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Alt 04.02.2014, 22:53
Tanja P. Tanja P. ist offline
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Registriert seit: 26.02.2012
Beiträge: 73
Standard Wie geht es weiter........

Ηallo an alle. Ich war lange Zeit stille Leserin im Forum und hatte nur ab und zu bei einigen Beiträgen geschrieben. Aber heute entschloss ich mich über mich und meine Gefühle zu schreiben. Eigentlich fragte ich mich anfangs, wo ich hingehöre. Bin zwar von Eierstockkrebs betroffen, aber ich habe auch eine prophylaktische doppelseitige Mastektomie gemacht,also gehöre ich auch zum Forum für Brustkrebs?
Also, ich bin 52 Jahre alt und meine Begegnung mit Eierstockkrebs kam im Mai 2010. Seit Januar 2010 erkrankte ich sehr oft an "Grippen". Hatte abwechselnd hohes oder niedriges Fieber. Meine Periode fiel aus und fühlte mich sehr müde. Sonst nichts, kein dicker Bauch, keine Schmerzen. Ich ging zum Hausartzt, der sich erst nach der dritten "Grippe" beunruhigte. Er verlangte Blutuntersuchungen, die eine Entzündung im Körper zeigten. Er sagte, wir sollen warten und sie nach 15 Tagen wiederholen. Bei der Wiederholung war das Egebnis etwas besser aber immer noch nicht gut. Er machte eine dumme Diagnose und gab mir die entsprechenden Medikamente. Ich ahnte aber, das etwas mit mir nicht stimmte. Und so ging ich zu einem anderen Arzt, wieder Blutuntersuchungen, nichts, er wusste nichts mehr und schickte mich in eine Klinik. Dort wurde am ersten Tag ein CT gemacht: Ergebnis: Eine Zyste im linken Eierstock, die sofort operiert werden sollte. Am 21 Mai 2010 fand die OP statt. Was sich heraustellte: Ovariankrebs, beide Eierstöcke befallen Figo 1b, GII-III. Man entnahm beide Eierstöcke, Gebärmutter und Bauchfell. Es folgte die bekannte Chemomischung 6mal. Eine schwere Zeit, viel Leiden, zwei mal Verschiebung wegen Blutarmut, schließlich kam diese Zeit hinter mir.
Meine Geschichte endete leider nicht hier. Mein Arzt wollte, nachdem die Chemotherapie zu Ende war, dass ich den Gentest mache. Der Krebs kam nämlich in meiner Familie oft vor. Meine Großmutter starb an Brustkrebs und meine Mutter an Eierstockkrebs. Der Test wurde positiv. Ich habe die genetische Anlage BRCA1. Mein Arzt sagte mir, dass es eine große Gefahr bestehe nach Brustkrebs zu erkranken, dass es nicht mit meinem Eierstockkrebs endet. Ich bekam Tamoxifen, um die Gefahr zu beschränken. Er meinte aber ich soll die prophylaktische Mastektomie machen. Ich war erschrocken. Schon wieder eine große OP! Und was für eine! Und zwar ohne erkrankt zu sein. Lange habe ich nachgedacht, habe andere Onkologen besucht, plastische Chirurgen, alle sagten dasselbe: Eine schwere Entscheidung, aber es wäre gut, wenn Sie das tun. Endlich am 16. Juli 2013 kam der Tag der OP, es hatte mir 2 Jahre gebraucht, bis ich mich für die OP entschiede hatte. Ich konnte nicht mehr mit der Angst vor Brustkrebs leben und mit den Statistiken zu spielen. Die OP dauerte ungefähr 4 Stunden und ich bekam gleichzeitig Silikonimplantate.
Auch die zweite OP ist hinter mir. Ich kam sehr schnell wieder zurück ins normale Leben und arbeite wieder und genieße die Erleichterung, die mir die Brustentfernung gegeben hat. Aber mein Problem ist folgendes. Bei jedem gesundheitlichen Problem, bei jedem Schmerz kommt die Angst vor der Rückkehr der Krankheit. In der letzten Zeit, fühle ich mich deswegen seelisch sehr müde.
Kann man das irgendwie mit sich selbst verarbeiten? oder muss man ständig mit der Angst leben? Geht das Leben einfach so weiter?Habt ihr Tipps dazu? Wie man sich helfen kann? Bei jedem Problem nicht sofort an Krebs zu denken? In der letzten Zeit hatte ich oft etwas, dass zum Glück am Ende harmlos war, aber bis es festgestellt wurde, verbrachte ich Tage oder Woche voller Angst und Verzweiflung.
Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch, denn ich weiß, dass es hier im Forum viele Frauen gibt, die sehr viel leiden oder gelitten haben und sehr tapfer sind und vielleicht würde man sagen, was ich fühle ist nichs gegenüber anderen. Aber eben, ich fühle mich wirklich schlecht.

Liebe Grüße
Tanja
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