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  #1  
Alt 03.06.2003, 11:10
lalunchen
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Standard So verzweifelt!

Hallo,

es ist toll, daß es dieses Forum gibt, dennoch kostet es mich sehr viel Kraft hier zu lesen.

Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.Bei einer Routineuntersuchung entdeckte man bei meinem Dad(58) Schatten an der Lunge.Er hatte noch nie Beschwerden.Er wurde ins Krankenhaus eingewiesen.Berlin-Wannsee.
Dort machte man einige Untersuchungen, um uns dann zu sagen, daß er Nierenkrebs hat.
Leider kann ich keine genauen Angaben machen, da auch die Ärzte sich sehr verdeckt hielten.Erst hieß es, die eine Niere müsse raus.Dann war das Rippenfell befallen.Auch Lunge.Ich weiß, daß sie an der Lunge mit Puder alles verklebt haben?!
Es wurde auch von einer Chemo gesprochen.Bis dahin hatte ich sehr große Hoffnung.

Mein Dad ist nun 10 Tage im Krankenhaus und seit 4 Tagen fühlt er sich sehr angeschlagen....kann nicht frei atmen und schläft ständig.
Medikamente bekommt er nicht.Vor ein paat Tagen wollte ich mit dem Arzt sprechen....das, was er mir sagte, riß mir den Boden unter den Füßen weg.
Er sagte(ohne Endgültige Ergebnisse zu haben), daß ich meinem Dad und meiner Mama nicht sagen muß, wie schlimm es alles ist....man könne nicht mehr heilen.Er sagte, wie grausam dieser Tod sein wird....ohne Luft zu bekommen und all das.Ich wäre jung und hätte mein Leben noch vor mir und solche Sachen mußte ich mir anhören.
Haben sie meinen Dad also aufgegeben?!Noch vor ein paar Tagen ging es ihm so gut.Kann das denn so schnell umschlagen?
Jetzt soll er am Wochenende nach Hause kommen.....der Arzt will wohl heute noch mit ihm reden.
Ich will einfach nicht an die Zukunft denken, und ich selber habe große Probleme mit der Situation umzugehen.
Was können wir bloß machen?
Ich brauche unbedingt Rat.Es kommt mir alles so komisch vor....es ist ein Alptraum!!!!!!!

Danke!!!!!!!
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  #2  
Alt 03.06.2003, 14:43
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Standard So verzweifelt!

Liebe LaLunchen,

das ist ganz ganz merkwürdig! Laß Dir sofort die Krankenakte geben! Wurde eine Chemo gemacht, oder wollten sie nur eine machen? Was haben sie genau in der Lunge verklebt? Wär ja ein komischer Zufall, dass es gerade im Krankenhaus wegen nichts sozusagen umschlagen würde. Kümmer Dich sofort um die Krankenakte, die verschwinden gern bei auftauchenden Problemen. Du hast ein REcht auf diese Akte, bzw. auf Kopien, jedenfalls Dein Vater bzw. an seiner Stelle Deine Mutter!

Warum sollst Du Deiner Mutter nichts sagen, als wenn sie das nicht von selbst sieht, dass da was daneben gegangen ist!

Ich habe Dir eine mail geschickt! Kopf hoch, ich melde mich wieder!
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  #3  
Alt 29.07.2003, 09:40
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Standard So verzweifelt!

Hallo!

Es sind nun 2 Monate vergangen....mittlerweile macht mein Vater eine Immuntherapie. Die Niere wurde entfernt.
Er hatte sehr geschwächelt...hatte sich immer beklagt, daß er nicht richtig Luft bekommt und immer sehr schnell kaputt ist.
Metastasen in der Lunge hat er und wohl auch so viele, daß sie da nichts rumschneiden können.
Aber er hat immerhin die Chance auf eine Immuntherapie bekommen, die letzte Woche begonnen hat.
Fieberschübe hat er extrem und sein Blutdruck ist sehr stark gesunken( 50/30), so das sie einen Tag aussetzen mußten.
Er bekommt 3 mal in der Woche 9Mio IU s.c. Interferon-a2a und auch 3 mal in der Woche Interleukin-2 9Mio IU s.c.

Gestern hat er es das erste mal zu Hause bekommen....es ging ihm wie immer.
Plötzlich aber hat er gar keine Luft mehr bekommen.Es war schrecklig.Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er jetzt auf der Intensivstation liegt.
Selbst nach 2 Stunden war er nicht in der Lage "normal" zu atmen.
Was war das für ein Anfall?????
Ich habe mich dran erinnert, was der Arzt damals im ersten Krankenhaus gesagt hatte. Nämlich, das mein Vater qualvoll sterben wird...das er ersticken wird und Nierenkrebs mit Lungenbefall wirklich schlimm sei.
Nun muß abgeklärt werden, wie die zukünftige Therapie aussehen soll.
Wieso hat er plötzlich keine Luft mehr bekommen?Sein Herz ging viel zu schnell, aber die Blutwerte waren wohl alle ok.
Dieses Bild will ich einfach nicht mehr sehen.....er muß so gelitten haben...und solche Angst gehabt haben.....

Gleichzeitig danke ich Heino und Patricia, die sich sehr viel Zeit für mich genommen haben....
Ich hoffe, jemand kann mir etwas dazu sagen.....

Dankename@domain.de
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  #4  
Alt 29.07.2003, 17:13
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard So verzweifelt!

Hallo Lalunchen,
grausam ist nicht der Tod, sondern der Arzt, der so etwas behauptet.
Wenn die Lungenmetastasen NICHT geheilt werden sollten, dann wird der Tod wahrscheinlich durch Ersticken eintreten. Aber mit Sauerstoffzufuhr und Schmerzmitteln kann man erreichen, daß der Patient nicht leidet.

Im Moment aber denkt Ihr ja an Heilung. Ihr tut einiges dafür, und es scheint ja auch nichts erkennbar zu sein, was dem entgegensteht.
Ich jedenfalls unterstütze euch in Gedanken dabei.

Es sieht so aus, als sei der Anfall dadurch ausgelöst worden, daß plötzlich ein Teil der Lunge für die Sauerstoffaufnahme ausgefallen ist. Das Herz versucht dann, durch erhöhtes Tempo die Sauerstoffversorgung des Körpers sicherzustellen.
Aber ein Arzt sollte euch das besser erklären können.
Alles Gute!
Rudolf
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  #5  
Alt 30.07.2003, 15:58
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Standard So verzweifelt!

Hallo,

danke Rudolf.....nun sieht es folgendermaßen aus:
Er hat wohl Wasser in den Lungen, und daher bekommt er keine Luft.Sie hatten ihm vor 2 MOnaten auch Wasser aus der Lunge genommen...damals allerdings mit einem kleinen Eingriff.
Sie sagten heute, daß sie da nicht so hart ran können bei ihm, weil sein Blutdruck so stark runtergeht....also bekommt er einen Tropf, was treibt.
Er hat ganz dicke Füße und auch sein Bauch ist ganz dick von den Wassereinlagerungen.
Seine Atmung macht ihm sehr zu schaffen. Er kann kaum richtig reden....nach 5 m laufen geht gar nichts mehr.
Heute soll er weiterhin seine Spritzen bekommen(interferon/interleukin), und wenn es gut läuft, wollen sie ihn morgen erstmal entlassen.
Können die das denn so einfach? Oder haben sie ihn aufgegeben?
Ist es wirklich das Wasser in den Lungen oder sind es die Metastasen?
Ärzte bekommen wir kaum zu Gesicht und wenn, dann fassen die sich sehr kurz und am Ende sind wir genauso hilflos wie davor.
Ich habe mal gehört, daß es gar nichts Gutes heißt, wenn der Körper schon so viel Wasser hat, so daß Hände und Füße geschwollen sind?! Ist da was dran?
Ich möchte nicht dran denken, aber ist es das Ende? Wie kann es ihm so schnell plötzlich so viel schlechter gehen?
Wasser sammelt sich manchmal wohl bei dieser Immuntherapie an und Fieber hat er ja auch. Das ist wohl am schlimmsten sagt er selbst.
Aber das eigenartige ist, daß er diese Fieberschübe ja auch schon vor der Therapie hatte. Also kann es ja nicht von den Medikamenten kommen?!
Es ist einfach zu schwer, sich mit der Situation abzufinden....vorallem wenn man selber nichts machen kann.

Danke
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  #6  
Alt 30.07.2003, 23:12
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Rudolf Rudolf ist offline
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Liebe Lalunchen,
bei diesen starken Wasseransammlungen im Körper denke ich an die Herzfunktion.
Wenn das Herz nicht voll arbeitet, werden auch die Nieren nicht gut durchblutet, so daß die Ausscheidung nicht optimal läuft und Flüssigkeit sich im Körper ansammelt.
Aus meiner Sicht solltet ihr einen Kardiologen oder Internisten fragen.

Außerdem solltet ihr im Krankenhaus auf vollständigen Informationen bestehen. Ihr habt das Recht dazu. Es geht schließlich um Gesundheit und Leben, nicht um eine Fahrplanauskunft.
Ihr könnt Euch auch die CT-Aufnahmen der Lunge zeigen und erläutern lassen.
Fieber kann durch Krebs entstehen, es ist ja eine allgemeine Abwehrreaktion des Körpers. Auf jeden Fall ist es auch eine Begleiterscheinung der Immuntherapie.

Als ich Krebs hatte, hat das auch meine Lebensgefährtin stärker belastet als mich. Inzwischen haben wir geheiratet. Niere geht, Frau kommt!
Die Hilflosigkeit verstehe ich, so mancher Angehörige muß vom Patienten getröstet werden.
Nicht das Schicksal begegnet uns, wir begegnen dem Schicksal.
Ich wünsche Euch Kraft, Hoffnung und Geduld.
Rudolf (ein Ex-Patient)
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  #7  
Alt 31.07.2003, 12:57
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Standard So verzweifelt!

Hallo!

Schön, daß es dir und so vielen anderen so gut geht ....das macht einem wirklich Hoffnung....und wir brauchen das.
Heute habe ich meinen Vater aus dem Krankenhaus abgeholt und auch einen Ärztebrief mitbekommen.
Vielleicht kann das jemand "übersetzen"?

Daiagnose:

metasiertes Nierenzellkarzinom
Z.n. Lungenteilresektion( Histo: M1 NZK)
Z.n. Tumornephrektomie rechts pT3b G2 pNx M1 pleura, pulmo arterieller Hypertonus

Diagnostik CT 17.07.03:

1.Disseminierte Lungenmetastasierung mit pulmonalen, hiären und pleuralen Metastasen. Diese imponieren z.T. zentralnekrotisch.
2.Lokalrezidiv in der rechten Nierenloge.
3.Nachweis von Weichteilmetastasen in der dorsalen Halsmuskulatur sowie in der Glutealmuskulatur.
4.Metastase im Leberparenchym.
5.Nebennierenmetastase rechts.

Skelettszintigraphie 18.07.03:

Bei den Wirbelsäulenveränderungen kann es sich sowohl um ossre Metastasen als auch um degenerative Veränderungen oder OP-Folgen handeln, ebenso am sternalen Ansatz der 1. Rippe links. Weitere bildgebende Diagnostik empfohlen.

li.Rippe 18.07.03:

Kein Nachweis suspekter osteolytischer Aufhellungen der abgebildeten Rippen 1bis 6, insbesondere nicht der ersten Rippe links. Kein Frakturnachweis.

BWS und LWS in 2 Eb. 21.07.03:

Degenerative Veränderung der BWS und LWS wie oben beschrieben. Kein Anhalt für ossäre Filiae.

Verlauf:

Der Patient wurde am 17.07.03 stationär aufgenommen, um eine Re-Staging zu veranlassen und eine IMT- Therapie bei o.g. Diagnosen zu beginnen. Die IMT wurde am 20.07.03 begonnen mit einem 4-Fach-Schema. Der Patient hat die IMT unter Begleiterscheinungen, wie Fieber, leichte Übelkeit und Schwindel gut toleriert. Es kam allerdings zu Beginn der Therapie zu einer hypotonen Phasen, woraufhin wir seine Blutdruckmedikation mit Beloc zok und Delix absetzten.
Momentan liegt der Blutdruck ohne Medikation in einem akzeptablen Bereich. Wir entließen den Patienten am 25.07.03 in die nachstationäre und ambulante Behandlung.
Der Patient stellte sich im Verlauf am 29.07.03 mit akuter Luftnot in der Rettungsstelle vor. Er wurde unter zunehmender Besserung der Symptomatik durch Gabe von Lasix auf unsere Station aufgenommen. Im Röntgen-Thorax fiel eine leichte Stauung auf. Das EKG war unauffällig. Die Smyptomatik des Patienten wurde unter Lasix-Gabe( als Dauermedikation) zunehmend gebessert, so daß wir ihn am 31.07.03 entlassen konnten.

Labor 29.07.03:

Krea 1,9; prot 6,1; ALT 54; CRP 6,45; Hb 9,1; Hk 0,27; sonstige Werte im Normalbereich



So....das war erstmal alles. Ich will mich dadurch nicht verrückt machen lassen, wüßte aber schon gern, wie es wirklich steht.
Vorallem hat man uns nichts von Leber oder Hals oder sonstwas gesagt. Also ist es schon so weit????? Wir dachten, es wären "nur" Lungenmetastasen?!
Wie gesagt....nuun ist er erstmal wieder zu Hause, und wir hoffen, daß er nicht wieder diese Luftnot bekommt.
Und überhaupt hoffen wir so viel....
Wir wissen, daß wir erst am Anfang stehen. Das macht Angst.
Am 4.Aug. haben wir ein Ärztegespräch.....kann man denn schon nach so kurzer Zeit was zu der IMT sagen? Ob es positiv verläuft oder nicht?

Danke auf jedenfall für all die Mühe!!!!
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  #8  
Alt 31.07.2003, 17:05
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Gerade erfahre ich von Papa, daß er am Nacken eine Beule spürt. Hat er selbst auch vorher nie bemerkt. Hat wohl die Größe einer großen Nuß.Also ich verzweifel langsam wirklich.Sollte er damit SOFORT zum Arzt( wenn ja, zu welchem?) oder soll er abwarten bis wir das Ärztegespräch am 4.8. 03 haben? Das wäre in 3 Tagen....
Hätte die im Krankenhaus diese Beule nicht sehen müssen, wenn sie ihn doch untersucht haben?
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  #9  
Alt 31.07.2003, 22:28
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Rudolf Rudolf ist offline
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Liebe Lalunchen,
ja, darin sehe ich jetzt doch eine Aufgabe, hier etwas Hoffnung zu verbreiten aufgrund meiner eigenen Erfahrungen. Ich habe mir von Anfang an gesagt: Krebs ist kein Grund zum Sterben. Und ich muß mich entscheiden: 'Ich will leben' oder 'ich will sterben', dazwischen gibt es nichts. Das hört sich so einfach an, aber es ist eine tägliche Konfrontation, eine täglich neue Entscheidung. Aber mir war auch klar: Angst bringt gar nichts. Im Gegenteil, sie schwächt. Also habe ich meine Krankheit angenommen, mit ihr gesprochen, gefragt was sie mir zu sagen hat. Davon vielleicht später mehr.

Zunächst möchte ich nur das wichtigste zu Deiner Mitteilung sagen:
G2 heißt, daß der Krebs mäßig aggressiv ist, also doch recht langsam wächst, das war bei mir auch so. Ich denke, es ist keine Eile geboten, und der Termin am 4.8. ist o.k.
Von mir kann ich die schier unglaubliche Tatsache berichten, daß ich mit G2 mehr als 9 Monate nur zugesehen habe, wie die Metastasen langsam wuchsen, bevor mir dann doch etwas mulmig wurde und ich mit der Mistel anfing.

"Weichteilmetastasen in der dorsalen Halsmuskulatur" ist das, was Dein Vater als "Beule im Nacken" fühlt. Den Ärzten also bekannt. Es ist aber auch die Glutealmuskulatur betroffen, also die großen Muskeln zwischen Pobacken und Beckenkamm.

Keine Knochenmetastasen (ossäre Filiae) an Rippen und Wirbelsäule.

Es sind insgesamt also nicht wenige Metastasen vorhanden, auch wieder ein Tumor am Ort der entfernten Niere und auch an der leider nicht mitentfernten Nebenniere.
Wenn aber die Immun-Therapie anschlägt, dann betrifft sie alle diese Metastasen.

Die Lungenmetastasen zeigen sich z.T. zentralnekrotisch, d.h. einige sterben von innen heraus ab. Das war ja schon vor Beginn der IMT. Möglicherweise darf man das auch so interpretieren, daß die Tumorzellen nicht sehr stabil sind und die IMT vielleicht ein relativ leichtes Spiel hat. Ihr könnt ja den Arzt fragen, ob diese Überlegung gerechtfertigt ist. Insgesamt glaube ich aber nicht, daß man nach 10 - 14 Tagen schon etwas über den Erfolg der IMT sagen kann. Normalerweise wird erst nach 2 oder 3 Monaten eine Kontrolle gemacht.

Vielleicht fällt mir später mehr dazu ein.
Für heute liebe Grüße, Mut und Optimismus.
Rudolf
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  #10  
Alt 31.07.2003, 23:33
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Hallo Lalunchen!
Heute melde ich mich auch mal wieder. (Meine älteste Tochter zieht um, da gibt es für Oma und Opa natürlich viel zu tun, noch dazu, wo ich noch Urlaub habe.)
Die Luftnot kenne ich auch, ich hatte sie als schlimmen Astma-Anfall während der Therapie. Mein Hausarzt half mir mit einem Spray, (Allergospasmin, ASTA Medica AG), welches sofort Linderung brachte und allein durch seine Anwesenheit in meinem Nachtschrank weitere Anfälle verhinderte. Bei Deinem Vater vermute ich aber wie Rudolf auch, dass sein geschädigtes Herz hier eine andere Behandlung notwendig macht.
Ansonsten lese ich aus Deinem Bericht, dass Dein Vater guten Grund zu der Hoffnung hat, dass die Immun-Therapie anschlägt. Er ist anscheined jetzt in der Charitee in guten Händen, die Urologie dieses Hauses arbeitet in einem Verbund mit Prof. Atzpodien, der mir ja vor 7 Jahren mit dieser Therapie die Metastasen in der Lunge erfolgreich bekämpft hat.
Also: Keine Panik! Wir alle drücken Deinem Vater die Daumen!

Herzliche Grüße
Heino
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  #11  
Alt 01.08.2003, 00:00
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Puuuuh...danke....ich fühl mich schon viel besser, nachdem ich eure Beiträge gelesen habe. Es ist einfach phantastisch so viel Positives zu lesen ....selbst bei so viel Leid....aber wahrscheinlich auch gerade deswegen.
Auch wenn es mich gerade umhaut, weil Dad doch so viel Metastasen hat. Wie gesagt, wir gingen von der Lunge aus, und es erschreckt mich, daß wir das alles nicht von einem Arzt hören konnten.Also jetzt wissen wir von Lunge, Nebenniere( warum wurde die nicht gleich mit entfernt?),Nacken, von den großen Muskeln, was war mit der Leber?......hört sich alles sehr viel an.
Aber dann gibt es wieder Sachen, die sich gut anhören.....
Jetzt muß die IMT einfach ihr bestes geben.
Rudolf, deine Überlegung finde ich klasse. Wenn die Tumorzellen tatsächlich so schwach sind....ich denke, damit haben wir dann sehr viel Positives auf unserer Seite.Zum Ausgleich für die vielen Metastasen.....an irgendetwas müssen wir uns doch festhalten!!!!!!
Danke dir sehr für deine ausführliche "Analyse".

@ Heino
Es freut mich unheimlich, dich zu lesen. Ja, Omi und Opi sind tatsächlich sehr gefragt, bei einem Umzug;-)
Hoffe es geht dir gut!

Als sie Papa vor ein paar Tagen eingeliefert haben, dachten sie auch, daß er einen Asthma-Anfall hatte....aber es war dann das Wasser in der Lunge. Soll wohl vorkommen bei der IMT, hieß es.
Und es scheint auch so zu sein. Je mehr Wasser er läßt, umso besser geht seine Atmung. Sauerstoff bekommt er aber nicht.
Ich werde mich mal schlau machen, ob er dieses Spray auch benutzen kann. Ich fand diesen Anfall so grausam. Ich habe wirklich Angst davor!!!

Die Zeit vergeht viel zu schnell. Jetzt ist es 2 Monate her seit der Diagnose....und ich finde, es ging sehr schnell bergab.
Oder es ist wirklich die Therapie mit ihren Nebenwirkungen.
Aber es ging ihm ja auch davor plötzlich so schlecht. Innerhalb von 2-3 Wochen hat er Beschwerden bekommen. Leichtes Fieber und auch die Atmung wurde von Tag zu Tag schlechter....und das, obwohl die Ärzte sagten, daß die Metastasen vom Nierenkrebs sehr langsam wachsen.

Naja....wir sollten wirklich nach vorn schauen. Manche Tage geht es und andere wieder nicht.

Liebe Grüße
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  #12  
Alt 03.08.2003, 16:54
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Hallo,

morgen haben wir den Ärztetermin im Krankenhaus. Ehrlichgesagt wüßt ich nicht, warum wir schon nach 2 Wochen IMT einen Termin bekommen, wo die Ärzte ja sonst nicht so viel Zeit opfern konnten/wollten.....
Ich bin sehr aufgeregt und ich mach mir immer größere Sorgen.
Papa ist wirklich sehr kaputt und oft sehr müde....aber das war er halt auch schon vor Therapiebeginn teilweise.
Also kann es doch nicht nur an der Therapie liegen?! Er hat auch die Nebenwirkungen....ja....aber ich werd den Gedanken, daß da mehr hinter steckt einfach nciht los.
Vorallem nachdem ich hier im Forum den Thread der Angehörigen gelesen habe.
Wie schnell andere abgebaut haben und das es sich doch eigentlich auch nur bestätigt hat.....nix mit Hoffnung, Therapie oder sonst etwas.
Ich weiß, daß es genug hier gibt, die mir das Gegenteil beweisen können, worüber ich mich auch sehr freue, aber ich kann gerade einfach nicht positiv denken.
Stelle mir selbst vor, daß es bei meinem Dad vielleicht auch eine Frage von Wochen sein könnte....
Habe Angst, so sehr zu hoffen, daß es am Ende umso überraschender kommt....

Ich würde morgen den Arzt auch gern unter 4 Augen sprechen....allerdings wird sich das wohl nicht einrichten lassen.
Ich muß die Gelegenheit morgen nutzen und dem Arzt alle meine Fragen stellen. Nur wenn es soweit ist, bekomme ich nicht ein Wort heraus.
Vielleicht könntet ihr mir ein paar Fragen sagen, die wichtig wären....für die Therapie, die Zukunft und alles , was dazu gehört. Was man wissen sollte.....
Sorry, aber dieser blöde Arzt ganz am Anfang macht alles kaputt.
Ich denke, daß er vielleicht der einzige ist, der zwar grausam,aber dafür ehrlich war....WEIL man es einfach wissen sollte und wie er sagte, die Zeit mit ihm genießen sollte.....was ich sowieso mache...ach ich weiß nicht. Entschuldigt, wenn alles etwas durcheinander geraten ist. Es ist nur ein schlechter Tag.....

lG
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  #13  
Alt 03.08.2003, 21:01
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Liebe Lalunchen,

verliere bitte nicht die Hoffnung, versuche für Deinen Papa stark zu sein.

Das Du mit dem Arzt unter vier Augen sprechen möchtest, finde ich gut. Habe ich auch getan (rufe den Arzt selbst an). Ich konnte die Fragen offener in Ihrer Formulierung stellen. Du musst aber auch damit rechnen, dass Du die Antworten genauso knallhart zurückbekommst. Mir hat die Sache geholfen und hat meine Informationgier etwas gestillt.
Schreib Dir das Wichtigste auf.

Ich habe aber auch mit meinem Papa ein Gespräch gehabt, was ich nur mit Weinen und viel Kraft überstanden habe : Er hat gesagt, wenn es irgendwann mal so sein sollte, dass der Befund so ausfallen sollte (was ja jetzt Gott sei dank nicht so ist) - keine Chance mehr : keine Behandlung!!!! Mit allen Konsequenzen. Er möchte noch das machen für was nie Zeit war, oder was immer wieder verschoben wurde. (bestimmtes Urlaubziel, Fallschirmspringen.......da gibt es noch so viel mehr)

Dieses Gespräch hat mich aber im nach hinein sehr beruhigt, weil ich weiss was er will. Und er hat auch gesagt, dass er ja ein Leben gehabt hat und nicht jeder achzig werden kann :-). Er möchte auch nicht sterben und er wird kämpfen, aber nicht Leben um jeden PREIS. Das war das intensivste Gespräch was ich mit meinem Papa je hatte.

Ich drück Dich ganz dolle.

Viel Glück für Morgen und liebe Grüße


Romy
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  #14  
Alt 03.08.2003, 23:13
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Rudolf Rudolf ist offline
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Liebe Lalunchen,
was soll ich Dir sagen? Ich denke an Dich, an Euch.
Ja schreib Deine Fragen auf, wie Romy sagt.
Bedenke aber auch: manches wird knallhart gesagt und ist dann doch ganz anders, viel sanfter. Mir wurde ja gesagt, daß ich ohne Chemo noch 12 - 18 Monate zu leben hätte.
Das war vor 29 Monaten. Jetzt bin ich ohne Chemo gesund.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #15  
Alt 07.08.2003, 16:49
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Hallo!

NUn sind ein paar Tage vergangen.....wir hatten das Gespräch im Krankenhaus. Am kommenden Montag nochmal.
Der Arzt fand, daß Paps den Umständen entsprechend sehr fit aussah.
Ich hab ihn als erstes gefragt, was da mit der Nebenniere los ist....leider konnte er selbst keine Antwort drauf finden. Er ist davon ausgegangen, daß diese tatsächlich nicht entfernt wurde, weil in dem alten Ärztebrief nichts davon stand.
Wieso, weshalb wußte er nicht. Sagte aber gleich, daß die IMT auf alle Metastasen schlägt, wenn denn erfolgreich.
Das Wasser in den Lungen machte mir Sorgen.....könnte ja auch vom Herzen kommen, da es eh vorgeschädigt war.
Er hat uns beruhigt und es käme unter der IMT manchmal vor. Das selbe könne uns am Ende des Durchgangs wohl nochmal passieren.
Appetit und so stimmt bei Paps, was den Arzt gefreut hat. Trotzdem hat er zusätzlich diese Astronautennahrung bekommen( Probleme mit den 3.)
Und innerhalb einer Woche hat Papa 4 Kilo abgenommen. Wir sollen das beobachten.
Ihm selber geht es lala. Er sagt, daß es ihm im Moment gut geht...wenn denn dieses kaputtsein nicht wäre.....ich hoffe wirklich, daß es an der IMT liegt......
Er schläft viel.....und mir ist aufgefallen, daß er ständig seine Hände kontrolliert. Ich kann an ihnen nichts besonderes erkennen....als ich ihn fragte, hat er mir keine Anwort drauf geben können. Einfach nur "nur so" gesagt.

Die Tage gehts zum Glück wieder besser. An diesen Tagen sammelt man also Kraft für die nächsten.....

Byeeee
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