Ich weiß nicht was ich tun soll :-(

[Momo24]

Hallo ihr Lieben!

Seit einigen Tagen forsche ich etwas in diesem Forum, da bei meiner Mutter letzte Woche Brustkrebs diagnostiziert wurde.
Die Frauenärztin meiner Mutter hatte sie in die Filderklinik nach Stuttgart überweisen lassen, in der meine Mutter sowas von unsensibel und unverschämt untersucht & behandelt wurde.

Was mich natürlich veranleitet hat auf google etc. zurückzugreifen :-).
Dort fand ich schnell raus, dass es wohl von Vorteil wäre, ein zertifiziertes Brustzentrum aufzusuchen, zu dem diese Filderklinik nicht gehörte.
Nicht das meine Mutter u. ich an der Diagnose irgendwie rütteln bzw. nicht wahrhaben wollen, aber ich denke einfach, dass eine zweite Meinung einfach sehr wichtig ist, zumal sich der Arzt in der Filderklinik nur 5 Minuten Zeit für sie genommen hat und sie sich somit dort absolut nicht wohlfühlen würde.

Nun komme ich in das Dilemma, dass ich einfach nicht weiß in welches Brustzentrum ich meine Mutter schicken soll. Ich möchte einfach, dass sie bestmöglichst behandelt wird.
Meine Mutter kommt aus der Nähe Ulm wäre aber auch bereit weiter zu fahren.
Momentan stünden folgende Zentren zur Auswahl:

Ulm
Marienhospital Stuttgart
Tübingen
Mutlangen (Nähe Schwäbisch Gmünd)

Vielleicht hat kommt irgendjemand aus unserer Gegend und hat sich bewusst für eines der genannten Zentren entschieden.
Ich hab von allen Zentren bereits positive Meinungen gelesen und mir ist schon klar, dass die Entscheidung natürlich subjektiv ist, aber ich weiß einfach wirklich nicht wo ich mit ihr hingehen soll.

Ich wäre wirklich unglaublich dankbar, wenn ich ein paar Antwörtchen bekommen würde :-)!
Liebe Grüße
Moni

[mausbaer_1970]

Hallo Moni,
bei meiner Mum wurde letztes Jahr im Februar Brustkrebs diagnostiziert und sie war und ist in der Universitätsfrauenklinik in Ulm in Behandlung.
Wir können was ihre Behandlung betrifft nur Positives berichten - und sie fühlt sich dort wirklich gut aufgehoben.
Ulm gehört zu den zertifizierten Brustzentren.
Bei Fragen kannst Du Dich gerne melden.
Alles Gute für Dich und Deine Mama.
Liebe Grüße Alexandra

[Momo24]

Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten :-).
Habe soeben im Marienhospital Stuttgart und in Ulm angerufen.
Im Marienhospital bekommt sie gleich am Dienstag einen Termin.
In Ulm dauert es leider bis zum 23.9, somit werden wir den Termin im Marienhospital wahrnehmen und hoffen, dass sie dort gut beraten wird.
Meine Mutter wollte anfänglich erst nicht, das ich den Termin auf Grund Zweitmeinung einhole, da sie Angst hat, das die Objektivität des neuen Arztes darunter leiden könnte, wenn er bereits eine Diagnose vorliegen hat.
Seht ihr das ähnlich?
Ich dachte eben, das sie durch die bereits vorliegende Diagnose schneller einen Termin bekommt, da die Notwendigkeit der OP ins Zentrum rückt.
Ich freue mich natürlich weiterhin über Meinungen zu den Brustzentren und nun ganz speziell über das Marienhospital.
Momentan versuche ich das ganze für sie zu regeln, sodass sie sich darauf konzentrieren kann, ihren Körper zu schonen und stark genug für die anstehende Therapie zu sein.

Liebe Grüße
Moni

[mausbaer_1970]

Hallo Moni,
ich glaube nicht daß sofort akuter handlungsbedarf besteht - holt Euch ruhig eine Zweit- oder auch Drittmeinung ein.
Kopftechnisch ist das natürlich ein anderes Problem, denn je länger man die Behandlungstherapie rausschiebt umso unruhiger ist man auch.
Also nicht verrückt machen lassen - außer Acht würde ich aber trotzdem nicht die Entfernung lassen, denn während der Therapie ist man ja doch sehr häufig im Klinikum und eine lange Anreise vielleicht manchmal auch zu anstrengend.
Möchte Euch jedoch nicht beeinflussen.
Liebe Grüße Alexandra

[Momo24]

Bei meiner Mutter wurde eine Biopsie und Ultraschall in der Filderklinik gemacht. Mehr noch nicht!
Mammo hat meine Mutter im Januar machen lassen, auf der allerdings nichts zu erkennen war.
Die Frau im Marienhospital meinte meine Mutter sollte Mammo, Befund, Histologie Stanze und "was eben noch gemacht wurde, Ultraschall etc." mitbringen.
Dies lässt sich nun meine Mutter alles zu schicken. Der Arzt war ganz schön zickig und meinte das die Sache wohl glasklar wäre und eine Zweitmeinung leicht überflüssig.
Wir werden da nun am Dienstag hingehen und ich hoffe wirklich, dass sie dort in guten Händen ist

[Momo24]

Also ein Teil des Berichtes wurde meiner Mutter per Fax geschickt.
Es handelt sich um eine B-Klassifikation: B5
Bei der histologischen Durchmusterung findet man Fragmente eines infiltrativ wachsenden bösartigen epithelialon Tumors mit überwiegend solidem Wachstumsmuster. Die Tumorzellen sind groß und zeigen Kernhyperchromasien und Polymorphien mit erhöhter Mitosezahl auf. Das Tumorstroma ist sehr breit, fibrosiert,hyalinisiert. Erhaltenes Brustdrüsengewebe lässt sind nicht nachweisen.

Beurteilung: Anteile eines wenig differnezierten sklerosierten invasiven ductalen Carcinoms.
ICD-O-DA M 8500/3, G3

So kann jemand Licht in das dunkle Buchstaben und Zahlengewirr bringen :-)!
Vielleicht gibt es ja eine von euch, die einen ähnlichen Befund hatte und mir erzählen kann wie sie behandelt wurde bzw. welche Therapiemöglichkeiten vollzogen wurden.
Bin wirklich um jede Hilfe dankbar

[Tina63]

Liebe Moni,

ich war sowohl im Karl-Olga-Hospital als auch im Marienhospital in Stuttgart- ich fühlte mich in beiden Häusern nicht gut aufgehoben und bekam den Tipp, es doch in Tübingen zu versuchen. Dort gibt es einen Professor, der für mich ein wahrer Engel war. Ich wurde wie ein Mensch und nicht wie eine Nummer behandelt. Im KO-Hospital wollte man mir sofort die Brust abnehmen. Ich konnte schon die Euros in den Augen der Ärzte sehen - als Privatpatientin zahlt man so richtig viel Geld für die OP und die anschließenden Therapien !!!
Ich ging also nach Tübingen. Dort sagte man mir, es sei "grober Unfug" in meinem Fall eine Amputation vornehmen zu wollen. Also wurde ich brusterhaltend operiert. Ich habe nie daran gezweifelt, dass die Entscheidung richtig war !

Eine gute Einstiegslektüre sind die " blauen Ratgeber " zum Thema Brustkrebs, die Du in jedem Brustzentrum erhältst.

Grading (G1 bis G4).
Die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wie Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor. G3 bedeutet daher schon eher einen schneller wachsenden Tumor. Lass es Dir aber von den Ärzten noch genau erklären. Dazu sind sie schließlich da !
Ich nehme zu solchen Gesprächen immer Schreibblock und Kuli mit.

Dir und Deiner Mama wünsche ich ganz ganz viel Kraft und die richtige Entscheidung, was die Wahl des Krankenhauses betrifft!

Alles Liebe für Euch,

Tina

[Mayamaus]

Hallo Moni,

viel kann ich dir wohl nicht dazu sagen.. nur eins.. ich denke, das ein brustkrebszentrum wohl echt das bester ist. bei meine ma. haben sie auch gerade brustkrebs festgestellt und sie war ( in frankfurt) in einem zentrum.
so wie ich das verstanden habe, haben die jeder woche ein telefoncall mit
verschieden ärzten und jeder fall wird durchgesprochen... so war das jedenfalls bei meiner mutter und in dieser klinik...

ja, vertrauen sollte man zu seinem doc schon haben... wo wir jetzt sind ( die chemo ist nicht mehr in der klinik) ist es auch das "letzte"..
wir wurden in ca 10 minuten " aufgeklärt" was passier.. also in etwas so:
rezept für perücke, rezept für trpbfen und den ersten termien für die chemo..
kein weiters wort.. was für eine chemo? nw? wie lange? nichts..
wenn das so weiter geht muß man schauen ob man sich was neues sucht...

also, ich denke mal nicht das es jetzt auf ein paar wochen ankommt.. hauptsache man hat vertrauen und ist mit einem " guten" gefühl dabei..

ich wünsche dir/ deiner ma ganz viel kraft und einen guten doc/ kh :-)

katrin

[Biene08]

Hallo Momo,
auch meine Mama ist dieses Jahr an Brustkrebs erkrankt. Ich weiß welche Sorgen man sich macht! Ganz wichtig ist, dass sie sich bei der Behandlung wohl fühlt und in guten Händen galubt. Du schreibst etwas von B-Klassifikation?
"Es handelt sich um eine B-Klassifikation: B5 "
Das habe ich noch nie gehört, normalerweise ist die Einteilung so:
T1 - Tumor bis 2 cm in größter Ausdehnung
T1a - Tumor bis 0,5 cm in größter Ausdehnung
T1b - Tumor 0,5 cm bis 1 cm in größter Ausdehnung
T1c - Tumor 1 cm bis 2 cm in größter Ausdehnung
T2 - Tumor 2 cm bis 5 cm in größter Ausdehnung
T3 - Tumor mehr als 5 cm in größter Ausdehnung

Während der OP wird dann festgestellt ob die Lymphknoten schon befallen sind. In vielen Kliniken wenden sie mittlerweile die schonende Wächterlymphknotenmethode an, so dass nicht unnötig Lymphknoten entnommen werden müssen. Hierauf würde ich auch bei der Klinikwahl achten.
Meine Mama hatte auch G3, war leider für einen schnell wachsende aggressiven Tumor spricht, deshalb macht sie auch gerade eine Chemotherapie. Nach der OP wird dann untersucht ob der Tumor hormonpositiv und Her2neu positiv ist. Je nachdem gibt es dann noch eine hormonelle Behandlung und/oder Herceptin.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft,
herzliche Grüße
von Biene

[Momo24]

Hallo,

es liegt schon eine Weile zurück, aber ich habe soeben mal wieder ins Forum geschaut. Die letzte Zeit war sehr stressig u. kurz nach meinem Eintrag war mein Internet aufgrund von Providerwechsel mehrere Wochen ausgeschaltet.
Wie ich soeben gesehen habe, haben sich noch sehr viele auf meinen Beitrag gemeldet, wofür ich euch allen sehr sehr herzlich danken möchte.

Meine Mutter wurde vor 1,5 Wochen nun operiert u. leider musste man aufgrund von Blutergüssen, sie sich gebildet haben, noch einmal ausheben.
Nach einer Woche wurde sie entlassen u. es geht ihr sehr gut.
Leider hat sich während der Operation rausgestellt, dass ihre beiden Wächterlymphdrüsen befallen waren, woraufhin 11 weitere Lympdrüsen entnommen wurden.
(Ach übrigens sie hat sich nun im Marienhospital in Stuttgart operieren lassen u. war sehr zufrieden. Wurde liebevoll behandlet von Schwestern wie auch von Ärzten)

Morgen ist nun der Befund da u. wir haben ein Gespräch mit dem Arzt.
Hoffen natürlich, dass die entnommenen Lympdrüsen nicht befallen sind.
Der Arzt hat aber meiner Mutter aufgrund der Tatsache, dass die Wächterdrüsen angefallen waren bereits eröffnet, dass sie die volle Packung fahren müsste, dann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit geheilt wäre.

Ich werde mal die neuen Befund abwarten. Es ist ja nun einige Zeit seit September vergangen, viell. hat sich ja etwas getan. Meine Mutter ernährt sich nun bereits seit September nach Budwig u. hat weitere Körperunterstützene Dinge gemacht, sodass ihr Körper gut auf die Operation vorbereitet war.

Vielleicht finden sich ein paar, die mir von ihren Erfahrungen berichten wollen, für welche adjuvanten Therapien sie sich entschieden haben u. mit welcher Begründung. Mir ist schon klar, dass die Entscheidung bei jedem selber liegt, denke aber trotzdem das es interessant zu hören ist, wie sich andere Frauen entschieden haben.

Zum Schluss noch einmal ein großes Entschuldigung für mein langes Nichtmelden. Ich habe mich sehr über die Antworten gefreut!!