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  #1  
Alt 14.04.2006, 17:34
AngelaS AngelaS ist offline
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Registriert seit: 14.04.2006
Beiträge: 19
Standard Gefühlsschwankungen

Hallo,

der Alptraum begann am 03.02.06, als ich (42 Jahre alt) mich zum wiederholten Male bei meinem Hausarzt vorstellte wegen Bauchschmerzen. Seit November letzten Jahres war ich immer wieder bei ihm. Er diagnostizierte von Muskelkater über Rippfellentzündung und Lungenentzündung bis hin zur Zyste an der Niere. Als er dann am 03.02. eine Ultraschalluntersuchung an meinem Bauch machte ging alles sehr sehr schnell. Da es mir immer sehr gut ging, bis auf die Bauchschmerzen war ich ganz entspannt.

Ich wurde sofort ins Krankenhaus eingewiesen und einige Untersuchungen wurden gemacht. Naja, da wurde ich dann ganz hellhörig, nachdem bei jeder Untersuchung der Oberarzt bzw. Chefarzt dazu geholt wurde. Schlussendlich wurde dann eine "Raumforderung" an der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Ich hatte noch immer ein gutes Gefühl. Ich wurde in der Chirurgie vorgestellt. Hier wurde mir dann eröffnet, dass man meinen Bauch aufschneiden muss, um diese "Raumforderung" zu entfernen.

Am 16.02.06 wurde ich 6 Stunden lang operiert: Der Pankreasschwanz, die Milz und ein Teil des Darmes wurden entfernt.

Am 18.02. dann die Diagnose: Pankreas-CA. Die Ärzte sagten mir, dass durch die OP nur noch gesundes Gewebe in meinem Körper ist. Seit 01.03.06 erhalte ich 1 x wöchentlich eine Chemotherapie mit Gemzar. Zunächst 3 Monate lang, dann werden Untersuchungen durchgeführt, um Änderungen und dergleichen zu erkennen. Für die Chemo habe ich mir ein Port-System implantieren lassen. Ich hatte zwar große Angst davor aber jetzt muss ich sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war.

Die OP habe ich gut überstanden. Ich kann mich zwar noch immer nicht ohne Schmerzen bewegen und bin auch sehr eingeschränkt, aber ich arbeite an meiner Kondition und Beweglichkeit. Die Chemo vertrage ich auch ganz gut, obwohl nach jeder Behandlung andere Nebenwirkungen auftreten: Mal Fieber, mal Venenschmerzen, mal Kopfschmerzen, mal Kreislaufprobleme, mal Gelenkschmerzen.

Das Schlimmste ist allerdings mein psychischer Zustand. Es erschreckt mich selbst welchen Schwankungen ich hier unterliege. In der einen Minute denke ich, dass alles gut wird, in der nächsten Sekunde habe ich das Gefühl nur noch kurze Zeit zu leben. Eine Prognose von meinen Ärzten habe ich nie erhalten - ich habe auch nicht danach gefragt.

Laut Aussage, gibt es für das Pankreas-CA keine großen Erfahrungswerte. Daher hänge ich eigentlich in der Luft und denke, dass dies auch die Gefühlsschwankungen auslöst.

Gibt es jemanden, der in einer ähnlichen Situation wie ich ist und mir eventuell ein paar Tipps geben kann, besser klar zu kommen???

Liebe Grüße
Angela S
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  #2  
Alt 14.04.2006, 18:43
maus maus ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 462
Standard AW: Gefühlsschwankungen

Hallo Angela,
mit Deinen Gefühlsschwankungen,dies kann ich sehr gut verstehen,
mein Mann ist im Januar an dieser Kranheit erkrankt und wir hoffen das er operriert werden kann.Bei uns gehts zu wie auf einer Achterbahn. Positives Denken ist sehr wichtig.Untenehme alles was Dir Freude macht und lass keinen Stress an Dich.Du wirst sehen es geht Dir jeden Tag etwas besser.
Lese mal die Threads von Jörg :Eine Seite zum Hoffnung schöpfen,
Volker: Wir werden Siegen,undPeter: Kurzgeschichte von Angela,Prinzeline ?,
sie sind alle operiert.
Aus diesen und den anderen Threads kannst Du sehr viel Hoffnung schöpfen
und Erfahrungen sammeln.
Aus unserer Sicht kann ich Dir nur sagen wir orientieren uns nicht an den
Aussagen der Ärzte,wir hatten erst wieder eine am Dienstag bekommen
denke nur daran wir werden die Sch...krankheit besiegen und fallen aus dem Raster der Ärzte.
Ich wünsche Dir ein schönes Osterfest,lasse Dich verwöhnen
Liebe Grüsse Anita(aus Hoffnung -NeueStudie Maus)
.
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  #3  
Alt 14.04.2006, 22:21
AngelaS AngelaS ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.04.2006
Beiträge: 19
Standard AW: Gefühlsschwankungen

Hallo Anita,
ich finde es so toll wie du für deinen Mann kämpfst. Das gibt mir irgendwie Kraft.
Fast den ganzen Nachmittag habe ich im Forum gelesen...wahnsinn wie viele Menschen doch mit dem selben Schicksal kämpfen. Irgendwie dachte ich bisher ich bin ein Einzelfall.
Dir und deinem Mann wünsche ich auch ein wunderschönes Osterfest. Lasst es euch gut gehen.
Liebe Grüße Angela
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  #4  
Alt 15.04.2006, 13:39
gewwi gewwi ist offline
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Ort: in der Heide
Beiträge: 376
Standard AW: Gefühlsschwankungen

Hallo, nein du bist kein Einzellfall, es sind viele betroffen, wie du hier nachlesen kannst. Und jeder geht anders damit um. Du gehörst zu den Glücklichen, die operiert werden konnten, das erhöht die Chancen um ein Vielfaches. Vielleicht hilft es dir ja, in Heidelberg oder Bochum (da sitzen DIE Spezialisten) nochmal eine 2. Meinung einzuhoken.. Lesen solltest du hier die Threat s von Ole. Auch Jörg und Volker bauen einen auf. Ich bin nur indirekt betroffen, mein Mann wurde im Juli 05 operiert, auch Whipple OP. Danach ist er zeitweise in tiefe Depressionen verfallen. Aber langsam, für meinen Mann zu langsam, geht es besser, mittlerweile plant er schon wieder für die nächsten Jahre. Essen ist immer noch problematisch und es werden nur Sachen geplant, wo man weiß, das ein Klo in der Nähe ist, aber manchmal ist es fast wieder wie vor dem OP. Einige betätigen sich sogar sportlich, das fällt meinem Mann sehr schwer, aber das hat mit seinen Vorerkrankungen zu tun.
Wenn du die OP gut überstanden hast und die Chemo halbwegs verträgst, gibt es keinen Grund zu verzweifeln. Wie Jörg immer so schön schreibt: gib dem Mistkerl eins auf die Mütze. DU SCHAFFST DAS !!!

Schöne Ostern, lass es dir gut gehen petra
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  #5  
Alt 15.04.2006, 13:40
Sonja A. Sonja A. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 385
Standard AW: Gefühlsschwankungen

liebe angela,

hier sind adressen von psychoonkologen.
ich denke, die könnten dir ggf. ein stück weit helfen.

http://www.dapo-ev.de/adressen.html

In den letzten Jahren ist die psychosoziale Betreuung Krebserkrankter für alle Phasen des Krankheitsverlaufs zu einem Bestandteil umfassender onkologischer Behandlung geworden. Konzepte wurden hierfür erarbeitet, wissenschaftlich überprüft und in unterschiedlichste Praxisbereiche integriert.
Die dapo verfolgt das Ziel, die psychosoziale Betreuung und Unterstützung von Krebserkrankten und ihren Angehörigen in der Primärbehandlung, Nachsorge und Rehabilitation als Regelleistung zu etablieren die Kooperation mit allen in der Onkologie Tätigen zu vertiefen geeignete Betreuungskonzepte wissenschaftlich zu begründen, weiterzuentwickeln sowie ihre Qualität und Effektivität zu evaluieren die psychosoziale Kompetenz aller in der onkologischen Versorgung Tätigen durch Fort- und Weiterbildung zu fördern.
Gegenüber unseriösen Heilversprechen aller Art, gerade auch im psychotherapeutischen Bereich, ist die Tätigkeit der dapo auf eine wissenschaftliche Überprüfung ihrer Praxis gerichtet.

Die dapo betrachtet es auch als ihre Aufgabe, auf die zunehmende Verschlechterung der sozialen Situation Krebskranker im Zeichen der Ressourcenverknappung öffentlich aufmerksam zu machen und ihren Einfluß geltend zu machen, um einer weiteren Benachteiligung und sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken.

Gutachterliche und öffentlich-politische Stellungnahmen gehören deshalb zu wichtigen Aufgaben der dapo.

lg, sonja
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