Erhöhung der Pflegeversicherung für Kinderlose

Hallo zusammen,

durch meine Krebserkrankung und der erfolgten Chemotherapien konnten wir unseren Kinderwunsch leider nicht erfüllen.
Die Kosten für die "Einfrierung" der Samenzellen konnten wir uns aus finanziellen Gründen nicht leisten und auf Grund unserer damaligen finanziellen Lage und der Perspektiven für die Zukunft war auch an eine Adoption eines Kindes nicht zu denken. Und heute ist einfach die biologische Uhr abgelaufen

Ist es zulässig, dass durch eine schwerwiegende Erkrankung und die daraus resultierende Kinderlosigkeit eine weitere Belastung durch die Erhöhung der Pflegeversicherung zur Rente im Sinne des Gesetzgebers ist?

Heute kam nämlich ein Brief der BFA in dem mir mitgeteilt wurde, dass die Pflegeversicherung für "Nicht Eltern" von 1,70% auf 1,95% erhöht wird.

Wer kann mir Tipps geben, was wir für Möglichkeiten haben.

Vielen Dank

Siggi

Da bist du nicht die Einzige liebe Siggi,

es gab ja so viele hitzige Debatten und doch wurde es dann beschlossen.

Für die vielen ungewollt Kinderlosen ist es ein Schlag ins Gesicht. :-(

Leider kann ich dir keine Tipps geben, aber du hast mein vollstes Mitgefühl.

Liebe Grüße
Norma

PS: Ich habe Kinder; beide über 25 J. und wegen Studium noch kinderlos; auch sie müssen dafür büßen :-(

Hallo Siggi,
den einzigsten Tipp, den ich dir geben kann, ist auf jeden Fall Widerspruch einzulegen. Es könnte durchaus sein, dass Betroffene oder entsprechende Vereinigungen eine Klage beim Bundesverfassungsgericht einreichen. Du wirst zwar jetzt nichts davon haben, aber sollte es ein entsprechendes Urteil geben und diese Regelung wird als Verfassungswidrig erklärt, dann hättest du wenigsten gute Chancen, dass dir das zuviel gezahlte Geld erstattet würde.
Ich bin auch nicht Betroffen, aber mein Sohn, ebenfalls 25, muß genauso zahlen. Leider.
Liebe Grüße
Waltraud

Danke für die Antworten.

Ich werde auf jeden Fall Widerspruch einlegen.
Es kann doch nicht sein, dass Familien die keine Kinder haben - unabhängig von den Gründen - zur Kasse gebeten werden.
Und die Familien mit Kindern, da bleibt alles wie gehabt, die sollten doch entlastet werden!!

Vielleicht finden sich ja hier im Forum noch einige die sich das auch nicht so unbedingt gefallen lassen wollen. Denn vom Abwarten und Teetrinken passiert nix

Liebe Grüsse

Siggi

[Thorax]

Hallo Siggi und andere,

ich habe Eure Beiträge sehr aufmerksam gelesen und verstehe einerseits Eure Verbitterung über die gesetzliche Neuregelung kinderlosen einen erhöhten Pflegesatz aufzudrücken.

Trotzdem denke ich, dass Euer Ansatz falsch ist. Es geht hier nicht um eine Bestrafung derer die gewollt oder ungewollt, wie hier beschrieben, kinderlos geblieben sind. Sondern um die Tatsache dass diejenigen die Kinder großgezogen haben bereits einen Beitrag zu Gesellschaft geleistet haben und somit entlastet werden sollen.

Es geht also allein um die Frage ob eine objektive Belastung durch Kinder stattfand oder nicht.

Eine Motivsuche oder eine Ausnahme weil das Kinderkriegen duch die Krankheit nicht stattfinden konnte wird glücklicherweise nicht durchgeführt.

Als Kinder zählen auch Pflege- oder Adoptivkinder.

Auch daran mag man erkennen, dass es auf die objektive Belastung ankommt.

Eine Klage halte ich zumindestens hier für aussichtslos, da es gerade die Rechtsprechung war, die dieses vom Gesetzgeber so gefordert hat.


Mit freundlichen Grüßen


Jürgen

Hallo Jürgen,
:Es geht hier nicht um eine Bestrafung derer die gewollt oder ungewollt, wie hier beschrieben, kinderlos geblieben sind. Sondern um die Tatsache dass diejenigen die Kinder großgezogen haben bereits einen Beitrag zu Gesellschaft geleistet haben und somit entlastet werden sollen.

Ich gebe dir Recht, dass dies ursprünglich wohl so auch gefordert wurde aber es ist jetzt trotzdem ein Strafe für Kinderlose geworden. Es wäre nämlich richtiger gewesen, den Beitrag für Eltern zu senken und sie damit zu entlasten. Aber genau das wurde nicht gemacht.
Da auch die Pflegeversicherung krankt, hatte man somit wieder einmal die Möglichkeit mehr in die Kasse zu bekommen. Die Eltern müssen nach wie vor den gleichen Beitrag leisten - also für sie keine Entlastung- und die Kinderlosen müssen tiefer in die Tasche greifen. Und dies gilt, wie immer, nur für die gesetzlich Krankenversicherten.
Ich war übrigens erst letzte Woche bei einem Seminar einer Krankenkasse, wo eben diese Thema auch angesprochen wurde. Man meinte dort auch, dass sie damit rechnen, dass Klagen beim Verfassungsgericht eingereicht werden. Vielleicht gibt es ja doch ein positives Urteil und mit einem Widerspruch hat man dann nichts versäumt. Es kostet nur 0.55 € eine Briefmarke.
Ich selbst bin nicht betroffen - oder doch - ich bin von dieser Regelung nicht entlastet worden.
Gruß
Waltraud

Wir haben selbst ein Kind in der 37. Schwangerschaftswoche verloren und werden gegen diese menschenverachtende Sozialpolitk angehen. Bei einer Sammelklage wäre ich sofort dabei

Hallo Leute,

ich finde auch das "Kinder-Paare" entlastet werden sollen. Was unfair ist, das die ungewollt Kinderlosen bestraft werden.
Ich bin leider mit betroffen. Ich war zwar nie krank, aber wir können trotzdem keine Kinder in die Welt setzten. Adoption ist bei uns ebenso nicht möglich, da wir 16 Jahre Differenz (Er 45, ich 29) haben und das Jugendamt meint, wir könnten daher kein Kind großziehen??
Wir haben an der Kinderlosigkeit schon genug zu beißen. Dann bekommt man von der Regierung auch noch eins drauf, weil man nichts "zum Allgemeinwohl" beiträgt.

Leute:

WIR WOLLEN JA, KÖNNEN ABER DOCH NICHT!!!

Wir hoffen das die Klage Erfolg hat.
Liebe Grüße
Andrea

ja, ich kann eueren Frust verstehen. Trotzdem ist es falsch diese neue Regelung als Bestrafung anzusehen. Es geht hier um einen Lastenausgleich und nicht um Bestrafung. Ob dies mit diesem Gesetz gelungen ist, ist eine andere Frage. Es käme ja auch niemand auf die Idee, die etwas höhere Steuer die jemand bezahlen muß/kann der mehr verdient als Strafsteuer zu bezeichnen. Ich habe als Frührentner der noch für 4 Kinder aufkommen muß Erfahrung was es heißt für jung (meine Kinder) und Alt (Pflegversicherung, die ich als Rentner auch zu 100% bezahlen muß !) aufzukommen......
Gruß
Thomas

Liebe Leute dieses Forums,
wollen wir nicht eine gemeinsame Klage anstrengen gegen dieses Strafgeld für Kinderlose? Genannt Pflegeversicherung)
Es ist eine Diskriminierung und Frauenfeindlichkeit sowie Menschenverachtend, denen gegenüber, die Kinder haben wollten und keine bekamen, dafür aber schon horrende Gelder ausgaben für medizinische Maßnahmen, wer übernimmt deren Kosten?
Ich habe erstmal einen Widerspruch an meinen Rentenversicherer gestartet und bin, als VdK Mitglied, am Überlegen ob ich Gegenklage einreichen soll. Dabei geht es nicht sosehr um das Geld, als vielmehr um die Diskriminierung.
Auch die Alten sind davon betroffen, so wie ich, Jahrgang 1942, schwer behinderte Rentnerin,
darf, weil ich nicht vor dem 1.1.1940 geboren wurde, trotzdem dieses Strafgeld bezahlen.
Was kann zum Beispiel ein Mann gegen seine Unfruchtbarkeit, soll seine Frau deshalb fremd gehen? Als ich jung war gab es keine künstliche Befruchtung!

Anbei eine Adresse, die sich solcher Diskriminierungen annimmt. Schaut einmal nach , vielleicht kann sie auch Euch helfen, die jünger sind als ich. http://www.altersdiskriminierung.de/index.php

Also Mädels (und Jungs): auf in den Kampf. Die Politiker mit ihren unausgegorenen Gesetzen haben nicht immer recht, um nicht zu sagen, fast nie.Sie handeln nach dem Motto: probieren wir mal und dann schauen wir wer etwas dagegen hat.

Az.1BvR 1629/94 gebt dieses Aktenzeichen, in die Google -Suchmaschine ein und Ihr werdet staunen, wer solche Klage gewinnen konnten. Ein Familienvater mit zehn Kindern. Ob der die Pille oder Kondome nicht kannte?
Durch reichen Kindersegen ist bis jetzt noch niemand reich geworden.
Nun etwas polemisches: Da das Gesundheitswesen auch nicht zum Besten gestellt ist, sollte man die Pille erst ab dem zweiten Kind verschreiben. Zu meiner Zeit gab es die Pille noch nicht aber mehr Kinder, nur ich bekam leider keins. Darum macht es mich mehr als wütend, wenn finanzielle Anreize wie Lohnsteuervergünstigungen, Schwangerschaft – und Erziehungsurlaub, Kindergeld oder Recht auf bezahlte Kita-plätze, angedachte Kinderprämie immer noch nicht ausreichen. Wir Kinderlosen haben unsere Lohnsteuer voll bezahlen müssen!

Laut Statistik bekommen Akademikerinnen weniger Kinder als andere Frauen. Darüber sollten Politiker mal ins Grübeln geraten. Mann. bin ich wütend!

Eure Helga

name@domain.de

Hallo Zusammen, ich kann Eure Wut/Frust gut verstehen. Mir geht es aehnlich. Das Sperma meines Mannes ist deformiert und wir koennen deshalb auf natuerlichem Wege keine Kinder bekommen. Wir haben uns 2 Jahre mit kuenstlichen Befruchtungen gequaelt. Diese waren nicht nur sehr teuer sondern auch psychisch extrem belastend. Und erfolglos. Eine Adoption wurde bei uns ebenfalls aufgrund des Altersunterschiedes (er 42, ich 30) fuer so gut wie unmoeglich erklaert. Um das ganze komplett zu machen, hat man bei meinem Mann vor 1 Monat Lungenkrebs und im ganzen Koerper Metastasen festgestellt.
Jetzt wissen wir, warum wir wohl keine Kinder haben sollten. Trotzdem bin ich sehr wuetend und frustiert, dass wir nun auch noch mehr Beitrag zahlen sollen. Wir wuenschen uns so sehr Kinder und empfinden es wirklich als Bestrafung. Auch wenn der Gesetzgeber es vielleicht nicht so meint. Meines Erachtens wissen Menschen die selbst Kinder haben gar nicht wie sehr es schmerzt, wenn man keine bekommen kann. Da ist es leicht zu sagen, dass man es nicht als Bestrafung sehen soll! Wenn Ihr eine Sammelklage machen wollt, wuerden wir uns auf jeden Fall beteiligen. Erstmal werden wir jetz bei der Krankenkasse Beschwerde einreichen.

Ich wuensche allen unfreiwillig kinderlosen das es irgendwann leichter wird. Mir faellt es bis jetzt immer nur schwerer. Oft mag ich schon meine Freunde nicht mehr sehen, weil mich der Anblick ihrer Kinder so ungluecklich macht und ich sie nicht mit meinen Probleme dauernd belasten will.

Lasst Euch nicht unterkriegen!
Tanja

Endlich habe ich ein Forum zu diesem Thema gefunden !
Ich bin kinderlos weil ich nie den richtigen Partner für die Gründung einer Familie gefunden hab. Jetzt wird mein Verantwortungsbewusstsein, nicht noch ein Kind in unsichere Verhältnisse zu setzen, bestraft !
Ich finde, das unserer Regierung kein Weg zu unmoralisch ist, um die Kassen weiter auf Kosten der Bürger zu füllen. Und dagegen sollte man vorgehen, wenn nötig mit einer Verfassungsklage. Leider kenne ich die Vorgehensweise hierfür nicht. Aber Widerspruch bei meiner Versicherung werde ich trotzdem einlegen !!!

Liebe Leute dieses Forums!
Wer Ahnung hat, wie man eine Verfassungsklage einreicht, teile es bitte auf diesem Wege mit. Für jeden juristischen Tipp sind wir dankbar, denn ich denke, dass es auch in juristischen Kreisen ähnliche Probleme gibt.
Auf jeden Fall werde ich mein Schreiben and die
Familienministerin, Frau Renate Schmidt http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Service/kontakt.html
und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt senden. http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/service/email/index.cfm
am besten als „Rundbrief an alle Fraktionen“ senden.
Dann kann unser Brief nicht so leicht „verloren“ gehen!
Und merkt Euch: wer schweigt stimmt zu!
Und wer kämpft kann verlieren – wer nicht kämpft hat schon verloren.
Kommt aus der Ecke der Leidgeprüften heraus, nur so kann man weiterleben, das gilt auch für Dich, liebe Frauke, die mein Mitgefühl hat , wie auch alle anderen in diesem Forum.
Mich selber zu bedauern habe ich aufgegeben, es half bisher nichts und ich resignierte, weil ich wegen Totaloperation keine Kinder mehr bekam. Nun aber bin ich so zornig, denn was diese Regierung verzapft ist alles andere als überlegt. So sieht es aus, wenn sich Juristen und Lehrer wie Frau Ulla erdreisten, in Gesundheitsproblemen mitreden zu können.
Über jeden Vertreter unserer Pleite-Politik gibt es eine Vita , nur den Namen eingeben und Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt!!!!!!!!
Gut´s Nächtle wünscht Helga – die Rentnerin aus Gesundheitsgründen.
name@domain.de

Habt ihr euch schonmal überlegt, dass die Kosten wenn man Kinder grosszieht, beiweitem höher sind als ein um 0,25% höherer Beitrag zur Pflegeversicherung? Und wo bitte schön gibt es das Recht auf bezahlte Kindergartenplätze? In Dtl. ja wohl nicht....
Ich habe Verständnis, wenn man verärgert ist, man sollte aber auch die Relationen mal nicht ausser Acht lassen.

Grüße

Hallo Leute,

wer glaubt eine künstliche Befruchtung wäre billig, weil die Krankenkasse alles zahlt, der irrt gewaltig. Schaut euch auf folgenden Link die Kosten an und behauptet dann, daß Kinder viel teurer sind.

http://www.fertilitycenterberlin.de/...sch_kosten.php

Wir wollen schon seit über 3 Jahren Kinder, können uns aber eine künstliche Befruchtung nicht leisten, weil wir die teure "ICSI" Behandlung brauchen.

Liebe Kritiker rechnet euch diese Kosten mal hoch. Ihr kommt dann schnell auf einen Betrag von 1243 € pro Versuch!!!
Mal max. vier Versuchen: fast 5 000 €
Das ist aber nicht das Maximum, Hormontherapie im Vorfeld nicht mitgerechnet.

Jetzt soll nochmal einer sagen, daß wir die 0,25% nicht bereits bezahlt hätten.

Liebe Grüße Andrea