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  #16  
Alt 21.12.2004, 14:32
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Standard Krebs versus Psyche

Liebe Maria,

mein Paps hatte auch immer sehr viel Angst vor dem Krankenhaus und der nächsten Untersuchung. Auch als bei ihm nach einem Jahr gesagt wurde, er sei geheilt, der Krebs in der Lunge sei verschwunden und er soll in Form einer Kur wieder Kraft tanken, kam bei ihm keine Freude auf. Seine Psyche war total unten und dann habe ich auch noch sein Vertrauen mißbraucht (haben wir aber geklärt und er hat meinen Standpunkt dann auch verstanden).

Die Ärzte haben ihm also grünes Licht gegeben und als er von der Kur 5 wochen später zurückkam, sagte er mir, er weiß genau, dass er wieder Krebs hat. Er würde es fühlen. Ich sprach mit dem Arzt und der sagte mir, dass man Lungenkrebs gar nicht körperlich fühlen könne, aber ich solle Paps zu ihm schicken. Mein Paps bzw. seine Psyche hat genau das wiedergespiegelt, was passiert war.

Erst die letzten Wochen vor seiem Tod sagte er mir, dass, wenn er sich früher bei mir geöffnet hätte und sein Leben mehr auch nach seinen Bedürfnissen ausgerichtet hätte, dann wären seine Chancen größer gewesen. Ich hatte es ihm ganz zu Anfang seiner Diagnose schon so eintrichtern wollen, aber er zog sich damals nur zurück und kämpfte nicht richtig dagegen an.

Liebe Maria, mach bitte nicht den gleichen Fehler, den mein Paps gemacht hat. Kämpfe gegen das Ungetier im Körper an und gestalte Dein Leben jeden Tag so, dass Du abends beruhigt ins Bett gehen kannst und sagen kannst, das war wieder ein Tag, so wie ich ihn liebe und wofür es sich lohnt weiter zu leben. Ich drücke Dir für Deine "positiven Gedanken" sämtliche Daumen!

Herzliche Umarmung
Silke
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  #17  
Alt 21.12.2004, 15:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krebs versus Psyche

hallo silke!

als erstes: tut mir wirklich leid, dass dein papa den kampf verloren hat. :-(
darf ich fragen, welchen tumor genau dein papa hatte? ich hoffe, ich trette dir nicht zu nahe..

lieben gruss
angelika
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  #18  
Alt 22.12.2004, 14:45
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Beiträge: n/a
Standard Krebs versus Psyche

Liebe Angelika,

Danke für Dein Mitgefühl.
Nein, Du tritts mir nicht zu nahe, ich habe doch selbst den Weg gewählt, hier zu helfen, wo ich eventuell helfen kann. Außerdem kann ich ja mit niemanden über meine Gefühle und Sehnsucht zu meinem Paps reden, außer hier im Forum mit Euch.

Nun zu Deiner Frage: Ich kann Dir nicht die genaue Bezeichnung sagen, aber mein Paps hatte einen kleinzelliges, streuendes, bösartiges Lungenkarzinom. Nach 2 verschiedenen Chemos (über 10 Monate) und Bestrahlungen war es komplett verschwunden. Die ganze Lunge sowie alles seines Körpers wurde mit CT, Röntgen, Blutwerte untersucht. Ich wollte für ihn die komplette Bestätigung und daher war er noch zu einer PET-Untersuchung. Absolut nichts, nicht mal der kleinste Fleck war zu finden. Wir waren darüber froh, aber schon 7 Wochen später war wieder ein Tumor an der Lunge, wieder streuend, bösartig und leider resistent gegen alle Chemos, die er dann bekam. Über ein Jahr haben die Ärzte versucht, mit verschiedenen Chemos, diesen Tumor zu vernichten. Sie haben es geschafft, ihn einzudämmen, d.h. er war verkapselt und ist nicht weiter gewachsen. Aber dann kam der Tag, andem die Ärzte einen Ableger des Lungentumors auf der Leber gefunden haben. Von da an wurde vorrangig versucht, diesen Tumor einzudämmen, aber nichts wirkte. Paps ist dann zu einem anderen Arzt in die Uni gegangen und der hätte etwas in den Tumor in die Leber einspritzen können, damit dieser schrumpft und sich verkapselt. Aber Paps wollte noch diesen Chemo-Duchgang von 6 wochen + Nachuntersuchung abwarten und dann erst sich das Medikament einspritzen lassen. Chemo wirkte nicht und gespritzt werden konnte nicht mehr, weil der Tumor zu groß geworden ist und sonst geplatzt wäre. Hinzu kamen dann noch Metastasen im Kopf.

Wie Du siehts, kann ich Dir leider keine genauen Bezeichnungen nennen und Dir wahrscheinlich nicht ser viel weiterhelfen, aber ich kann allen (Betroffene und Angehörige)nur eins raten: Bitte holt Euch immer eine Zweitmeinung rein und bitte wartet nicht nur ab, sondern agiert so schnell wie möglich. Hätte mein Paps sich im September das Mittel in den Lebertumor einspritzen lassen, als es noch möglich war, wäre er möglicherweise noch am Leben. Leider hatte mein Paps vor diesem Eingriff Angst oder Respekt und außerdem war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht so klar, dass er das Leben liebt und gerne noch leben wollte.

Liebe Grüße
Silke
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