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  #1  
Alt 12.08.2004, 10:35
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Standard chemo und haustiere

Hallo!
Ich bekomme bald den 3. Zyklus Chemo nach PEB Schema (Hodenkrebs) und habe eine Frage: kann es gefährlich für mich sein wenn ich viel Kontakt zu Hunden oder Katzen habe?
wie handhabt ihr das?
wir haben nämlich vor uns in den nächsten 2 Tagen 2 junge Kätzchen ins Haus zu holen, und ich habe gehört es besteht die Gefahr dass ich mich mit toxoplasmose infizieren könnte.
Hoffe mir kann wer helfen, danke im voraus.
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  #2  
Alt 12.08.2004, 11:51
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Chancy Chancy ist offline
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hey
mußt halt aufpassen beim Katzenklo sauber machen und nicht schmusen im Gesicht, ansonsten kein Problem, ich habe auch eine und hatte gerade Chemo und Strahelntherapie.
LG Armin
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  #3  
Alt 15.08.2004, 17:49
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Grundsätzlich ist natürlich durch eine hämatooxische Chemotherapie der Immunstatus geschwächt während der Therapie, so daß neue Keimspektren dem Organismus Probleme machen können. Wenn der Patient allerdings schon jahrelang mit den Tieren in der Wohnung wohnt, ist die Gefahr einer Infektion relativ gering. Ich würde mir allerdings in der kritischen Phase der Chemotherapie kein neues Tier in die Wohnung holen, dessen Keimspektrum dem Immunsystem noch nicht bekannt ist.
Ich glaube, der positive Effekt von einem Tier als Geschöpf, das mir in der schweren Zeit meiner Erkrankung beisteht, wiegt meiner Meinung nach die Gefahren einer schweren Infektion auf. Selbst wenn die Tiere Toxoplasmose-Träger wären, hätte sich das Immunsystem des Patienten auf diese häusliche Situation schon längst in den Jahren eingestellt. Also ein Tier abzuschaffen, mit dem man schon längere Zeit zusammen durchs Leben gegangen ist, weil man plötzlich Angst vor einer Ansteckung hat, ist nicht zu rechtferigen.
Trotzdem würde ich natürlich in der Zeit der Chemotherapiezyklen verstärkt hygienisch mit dem Kontakt der Tiere umgehen (Nach Kontakt mit Mundschleim des Tieres etc. die Hände waschen und so weiter.)
In dem hier beschriebenen Fall besteht wohl noch kein Kontakt mit Katzen. Ein neues Haustier in diesem Fall ist schon ein Risiko, daß nur dann zu minimieren wäre, wenn die Kätzchen antibiotisch und keimtechnisch vom Tierarzt untersucht weden und von dem Tierarzt eine mögliche Ansteckung möglichst ausgeschlossen werden kann. Zur Not, wenn der dringende Wunsch zu sofortigen Anschaffung von einem Haustier in der akuten Chemotherapie-Phase besteht, kann man nach Untersuchung und prophylaktischer Antibiose bei den Tieren nach einer Quarantäne der Tiere von einigen Wochen eine mögliche Infektion mehr oder weniger ausschliessen. Das kostet natürlich einiges!
Billiger und risikoärmer ist, man wartet mit der Anschaffung der Kätzchen nach der Chemotherapie, wenn sich das Immunsystem des Patienten wieder gut erholt hat. Ein paar Wochen Vorfreude auf die Kätzchen kann auch sehr schön sein! Auf jeden Fall rate ich, sich den Wunsch nach einem Tier gerade bei einer langwierigen belastenden Erkrankung nicht zu verwehren, da es eine ganze Reihe von Untersuchungen zum positiven Effekt von Haustieren auf die Lebensqualität von Patienten, die tierlieb sind, gibt.
Letztendlich muß der Betroffene selbst für sich abschätzen, welches Risiko er in Kauf nehmen will, und auf was er verzichten kann oder möchte.

Thomas Gronau für krebs-kompass.de
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  #4  
Alt 15.08.2004, 19:35
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Hallo Martin,

ich habe mich gerade auf Toxoplasmos untersuchen lassen, also ob ich das schon mal hatte, da wir ich 2 Kätzchen haben (seit einem Jahr) und mich das auch sehr interessierte. Meine Hausärztin meinte, wahrscheinlich bin ich sowieso imun dagegen. Und so ist es dann auch. Viele haben wohl einen Toxoplasmose-Infekt durchgemacht und dachten, Sie haben Grippe oder sind erkältet. Das könntest du also testen lassen. Du bekommst ja sowieso Blutabegenommen bei der Chemo, und dann wird ein Serum Test gemacht. Frage deinen Onkologen.

Und dann sind deine Blutwerte für Infektionen auch sehr wichtig. Wenn der Leukowert gut ist, dann bist du sowieso besser drann als viele andere. Aber ich bin kein Arzt, frage doch zu dem Thema auch deinen Onkologen oder Hausarzt.

Vom theraputischen Wert sind diese Viecher einfach phantastisch. Sie lieben dich halt bedingunslos und haben doch ihren eigenen Willen. Und weich und kuschelig sind sie auch! :-)

Ich möchte meine zwei Tiger nicht mehr missen! Also informiere dich nochmal und wege dann dein ganz persönliches Risiko/Nutzen Potential ab!

Viel Spass, wenn ihr euch die 2 anschaffen solltet und auf jeden Fall alles gute für dich

Susanne

P.S. Mein Vater ist in einer Chemo und trifft auch auf unsrer Süssen, allerdings nicht täglich!
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  #5  
Alt 16.08.2004, 13:25
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Ich habe 6 x FEC-Chemo von 03 - 07/2004 hinter mich gebracht und werde jetzt 33 x bestrahlt. Aber ich hätte meine 3 Schmusetiger nie hergegeben. Die sind einfach nur gut für die Seele (wie auch von Dr. Gronau beschrieben). Die haben sehr wohl gemerkt, wenn es mir nach den Chemos wirklich schlecht ging und haben sich dann zu mir gelegt und aufgepaßt. Man ist auch einfach viel ruhiger und ausgeglichener mit Tieren. Meine drei Jungs helfen mir in dieser schwierigen Zeit ganz besonders.

Viele Grüße
Simone
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  #6  
Alt 17.08.2004, 21:29
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Hallo Martin,

Toxoplasmose haben wohl viele Menschen in ihrem Leben unbemerkt schon durchgemacht und sind dadurch immun. Das habe ich in meiner Schwangerschaft gehört und bei mir auch testen lassen. Mein damaliger Stubentiger hat ganz oft auf meinem dicken Bauch gesessen und sein Nachfolger, mein Siamkater Emilio, war während meiner Chemozeit immer an meiner Seite.

Wenn ich ziemlich erschlagen auf der Couch lag, hat er sich oft auf mein Kissen dazugezwängt, seinen Kopf am liebsten auf meinem kahlen Schädel. Und ich habe es als sehr tröstlich empfunden. Spürte seine lebendige Wärme und er fand es toll, dass "sein Mensch" auf einmal so viel Zeit hatte.

Alles Gute und viel Spaß mit Deinen neuen Freunden, falls Du Dich entschließt.

Billa
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  #7  
Alt 17.08.2004, 21:45
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Chancy Chancy ist offline
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Also ich könnte auch meine Stubentiger niemals abgeben.
Sie hat mich während der ganzen Therapie begleitet und mir sehr geholfen nur durch ihre Anwesenheit.
Ist schon toll mit so Kätzchen, freu Dich schon mal drauf.
LG Armin
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  #8  
Alt 24.11.2004, 23:26
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Hallo an alle,

das ist schon mal sehr beruhigend. Bei uns im haushalt gibts auch schon seit 10 Jahren zwei Stubentiger und die könnten wir garnicht weggeben. Aber kann mir jemand sagen ob das Risiko bei einem Vogel in dem Fall Nyphensittich den wir seit 15 Jahren habe größer ist? Oder gleiche Bewertung?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!

LG, Melanie
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  #9  
Alt 30.11.2004, 00:51
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Hallo ihr,

Chemo und Haustier ist kein Problem, wenn sich das Tier/die Tiere bereits seit einiger Zeit im Haushalt befinden und sich der menschliche Organismus angepasst hat (soll heißen, allergische Reaktionen nicht mehr auftreten können).

Neue Tiere während einer Chemotherapie würde ich allerdings nicht aufnehmen!

Meine Hunde haben jedenfalls meine Chemos gut vertragen ;-) und ich hätte sie auch niemals weggegeben!

Gute Nacht!
Norma
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  #10  
Alt 30.11.2004, 14:35
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Chancy Chancy ist offline
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Hallo Melanie,
Vögel übertragen ja etwas gefährlichere Krankheiten, besonders Papageien, hier wäre ich doch etwas vorsichtiger mit dem Kontakt zu Vögeln.
Frag doch mal einen Tierarzt , was er davon hält.
LG Chancy
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  #11  
Alt 13.12.2004, 15:03
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Hallo zusammen,
über dieses Thema zerbreche ich mir schon seit ein paar Wochen den Kopf.
Meine behandelnde Ärztin im Krankehaus meine ich sollte mich verhalten wie wenn ein Baby im Haushalt wäre und mir nach Kontakt mit meinem Hund die Hände waschen.
Morgen habe ich die erste FEC Chemo und um meinem Hund der als einziegster von Anfang an immer richtig mit mir umgegangen ist habe ich mir echt Sorgen gemacht.
Heute habe ich eine große kochbare Frottedecke geholt und auf mein Bettzeug drauflegt damit er weiter auf meinem Bett schlafen kann.
Ob es falsch ist oder nicht wird sich rausstellen....ich hoffe nicht !
Einen lieben Gruß Ilona
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  #12  
Alt 13.12.2004, 15:28
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Chancy Chancy ist offline
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laß dich halt nicht unbedingt abschlecken und mach ihm immer den popo und die lefzen schön sauber.
Infektionsherde gibt es überall. Man kann sich ja auch niemals trennen von so einem Tier, es steht einem immer zur Seite. Die psychischen Auswirkungen so oder so sind hier nicht zu unterschätzen.
Never hätte ich meine Katze weggegeben, sie war immer eine große Stütze während der Therapie.
LG Chancy
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  #13  
Alt 13.12.2004, 16:39
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Helli Helli ist offline
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Hallo Ilona,
auch ich hatte während meiner Chemozeit Kontakt zu unserem Hund und unseren beiden Katzen. Niemals hätte auch ich mich von einem der Tiere trennen können. Ich habe mir halt einmal mehr die Hände gewaschen und mich nicht abschlecken lassen. Habe die Chemozeit bis auf einen Fieberschub, der mit Sicherheit nicht durch unsere Tiere ausgelöst wurde, relativ gut überstanden.
Du machst das schon ganz richtig mit Deinem Hund. Hab weiter viel Freude mit ihm.
Ich drücke Dir für Deine 1.Chemo morgen alle Daumen.
Liebe Grüße
Helli
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  #14  
Alt 15.12.2004, 11:09
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Hallo chancy und Helli
danke für eure Antworten ! Meine Tochter kommt heute und badet meine Schmusefluse damit ich ihn wieder mal so richtig knuddeln kann.
Danke auch für den Tip mit der Pogegend, ist ja auch Einleuchtend.
Meine erste Chemo habe ich bis auf einen Kater wie nach übermäßigem Alkoholgenuß gut überstanden.
Morgen bekomme ich unter einer kurzen Vollnarkose einen Port gelegt und habe dann bis anfang nächstes Jahr ruhe.
Liebe Grüße Ilona
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