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  #1  
Alt 19.08.2014, 20:22
wusta wusta ist offline
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Standard EU-Rente

Hatte vor 4 Jahren eine Wertheim-OP wegen Krebs, anschließend einige (wenige) Bestrahlungen. Bin nach 7,5 Monaten wieder in meinen sehr aufreibenden, anstrengenden Beruf zurückgekehrt, weil ich meinte, ich schaffe das und die Ärztin meinte, dass ich mich anstelle. Musste mich im Job gleich vollsticheln lassen, weil ich so lange fehlte (aber das nur am Rande). Bin wieder in der ewigen Hektik gelandet, weshalb ich auch seit langen Jahren zu viel geraucht habe – ein beginnendes Lungenemphysem wurde auch diagnostiziert. Das Rauchen habe ich eingestellt. Habe jetzt nach 30 Jahren Berufstätigkeit gekündigt. Wollte immer nur alles gut machen. Jetzt fühle ich mich nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu machen. Mein Vater, meine Großmutter und etliche andere Verwandten sind an Krebs gestorben. Bin jeden Tag am Heulen. Ich selbst habe noch 50 Prozent Schwerbehinderung wegen Krebs.
Besteht eine Möglichkeit, dass ich Erwerbsunfähigkeitsrente bekomme?
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  #2  
Alt 20.08.2014, 08:22
axellino axellino ist offline
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Standard AW: EU-Rente

Guten Morgen wusta,

ob Du eine Rente von der DRV zugesprochen bekommst oder nicht,kann keiner vorraus sagen.Einige müssen dafür bis vorm Sozialgericht drum kämpfen,bei anderen wie bei mir ging sie schnell durch.Ich muss aber dazu sagen,das meine Krebserkrankung schon weit fortgeschritten ist und ich natürlich auch Psychisch darunter leide.Um deine Chancen zu erhöhen,solltest Du in regelmässiger ärztlicher Behandlung sein,dein Hausarzt sollte dich dabei unterstützen,Du solltest bei einen guten Neurologen in Behandlung sein oder in Behandlung gehen und ihn auch gleich einweihen,das nix mehr geht und Du Psychisch auch sehr leidest. Wovon lebst Du derzeit?? ALG 1?? Bist Du AU geschrieben im moment?? Wie alt bist Du?? Warst Du schon auf eine Reha??

Die versicherungsrechtliche Voraussetzungen für eine Erwerbsminderungsrente hast Du bestimmt erfüllt.Die medizinischen Voraussetzungen werden von der DRV geprüft und da kann das Theater evtl. los gehen.Die eigene Einschätzung und seiner behandelnen Ärzte über die Erwerbsfähigkeit und die Beurteilung darüber durch die DRV.
Nun,kommt eine Ablehnung durch die DRV,Rechtsanwalt,Vdk etc. aufsuchen und fristgerecht dagegen Widerspruch einlegen bis evtl. vors Sozialgericht.

Einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente kannst Du jederzeit stellen und der muss angenommen werden.Ich habe das damals bei uns im Einwohnermeldeamt gemacht,dort hat die DRV ein eigenes Büro.

Gruss

axellino

http://www.deutsche-rentenversicheru...ente_node.html
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  #3  
Alt 25.08.2014, 21:17
wusta wusta ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: EU-Rente

Hallo, axellino,

ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ich hoffe, Du bist einigermaßen wohlauf.

Ich bin 49 Jahre alt. Derzeit lebe ich noch von meiner Arbeit. Meine Kündigungsfrist beträgt nämlich 9 Monate (ich weiß, das ist der Hammer). Mein Job war mir immer sehr wichtig (wurde auch gut bezahlt) - jetzt wird es aber fast unmöglich für mich, den Anforderungen da noch gerecht zu werden.

Ich war noch nie zu einer Reha oder Kur - mit Ausnahme meiner "Auszeit" wegen Krebs war ich auch nie nennenswert krankgeschrieben. Muss dazu sagen, dass ich auch nicht so ein Reha-Mensch bin; bin so erzogen worden, dass man sich nicht hängen lässt. Ich bin vielleicht deshalb eher jemand, der meint, dass es ohne ihn nicht geht (lach) - die Quittung dafür habe ich ja gesundheitlich bekommen. Selbst jetzt quäle ich mich immer noch mit täglichem Herzrasen zur Arbeit, weil ich - dumm wie ich bin - nach den vielen Jahren im gleichen Betrieb alles halbwegs ordentlich und ohne Streit übergeben will. Wie lange ich das noch schaffe, weiß ich nicht, der tägliche Dauerstress macht mich zusätzlich fertig. Ich habe aber noch einen Haufen Urlaub. Dadurch komme ich einigermaßen über die Runden.

Beim Arbeitsamt war ich schon (während des letzten Urlaubs). Dort hat man mir aufgrund meines offensichtlich angeschlagenen Zustandes regelrecht empfohlen, mich für die letzten Monate krankschreiben zu lassen. Ich habe das bis jetzt noch nicht hingekriegt, verdammtes Pflichtgefühl. Dabei graust es mir nur noch vor dem Job. Im Oktober soll ich dann wohl so eine amtsärztliche Untersuchung oder so bekommen. Den Hausarzt soll ich von der Schweigepflicht entbinden und einen "Gesundheitsfragebogen" ausfüllen, in dem ich mich "richtig auslassen" könnte. Empfohlen wurde mir vom Arbeitsamt auch, dass ich mich mit einem "Integrationsfachdienst" in Verbindung setze...auch das habe noch nicht geschafft. Wenn ich von der Arbeit komme, bin ich platt, fange spätestens dann an zu heulen und muss mehr oder weniger sofort schlafen. Das klappt dann so drei, vier Stunden. Dann wache ich auf und heule meistens weiter. Die Grübelei und die Angst hören dann nicht mehr auf.
Tut mir leid, dass ich jetzt so viel schreibe. Wahrscheinlich muss ich mir wirklich psychologische Hilfe suchen.

Dir noch einmal ganz herzlichen Dank für Deine Informationen. Ich habe von diesen Sachen wirklich null Ahnung.

Viele Grüße
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  #4  
Alt 25.08.2014, 21:27
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: EU-Rente

Ich habe das gerade bei meiner Schwester erlebt: Aus einer Arbeitsstelle heraus ist es fast unmöglich, eine EU zu erhalten. Denn: Du arbeitest ja, also geht es. Selbst 5 Stunden Arbeitsfähigkeit verhindern dann die EU. Wenn ich richtig verstehe, willst Du eine "volle" EU?

Was ich nicht verstehe ist, was Deine Kündigungsfrist damit zu tun hat. Ohne Krankschreibung, andauernde Behandlung, die in Richtung "austherapiert" geht, wird das -- nun ich sage mal -- sehr schwierig werden.
__________________
lg
gilda
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  #5  
Alt 25.08.2014, 23:38
Benutzerbild von GlidingGeli
GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: EU-Rente

Hallo Wusta,

ich denke, du solltest dir keine Sorgen um eine Kündigungsfrist machen. Ich hatte meinem Arbeitgeber gefragt, wie lange die Kündigungsfrist bei Renteneintritt ist.
Du hast keine Fristen einzuhalten. Mit regulärem Rentenbeginn erlischt das Arbeitsverhältnis mit dem Tag des Rentenbeginns.
In deinem Alter wirst du wohl, eine EU-Rente bekommen, die zeitlich befristet ist, in dieser Zeit sollte dir dein Arbeitsplatz erhalten bleiben.
Ich würde an deiner Stelle über den HA eine AU besorgen und dann parallel psychologische Hilfe suchen, ggf die EU auch über eine REHA zu erhalten. Wenn du dich zur Arbeit quälst, kommst du im Laufe der Zeit immer tiefer in eine Spirale die dir nicht gut tut. Es klingt nicht gut, wie du deinen Tagesablauf beschreibst. Wird denn ein Nachfolger für dich gesucht. Ich habe lange gedacht, wenn ich ich ausfalle, bleibt die Arbeit liegen. Da ich bewusst zum früheste möglich Zeitpunkt in Rente gehen wollte, konnte ich dies nur über meine Schwerbehinderung erreichen, ansonsten hätte ich drei Jahre länger arbeiten dürfen. Ich habe dies bereits ein Jahr vorher mitgeteilt. Ich bin bis zum Schluss Volllast gefahren, keiner wurde eingearbeitet, meine Vorgesetzten waren erstaunt, wie die Kinder an Weihnachten, als es hieß, am 1.10. ist Frau G. Rentner.
Hast du über eine Reduzierung der Arbeitszeit nachgedacht, das könnte auch Entlastung bringen.
Dir alles Gute
GlidingGeli
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  #6  
Alt 26.08.2014, 19:11
wusta wusta ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: EU-Rente

Lieben Dank für Eure Rückmeldungen!
Ich habe mich unklar ausgedrückt: Ich habe mich ja im Zusammenhang mit der von mir ausgesprochenen Kündigung beim Arbeitsamt gemeldet. Der Hausarzt hat meine Kündigung ausdrücklich befürwortet, insofern habe ich hoffentlich keine Probleme mit dem Arbeitslosengeld. Allerdings gelte ich ab 01.12. als arbeitssuchend. Ich denke, dass es aufgrund meines Alters, meiner Behinderung und meines psychischen und physischen Zustandes nicht einfach mit einer neuen Stelle wird. Wenn ich nicht vermittelbar bin - und es mir auch noch weiterhin nicht gut geht (davon ist auszugehen), würde ich EU-Rente beantragen - jetzt aber noch nicht. So ähnlich drückte sich auch der Sachbearbeiter vom Arbeitsamt aus. Sollte ich also tatsächlich gesundheitsbedingt nicht vermittelbar sein, dann bliebe evtl. diese Möglichkeit mit dem EU-Rentenantrag.
Eine Reduzierung der Arbeitszeit ist in meiner jetzigen Firma unmöglich. Im Gegenteil sind dort eigentlich seit Jahrzehnten 60 Wochenstunden Mindestmaß (ist aber auch in meinem Metier üblich). Einen Nachfolger für mich wird es nicht geben, die Arbeit wird auf die Kollegen umverteilt werden. Betriebsrat gab es noch nie.
Ihr Lieben, muss jetzt leider Schluss machen.
Ganz herzliche Grüße an alle hier.
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