruß
Knipp
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  #2  
Alt 23.05.2008, 22:37
Breezy Breezy ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo Knipp,

die Frage, ob die Chemo Sinn macht, wird Dir wohl keiner wirklich beantworten können. Diese Schei..-Krankheit ist ja nicht heilbar. Manchen mag die Chemo noch eine gewisse Lebensqualität geben,wenn sie denn anschlägt und die Ausbreitung stoppt oder den Tumor verkleinert. Insofern macht es dann schon Sinn. Andererseits sind Chemos auch sehr belastend.

Mein Vater ist 73. Er hat Chemos bekommen. Sie haben nicht angeschlagen. Nach den letzten beiden Chemos sind die Blutwerte so alamierend schlecht geworden, dass er ins Krankenhaus kam. Da liegt er nun bis jetzt und ich kriege jedes Mal einen Schock wenn ich ihn sehe. Er ist abgemagert bis auf's Skelett. Ich möchte das hier gar nicht näher beschreiben, weil ich hoffe, dass es nicht jedem Betroffenen so ergeht. Es ist einfach zu grausam. Er bekommt nun Morphin gegen die Schmerzen. Die Diagnose wurde Ende November gestellt und der Verlauf der Krankheit bis heute ist rapide bei meinem Vater Ich möchte ihn nicht mehr so leiden sehen. Das tut weh!! Sehr weh!

Wie Du hier im Forum lesen kannst, ist der Verlauf der Krankheit aber bei jedem anders und viele erlangen noch eine gute Lebensqualität. Das wünsche ich Euch!!
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  #3  
Alt 25.05.2008, 12:15
Benutzerbild von Koepifisch
Koepifisch Koepifisch ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo Knipp...

ich kann Deinen derzeitgen Zustand sehr gut nachvollziehen, wir leben nun seit 7 Monaten mit der Diagnose bei meinem Mann und auch ich habe immer noch Fragen über Fragen. Den Werdegang kannst Du hier http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=29156 nachlesen.

Ob OP oder nicht, entscheiden im Enddefekt die Ärzte. Vertrauen ist alles und immer wieder die Ärzte fragen. Ich sah mich im Oktober (nach Durchforsten des Internets) schon Weihnachten als Witwe und bei meinem Mann konnten sie Gott sei Dank die OP machen. Die Chemo war vorher notwendig, damit der Krebs eingegrenzt wurde und damit nicht noch mehr zu entfernen war.

Bei meinem Mann ist der li. Lungenflügel komplett, das Zwergfell teilweise und Teile des Herzbeutels entfernt und durch synth. Material ersetzt worden. Die Lymphknoten waren noch nicht befallen, sonst hätte man die OP nicht mehr gemacht. z.Z. bekommt mein Mann nun Bestrahlungen der Schnittstellen, sowie 3 minimalen Stellen, die man nicht entfernen konnte, da sie zu eng an Hauptaorta und Speiseröhre waren.
Die Bestrahlungen machen meinem Mann sehr zu schaffen, ebenfalls die Nachwirkungen der OP (Müdigkeit, Luftnot, zu hoher Puls und extrem niedr. Blutdruck).

Aber wie schon geschrieben wurde, jeder Patient ist anders und jede Krankheit verläuft anders. Falls Du weiterhin Fragen hast, kannst Du sie jederzeit hier stellen.

liebe Grüße und viel Kraft aus Duisburg Marie-Luise
__________________
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  #4  
Alt 26.05.2008, 02:18
Breezy Breezy ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Mein Vater ist heute leider an dieser Schei.. Krankheit verstorben. Irgendwie stehe ich noch voll neben mir, dass ich jetzt nicht einmal weinen kann. Leider waren wir nicht dabei, als er starb. Heute Nachmittag ging es ihm schon sehr schlecht und er war nicht ansprechbar. Eben haben wir noch einmal Abschied genommen. Er hat 6 Monate mit dieser schrecklichen Krankheit gekämpft. Irgendwie bin ich auch erleichtert, dass er nicht noch länger leiden muss. Er war grausam genug.
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  #5  
Alt 26.05.2008, 14:09
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hi Breezy

Tut mir sehr leid, dass Dein Vater den Kampf verloren hat. Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft und Zuversicht.
Lieber Gruss
Stefan
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  #6  
Alt 26.05.2008, 19:20
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

hallo breezy

es tut mir von herzen leid das dein vater den kampf verloren hat.
ich nehem dich ganz fest in den arm und drück dich!
ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft.
ganz liebe grüße sabrina

Geändert von Sabrina1978 (01.06.2008 um 14:41 Uhr)
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  #7  
Alt 27.05.2008, 23:26
Breezy Breezy ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Vielen Dank für Eure lieben Wünsche. Alles ist noch so unwirklich, weil noch so viel zu tun ist und ich mich auch um meine Mutter kümmern muss. Montag wird noch einmal ein schwerer Tag für uns bei der Beerdigung.
Ich wünsche auch Euch alles Gute und viel Kraft und werde auch weiterhin hier vorbeischauen, weil ich wissen will, wie es Euch und Euren Lieben ergeht.
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  #8  
Alt 28.05.2008, 20:50
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Koepifisch Koepifisch ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo Breezy...

mit Bestürzung habe ich gelesen, dass Dein Papa den Kampf verloren hat. In diesen Momenten wird einem immer wieder klar, wie heimtückisch dieser Krebs ist.

Ich wünsche Dir unendlich viel Kraft für Montag

Marie-Luise
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  #9  
Alt 30.05.2008, 07:35
Seagirl Seagirl ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo Breezy,

auch ich musste mit Bestürzung lesen, dass Dein Papa jetzt im Regenbogenland ist. Mein Papa durfte nach der Diagnose ja auch nur noch 6 Monate bei uns sein und die letzte Zeit war schlimm. Er bekam zum Schluss auch Morphium und magerte ab.

Ich weiß, wie es jetzt ist. Auf der einen Seite ist man total traurig, dass man einen geliebten Menschen verloren hat, aber auf der anderen Seite möchte man den geliebten Menschen auch nicht weiterleiden sehen. Zu meinem Papa habe ich kurz, bevor er gehen musste gesagt, dass er loslassen kann.
Trotzdem wird ewig diese Frage bleiben: Warum er?

Breezy, ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel, viel Kraft.
Fühl Dich von mir ganz lieb umarmt.

Heike
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  #10  
Alt 30.05.2008, 21:44
Breezy Breezy ist offline
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Danke nochmals für Eure lieben Wünsche.
Ja Seagirl, genauso war es bei uns auch. Nur 6 Monate, nicht essen können und zum Schluss unendlicher Gewichtsverlust, Morphium gegen die Schmerzen und alles andere beschreibe ich lieber nicht. Ich hoffe, dass es nicht für jeden Betroffenen so schlimm wird!!! Für meinen Vater bin ich sehr froh, dass er nun nicht mehr leiden muss. Das ist eine Erlösung, auch wenn die Hinterbliebenen jetzt traurig sind. Es tröstet mich aber, dass es ihm jetzt besser geht. Allen Betroffenen mit dieser schrecklichen Krankheit wünsche ich noch viel Lebensqualität und nicht so viel Leid!!
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  #11  
Alt 01.06.2008, 08:35
UHU2051 UHU2051 ist offline
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Registriert seit: 13.03.2008
Beiträge: 8
Frage Pleurektomie/ Dekortikation

Hallo,
ich verfolge dieses Forum seit Anfang Januar. Es hat mir schon viel geholfen (dafür euch allen vielen lieben Dank ), aber an manchen Tagen konnte ich es kaum ertragen. Anfang Januar wurde bei meinem Mann nach einem Unfall (für uns ein Glücksfall) per Zufall ein Pleuramestheliom rechts festgestellt. Den Schock und die Verzweiflung brauche ich euch nicht zu beschreiben. Im Februar erfolgte die kleine OP ( Pleurektomie / Dekortikation) ( wegen langjährigen Asthmas kam die große nicht in Frage ) im neuen Thoraxzentrum in Bad Nauheim. Dr. Schirren ( früher Heidelberg ), Dr. Trainer und Dr. Bergmann haben uns nicht nur medizinisch sehr gut beraten , sondern auch menschlich gut betreut - wie auch das ganze übrige Team. Die Op verlief nach Aussage der Ärzte optimal und ergab Zustand Ib. Alles konnte komplett entfernt werden, sodass soweit kein Tumor mehr vorhanden ist. Momentan erfolgen die Bestrahlungen im DKFZ Heidelberg, danach noch kommen noch 6 Chemos in der Hoffnung, auch mikroskopisch kleine Reste zu erwischen. Die Bestrahlungen (bislang 12 )verträgt er soweit gut. Was meinem Mann sehr zu schaffen macht , sind die extremen Schmerzen infolge der OP. Wer hat damit Erfahrung? Wie lange dauern diese auch mit Oxygesic kaum zu behandelnden Schmerzen an? Und wer hat Erfahrung mit dem Zutand Ib?
Liebe Grüße an alle
Angela
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  #12  
Alt 15.08.2008, 16:57
rautenkopp rautenkopp ist offline
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Registriert seit: 15.08.2008
Beiträge: 53
Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

hallo,
mein mann ist am donnerstag 07.08. mit atemnot ins kh gekommen, dort hat man einen pleuraerguß festgestellt, er wurde punktiert und bis montag hat man ca. 7 l flüssigkeit aus der lunge gezogen. nach einigen untersuchungen wurde uns am dienstag mitgeteilt das es eine bösartige sache ist. (rippenfellkrebs) nun ist aber schon wieder wasser nachgelaufen und am montag soll die lunge mit talkum verklebt werden, bevor ein port gesetzt werden kann. es steht dann eine chemo an. hat jemand erfahrung mit der klinik paradiese in soest/nrw?

ich stehe seit einigen tagen total neben mir. durch zufall bin ich auf dieses forum gestoßen. zur zeit weiss ich nicht weiter.
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  #13  
Alt 17.08.2008, 16:37
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Koepifisch Koepifisch ist offline
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Ort: Duisburg
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Standard AW: Schock und Fragen, Fragen, Fragen

Hallo Rautenkopp,
zuerst einmal drücke ich Dich ganz dolle und hoffe, Du wirst die Kraft für die nächsten Wochen/Monate aufbringen. Wie Du hier vielleicht schon gelesen hast, sind hier einige Betroffene, die das gleiche Schicksal wie Dein Mann heimgesucht hat. Aber es gibt auch ein wenig Hoffnung, jeder Patient reagiert anders und auch bei jedem Befallenen ist der Krankheitsverlauf anders. Ich habe auch viel im Internet gesucht und gelesen, es ist schon eine heimtückische Krankheit, aber wir waren Gott sei Dank in der Klinik hier in Duisburg in sehr guten Händen und die Ärzte waren jederzeit für uns da und hatten ein offenes Ohr für unsere Ängste und Sorgen...

liebe Grüße aus Duisburg
Marie-Luise
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