Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.10.2010, 21:01
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2010
Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

oh jaaaaaaaaaaaa da erkenne ich mich auch wieder... bei mir ist das oftmals so ich schaue eine person an und sehe, dass sie redet aber ich höre nichts.

dennis, mein freund fragt mich oft sachen. ich antworte auch aber anscheinend innerlich für mich denn oftmals gehe ich in der annahme, dass ich ihm geantwortet habe und dabei habe ich ihm NICHTS gesagt.

schreiben... keine ahnung ob ich das hier auch schon geschafft habe, aber buchstaben verdrehen, das mache ich auch gerne...

und auch ich kann nicht mehr weinen. nun kommt mein paps diesen donnerstag wieder aus seinem urlaub um den harten kapf wieder anzutreten und immer wieder habe ich angst, dass er irgendwann sagt, ich möchte das nicht mehr ich möchte keine chemo mehr, sondern nur noch seine ruhe...
dann dieser arschlochkramkheit freiwillig überhand gewinnen lassen das kann ich nicht.

und ein psychologe das hatte ich schon, sogar von der deutschen krebshilfe aus, da sitzt dann eine person, die dir zwar zuhörst wenn du erzählst, aber du weißt nicht ob sie selbst sowas durchgemacht hat und dich wirklich versteht, dann bin ich lieber bei euch hier.

ich denke an euch, bis morgen
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.10.2010, 21:35
zippe zippe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2008
Beiträge: 68
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Zitat:
Zitat von Claudia1982 Beitrag anzeigen
oh jaaaaaaaaaaaa da erkenne ich mich auch wieder... bei mir ist das oftmals so ich schaue eine person an und sehe, dass sie redet aber ich höre nichts.

dennis, mein freund fragt mich oft sachen. ich antworte auch aber anscheinend innerlich für mich denn oftmals gehe ich in der annahme, dass ich ihm geantwortet habe und dabei habe ich ihm NICHTS gesagt.

schreiben... keine ahnung ob ich das hier auch schon geschafft habe, aber buchstaben verdrehen, das mache ich auch gerne...

und auch ich kann nicht mehr weinen. nun kommt mein paps diesen donnerstag wieder aus seinem urlaub um den harten kapf wieder anzutreten und immer wieder habe ich angst, dass er irgendwann sagt, ich möchte das nicht mehr ich möchte keine chemo mehr, sondern nur noch seine ruhe...
dann dieser arschlochkramkheit freiwillig überhand gewinnen lassen das kann ich nicht.

und ein psychologe das hatte ich schon, sogar von der deutschen krebshilfe aus, da sitzt dann eine person, die dir zwar zuhörst wenn du erzählst, aber du weißt nicht ob sie selbst sowas durchgemacht hat und dich wirklich versteht, dann bin ich lieber bei euch hier.

ich denke an euch, bis morgen


witzig, dein vater kommt wieder, meine eltern fliegen in ein paar tagen in die türkei. ich bin immer froh, dass sowas immer noch geht...

was du geschrieben hast bezüglich der chemo : ich kenne diese angst nur zu gut! mein vater hatte schon ein paar mal gesagt, er schafft und will keine chemo mehr....bis jetzt zieht und hält er es durch. aber er tut mir so sehr leid dabei. was für eine aussicht: entweder für den rest chemo( und er hat viele unschöne nebenwirkungen), oder aufzuhören und dabei zu wissen: jetzt wachsen die metastasen ungehindert...
ich kann mir kaum vorstellen, wie er sich dabei fühlt..in diesem kranken, kranken körper...und man merkt ihm immer mehr an, wie die jahre der chemo ihn immer mehr schwächen. oh mann. so ein elender oberFUCKFUCK.

wir waren dieses und letztes jahr alle zusammen auf mallorca, meine eltern, schwester, schwager, neffe und mein mann, meine kinder und ich. für nächstes jahr april haben wir alle schon gebucht.....und ich erwisch mich so oft bei dem gedanken....schafft er das? werden wir nochmal zusammen in urlaub fahren? ich wünsch es mir so....

s.weinrich, was macht dein vater??

liebe grüße an euch alle,

steffi
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.10.2010, 21:57
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo GreenEye,.

genauso ist es, wie du schreibst. Ein Psychiater oder Psychologe kann dein wie mein Problem nicht wirklich lösen. Es klingt zwar grausam, letztendlich ist man, jeder an seinem Fleck auch Teil des Problems. Es geht wohl nur, sich punktuell Ablenkung, Abwechslung zu verschaffen. Ich schlucke eben diese "Gemütsaufheller", um nicht vollständig unter die Räder zu kommen.

Hier lesen und schreiben ist ein kleiner Trost. Vielleicht kann man auch mal den einen oder anderen Rat oder Tipp geben bzw. aus den Zeilen der anderen entnehmen.

Schönen Abend noch

LG vis_a_vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.10.2010, 09:47
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Ihr Lieben,

so Dad ist ja im KH, Flüssignahrung über die Vene, Leukos bei über 700...wohl entzündetes Bauchwasser....

Nun er sagt nur noch dass er nicht mehr will...und wir haben 50 St Temgesic...

Tja ihm ist nur noch übel, aber der Kopf ist völlig klar.

Dann haben Sie sein Antibiotikum zu schnell laufen lassen, Kreislauf völlig im Keller....ich kann nicht mehr weinen und jetzt verstehe ich das Wort "Erlösung" auch...

Mal ne Frage so ganz allgemein um damit umgehen zu können, ich weiß das viele Totkranke Ihren letzte Entscheidung sebst treffen, auf was muss man vorbereitet sein, wenn jemand sein Morphium "falsch" dosiert?

Also der Kranke selbst, bitte nicht falsch verstehen jetzt, ich meine, wenn mein Vater auf die Idee kommt, sich diese Selbstauflöser einzunehmen

Meine Mum hängt nun völlig durch, eigentlich wartet mein Mann zuhause und muss sich um den Hund kümmern...

Traurige Grüße
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 12.10.2010, 10:31
Benutzerbild von Karolinchen
Karolinchen Karolinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: Heide
Beiträge: 343
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Puh, also Papa hat zum Schluss ja auch sehr viel Morphium bekommen, und er hatte Ängste, Halluzinationen und auch Beklemmungsgefühle, er dachte er erstickt qualvoll. Das ist nicht sehr schön gewesen. So schlimm, dass ich die Ärzte darum bat, Papa in den Schlaf zu legen solange wie es eben dauert bis er geht... Das können die, rede nochmal mit denen. Das mit dem Bauchwasser ist schon ziemlich arg, das ist bei uns das letzte Anzeichen gewesen für Endstadium. Sprich mit den Ärzten, wie man Deinem Papa helfen kann, die letzte Zeit Angstfrei und Schmerzfrei zu erleben.

Grundsätzlich wird das Morphium über kurz oder lang eben die Atmung lähmen, aber ich glaube es ist kein angenehmer Tod, man ist nicht wie ich früher immer dachte, im Tiefschlaf oder so, sondern mein Papa war hellwach und dann mal klar im Kopf und mal abwesend. Mal ganz davon ab ob Dein Papa die Tabletten alle überhaupt nehmen kann... Weiss nämlich auch nicht wieviel man davon bräuchte.
__________________
Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.10.2010, 10:42
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hm, er sagte er will alle 50 nehmen, da er ja Leberkrebs hat..

ich weiß es ja auch nicht, die Ärzte werden mir sicher sagen, dass er zu "fit" im Kopf ist obwohl er eine Patientenverfügung hat...

Aber ich versuche mal nachzufragen, danke Dir
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 12.10.2010, 14:30
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.08.2010
Beiträge: 112
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Im Moment frage ich mich, was ein Mensch wohl so alles aushalten muss/kann. Mir fällt nix dazu ein - ich weiss nicht, was ich schreiben soll ....
Ich nehme Dich einfach in die Arme und schicke Dir viel Kraft
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55