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  #76  
Alt 02.03.2003, 12:59
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Michi

Nun habe auch ich Dein Platzerl in diesem Forum entdeckt und möchte Dir meine herzlichsten Grüsse schicken.
Ich habe Deine Zeilen hier sehr aufmerksam gelesen und viele meiner eigenen Gefühle, die ich mal hatte oder noch immer spüre in Deinen Schilderungen wiederentdeckt.
Ich kenne das Gefühl der inneren Zerrissenheit, der permanenten Müdigkeit, die in allem lähmt, sogar im Träumen. Und ich kenne die Verzweiflung, die einen böse werden lässt gegen die Menschen, die man eigentlich so lieb hat.
Und weil ich das kenne, selbst gespürt habe, selbst daran beinahe zerbrochen bin, darum stimme ich jetzt nicht ein in den sicher wohlwollend gemeinten Tenor von vielen, die deine Kraft und Tapferkeit bewundern. Ich habe erlebt, wie ich selbst für eine Kraft bewundert worden bin, die ich zwar ausstrahlte, aber nicht nutzen konnte für mich. Und ich habe erlebt, wie einsam Bewunderung machen kann.

Du hast mir kürzlich geschrieben, dass Dir meine Gedichte helfen und Trost spenden. Das hat auch mir wohl getan, denn viele Gedichte sind in schwieriger Situation entstanden und diese bekommen so im Nachhinein so etwas wie einen Sinn für mich.
Ich bin heute nacht über meine Gedichtebücher geflogen (es sind 8 Stück), habe ganz bewusst etwas gesucht, was ich Dir hierher schreiben könnte, nur so, um Dir zu sagen, dass ich Deine Gefühle verstehen kann. Ich habe einiges gefunden und davon mal 2 meiner Gedichte ausgesucht.
Vielleicht sprechen sie Dir einfach so aus der Seele und vielleicht können sie Dir auch etwas geben, was Dir hilft oder andern zu verstehen, was für Gefühle da so in Dir sind.

Diese innere Zerrissenheit
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Diese innerliche Zerrissenheit,
dieses seelisch orientierungslose Dasein
und nicht mehr wissen, wo ich stehe,
das ist das Schlimmste in der momentanen Situation.
Ich weiss nicht,
bin ich sterbend oder sind durch die Therapie
jetzt doch Voraussetzungen für eine neue Wohlfühl-Zeit geschaffen?
Ich habe körperliche Ausfälle, ein fast blindes Auge, Gangstörungen, Übelkeit, Erbrechen, bin inkontinent und immer müde - diese körperlichen Auffälligkeiten locken die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich, werden als quälend empfunden.
Doch für mich sind sie das kleinere Übel.
Ich kann mich damit arrangieren, denn sie sind halt einfach da, fassbar für mich, immer etwa gleich.
Das wirklich Schlimme für mich
spielt sich unsichtbar für alle im Verborgenen ab.
Diese innerliche Zerrissenheit,
dieses sellisch orientierungslose Dasein,
dieses einfach nicht mehr wissen,
wo ich stehe...

Ladina, im Juli 1997

Zwiespältige Gefühle
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Als sich anno 1996 abzeichnete,
dass meine Krankheit keine positive Wende mehr zulassen würde,
war ich der Verzweiflung nah.
Ich wollte leben und sollte sterben!
Ich konnte das Heile-Welt-Gehabe der andern nicht ertragen
und hatte zugleich Mühe, die Angst vor dem Tod auszuhalten.
Zwiespältige Gefühle waren in mir.
Die, die ich am meisten liebte, begann ich zu hassen und schlecht zu behandeln.
Ich sagte mir, dann sind sie nicht so traurig, wenn ich sterbe, dann werden sie es leichter haben.
Ich hatte es so oder so schwer.

Eines Nachts hatte ich einen Traum.
Ich selber verlor in diesem Traum zwei geliebte Menschen.
Einen, der immer gut zu mir war und einen zweiten, der mich in der letzten Zeit immer wieder angegriffen und verletzt hatte.
Ich trauerte sehr um den ersten,
doch auch um den Zweiten.
Negative Gefühle dem verstorbenen Miesmacher gegenüber wollten sich nicht einstellen. Es gehört sich nicht, schlecht von einem Toten zu denken. Mir liefen nur immer kalte Schauer über den Rücken.
Die Zeit der Trauer um beide war lang und schwer,
doch eines Tages tauchte wie ein Stern in der Dunkelheit
eine Erinnerung an den ersten Freund auf.
Es war eine Erinnerung, die mich wärmte.
Es war wie ein Gruss von ihm, wie ein Zeichen, dass es ihn noch immer gibt, in meinem Herzen,
wie ein Neugeborenwerden in einer andern Dimension.
Beim zweiten Menschen tauchten vor allem schmerzliche Erinnerungen auf,
die es mir nicht leichter machten, mein Leben zu leben
nach seinem Tod - im Gegenteil.
Ich wollte am liebsten gar nicht an ihn denken,
weil jeder Gedanke an unsere letzte Zeit zusammen, mein Innenleben zu einem Trümmerhaufen werden liess.

In dieser Nacht habe ich begriffen,
dass die Erinnerungen von anderen an mich
meine Zukunft sind,
ganz egal, ob ich sterben werde
oder leben darf.

Ladina, im März 2002

Liebe Michi, was ich Dich zum Abschluss gern noch fragen möchte, ist, wie es sich bei der Psychologin, die Du zusammen mit Deinem Mädchen besuchst, entwickelt? Ich hoffe, sie ist eine von den feinfühligen und kann Euch wirklich helfen.
Deinem Kind und auch Dir.

Alles alles Liebe wünscht Dir und allen, die hier mitlesen
Ladina
  #77  
Alt 02.03.2003, 20:33
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Ladina,
zuerst mal ein herzliches danke für die zwei Gdichte....sie beschreiben sehr gut, was ich empfinde oder schon empfunden habe. Da ich ja Deine Erlaubnis habe, habe ich sie mir auch gleich wieder gespeichert.
Ich werde heute abend nicht allzu viel schreiben, da es mir schon den ganzen tag nicht sehr gut geht und mit dem schreiben bestimmter Dinge ist das bei mir so eine Sache....bei mir muss es laufen, verstehst du? Sonst hat es keinen Sinn. Und ich weiss schon jetzt, dass es im Moment nicht laufen würde. Und bevor ich irgendeinen Unsinn verzapfe warte ich lieber auf den richtigen Augenblick.
Deien Zeilen machen mir Mut und zeigen mir ein she grosses verständnis....danke.
Ich verbleibe für heute mit vielen lieben Grüßen an Dich und natürlich auch an alle anderen die hier mitlesen, Michi
  #78  
Alt 03.03.2003, 06:25
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Ladina und ihr lieben, die das hier lesen und mitverfolgen,
es ist jetzt wieder mal irgendwann spät in der Nacht (oder früh am Morgen), und ich kann wieder mal nicht schlafen. Und da ich meistens schreibe, wenn ich nicht schlafen kann, tue ich das auch jetzt wieder.
Ladina, Du wolltest wissen, wie sich die Besuche bei der Psychologin entwickeln...nun, ich war ja bis jetzt selbst nur einmal mit dabei und habe die Frau als eine sehr warmherzige, verständnisvolle Frau kennengelernt. Meine Tochter geht dort alleine hin und was ich feststellen konnte, ist, dass sie offener mit ihren Gedanken bezüglich meiner Erkrankung umgeht. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass es sich recht gut anlässt....aber ich denke, dass es noch etwas dauern wird, bis man sichtbare Erfolge sehen wird. Es stehen jetzt erst mal noch ein paar Einzelsitzungen (was für ein furchtbares Wort) an und dann wird unsere ganze Familie ein paarmal zusammen dort sein....ich bin schon gespannt darauf.

Ladina, Du hast in Deinen Gedichten oben sehr gut zum Ausdruck gebracht wie ich mich fühle oder schon mal gefühlt habe. Was mir in erster Linie so vertraut ist, ist der Umgang mit den Lieben und die Kraft und Stärke die andere in mir sehen, mir aber gar nicht bewusst ist. Ich habe meinem Mann schon so sehr und so oft bewusst weh getan, mit genau denselben Gedankengängen wie Du....wenn ich scheisse zu ihm bin, ist er nicht ganz so traurig wenn ich dann gehen muss. Eigentlich weiss ich ja, dass es der falsche Weg ist, den ich schon allzu oft eingeschlagen habe, aber ich ertappe mich dennoch desöfteren bei den Gedanken ihm wieder weh zu tun, um es ihm leichter zu machen. Ist denke ich eine logische Reaktion...! Zumindest in meiner Logik. Ich will nicht, dass er leidet, ich will, dass er es leichter hat. Im Endeffekt weiss ich natürlich, dass er es nie leicht haben wird....vor allen Dingen dann nicht, wenn ich gehen muss. Er bleibt zurück....er und die Kinder. Er muss genauso seine Träume, die er mit mir hat aufgeben, wie ich das tum muss...er ist derjenige, der den Kindern erkären muss, was geschehen ist....er hat all die quälenden Erinnerungen an mich (und ich bin mir sicher, dass es auch quälende sein werden). Natürlich wird sein Schmerz irgendwann verblassen....vielleicht früher oder später, aber bis dahin ist er derjenige, den es zerreissen wird. Er hat zu mir mal gesagt, dass es keinen Sinn macht ohne mich....meine Antwort darauf war, dass er muss, wegen der Kinder. Leicht dahin gesagt....Du musst! Was man tun sollte und was man fähig ist zu tun, sind doch ein paar ganz verschiedene Schuhe.
Du hast auch von der Kraft geschrieben, die andere in mir sehen...ich sehe sie nicht...ich sehe auch nichts davon, dass ich anderen etwas geben kann, denn ich schreibe nur meine Gedanken und meine Gefühle auf....das tun viele andere auch. Ausserdem fühle ich mich ganz und gar nicht stark, sondern eher sehr schwach....so schwach, dass ich oft nicht klar denken kann. Ich weiss nicht ob es stark ist, für seine Familie weiter zu machen....ist es das? Ja, dann bin ich wohl "stark". Ich liebe meine Kinder und meinen Mann von ganzem Herzen....ist es eigentlich nicht selbstverständlich? Ich weiss nicht, ob es "stark" ist, zu versuchen anderen zu helfen, wenn man fähig ist es zu tun....ich denke, dass ich ab und an fähig bin, deswegen tue ich es gerne...bin ich dann auch stark? Nein, finde ich nicht, denn ich bringe meinen Mitmenschen egal woher sie kommen, wo sie leben, wie sie aussehen oder was auch immer sie sind denselben Respekt gegenüber, den sie mir entgegen bringen und ich helfe gerne....und wenn ich das schaffe mit zuhören, dann tue ich das gerne...oder wenn ich jemanden erfolgreich zum Lachen bringe, dannist das der größte Dank für mich. Es ist für mich völlig normal...nicht stark. Es ist für mich nicht stark mit meinen körperlichen Ausfällen oder Gebrechen oder wie auch immer man das nennen mag umzugehen...ich muss es tun, was bleibt mir sonst für eine Wahl?

Was bringt es mir, zu lamentieren wenn ich wieder mal nicht schlafen kann...die Toilette wieder mal zu meiner neuen besten Freundin wurde...oder wenn ich wieder mal nicht gerade stehen kann vor Schnerzen? Was? Natürlich ist es so, dass mich das Ganze zusätzlich belastet, ich kann nicht gerade behaupten, dass es mir leicht fällt mit meinen Schmerzen die ich trotz Schmerztherapie habe umzugehen....ich hasse sie...will sie nicht mehr....will Ruhe, versteht ihr? Innen...! Ich hasse es, nicht mehr toben zu können, nicht Fahrrad fahren zu können, jeglicher Sport ist tabu für mich...ich hasse es! Meinen Haushalt führen ist oft eine Qual für mich...aber solange ich es kann, auch wenn das Saugen zum Beispiel eine viertelstunde länger braucht wie normal, werde ich es tun....es ist eines der wenigen Sachen, die ich noch tun kann. Deshalb fällt es mir auch nicht leicht, mir von meinem Mann oder auch anderen helfen zu lassen. Es geht nicht mehr allzu lange gut, dass weiss ich...bin mir dessen völlig bewusst!
Im Moment habe ich eine endlose Wut...Wut auf die Kranheit, wut auf alles und jeden, sogar auf mich selbst. eigentlich könnte ich es mir so viel leichter machen....man nehme sich eine Haushaltshilfe und verbringe diese Zeit, die einem dann bleibt mit....ja mit was? Mit was soll ich diese Zeit füllen? Ich könnte schreiben, habe sogar einen namhaften Verlag, der sich für mein Geschreibe interessiert, aber ich kann nicht immer schreiben...es gibt Tage, da bekomme ich nichts zustande und Tae (oder Nächte, an denen geht viel). Ok...was noch? Ich könnte mich mit meinen Kindern beschäftigen....ist eines der schönsten Dinge die es gibt, zumindest für mich. Aber (schon wieder), dass kann ich auch nicht immer....Kinder wollen spielen, geht nicht immer wirklich so gut, da für Gesellschaftspiele oft die Konzentration fehlt...toben wäre auch nicht schlecht, ist aber auch schwierig, weil ich etwas kurzatmig bin (und das ist noch untertrieben)...meine Grosse will reden, geht auch nicht immer...und mein Kleiner ist ein derart braves Kind, dass ich nicht mal da viel zu tun habe, da er schläft, isst und ansonsten freundlich ist. Und mich die ganze Zeit an sein Bett stellen, ist auf Dauer gesehen auch nicht mehr der Brüller (und ich beobachte ihn und auch meine Grosse wirklich gerne, nehme davon wirklich viel mit). Ich weiss nicht ob ihr verstehen könnt was ich meine, wenn nicht, auch nicht schlimm...!
Ich bin es leid, ständig zu sagen, dass ich Schmerzen habe. Mein Mann zum Beispiel will es wirklich wissen, wie es mir geht....und ich bin es leid. Zu gerne würde ich mal wieder sagen: "Ja, mir geht es gut"! Es sind die kleinen Dinge die mir fehlen...schwimmen, länger lesen können, mit den Kindern toben, Inliner oder Fahrrad fahren, all sowas eben. aber das Wissen, dass es nicht besser wird und da kann ich auf ein Wunder hoffen wie ich will, macht es noch schwerer. Ich versuche nicht immer darüber nachzudenken, was mein Arzt gesagt hat, was meine Lebenserwartung angeht...gelingt mir eigentlich auch ganz gut. Ich versuche nicht ständig daran zu denken, wie gross mein Tumor tatsächlich ist und ihr sollt wissen, dass er sehr gross ist(über 30cm vom Durchmesser her). Aber ich kann ihn fühlen...er ist ihn mir...und er ist böse! Ich versuche nicht immer daran zu denken, dass ich doch schon soviele Metastasen habe, aber wie soll das denn immerzu funktionieren, wenn ich zum Beispiel bei der kleinsten Anstrengung Atemprobleme bekomme?
Oha, jetzt sitze ich hier schon seit einer geschlagenen Stunde und habe meines Erachtens doch lamentiert...aber tut es was zur Sache? Ich denke nicht.
Ich werde nun noch eine kleine Geschichte reinsetzen die mir eine gute Freundin hat zukommenlassen und die ich doch sehr passend finde...
Bis dahin verbleibe ich für euch alle mit den besten Wünschen, alles Liebe, Michi
  #79  
Alt 03.03.2003, 07:20
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Standard Wünsche für Michi

...weil du einmalig bist

Den Weg, den du vor dir hast, kennt keiner.
Nie ist ihn einer so gegangen, wie du ihn gehen wirst.
Es ist dein Weg.
Unauswechselbar.
Du kannst dir Rat holen, aber entscheiden musst du.
Hör auf die Stimme deines inneren Lehres.
Gott (oder wer auch immer) hat dich nicht allein gelassen.
Er redet in deinen Gedanken zu dir.
Vertraue ihm und dir.
Nimm dich an.
Sei du die, die du bist.
Sei du der, der du bist.
Erst dann fängst du an, zu werden, was du sein möchtest.
Versteh deine Schwächen,erst dann kannst du mit ihnen arbeiten und sie zu Stärken verwandeln.
Setz deine Stärken so ein, dass du noch zerbrechlich bleibst, und niemand unnötig abschreckst.
Achte auf deine Unsicherheiten, sie öffnen dir Wege in neues Land.
Glaub, dass du einen Beitrag zu geben hast.
Du wirst wahrscheinlich den Kurs der Welt nicht verändern, kein Held auf internationaler Szene sein.
Aber da, wo du bist, wirst du als du gebraucht.
Es entsteht ein Loch, wenn du weg bist.
Aber du musst es glauben und ich auch so bewegen: Nur wenn du du bist, leistest du einen wichtigen Beitrag.
Wenn du Rollen spielst und tust, was alle tun oder was man von dir verlangt, dann fehlt niemand wenn du weg bist, weil ein anderer die Rolle übernommen hat.
Du bist mehr als eine Rolle.
Wer bist du?
Was du erlebt hast, hat dich geprägt und dir deine unauswechselbare Sicht gegeben.
Die Entscheidungen, die du getroffen hast, haben dir Wege geöffnet und andere dafür verschlossen.
Die offene Türen sind nur für dich.
Nur deine Unentschiedenheit wird sie schliessen.
Deinen Beitrag zur Welt wird keiner leisten, weil niemand die Welt so sieht wie du.
Niemand hat deine Fingerabdrücke.
Niemand hat deine Stimme.
Niemand sagt so "Ich liebe dich" wie du.
Niemand glaubt wie du.
Niemand denkt so ans Sterben wie du.
Niemand hat deine Geschichte.
Niemand spürt die gleiche Trauer, das gleiche Glück wie du.
Niemand ist wie du.
Niemand in deinem Land, auf deinem Kontinent, auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems, in der Galaxie, die wir die Milchstrasse nennen.
Niemand, weil du einmalig bist.
Einmalig ist auch dein Wille.
Du kannst etwas wollen. Du sagst Ja!
Du willst etwas nicht. Du sagst Nein!
Das macht dich frei, weil der Mensch frei ist, der sich nicht von anderen leben lässt.
Dein Wille macht dich reich.
Er ist der schlüssel zum Leben, den Gott (oder wer auch immer) in dich hineingelegt hat.
Mit ihm schliesst du auf, was auf dich wartet.
du nimmst dein Leben in die Hand und trägst die Verantwortung. Gott (oder wer auch immer) fragt zurückhaltend: Was willst du? und zwingt dir seinen Willen nicht auf.
Du meintest dich zu kennen, deine Haltungen undTräume.
Du warst bei dir zuhause und fühltest dich wohl.
Jetzt bricht etwas Neues in dir auf.
Du bist überrascht und verunsichert.
Dein Horizont wird weiter.
Ahnungen suchen dich heim.
Du kannst dich nicht mehr an der Person festhalten, die du mal warst.
Weil du unterwegs bist, gehört auch deine Veränderung zu dir.
Auch sie ist einmalig.
Du bist auch, was du wirst.
Manche wenden sich ab von dir, weil du dich nicht nach dem "man sollte" und "jeder tut das" bewegst.
Du bist dir treu und verlierst dadurch die, die dich nur so lange annahmen, wie du ihnen angenehm und passend warst.
Sie wollten nicht die Herausforderung deiner inneren Stärke, nicht die Verunsicherung, die mit Offenheit und Direktheit kam.
Sie wollten dich profillos.
Sie wollten dich grau und berechenbar.
Sie wollten Ruhe über alles und darum müßen sie dich links liegen lassen, und sich selbst in ihre Dumpfheit zu retten.
Gott (oder wer auch immer) wendet sich dem einzelnen zu.
Er bewegt nicht die Massen, sondern zielt auf dein Herz in der Masse.
Er hat deinen Namne auf den Lippen.
Spürts du es in deinem Herzen?
Wenn er dich anspricht, öffnen sich Wege.
Aber gehen musst du sie selbst.
Er und niemand sonst geht sie für dich.
Darum hat er dich mit einem Willen begabt.
Doch nur wenn du ihn einsetzt, wirst du weiterfinden.
Er ist für dich in deinem Wunsch nach Leben.
Er selbst ist das Leben.
Einmailg zu sein, bringt auch Einsamkeit mit sich.
Du spürts, dass niemand dich versteht.
Du sinkst auf den Grund in dir wie ein Kiesel im kalten Bach.
Das ist der Preis.
Doch im Einsamsein wirst du reicher.
In den Stunden allein mit dir selbst entdeckst du, wer du bist.
In den Schmerzen wirst du fester.
Das ist der Kampf.
Oder willst du lieber so tun, als wärst du der Freund aller, und dabei die Freundschaft mit dir selbst verlieren?
Sei dir treu.
Und vergiss nicht zu träumen, dir eine Welt vorstellen, in der die Liebe mehr Platz hat, in der die Hoffnung nicht aufhört und der Friede die ganz tiefe Sehnsucht aller Menschen ist.
Dass du träumen kannst, ist eine Gabe.
Deine Energie wartet darauf, vor deine Träume gespannt zu werden.
Setz dich ein für das, was du glaubst.
So wie du deine Nachtträume bist, so bist du auch deine Wachträume.
Niemand träumt wie du und niemand sonst verwicklicht deine Träume so wie du.
Der Druck nimmt zu.
Man will, dass du dich einordnest, dich anpasst und mit der Masse sprichst: "Ich bin einer von euch und habe keine eigene Indentität".
Du weigerst dich und der Druck wächst weiter.
Der Preis steigt.
Du sollst eine Nummer sein, eine verfügbare Statistik.
Hälst du durch?
Glaubst du an deine Einmaligkeit und gehst du dem nach, was du in dir als richtig empfindest?
Hast du deine Energie, dich zu behaupten, ohne dabei andere selbst zu erdrücken?
Auch deine Schmerzen und Ängste sind deine Ganz eigenen.
Niemand erlebt sie so wie du.
Doch durch sie wirst du verstehen, warum andere so leiden.
In deinen Schmerzen und Ängsten sind Möglichkeiten und Angebote, die Tiefe des Lebens zu begreifen.
Du lebst nicht allein.
Sprachlos leiden viele um dich und wünschen sich sehnlichst die Stimme eines Menschen, der sich selbst entdeckt hat und etwas versteht von den Zusammenhängen zwischen Leiden und Wachsen.
Geh in deine Schmerzen und Ängste.
Wenn du sie verstehst, bist du anderen ein Stück näher.
Wenn du bei dir bist und ich wohl fühlst, verträgst du die Eigenart anderer, ihrer so ganz eigene Sicht der Dinge.
Dann hälst du ihre Herausforderung aus.
Aber dann gibt es Tage an denen du Angst vor dir selbst hast, vor deinen übermächtigen Gefühlen, deinen seltsamen Gedanken, Angst vor der dunklen Zukunft, vor der Macht der Vergangenheit.
Dann wirst du unsicher und weisst nicht recht, was du glaubst.
Dann leidest du unter der Entschiedenheit anderer und willst dich zurücknehmen.
Bleib bei dir, bei deiner Schönheit und Herbheit, bei deiner Freiheit und bei deinen Grenzen.
Nimm dich nicht von uns.
Wir brauchen dich, wie du bist.
Du, sei du selbst!

(Ulrich Schaffer)
  #80  
Alt 03.03.2003, 13:36
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Hallo Michi!
Habe gerade deine Zeilen an Ladina gelesen und weiß ehrlich gesagt nicht wirklich was ich da nun schreiben kann,darf,oder soll.
Ich versuch es halt einfach mit meinen Worten!!
Es tut mir sehr weh wenn ich diese Zeilen von dir lese,du bist halt ein äußerst liebenswerter Mensch.Sag jetzt nicht ich würde dich nicht kennen,ich bin mir sicher das ich dich sehr gut kenne.Wer so gefühlvoll und ehrlich schreibt kann nur ein liebenswerter einfühlsamer Mensch sein.
Du hast auch nicht lamentiert du hast einfach nur deinen Gefühlen freien Lauf gelassen.
Und das spricht für dich.
Die Frage ob du ein wertvoller Mensch bist beantwortest du dir doch tagtäglich selber.
Und glaub mir,wenn wir als "Außenstehende" das so empfinden,dann ist es auch so!!
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe!
Freue mich auf unser nächstes Chattreffen!
Martin
  #81  
Alt 03.03.2003, 14:07
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Du Kannst ihn nicht sehen,
aber er ist immer da,
dein guter Engel.
Du kannst ihn spüren,
wenn du dich freust,
und singen möchtest,
wenn du trarig bist
und nicht mehr weiterweißt.
er bewahrt dich vor Mutlosigkeit.
er richtet dich wieder auf.
Er lässt dich nicht allein.
  #82  
Alt 03.03.2003, 15:26
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Liebe Michi!!!

Zersplittertes Seelenglas

Mit offenen Händen
schenktest du mir
dein
zersplittertes Seelenglas
behutsam
fügte ich es
in meinen Gedanken
zusammen-----und verstand...!!!!

In Gedanken bei dir....Karo
  #83  
Alt 03.03.2003, 15:38
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Für Michi

Die vielen kleinen Träume
eine leise Botschaft

lass sie durch Deine Seele fliegen
lass sie in Dein Herzgefühl

lass es einfach zu
dass sie Dich ein kleines Stück weit tragen

und Du wirst spüren
wie sich die kleinen Träume bewegen

weil dann

Deine Seele leise singt.....

Liebe Grüße Elke
  #84  
Alt 03.03.2003, 23:53
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Liebe Michi

Ich kann mich den Worten von Martin nur anschliessen.
Es ist so wichtig, dass Du hier alles sagen kannst, alles abladen kannst, was Dich sonst erdrücken würde. Manchmal redet es sich besser, wenn man schreiben kann als wenn einer einem mit immer grösser werdenden Augen gegenübersitzt.

Auch ich kann nicht immer schreiben. Es gibt Zeiten, da kommt einfach nichts Gescheites raus, obwohl ich es möchte und dann gibt es Zeiten, da fliesst es nur so und ich komme kaum
nach, alles in meine Bücher reinzuschreiben.
Die "schönsten" meiner Gedichte habe ich aber fast alle in wirklich schwierigen Zeiten geschrieben.
Ich kenne die vielfältigen Gefühle, die Du beschreibst sehr gut, auch wenn ich nicht ganz in der gleichen Lage bin wie Du.
Zu meinem Gendefekt hat mein Körper eine weitere Macke, immer entzündet sich irgendwo wieder ein Infekt, nicht nur Schnupfen oder Halsentzündung sondern Nierenbecken-, Bauchwand-,Bauchspeicheldrüsenentzündung und all so was. Kaum ist eines ausgestanden, steht meist schon das nächste ins Haus und wenn jemand verstehen kann, wie das für mich ist, wenn mich meine Freunde oder mein Freund aus Südamerika am Telefon nach dem Befinden fragen, und ich immer wieder eingestehen muss, ich hab schon wieder was, dann bist das wohl Du.
Das ist schrecklich. Ich fühle mich oft wie ein Jammerlappen und bin doch tief innen eine richtige Optimistin. Es verträgt sich einfach nicht.Ich möchte doch zu meinen Freunden ehrlich sein, doch ist es denn richtig, sie immerzu zu belasten? Ihnen kummervolle Augen und ein schweres Gefühl in der Seele zu bereiten? Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen deswegen und weiss doch, dass ich es nicht haben müsste, denn ich mache die Beschwerden ja nicht mit Absicht.
Die Wut, die kenne ich auch. Eine Zeitlang hatte ich sie auf alle, denen es gut ging, auf die Jungen, die rauchen oder Drogen nehmen - die versteh ich heut noch nicht.
Auf die Kunden, deren einziges Problem es ist, dass die Nachbarin das gleiche Kleid zur Hochzeit der Tochter trug oder eine andere ihr das Geliehene Salatbecken nicht zurückgegeben hat. Auf die Leute, die missmutig durch die Strassen laufen, sinnlos rumhängen, die Zeit totschlagen oder sich betrinken.
Jetzt ist das besser, denn ich konnte mich schon selbst nicht mehr leiden. Ich war auch aggressiv, besonders dann, wenn die Schmerzen arg waren, oder als ich Cortison bekommen habe.

Liebe Michi, ich überlege mir die ganze Zeit, was ich in so einer Situation wie Du es bist, tun würde, was mir Freude machen würde.
Ich denke an Musik hören ganz bewusst,nicht nur so eine Berieselung, vielleicht mal ein Konzert besuchen - wenn die Bänke nicht zu hart sind, oder ein Theater oder eine Oper( Tut es Dir weh beim Lachen?)Oder Kino.
Ich denke daran, dass Du weniger selbst machst und auf die Beine stellst, sondern Dir was bieten lässt von andern, dass Du eine Dienstleistung in Anspruch nimmst.
Ich fahre selber gerne Rad, aber wenn ich das zwischendurch nicht konnte, bat ich manchmal meinen Freund, mich mit dem Auto etwas rauszufahren. Es hat gut getan, einfach mal eine andere Landschaft zu sehen, als die immer gleiche ums Haus herum. Und wenn ich zwischendurch eingeschlafen bin, so war das auch nicht tragisch.
Ich glaube, man muss lernen zu bitten, nicht zu fordern, man muss lernen, etwas Hilfe anzunehmen,ohne dass wir uns in unserem Stolz und unserer Würde verletzt fühlen müssen.
Es gibt sie schon, die hilfsbereiten Menschen, die teils freiwillig andern helfen.

Hast Du jemand, der für Dich einkaufen geht, wenn Du zu schwach bist? Oder jemand, der Dich dabei begleitet?
Schwierig ist, denke ich, dass wir noch so jung sind. Wenn eine alte gebrechliche Frau eine Begleitung zum Einkaufen braucht, wird das von aussen ganz anders bewertet, als wenn wir jungen Leute so etwas in Anspruch nehmen.
Ich denke, wir müssten soweit kommen, dass uns das egal ist, was andere Leute denken, wenn wir es vor uns selbst verantworten können, ist es nämlich Grund genug.
Krebskranke Menschen sind nämlich keine Faulpelze oder Bequemlinge, auch wenn auch mir das schon zum Vorwurf gemacht worden ist. Ich weiss es besser.
Aber auch ich hatte Mühe, nach der Hochdosistherapie eine Haushaltshilfe zu organisieren bzw. überhaupt eine solche in Erwägung zu ziehen. Und das, obwohl es mir von der Krebsliga angeboten worden ist.

Das Schwierigste, was Du ansprichst, ist, denke ich, wie wir vergessen können, dass wir so krank sind, wenn permanente Beschwerden uns plagen. Wie wir unbeschwert leben sollen so.
Ich kann Dir das auch nicht sagen, ich kämpfe derweil mit den gleichen Problemen.
Es klingt so klug, zu sagen, tja, man muss halt damit leben lernen.
Es ist so verdammt schwer, nur Menschen, die sich nicht in unsere Lage, speziell in Deine hineinversetzen können, geben solche Ratschläge.
Ich habe keinen Rat für Dich dazu, aber ich kann Dir sagen, dass immer, wenn Du das Bedürfnis verspürst Dich hier zu öffnen, zu klagen, zu erzählen, zu schreien, zu wüten, zu weinen oder natürlich auch zu freuen, zu lachen, ein Erlebnis mit Deinen Kindern zu berichten, oder von etwas, das Dir geholfen hast - dann tu es, komm her und lass es raus.
Der Schmerz in Deinem Körper geht davon vielleicht nicht weg, aber der Druck in Deiner Seele.

Und immer wird wer dasein, um Dich zu lesen, Um Anteil zu nehmen, um Dir ein Gedicht zu schenken,um Stellung zu nehmen, um Dich aufzumuntern oder zu trösten, denn hier haben Menschen, die Dich gernhaben, einen Platz für Dich geschaffen!

In Gedanken werde ich oft bei Dir sein
Liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal

Ladina
  #85  
Alt 05.03.2003, 10:03
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GEBRAUCHSANWEISUNG
wenn ich traurig bin
und weine
vielleicht
frag nicht warum
sieh mir in die Augen
nimm mich in den Arm
ganz fest und
lass mich traurig sein
wenn ich böse bin
richtig sauer
auf alle
auf mich
frag nicht warum
sieh mich nicht an
nimm`s mir nicht übel
komm morgen wieder
und lass mich böse sein
wenn ich glücklich bin
und strahle
einfach so
frag nicht warum
nimm meine Hand
und lächle
für mich
spüre die wärme
und lass uns glücklich sein
  #86  
Alt 07.03.2003, 20:58
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Liebe Michi,
es macht traurig, Deine Zeilen zu lesen.
Man möchte so gern etwas schönes tun für Dich, damit ein kleines Lächeln über Dein Gesicht huscht.
Doch wir können nichts tun, verfolgen nur Deine Zeilen und umarmen Dich ganz fest in unseren Gedanken.

Mein Vater kämpft seit 14 Monaten gegen den unheilbaren Lungenfellkrebs. Er hat gerade jetzt in den letzten Tagen aufgegeben, er mag nicht mehr essen, er mag die Schmerzen nicht mehr ertragen, er mag die ständigen Krankenhausaufenthalte nicht mehr.
Wir sind so verzweifelt und wissen einfach nicht, was wir tun sollen. Zu gern würden wir ihm die Sonnenstrahlen zeigen, die in diesen Tagen die Luft erwärmen. Doch er sieht sie nicht. Zu gern würden wir ihm zeigen, dass sich jeder Tag lohnt, den er mit meiner Mutter und seiner Familie verbringen kann. Doch er sieht es nicht. Zu gern würden wir ihm zeigen, wie sehr ihn seine kleine Enkelin braucht. Doch er sieht es nicht.

Wir sind hilflos - hilflos als Aussenstehende.

Ich wünsche Dir alle erdenkliche Kraft, einen Weg für Dich zu finden.

In Gedanken, Deine Sunniee
  #87  
Alt 08.03.2003, 11:55
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Hallo ihr Lieben,
viele von euch wissen ja schon, dass ich vorhatte ein Buch zu schreiben, und ich wollte euch, die es noch nicht wissen, einfach an meiner Freude über dieses Ereignis teilhaben lassen. Ich habe vor einger Zeit hier im Forum geschrieben dass ich ein Buch schreiben möchte...und nun hat sich vor ein paar Tagen ein Verleger gemeldet, der mir sagte, dass er einige Texte die ich geschrieben habe gelesen hat und sie so interessant findet, dass er mir gerne dabei behilflich wäre ein Buch zu schreiben. Ich muss schon ehrlich gestehen, dass mich das Ganze doch schon etwas verlegen macht, da das mit der Schreiberei ja noch ein ziemlich unausgegorener Gedanke war....naja, so ganz unausgegeoren auch nicht, da ich ja schon mehrere Kapitel meines Buches fertig hatte. Auf jeden Fall ist es o, dass ich mich schon etwas geschmeichelt fühle, aber nicht weiss, ob ich diesen Erwartungen gerecht werden kann. Ich schreibe sehr gerne, habe aber Angst, dass ich so wie ich es immer mache nicht mehr kann, wenn ein "Muss" da ist.
Nun ja, wie dem auch sei, gestern hat mich dieser Verleger angerufen und mir gesagt, dass ich auch keine weiteren Kosten hätte, da es wohl einen Fond für Nachwuchsschriftsteller gibt, von dem ich dann profitieren würde. Schriftsteller...bin ich doch gar nicht...! Am 12.03. kommt er zu mir nachhause und möchte sich das was ich schon geschrieben habe durchlesen...ich kann gar nicht sagen, was ich für ein Gefühl dabei habe...da ist einerseits Angst, dem nicht gerecht zu werden und andererseits Stolz, dass sich ein Verlag für mich interessiert und davon überzeugt zu sein scheint, dass es auch eine Menge anderer Menschen tun. Ich weiss, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als abzuwarten...was ich ja wohl oder übel auch tun werde.
Ich überlege jetzt grade, warum ich das hier rein geschrieben habe, komme aber nicht wirklich zu einem Ergebnis...

Nun gut...weiter gehts...Karo, Petra, Engerl und Elke...vielen Dank für diese wunderschönen Gedichte....sie sind kurz, sagen aber soviel aus...so viel gefühl und Wärme...dankeschön.

Hallo Ladina, hallo Sunniee,
Ich kenne das was ihr geschrieben habt nur zu gut...mir geht es genauso. Ich habe es regelrecht satt immer wieder zu sagen, dass es mir nicht gut geht, obwohl ich weiss, dass die Menschen, die mich das fragen es ernst meinen. Ich wiil nicht immer und immer wieder sagen müssen...mich habe Schmerzen oder ich habe nicht geschlafen oder oder oder. Aber anlügen möchte ich meine Familie und meine Freunde auch nicht.Positiv denken, ja das habe ich auch gemacht, ist aber schon ehrlich gesagt länger her. Auch was das Bitten angeht ist das so eine Sache...mir fällt es eigentlich nicht schwer um etwas zu bitten, mir fällt es schwer zuzugeben, dass ich etwas nicht mehr tun kann. Obwohl, wenn ich länger darüber nachdenke ist zugeben auch nicht das richtige Wort, eher aktzeptieren. Was andere Menschen, die ich nicht kenne denken könnten, das ist mir schon lange egal. Ich habe schon vor meiner Erkrankung nach der Fasson gelebt, dass meine Familie und Freunde und ich wichtig sind....nicht die anderen. Dass heisst nicht, dass ich ein absoluter Egoist bin, aber es heisst, dass ich mir um das Denken anderer nicht soviel Gedanken gemacht habe und es auch immer noch nicht tue....aber ich respektiere sie und ihr Denken und tun, wenn es für mein Empfinden vertretbar ist.
Ladina, Du wolltest wissen, ob ich Hilfe habe...ja die habe ich, tagtäglich ist es mein Mann und meine Tochter, die mir immer wieder zur Hand gehen, wenn ich es denn mal zulasse. Wobei ich sagen muss, dass ich sie schon mehr machen lasse, wie noch vor einiger Zeit (grins).
Zur Zeit sitze ich desöfteren auf dem Balkon, warm eingewickelt in eine Decke und lasse die Sonne auf mich scheinen...ich sehe Vögel, von denen ich zwar nicht mal die Art weiss, finde sie aber wunderschön...wegfliegen wäre ein Traum. Ich nehme alles bewusster wahr. Nachts haben wir hier schon die ganze Zeit einen wunderschönen Sternenhimmel....ich könnte stundenlang dastehen und ihn anschauen. Man lernt auch Dinge wahrzunehmen die einem vorher nie aufgefallen wären, zumindest geht das mir so.
Ich habe vor ein paar Tagen meinem Sohn und meiner Tochter auf der Tenorflöte vorgespielt (mit vielen Pausen zwar, wegen akuter Atemnot)...sie waren ganz still und haben nur zugehört. Das war so schön, so beruhigend...auch für mich. Mein Sohn hat die ganze Zeit gelächelt, so als wolle er sagen, schön, mach weiter. Und diese schöne Erlebnis geht dann kaputt, weil sich wieder solche unsäglichen Gedanken einschleichen...wie lange kann ich das noch.
Und das macht mich verrückt...wütend...dieses geniessen fällt so schwer...ich würde es gerne länger tun, aber mein Kopf macht mir da allzu oft einen Strich durch die Rechnung.
Mich dazu aufraffen etwas zu unternehmen, kann ich oft nicht....ist etwas paradox, ich möchte schon gerne, aber dann auch wieder nicht.
Musik....ja, musik höre ich sehr viel...und ich höre sie sehr bewusst, habe ich aber auch schon früher getan, denn ich liebe Musik...Klassik (Nabucco), Gospel, aber auch Pop, wenn es schöne Lieder sind.
Sunniee, ich kann Deinen Vater so gut verstehen...dass er all diese Dinge nicht mehr sieht. Weisst Du, mann wird irgendwann müde...innen müde. Man ist des Aufstehens müde, des Kämpfens und des Lebens. Man sieht all diese kleinen und die großen Dinge nicht mehr...sie werden unklar und sind in manchen Momenten nicht mehr wichtig. Als Angehörige könnt ihr in diesen Momenten gar nicht mal so viel tun...ausser (und das ist das Wichtigste) für ihn da sein...ihn lieben, bedingungslos und zu aktzeptieren, seinen Weg, auch wenn der für euch schier unersichtlich und unverständlich scheint.
Sei Dir sicher, dass Dein Vater es merkt, auch wenn ihr es nicht seht!

Ich wünsche euch allen ein schönes einigermassen geruhsames Wochenenden, alles Liebe, Michi
  #88  
Alt 08.03.2003, 13:23
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Standard Wünsche für Michi

Michi

Habe mich sehr gefreut, dich im Chat wiedergetroffen zu haben!
Es macht immer wieder Spaß mit dir zu plaudern!

Habe dir heute eine Blume mitgebracht...
Hoffe, du freust dich darüber...

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag

Bis demnächst im Chat

Viele, liebe Grüße
Tanja
  #89  
Alt 08.03.2003, 13:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wünsche für Michi

Hallo Tanja,
dankeschön für die Blume....ich werde sie in Gedanken gut pflegen.
Alles Liebe, Michi
  #90  
Alt 08.03.2003, 20:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wünsche für Michi

Liebe Michi,

das freut mich wirklich von Herzen für dich, daß Dein Buch verlegt wird.
Du hast so viel zu sagen und ich freue mich schon jetzt darauf, es zu lesen.
Ich mail dir morgen ausführlicher.

liebe Grüße

Marlies
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