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  #1  
Alt 26.03.2012, 19:25
Jasofe Jasofe ist offline
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Registriert seit: 08.02.2012
Beiträge: 83
Standard Was muss ich jetzt alles tun?

Damit ich meinem Papa helfen kann. Er hat Lungenkrebs im 4. Stadium. Leider auch Metastasen im Gehirn, so dass sich bereits die ersten Symptome zeigten wie Doppelbilder, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel. Es ist sehr Gangunsicher und auch schon mal hingefallen. Er wohnt im 2. Stock ohne Fahrstuhl. Treppensteigen wird wohl nicht mehr gehen. Genau weiß ich es nicht, er ist gerade im Krankenhause. Da man auch noch Metastasen am Skelettsystem befürchtet, wurde ein ausgiebiges MRT vom gesamten Oberkörper gemacht. Der Befund steht noch aus. Jetzt zu meiner Frage: Wenn ich mir das alles so anschaue, weiß ich nicht, wie meine Mutter das allein bewältigen soll. Sie ist eh schon völlig fertig. Meine Geschwister und ich unterstützen sie, wo wir nur können, aber wir sind halt nicht 24h vorort. Wie geht man jetzt sinnvoll vor.
Ich mache mir ernsthaft Sorgen, da meine Mutter meinen Vater zum einen nie halten könnte und auch psychisch gar nicht in der Lage ist zu agieren, muss ich mir irgendetwas überlegen. Aber was? Ab wann bekommt man eine Pflegestufe? Ich habe im Krankenhaus schon einmal Bescheid gegeben, dass die sich kümmern sollen, wollen die auch, aber eine Antwort steht noch aus.
WEnn das durchkommen sollte und davon gehe ich einfach mal aus, was ist dann sinnvoller einen Pflegedienst oder vielleicht sogar - ich mag es noch gar nicht richtig aussprechen - ein Palliativdienst. Ich bin so ratlos. Meinem Papa geht es auch psychisch extrem schlecht. Ständig redet er davon, dass er "nicht weiß, was er tut", wenn das und das eintritt. Selber fahre ich nach Hause und kümmere mich um meine Familie, habe in gewisser Form noch Ablenkung. Meine Mutter ist so verzweifelt und kann damit gar nicht umgehen. Wer kann das auch schon? Ich möchte sie gerne unterstützen mit dem ganzen Formularkram und was da sonst noch dranhängt, aber ich weiß einfach nicht was und wie ich es anstellen soll. Was macht denn ein Pflegedienst und was ist zum Palliativdienst anders? Fragen über Fragen
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Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit.
(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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  #2  
Alt 27.03.2012, 02:46
mucki53 mucki53 ist offline
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Registriert seit: 15.11.2011
Ort: Hessen
Beiträge: 734
Standard AW: Was muss ich jetzt alles tun?

Liebe Jasofe,
hier gibt es einiges zum Thema Pflege und Palliativdienste, lies doch da mal nach.
Schön, dass Du Dich so kümmerst, ich wünsche Euch alles Gute !!
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  #3  
Alt 27.03.2012, 09:11
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Registriert seit: 03.03.2012
Ort: Erfurt
Beiträge: 171
Standard AW: Was muss ich jetzt alles tun?

Liebe Jasofe,
das mit der Pflegestufe ist so ein Ding. Ich habe für meine Ma im Januar Pflegestufe eins bekommen.In ihrem Zustand wäre es mindestens zwei wenn nicht sogar drei gewesen.Es war grausam. Erst wo sie auf der Palli lag kamen die ganzen Hilfsmittel.Vier Tage vor ihrem Tod kamen wir in ein Hospitz. Erst hatte ich Angst davor, weil auf der Palli war es schrecklich überhaupt keine Menschlichkeit, aber im Hospitz war es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Sie haben sich nicht nur um Mama gekümmert sondern auch um uns.Ich kann es nur empfehlen und deine Mama kann sogar bis zum Schluß dort mit wohnen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
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  #4  
Alt 27.03.2012, 09:22
Jasofe Jasofe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2012
Beiträge: 83
Standard AW: Was muss ich jetzt alles tun?

Ich weiß noch nicht einmal, ob mein Vater wirklich weiß, wie es um ihn steht denn gestern ist folgendes noch passiert:

GEstern MRT KOpf und WS.Wieder zurück auf Station wartete schon der Oberarzt mit den gefaxten Befunden. Die Metastase im Kopf hat sich verändert. Es besteht die Gefahr, das der Hirndruck steigt und noch etwas, was ich nicht verstanden habe. Daher sofortige Überweisung in die Neurochirugie. Zu allem Überfluss ist Papa noch gestürzt, so dass er sich irgendetwas an den Rippen getan hat. Der Oberarzt der Pneumologie wollte ihm vorsichtshalber kein Schmerzmittel geben, damit die Neurologen sofort eindeutige Befunde haben. In der Neuro waren wir ca um 19.30. Ich habe sofort wegen der Schmerzen Bescheid gesagt, nichts passierte. Insgesamt habe ich 4 verschiedene Schwestern und Pfleger angesprochen bis endlich um 22.30 Uhr der Arzt kam. Dieser war unmöglich, ich fand ihn arrogant und blöd. Aber vielleicht ist mein Bild auch etwas getrübt.
Auch er gab erstmal kein Schmerzmittel, sondern fragte Papa allmögliche Dinge. Für Papa war es äußerst schwierig zu antworten, denn er hatte Schmerzen, Atemnot, war unendlich müde und konnte sich nicht konzentrieren. Irgendwann sagte dann der Arzt, dass die nächsten Tage erst entschieden werde, ob eventuell die Metastase herausgenommen wird. Da es aber noch eine kleinere gibt, sind sie sich nicht sicher. Schmerzmittel kann er kein starkes geben, da Papa sonst sediert wäre und man nicht mehr feststellen kann , wenn der Gehirndruck steigt und noch irgendso etwas passiert. Auch das habe ich schon wieder vergessen. Zuviel Aufregung.
Nachdem der Arzt weg war, kam immer noch kein Schmerzmittel. Somit musste ich mich nochmals auf die Suche nach dem Pfleger machen, der mir dann aber sofort Novalgin gab. Ich hoffe und bete zum lieben Gott, dass Papa schlafen konnte.
Alles weitere erfahren wir erst heute.
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(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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  #5  
Alt 28.03.2012, 10:07
Benutzerbild von Jamila05
Jamila05 Jamila05 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 236
Standard AW: Was muss ich jetzt alles tun?

Hallo Jasofe

Mich erschüttern deine Worte und ich kann nicht glauben wie mit deinem Vater und euch umgegangen wird.
Leider hört man sowas nur zu häufig....

Ich an eurer Stelle würde mir den Oberarzt kommen lassen und über die Zustände die ihr erleben musstet reden,ganz manchmal zeigt das schon Wirkung.

Wenn das nicht hilft würde ich ihn verlegen lassen in eine andere Klinik gar wirklich in ein Hospiz.

Ich kann es nur immer wieder schreiben.
Meine Mutter verstarb im Sebtember an den Folgen ihrer Krankheit ganz würdevoll und voller Liebe in einem unglaublich schönem Hospiz...

Lasst euch so nicht behandeln das habt ihr einfach nciht verdient
Ganz viel Sonne und Kraft an euch
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