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  #1  
Alt 30.10.2008, 14:28
Benutzerbild von tini-84
tini-84 tini-84 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2008
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Ausrufezeichen meine mama

hallo ihr lieben,

ich heiße kristin und bin 24 jahre jung. meine mutter hatte vor drei jahren gebärmutterhalskrebs und es hieß damals nach einer entfernung des tumors samt gebärmutter und anschließender chemo, dass sie krebsfrei wäre. dieses jahr wurde dann festgestellt, dass der krebs von damals doch gestreut hat und nun ist ihre wirbelsäule samt lymphen befallen (ihr linkes bein ist sehr stark angeschwollen). meine mutter bekommt momentan chemotherapie und baut immer mehr ab. sie ist schon richtig abgemagert und verliert ihre haare. leider sagt sie uns kindern nicht, wie genau es um sie steht. ich habe angst und weiß momentan nicht, wie ich damit umgehen soll. wenn ich mit zum arzt gehe, will sie immer, dass ich im wartezimmer auf sie warte. wenn ich sie auf das thema anspreche, druckst sie immer nur rum und meint, dass man die tumore durch die chemo weggestrahlt bekommt. jetzt hat sie uns vor kurzem gesagt,dass es sein kann, dass sie in absehbarer zeit querschnittsgelähmt sein wird. also muss der krebs schon rapide fortgeschritten sein.... hat jemand ähnliche erfahrungsberichte? würde mich auf antworten freuen...
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  #2  
Alt 07.11.2008, 19:58
Tobias_85 Tobias_85 ist offline
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Registriert seit: 07.11.2008
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Standard AW: meine mama

Hallo tini,

Ich bin neu hier und wollte eigentlich nicht so schnell was schreiben, aber hier kann ich nicht anders...

Ich würde dir auf jeden Fall Raten mit einem Arzt zu reden, notfalls auch ohne das Einverständnis deiner Mutter (Die frage ist nur ob Sich die Ärzte gegen ihren Willen mit dir Unterhalten)

Bei mir ist es so, Vater (45J.) hat einen bösartigen Hirntumor, er bekam von den Ärzten genau gesagt wie (schlecht) es um Ihn steht. Das hat er aber sofort wieder verdrängt ala "Das wurde jetzt Rausoperiert - ab jetzt wird alles besser"...

Aus Erfahrung behaupte ich mal, dass du von deiner Mutter nichts über ihre "Aussichten" (also wie schlecht die genau sind) erfahren wirst. Das Verdrängt sie sicher und hofft das sich alles zum guten wendet....
Falls du die Person bist die die sich hauptsächlich um deine Mutter kümmert solltest du herausfinden was genau Sache ist - denn einer muss sich ja um den Papierkram kümmern (Versicherungen, Pflege-(dienst)?) und so weiter...

Erfahrungen zu dem Krebs deiner Mutter kann ich dir nicht liefern, aber ich glaube Meine Geschichte ist ähnlich, wenn diese dich interessiert kann ich gerne noch mehr schreiben.

Gruß Tobias
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  #3  
Alt 07.11.2008, 21:53
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: meine mama

Hallo Tini,

bei mir ist es ähnlich, nur andersrum...:

Bei meiner Mama wurde letztes Jahr Darmkrebs festgestellt. Nach einigen Monaten dachte man auch erst, sie sei genesen. Mittlerweile hat sie Knochen-, Leber- und Magenmetastasen. Das "Andersherum": Sie weiss nicht, dass sie bald stirbt. Aber ich weiss es - vom Arzt. Wir haben seit ewigen Jahren den gleichen Hausarzt, der alle Arztberichte bekommt. Wenn ich was wissen will, gehe ich zu ihm und er sagt mir unverblühmt die Wahrheit. Nämlich: Mama wird bald sterben.

Selbst wenn deine Mama weiss, dass es "nicht gut" aussieht, sagt sie es dir vermutlich nicht. Du bist ihre Tochter und sie will dich vor allem Kummer der Welt beschützen. Ich finde, dass ist ein Zeichen, dass sie selbst - trotz aller Offensichtlichkeiten ihres Leidens - nicht aufgegeben hat. Und dieser Kampf und Lebenswille deiner Mutter ist genauso wichtig, wie die medizinische Versorgung. Meine Mama hat innerlich aufgegeben. Ich spüre das. Sie wiegt nur noch 40 kg auf 165 cm. Sie will und kann nicht mehr. Aber deine Mama WILL leben. Sie würde vermutlich erst über ihr endendes Leben mit dir sprechen, wenn sie spüren würde, dass es trotz ihres Kampfgeistes keinen Ausweg mehr gibt.

Rede offen mit ihr unter 4 Augen. Sag ihr, dass dich diese Unsicherheit fertig macht und du dir so sehr wünschen würdest, dass sie ehrlich zu dir ist. Nur dann kannst du auch so für sie da sein, wie sie es braucht.

Ich schreibe dir gerne noch private Nachrichten, wenn du möchtest. Bei Interesse einfach melden.

Viele liebe Grüße


Susanne
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  #4  
Alt 08.11.2008, 22:20
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favorita favorita ist offline
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Standard AW: meine mama

Liebe Tini!

Ich sehe das ähnlich wie meine Vorschreiber.

Deine Mutter will nicht aufgeben und das ist neben einer guten Behandlung, genauso wichtig wie der Wille zum Kampf gegen den Krebs.

Meine Mutter hat vor kurzem eine Krebsdiagnose bekommen.

Als Tochter kannst Du alleine mit den Ärzten sprechen.
Du kannst Dir auch die Krankenakte kopieren lassen um z.B. eine Zweitmeinung einzuholen...

VG
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  #5  
Alt 09.11.2008, 13:36
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tini-84 tini-84 ist offline
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Standard AW: meine mama

hallo ihr lieben,

vielen dank für eure beiträge, habe mich sehr darüber gefreut, dass ihr euch auf meinen beitrag gemeldet habt.

ich habe denselben frauenarzt wie meine mutter und dieser hat mir unter vier augen gesagt, dass es meiner mutter "sehr schlecht" geht, auch wenn sie vor mir immer fröhlich wirkt, mehr sagt er aber auch nicht. das ist sehr frustrierend. und meine hausärztin meint auch, dass ich als tochter keine auskunft über die krankenakte von meiner mutter erhalten würde. ich glaube, es kommt immer auf den arzt an, ob er was sagt oder nicht. ab wann müssen die ärzte eigentlich was sagen? wenn der patient schon ein pflegefall ist?

an susanne85 und tobias85:: ihr sprecht mir aus der seele!

eure worte haben mich dazu ermunternt, dass ich meiner mutter heute mal auf die füße trete und sie mehr oder weniger irgendwie dazu zwinge, dass sie mir sagt, wie es um sie steht. vll. kriege ich es irgendwie hin, dass sie mich auch zu einem arztbesuch mitnimmt. ich fühle mich oft alleine mit der ganzen sache und bin froh, dass ich hier dieses forum gefunden habe.

ich würde sehr gerne weiterhin mit euch im schreibkontakt bleiben!!!

danke
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  #6  
Alt 09.11.2008, 16:36
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: meine mama

Hallo Tini,

versuche, deine Mutter davon zu überzeugen, dass sie dir die Wahrheit sagt. Bei der Methode, wie du auf sie eingehst, solltest du auf dein Bauchgefühl hören, denn du weisst am besten, wie du an deine Mutter rankommst. Vielleicht hilft es auch, ihr deine Gefühle zu zeigen. Ihr zu zeigen, dass du furchtbare Angst hast und ihr doch so gerne helfen und beistehen würdest, dies aber nur kannst, wenn sie ehrlich ist.

Wie du siehst, kannst du dir hier jederzeit Rat holen. Du bist nicht allein.

Fühl dich gedrückt.

Liebe Grüße


Susanne
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  #7  
Alt 09.11.2008, 20:17
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favorita favorita ist offline
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Standard AW: meine mama

Hallo Tini.

In meinem Fall habe ich auf mein Gefühl gehört und wollte meine Mutter nicht belasten damit. Sie lag aber auch im Krankenhaus.
Ich wollte mir auch später keine Vorwürfe machen, was gewesen wäre, wenn ich dies oder das getan hätte...
Die Zweitmeinung habe ich mit Hilfe einer Freundin auch kostenlos bekommen.
Die Krankenkasse zahlt diese aber auch!

Du mußt wissen, was Du möchtest und Ärzte muß man leider manchmal auch nerven. (So waren meine Erfahrungen).
Erkundige Dich doch mal warum Du die Akte nicht kopieren darfst. Ich konnte es...auch wenn es etwas haklig war.
Mit der Diagnose kannst Du dich selbst im Internet informieren, so habe ich das getan. Und Fragen auch teilweise aufgeschrieben und gefragt und gefragt...
Ich wollte einfach Bescheid wissen, was es sein kann (als noch keine Diagnose da war) und vorallem auch erst was wissen, wenn ich mit den Ärzten spreche.

VG
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  #8  
Alt 17.11.2008, 18:56
Koni Koni ist offline
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Standard AW: meine mama

Hallo Tini,

ich würde versuchen sie zu verstehen, warum möchte sie nicht das du etwas weißt? Mal ganz hart du hast kein Recht sie zu zwingen. Es ist ihr Leben und sie ist krank-sie muß damit vielleicht erstmal alleine klar kommen und vielleicht lebt sie jetzt noch weil sie es teilweise verdrängt? Laß ihr Zeit, wenn sie bereit ist wird sie sich dazu äußern.

Meine Stiefmutter, liegt im Sterben, kommt die Tage nach Hause zu meinem Vater und wird dort mit Schmerzmitteln behandelt.

Christa hat mir lange und ausführlich geschrieben als sie soweit war, vorher habe ich nichts erfahren, ich wußte die Diagnose, ab wann es zu spät war sie zu operieren und seit gestern das der Kampf verloren ist. Auch wenn wir keine Zeit haben bestimmt sie das Tempo und ich kann mich danach richten und für sie da sein wenn sie mich braucht-oder mein Vater.

Ich kann sagen das ich Angst habe und das ich mir Sorgen gemacht habe-aber die endgültige Entscheidung liegt bei dem Erkrankten- für ihn ist es doch schlimm genug, muß er denn noch von der Familie gepuscht werden?

Zeig deiner Mutter das du da bist und mit ihr kämpfst wenn sie es will-mehr nicht aber auch nicht weniger.

Gruß Konstanze

Geändert von Koni (17.11.2008 um 19:00 Uhr)
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