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  #1  
Alt 04.06.2008, 21:29
*chica* *chica* ist offline
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Standard nur Fach-Chinesisch- wer kann helfen

Hallo Ihr lieben,
mein Papa 67 wir im August 68 hat seit 4 Jahren die Diagnose Prostatakrebs.
Er hat bisher die Hormontherapie bekommen.
Leider ist er auf Grund Schmerzen in das Krankenhaaus gekommen und dort hat man ihn nun in verschiedenen Röhren gesteckt.
Leider sind so wie ich es versstanden habe die Knochen auch betraoffen.

im Befund stand:
Multiple Merhanreicherung der Rippen, der Schädelkalotte, des Jochbeins der Linken SEites des Achselskletts im thorakolumbalen Übergang, enbenso auf Höhe der proximalen Fermurknochen und im caudalen Beckenbereichs Mehranreicherung. Hier muss von einer diffussen ausgedehenten Knochenmetastierung bei bekannter Prostatacarcinom ausgegangen werden....

Meine Schwerster teilte mir mit, das es dem Papa schlecht geht, und die Ärzte würde in diesem unheilbaren Stadium in MOnaten rechnen....könnte aber auch 36monate oder so ssein....

WEr kann helfen, ich denke nämlich so wie sich der Befund anhört, dazu kommt noch das die Lymphknoten und Weichgewegbe befallen ist, es sich gar nicht gut um Papa steht....
ich weiss nicht weiter....ich bin so unendlich traurig, kann es einfach nicht glauben
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  #2  
Alt 05.06.2008, 14:56
thomue thomue ist offline
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Standard AW: nur Fach-Chinesisch- wer kann helfen

Liebe Chica,

zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr Leid tut, dass dein Vater so schwerwiegend erkrankt ist.

Um ganz ehrlich zu sein: Das alles liest sich wahrhaftig nicht gut. Knochenmetastasen des Prostatakarzinoms sind in der Regel ein Hinweis auf ein fortgeschrittenes Stadium, in dem tatsächlich eine Heilung unwahrscheinlich ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher das dich diese Einschätzung kaum überraschen wird.

Daher lässt der Auszug aus dem Bericht des Radiologen den Schluss zu, dass sich dein Vater -vielleicht aber auch ihr als Kinder?- mit dem behandelnden Onkologen über eine gut abgestimmte, palliativ ausgerichtete Therapie unterhalten solltet. In einem späteren Stadium ist im Rahmen der "ausgedehnten Knochenmetastasierung" sicherlich mit Schmerzen zu rechnen. Schmerzen, die die Lebensqualität erheblich mindern und grundsätzlich nicht sein müssen.

Allerdings möchte ich micht nicht dazu äussern, welche Maßnahmen konkret ergriffen werden könnten. Ratschläge, Hinweise oder Empfehlungen wären diesbezüglich, vor allem nach den vorliegenden Informationen, sicherlich unangebracht.

Ebenso wie eine Schätzung der verbleibenden Lebenszeit deines Vaters. So individuell wie der betroffene Mensch an sich, ist auch der Verlauf der Erkrankung. Fälschlicherweise wird durch Quotienten häufig der Eindruck vermittelt es gäbe standardisierte Krebsleiden, die ab einem gewissen Stadium in 43,923 Tagen zum Tod des Patienten führen. Natürlich existieren diese ominösen Statistiken, natürlich wurden und werden mediane Überlebenszeiten berechnet und, leider, lassen sich auch zuviele Ärzte darauf ein, abgelesene Zahlen in den Raum zu trompeten. Was natürlich auch in Bezug auf die Motivation des Patienten in vielen Fällen sehr fragwürdig ist.

Ich habe bspw. in meiner Familie beide Extreme kennengelernt. Eine Frau die eigentlich vor gut zwanzig Jahren hätte versterben müssen lebt heute noch, ein Mann dem "beste Chancen" zugesprochen wurden, ist nach explosionsartiger Größenzunahme des Tumors bereits nach wenigen Wochen seinem Krebsleiden erlegen.

Ich denke wichtig ist das Hier und Jetzt. Jetzt lebt dein Vater, jetzt muss Sorge getragen werden, dass er den Tag schmerzfrei verbringen kann, dass er seelisch aufgefangen wird, dass er Halt findet. Die Zukunft kann man bestenfalls erahnen. Das gilt übrigens auch für gesunde Menschen ... ;-)

Hier eine Link-Auswahl: (Aber bitte nicht vergessen: Jeder Patient hat seine EIGENE Krankengeschichte!)

Bundesverband der Prostatakrebs Selbsthilfe:
http://www.prostatakrebs-bps.de/

KISP:
http://www.prostatakrebse.de/

Krebshilfe (Blauer Ratgeber - Prostatakrebs):
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/I...7_prostata.pdf

Krebshilfe (Blauer Ratgeber - Palliativmedizin):
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/I..._palliativ.pdf

Krebsinformationsdienst:
http://www.meb.uni-bonn.de/cancer.go...DPROSTATAKREBS

Ich hoffe damit ein wenig geholfen zu haben, wenn ich auch die Frage aller Fragen sicherlich nicht zufriedenstellend beantworten konnte. Ich wünsche deinem Vater, dir und dem Rest deiner Familie alles erdenklich Gute und Gottes Segen.

Liebe Grüße,

thomue.
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  #3  
Alt 05.06.2008, 21:31
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: nur Fach-Chinesisch- wer kann helfen

Hallo thomue,
danke für deine worte....
ja er hat jetzt seid der Chemo schon eine Einstellung der Medikamente bekommen, da wir dies schon wissen, er soll auf keinen Fall Schmerzen erleiden.
Es ist einfach nur so unwirklich, teilweise denke ich mir träume ich die ganze Sache nur?
Ich habe ihn gerade besucht und er ist so "nieder"- "kraftlos".
Er meinte schon er möchte nicht mehr und weint oft.
Wir alle geben ihm halt so gut es geht...aber er ahnt wie es um ihn steht, denn gesagt haben wir es ihm nicht und von Arzt hat er es nicht 100 prozent verstanden....er kann nicht so gut deutsch.
Meine Mama ahnt es auch...aber wenn sie die WAhrheit wüsste, dann würde ihr das Herz zerreissen.
Heute musste der Arzt kommen, da er so schmerzen hatte und er meitnte ob er ins Krankenhaus wolle...
Aber wir vor allem meine Mama ist sich sicher er soll bei uns bleiben, soweit es medizinisch geht....
Wir versuchen es - heute zu leben- jeden Tag nun zu geniessen und so viel Zeit wie nur geht mit ihm zu verbringen, denn wir merken dass ist was ihm gut tut.....wir hatten schon immer ein super Familienhalt...

...und doch ich habe so ne große Angst....

Viele Liebe Grüße
Chica
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  #4  
Alt 06.06.2008, 11:25
thomue thomue ist offline
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Standard AW: nur Fach-Chinesisch- wer kann helfen

Hallo Chica,

da kommen in der Tat viele Faktoren zusammen.

Wie gesagt, ich glaube nicht an allgemein gültige Lösungen für höchst individuelle Probleme. Vielleicht gehört es zur Überlebensstrategie deines Vaters die vermeintliche Wahrheit nicht zu kennen, nicht explizit gesagt zu bekommen das es keinen Ausweg gibt. Obwohl er in seinem tiefsten Inneren wissen wird wie es um ihn steht.

Er verschafft sich auf diesem Weg Raum für Hoffnung und das ist auch völlig in Ordnung.

Mir kommt in diesem Zusammenhang das Verhalten von Kindern in den Sinn, die in Gefahrensituationen einfach die Augen schließen. Frei nach dem Motto, was ich nicht sehe kann mir auch nicht gefährlich werden. Ich selbst würde vermutlich ähnlich handeln, um nicht von der Aussichtslosigkeit erschlagen zu werden.

Bei deiner Mutter wird der Fall ähnlich gelagert sein. Die Weigerung deinen Papa ins Krankenhaus einweisen zu lassen ist ganz sicher kein Produkt des Zufalls.

Was ich mir ziemlich deprimierend vorstelle und was mir von Herzen Leid tut ist das Kommunikationsproblem zwischen den Ärzten und deinen Eltern. Ich denke, dass es für Muttersprachler schon kompliziert genug ist den Ausführungen der Mediziner zu folgen und die Zusammenhänge zu reflektieren. Und dann auch nur rudimentär.

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie es wohl wäre, wenn mir bspw. in einem spanischen oder italienischen Krankenhaus eine Erkrankung mit infauster Prognose mitgeteilt würde. Einerseits würde ich vermutlich Wortfetzen einordnen können, andererseits aber nur Bahnhof, Bahnhof, Bahnhof verstehen. Das würde den Angstfaktor um ein beträchtliches Maß in die Höhe schnellen lassen.

Das du dich vor der Zukunft fürchtest ist vollkommen normal. Wer würde das in deiner Situation nicht tun? Zumal sich vermutlich niemand wünscht ein Elternteil so unglaublich leiden zu sehen. Aber ihr werdet das als Familie schaffen, denn du selbst schreibst, dass ihr stark seid! Dabei ist es übrigens völlig in Ordnung auch mal ganz, ganz schwach zu sein, zu weinen, zu verzeifeln oder "nicht hingehen zu können".

Wir alle sind Menschen, keine gefühlskalten Maschinen.

Ich wünsche dir ein schönes, sonniges Wochenende,

thomue.
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  #5  
Alt 06.06.2008, 14:10
*chica* *chica* ist offline
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danke- es tut so gut mit dir zu schreiben.
Du tirfft meine Gedanken in Worte...
Danke dafür!

Dir auch ein sonniges WE!
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  #6  
Alt 06.06.2008, 16:26
thomue thomue ist offline
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Das ist lieb von dir.

Vielen Dank!

thomue.
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