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  #1  
Alt 23.10.2002, 14:53
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Standard Beerdigung?

Hallo !
Ich bin dank eines Tips auf diese Seite gestoßen. Auf
http://m-ww.de/foren/read.html?num=7...=0&thread=2630
schrieb ich bereits über das Thema, dass mich nicht mehr los läßt. Nun steht am 7.November die Beerdigung bevor. Ich habe wahnsinns Angst davor. Ich weiß nicht was mich erwarten wird, geschweige ob ich das durch halten werde....Werd mir sicherlich Faustan reinziehen. Denn am 17.9.02 starb sie, meine liebste Oma und seither kann ich nicht merh lachen. Ich kanns nicht...Ich suche Hilfe bei E:Kübler Ross Bücher, suche Seiten im Internet. Nach Leben nach dem Tod... all das ziehe ich mir hinter. Sogar zu einem Pfarrer bin ich eingeladen worden. Doch, wie soll ich mich verabschieden? Ich kanns nicht glauben, was geschah. Wenn mich einer anspricht "Was ist los?" dann breche ich in Tränen aus und krieg mich nicht mehr ein. Schaue zum Himmel, hoffe das meine Omi sich bemerkbar macht. Doch alles sinnlos. Meine Angst steigt stetig, je näher dieser Tag kommt. Vor einigen Wochen verstarb mein Opa, dann vorher meine Tante, nun das beste was ich je hatte, nämlich meine Omi.
Wenn mir jemand berichten kann, wie es ihm erging, so wäre ich sehr dankbar.
Mfg ToMySweet
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  #2  
Alt 24.10.2002, 09:11
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Standard Beerdigung?

Liebe Doreen,
lass dich erst einmal drücken. Wir sind in Gedanken bei dir... kennen den Schmerz, den Kummer und die Trauer.

Aus eigener Erfahrung weiss ich auch, welche Ängste man vor der Beerdigung hat.
Vor allem die Zeit dazwischen ...
es war blanker Horror.
Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, war total am Ende...
problematisch in unserem Fall war vor allem, weil meine Schwester in Köln gestorben und in Frankfurt beigesetzt werden sollte. Der ganze Bürokratismus...
keiner fühlte sich so recht zuständig. Jeder wollte abschieben... dadurch gab es eine grosse zeitliche Verzögerung.
Die uns allen sehr viel Kraft gekostet hat.

Sinnvoll wäre es m. E. wenn du dich vielleicht aktiv an den Vorbereitungen beteiligen könntest.
Vielleicht Musik für die Trauerfeier aussuchen (Lieblingsmusik deiner Oma), Blumenschmuck aussuchen, Geistlichen / Redner Kontakt suchen und mit ihnen sprechen...
Möglichkeiten gibt es diesbezüglich einige. Es hat den VOrteil, dass du etwas abgelenkt wirst und vor allem, dass du weisst, dass deine Oma eine Trauerfeier bekommt, die ihr auch gefällt (ich kann es so schlecht in Worte fassen - hoffentlich verstehst du, was ich meine).

Wir haben damals diese Aufgaben geteilt (zwischen meiner ältesten Schwester und mir). Es hat uns beiden gut getan und vor allem, es wurde zwar eine sehr traurige Feier - aber ich bin sicher, meiner verstorbenen Schwester hätte es sehr gut gefallen. Ein Trauergast machte dazu auch einen entsprechenden Kommentar. Meinte sie wäre gern dabei gewesen...

Deine Oma ist bei dir - da bin ich mir ganz sicher. Vielleicht merkst du es zur Zeit noch nicht. Aber es wird nach und nach kommen.
Es ist bei mir ähnlich. Ich halte mit meiner Schwester Zwiesprache - wenn ich Probleme habe, Kummer voll bin oder wenn es auch mal was zu Lachen gibt (dies fällt zwar noch schwer - aber ist hin und wieder doch möglich).

Mach dir nichts draus, wenn du Heulen musst (ich als alter "Heuler") kann dir nur bestätigen - es ist normal. Lass es raus... egal wo du bist. Natürlich schauen die Leute blöde, lass sie schaun...
Ich habe auch schon in der U-Bahn angefangen zu heulen.
Gerade am Anfang...
Mittlerweile geht es schon besser - aber ganz versiegt sind die Tränen noch lange nicht.
Am Anfang dachte ich auch, ich darf nicht weinen - so nach dem Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Aber dies ist falsch. DU schadest dir selbst...

Zwar kenne ich Faustan nicht - aber ich nehme an, dass dies ein Medikament ist. Vorsicht - es bringt dir nichts wenn du von so einem Mittel ggf. abhängig wirst.
Versuche es lieber mit Naturheilmitteln. Deine Oma wird es sicherlich nicht wollen, dass du dann medikamentenabhängig bist. Wenn es einmal gar nicht anders gehen sollte, ok.
Aber wirklich nur in Ausnahmesituationen.
Wenn ich abends nicht schlafen kann, trinke ich einen guten, starken Rotwein (beruhigt und macht müde).
Aber auch dies ist natürlich nicht auf Dauer zu empfehlen. Sinnvoller sind z. B. Tees (Gutenachttee, Beruhigungstees... die Auswahl im Reformhaus, grüne Drogerie oder wo auch immer ist ja mittlerweile riesig)

Das mit den Zeichen wird auch kommen - nur kann es nicht erzwungen werden...
es sind am Anfang nur ganz zarte Zeichen, die sich (so ist es zumindest bei mir) nach und nach verstärken.

Ich finde es gut, dass du dich aktiv im Forum beteiligst. Wir versuchen dir zu helfen. Ehrenwort.
Irgendwie sind wir ja alle Schwestern (Brüder) im Herzen und dies was du z. Z. durchmachst ist uns leider auch bekannt. VOn daher können wir gut nachvollziehen, wie es dir geht...

Nochmals als Liebe
Mut und vor allem Kraft in diesen schweren Stunden

Lisa, die Robbe
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  #3  
Alt 27.10.2002, 12:58
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Standard Beerdigung

Hallo Doreen,
ich kann sehr gut verstehen was in dir vorgeht.
Morgen um 12 Uhr ist die Beerdigung meiner Freundin. Sie war 37 und hatte 3 kleine Kinder...wir sind zusammen aufgewachsen.
Wir haben schon vor ein paar Wochen mit dem "Abschied" begonnen.
Sie ist ganz jämmerlich an Leberkrebs gestorben. Es warein Schock.
Was uns allen Kraft gibt, ist, daß wir zusammen trauern und uns das auch zugestehen. Seit Donnerstag abend reden wir viel, schauen alte Bilder und Filme von ihr an und weinen.
Morgen ist nun der Tag, an dem wir für immer loslassen werden und ich fühle Angst und HIlflosigkeit in mir.
In meinem Herzen lebt Sie weiter, aber es tut trotzdem entsetzlich weh.
Dir wünsche ich auch alles Gute und ganz viel Kraft und auch Zuversicht

Andrea
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  #4  
Alt 30.10.2002, 08:17
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Standard Beerdigung?

Hallo !
Ich danke für eure lieben aufbauenden Worte. Die Schicksale die ihr hier zum Teil beschreibt sind so bewegend, dass mir dabei die Tränen liefen. Das ist meiner erste Erfahrung bei einem Menschen den ich über alles so liebte. Vielleicht meinte Omi damals (vor 4 wochen) mit Recht zu sagen "Doreen, du bist eine sehr starke Frau geworden". Ob sie es wußte? In den letzten Monaten reifte ich mehr heran, als zuvor in all den Jahren. Ich begriff nun was sie mich all die Jahre lehren wollte. Aber mich wurmt es sehr, dass sie wortlos ging. All meine offenen Fragen, wieso weshalb warum...
Wißt ihr, dass ich unheimlich stolz auf meine Omi bin? Wenn ihr sie kennengelernt hättet, dann würdet ihr verstehen was ich meine.
Heimlich spreche ich in Gedanken zu ihr, fühle mich irgendwie schuldig daran, sage zu ihr, dass es mir leid tut, dass ich nicht früher bemerkte, was in ihr vorging. Dann wäre all das erspart geblieben.
Geht es euch genauso? Ich erhoffe mich innerlich eine kleine Antwort von ihr. Ob das Quatsch sein mag? Ich weiß es nicht. Welche Gedanken haben andere? Denken sie genauso wie ich? Manchmal denke ich, dass ich wahnsinnig werden könnte.
Sie war einfach alles für mich, meine Hilfe, mein Ruhepunkt zugleich mein Quälgeist, ich fühlte mich gut, wenn es ihr gut ging. Ich hatte schlechtes Gewissen, wenn ich an einem Wochenende mal wegfuhr und einen anderen zu Omi schickte, damit sie betreut wird.
Mich interessiert so vieles, weil ich Schiß habe durchzuknallen. Wen soll ich denn hier fragen? Alle nehmen sie Abstand von mir, weil sie alle wußten, dass meine Omi einfach alles für mich war und sie mich in meiner Trauer nicht stören wollen. Das ist doch alles verrückt.
Ich wäre dankbar, wenn ihr was schreiben könntet, ob ihr auch so gedacht habt oder noch so denkt.
Grüße Doreen
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  #5  
Alt 30.10.2002, 15:48
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Standard Beerdigung?

Liebe Doreen,
sei erst mal gedrückt.
Ich kann gut nachvollziehen, wei du dich fühlst.
Geht es mir doch sehr ähnlich.
Am Anfang war ich wie betäubt - dann gab es eine Phase wo ich kurz vorm durchdrehen war.
Noch heute (3 Monate später) kann ich es nicht akzeptieren, nicht verstehen, fühle mich hilflos und unendlich traurig.
Manchmal bin ich kurz vorm durchdrehen, aber es gilt durchzuhalten. Ein Stück Normalität wieder zurückzugewinnen.
Teilweise gelingt es mir mittlerweile, auch mal an etwas anderes zu denken, zu lachen (dies machte mir am Anfang arge Gewissensbisse).
Der normale Alltagstrott ist aber noch lange nicht in Sicht, ich kann doch nicht einfach so tun, als ob alles in Ordnung wäre. Nichts ist in Ordnung...
Aber ich weiss, meine Schwester hätte mich sehr strafend angeschaut und dann angefangen zu meckern, sie würde wollen, dass ich wieder normal lebe.
Mir meine Freiräume zurückerobere.
Sie war doch selbst frei, lebenslustig und vor allem mutig. Sie hat das Leben so geliebt.
Deshalb und genau aus dem Grunde muss ich versuchen, mich zu beruhigen, Normalität zulassen.

Noch ist bei dir alles viel zu frisch. Du brauchst Zeit - nimm sie dir.
Versuch die Distanz zu deiner Familie, Freund selbst etwas zu durchstossen. Gib ihnen ein Zeichen, dass sie verstehen, dass du jetzt sehr viel Liebe und Zuneigung / Zuwendung benötigst.
Sie wissen doch z. Z. nicht, wie sie sich dir gegenüber verhalten sollen. Sie wollen dich doch nicht noch mehr belasten oder dir gar weh tun.
Geh ein bisschen auf sie zu und signalisiere, dass du sie jetzt brauchst. Vielleicht suchst du dir jemanden besonderen aus und sprichst mit ihr / ihm darüber?

Fühl dich nicht schuldig. Mein Prof meinte es sei ganz normal, dass man sich irgendwie schuldig fühlt, aber dem sei tatsächlich nicht so.
Ich habe mir auch oft die Frage gestellt / stelle sie mir noch heute, hätte ich mehr machen können. Hätte ich es früher merken können, hätte ich sie zu anderen Ärzten schleppen sollen, in die Uniklinik nach Heidelberg...
Aber - nur ein Wunder hätte noch helfen können.
Und - Wunder sind so verdammt selten...
neue Ärzte, neue Medikamente hätten das Leben ggf. verlängert - aber mit welchem Einsatz. Hätte sie dann nicht noch mehr leiden müssen, ins Krankenhaus gemusst...
sich noch mehr quälen lassen, wo doch schon jede Injektion eine Qual war...
Leben um jeden Preis?

Ich glaube, dass es bei deiner Omi ähnlich war...
sie war eine starke Frau...
gut, dass sie es bis zum Schluss bleiben durfte

Sprich mit ihr. Ich bin überzeugt, sie hört dich. Genau wie mich meine Schwester hört ...
Dafür brauchst du keine Rechtfertigung - es tut dir gut und dies ist wichtig.
Sie wird immer bei dir sein, dir helfen und schützend die Hand über dich halten.

Warum / weshalb - ich glaube, diese Frage stellen wir uns alle. Aber es gibt keine Antwort darauf...
sie quält uns, zermartert unser Hirn... aber keiner kann uns antworten.
Wir müssen lernen, damit zu leben.
Es hinzunehmen - wenn auch unter Schmerzen... uns das Herz dabei zerreisst.

Liebe Doreen - wenn du Hilfe brauchst, dich aussprechen möchtest, wir sind für dich da.
Lass deinen Kummer raus...
wir fangen dich auf.

Alles Liebe und weiterhin viel Kraft und Mut und Stärke,
deine Omi wäre stolz, wenn sie sieht, dass du durchhältst...

Lisa, die Robbe
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  #6  
Alt 10.11.2002, 20:57
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Standard Beerdigung?

Liebe Doreen,

zuallererst möchte ich Dir von ganzem herzen mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Es tut mir sehr leid für Dich. Aber Deine Oma muß jetzt nicht mehr leiden. Alzheimer schon alleine ist eine furchtbare Krankheit und wenn dann noch Nierenprobleme dazu kamen. So traurig es ist, aber der Tod gehört nun mal zum Leben dazu und auch wenn es für Euch immer noch viel zu früh war, so durfte sie doch 83 Jahre leben. Das schaffen viele heute nicht mehr. Aber Du hast bestimmt nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil, so wie Du schriebst hast Du Dich doch rührend um Deine Oma gekümmert. Du wirst sicher lange brauchen, daß zu verarbeiten, aber nimm Dir die Zeit und laß Deine Trauer ruhig zu. Auch in der Öffentlichkeit brauchst Du Dich nicht Deiner Tränen zu schämen. Das wird jeder verstehen und wer das nicht versteht ist ein A.... Den laß einfach links liegen, der merkt es spätestens dann, wenn er selbst Betroffener ist. Du mußt leider durch die Trauer durch und auch an die Familienangehörigen denken, die noch leben. Aber denke daran, es geht so vielen so wie Dir. Du bist nicht alleine mit Deinem Schmerz.
Ich kann heute noch nicht begreifen, daß ich meinen Vater nie wieder sehen werde, obwohl es am Mittwoch genau ein Jahr her ist, daß er auf unglaubliche Weise von uns gehen mußte.Er war gerade mal 66 Jahre alt. Man hat ihn im Krankenhaus verbluten lassen. Damit komme ich einfach nicht klar. Er könnte noch leben, wenn der diensthabende Arzt die Warnsignale der Geräte an die mein Vater auf der Intensivstation angeschlossen war und unsere Hinweise ernst genommen hätte. Aber diesen hat es gar nicht interessiert. Er blieb einfach auf seinem Stuhl sitzen und spielte weietr am Computer.Ich versuche mich die ganze Zeit damit zu trösten, daß ich denke, wer weiß,wieviel Leid ihm doch vielleicht erspart geblieben ist. Es war das ganze Jahr über sehr schlimm für mich. An dem Tag als ich es erfahren habe, hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich habe das erste halbe Jahr auch nur mit starken Beruhigungsmitteln überstanden. Ich nehm heute noch Johanniskrauttabletten ein. Ich lese auch sehr viele Bücher, in denen Menschen über ihre Erfahrungen mit Anghörigen die sterben mußten, schreiben. Es hilft enorm, wenn man liest das andere Menschen das gleiche Schicksal haben und wenn man erfährt, wie diese damit umgehen. Auch das Forum im Krebskompass ist sehr hilfreich. Auch wenn Deine Oma kein Krebs hatte, hat hier jeder ein offenes Ohr bzw. Auge für Dich. Hier geht es jedem so wie Dir und hier kann Dich auch jeder verstehen und mit Dir mitfühlen. Auch unter der Rubrik" Wie kommt der Tod" kannst Du einige Erfahrungsberichte lesen.
Wie hast denn nun die Beerdigung überstanden? Ich hatte voriges Jahr auch große Angst davor. Ich hatte Angst, daß ich hinterherspringen würde und das wäre auch bald passiert. Aber wie schon erwähnt, ich hatte starke Beruhigungsmittel intus und mein Schwger hat mich auch festgehalten am Grab.
Es ist schon furchtbar, was man in seinem Leben so aushalten muß. Aber man schafft es, wenn man daran denkt, daß sowas ja fast jeder durchmachen muß. Daran solltest du denken.

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft und alles Gute!!!!
Fühle Dich von mir umarmt1
Liebe Grüße von Petra
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  #7  
Alt 12.11.2002, 16:01
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Standard Beerdigung?

Hallo ihr Lieben!
Die Beerdigung liegt nun 5 Tage zurück. Das war so komisch, ich hatte solche Angst davor. Morgens gings ja schon los, alles mögliche zum Kaffee bereitstellen. Furchtbar! Dann sammelte sich die ganze Familie von allerorts bei meinen Eltern. Gegen 10.45Uhr gings Richtung Friedhof. Stiegen aus dem Auto aus, liefen an vielen Gräbern vorbei und vor weitem sah ich die Kapelle mit jede Menge Menschen. Mir wurde schlecht, die Tränen waren nicht aufzuhalten. Dann gingen alle rein. Saßen auf der kalten Bank, vor mir direkt die Urne. Jedes Mal wenn ich da hinsah wurde mir schlecht. Eine Hitze breitete sich in meinem Körper aus, das Sehvermögen ließ nach. Ich zitterte und weinte zugleich. Wie konnte meine liebe Omi in diese Urne reinpassen? Dann stellte ich mir vor, wie sie verbrannt wurde. Meine Omi, die ich zu gerne tätschelte und umarmte. Das war so grausam. Ich entriß mich der Vorstellung, denn ich dachte das ich Ohnmächtig werden könnte. Dann trat ein Pfarrer ihrer Kirche hervor und begann seine Rede über Omi. Er sagte meinen Wortlaut genau nach "Das war die allerliebste Omi der Welt". Ich und viele andere mit mir brachen in Tränen aus. Ich konnte nicht mehr und nahm ein Pille zu mir. (Tavor) Alles schniefte neben mir, alle weinten um sie. Meine Blicke waren nie auf die Urne gerichtet, sondern auf die vielen vielen Blumen. Wahnsinnig viele Kränze mit Aufschriften. Mein Spruch war: Ich sterbe nicht, ich trete ins Leben". Warum auch immer ich den wählte, ich wollte an was glauben.
Nach dem Chor und der Rede gings in Richtung Grab. Sogar ihr Name stand schon auf der Tafel. Da standen sie alle,es war so bitterlich kalt. Vor dem kleinen Loch stand der Pfarrer wieder und sprach nach der Bibel. Alle legten sie Sträuße nieder, dann stand ich davor. Mit einer Rose in der Hand ging ich langsam auf Omi zu. Legte die Rose rein und zog aus meiner Jacke einen Abschiedsbrief. All meine Fragen, all das was ich nicht verstehen kann, schrieb ich ihr.
Danach verspürte ich innerliche Ruhe. Ich habe keine Ahnung warum, wieso weshalb. Ich liebe Omi wirklich sehr, doch woher diese Ruhe kommt ist mir ein Rätsel. Noch heute ist sie beständig. Ich weine noch immer, wenn mir ältere Damen entgegenkommen, aber ich habe Frieden. Ob es Omi ist? Ich habe echt keine Ahnung. Manchmal denke ich,dass ich nicht normal bin. Viele andere gehen zu Grunde und ich dachte,es wäre bei mir genauso.
Ihr seit hier alle sooooo lieb. ich danke euch vom herzen!
Doreen
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  #8  
Alt 14.11.2002, 09:44
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Hallo Doreen,
kannst du dich noch an mich erinnern? (gab dir damals den Tipp mit dem Krebs-Kopmpass)

Das mit der Ruhe kenne ich - mir geht es auch so. Mein Vater ist im August gestorben, und ich bin natürlich immer noch sehr traurig. Aber wenn ich heute ein Bild von ihm ansehe oder wenn ich an ihn denke, muss ich lächeln - und es ist, als würde er zurücklächeln.

Ich wünsche dir alles Gute
Afra
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  #9  
Alt 20.11.2002, 01:11
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TO MY Sweet!!
Es tut Mir so leid für Dich, mir steht das alles noch bevor,mein Mann ist an einem Gehirntumor erkrankt,ich weiss nicht wie lange er noch leben darf!!
Ich drücke Dich ganz lieb!!
Zisle51
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  #10  
Alt 20.11.2002, 08:38
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Hallo Afra und Zisle!
Na klar kann ich mich an euch erinnern. Ihr wart wie soviele andere liebe Leute hier eine riesen Hilfe.
An Zisle! Wenn du mir schreiben möchtest, dann bitte mache es. Wenn ich irgenwie helfen kann, dann unheimlich gerne.
Du kannst hier im Forum meine EMailadresse nehmen. Ich kann mir vorstellen wie es dir gehen mag. Lass deinen Kopf nicht hängen, genieße die Zeit die du mit ihm hast in vollen Zügen!!!
Würde mich über ein paar Zeilen freuen.
Nun bei mir sind es jetzt 4 unglaubliche Wochen her. Manchmal frage ich mich ob Omi wirklich in meinem Leben eingelenkt hat. Nach einigen Jahren traf ich durch einen Job eine Bekannte wieder. Eiwg grüßten wir uns und nun ändert sich mein Leben komplett. Zuvor war ich ja rund um die Uhr bei Omi und hatte kaum zeit um Leute kennenzulernen. Gleich 3 Tage nach ihrem Tod passierte es. Ist doch komisch. Meine Gedanken sind oft bei ihr. Vorallem wenn ich mit der Bekannten auf Omas Grundstück bin, da fallen mir allmögliche Dinge ein. Noch nie im Leben zuvor kannte ich diesen Schmerz nicht. Wißt ihr, ich habe von Omi jede Menge mit zu diesem Grundstück genommen. Letztens fiel mir der Waschlappen (kein gewöhnlicher) in die Hände. Dieser roch noch nach dem Baden. Dann fallen mir ihre Worte ein "Doreen, ich bleibe hier in der Wanne, ich komm nicht mehr raus, das ist so herrlich". Ja, da hatte ich ein grinsen auf den Lippen und Tränen folgten zugleich. Mit den Erinnerungen klar zu kommen fällt mir schwer. Ich denke, dass es euch genauso gehen wird.
Eines Tages schreibe ich ein Buch darüber, vielleicht wird er ein Bestseller? Nein, im Ernst, ich schreibe es tatsächlich auf, um damit klarzukommen. Wie geht ihr denn damit um? Ich meine, wenn ihr solch schöne herzliche Erinnerungen habt. Haltet ihr sie auch so sehr fest wie ich?
Ich drücke euch alle hier ganz feste....
bis zum nächsten Mal
es grüßt euch Doreen
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  #11  
Alt 21.11.2002, 03:56
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Weisst Du mein Mann hatte schon riesige ausfälle,und der Tumor ist ziemlich sicher wieder nachgewachsen,da kann man schon manchmal verzweifeln. Er ist auch sehr agressive geworden,damit kann ich noch viel weniger umgehen!!
Mir gehts auch nicht wirklich gut immer mal Depressionen,seit 8Jahren,nach dem Schlaganfall.
Invalidenrente,wo ich doch so gerne arbeitete.
Ihm wurde auch vor ca 2 Jahren ein Fleck am Rücken wegoperiert,ob das ein zusammenhang hat?? Wer weiss?
Oft tröstet er mich ,ist das nicht kurios????
Wir sind schon seit 32 Jahren zusammen,warum er?!
Dir wünsche ich alles gute der Welt.
Zisle51
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  #12  
Alt 08.03.2003, 13:31
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Gestern fand die Trauerfeier für meinen Vater (62)statt der am 27.2.03 an Lungenkrebs verstarb .
Und trotz allem Schmerz und Trauer erfüllte es uns mit Stolz und gab uns Kraft als wir die große Trauergemeinde (ca.250 Personen)und das riesige Meer von Blumen und Kränzen erblickten.
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