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Alt 23.04.2011, 09:23
newlife2011 newlife2011 ist offline
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Standard Nach Fibroadenom nun Brustkrebs

Hallo und sorry, daß ich mich hier einfach so dranhänge....ich habe vor 2,5 Wochen die Diagnose BK bekommen. Eigentlich war ich dabei, mien Leben neu zu gestalten, die Weichen waren gestellt. Nach 3 monatiger Burnout Behandlung habe ich gesagt: Stopp! Dieser Job bringt Dich um, der Dauerstreß macht dich kaputt, du musst was tun! Ich habe durch Freunde angeboten bekommen, für sie Taxi zu fahren und zwar nach meinen Vorstellungen, zeitlich gesehen. Also viel Luft für die Kids und flexibler als je im Leben zuvor. Ich habe also den P- Schein gemacht, habe gebüffelt Tag und Nacht um die Ortskunde in meinen Kopf zu bekommen und den Schein am 4.4. bestanden! Große Freude, wollte dann auch am kommenden Montag losfahren und alles hinter mir lassen, was mich bisher so krank gemacht hat( falls sich jemand wundert...je Taxi fahren ist nicht jedermanns Sache und ist auch Arbeit, aber ich liebe das Autofahren und für mich ist das dann, als würde ich mit meinem Hobby Geld verdienen).
Einen Tag später kam dann der Befund bei einer reg. Mammo. Da ich schon seit 2001 in der linken Brust ein Fibroadenom habe, wird hier regelmäßig untersucht.
Die Radiologin war der Hammer! Sie sagte mir: So wir brauchen nicht um den heißen Brei reden, Sie haben BK und ob wir uns noch mal wiedersehen, weiß ich nicht, alles Gute.... ich bin fast umgefallen, war in einem regelrechten Schockzustand.konnte nicht reden, nicht weinen, wollte niemanden sehen, habe wie ferngesteuert mit meinem Kind(7) gelacht, gelesen, gesprochen.
2 Tage später war ich bei meinem wirklich tollen Hausarzt. Der ist in die Luft gegangen und hat erwägt, die Kollegin zur Schnecke zu machen.Er hat mich dann aber sehr beruhigt, hat lange mit mir geredet.Da bin ich aus meiner Starre erwacht. Und dann musste ich eine Woche später zur Biopsie nach Berin-Köpenick ins Brustzentrum. Das heißt, eigentlich zum Erstgespräch, aber der Dok hat dann gleich die Bio gemacht, fand ich gut, ging schnell und er war total behutsam und hat immer gefragt, ob das ok ist un er weitermachen darf. Man wird da als Patient nicht entmündigt, es gibt lange Gespräche, sie nehmen sich viel Zeit.Der Dok hat mir angeboten, ich kann tag und Nacht kommen, wenn ich Fragen hab, es ist immer jemand zum reden da, der einem Fragen beantwortet. Das sei besser, als Nachts nicht schafen zu können, weil einen Fragen quälen. Und ich soll nicht soviel im Internet googlen, das sei sehr verwirrend. Ich habe auch lange überlegt, sowas hier zu tun. Weil ich es im Moment versuche zu verdrängen, mich viel beschäftige mit den Kids, mit meinem Mann, Gartenarbeit, Freunde..einfach nur raus. Ich hab den Drang, ständig durch die Gegend zu rennen.Gestern 2 Stunden Waldspaziergang. Anstrengend aber gut.Alles richt so gut, so frühlingsfrisch, selbst die Sonne riecht, wenn sie auf einen Waldboden scheint.
Am letzten Dienstag habe ich den vorläufigen Befund bekommen. Und ich glaub das wird zu lang...ich schreib mal einen weiteren Beitrag.

Am Dienstag sagte dann der Dok, daß es bösartig sei. Allerdings im Grading zunächst mit 1 eingestuft. Und der Tumor spricht auf Hormone an, was wohl gut ist. Er liegt auch ganz gut, links auf 1 uhr, so daß er gut zu entfernen wäre in einer momentan noch brusterhaltend geplanten op. Am vormittag der op am 27.4. wird dann noch der Sentinel markiert, denn bisher sieht es aus, als ob es reicht diesen und max weitere 2 Lymphknoten zu entnehmen, was alles in einem Schnitt und dann auch gut kaschierend pasieren soll.(Die Lymphknoten sehen bildgebend unbefallen aus) Allerdings steht noch eine CT an, weil man sich nicht sicher ist wegen des evtl Tiefenwachstums. Es ist eine lobulärer(?) Knoten, der kaum tastbar ist. Wenn sich dann was ergibt, kann das Grading hochgestuft werden. Und es wird auch noch Lunge und Leber untersucht am Dienstag, wegen evtl Metastasen, davor hab ich echt Angst, dass da was gefunden wird.
In manchen Momenten denke ich, man, werd ich noch einen Frühling erleben? Kann ich die Kirschen noch ernten? Aber ich gebe mich nicht auf. Da bin ich echt bockig! Meine Kids und mein Mann, die brauchen mich noch und ich hab noch soviel vor! Habe mich jetzt auch einfach mal gestern bei der IHK angemeldet zur Prüfung für den Verkehrkaufmann. Und lerne fleissig weiter! Da hab ich dann im KKH auch zu tun. Und keine Zeit für blöde Gedanken! Ich fühle mich gerade, wie ein Kind, was laufen lernt. Schritt fürSchritt gehe ich auf diese Situation zu und jede Änderung der Situation lasse ich auf mich zukommen. Aber die Angst vor einer Verschlimmerung der Diagnose bleibt. Wie geht ihr denn damit um? Habt ihr Tips für mich, wie ich es meiner Familie leichter machen kann? Mein Mann hat geweint und ich fühl mich so hilflos. Ich hab ihn angemault, daß ich ja noch nicht das Besteck abgegeben habe und ich verweigere jede Art von Mitgefühl, habe erst vorgestern mit meiner Mama darüber geredet und 2 Freundinnen, die selbst betroffen sind, wissen es auch. Aber sonst halte ich mich bedeckt. Weil wir in so nem kleinen Ort wohnen und ich weiß, wenn es einer weiß, weiß es jeder und am Ende der Woche legen die dann hier Kränze ab, denn die Stille Post treibt mitunter Blüten.Meine Schwiegerletern wissen es seit 2 Tagen. gestern war Familientreffen und sie wurden zu stillschweigen verdonnert. Kein Mitleid, kein ans knie oder an den Arm gefasse.......da würd ich durchdrehen! Ist das normal, daß man so hart wird? Und was , wenn sich das dann löst? weil ich ja mitten im Burnout bin, hab ich angst, durchzudrehen, wenn sich da mal irgendwas in mir befreit. Vor allem hab ich so schlechte Erfahrungen. Mein opi ist 1987 an Lungenkrebs gestorben. Auf so furchtbare Art. Über Monate unter Morphium, unfähig, sich vernünftig zu äussern, wie ein kleines Kind weggesperrt im Gitterbett. Das war und ist ein Trauma. Es waren auch andere Zeiten,ok. Über die Heilungschancen weiß man ja nicht viel im Moment. Es sieht zwar jetzt gut aus und meine Freundin lebt seit 10 Jahren mit Metastasen in Lunge und Leber. Man hatte ihr nur 23,5 Monate eingeräumt. Wunder der Medizin. Aber das ist bei jedem anders. Ist es gut, mich jetzt in Arbeit zu stürzen?Streß ist ja nicht gut. Aber ich muß mich einfach pausenlos bewegen. Schon um abends sturzmüde in Tiefschlaf zu fallen.
Ich soll an einer Studie teilnehmen. Mammaprint. Um die notwendigkeit von Chemo zu erkennen. Es ist jetzt nur Bestrahlung und Antihormon geplant. Das nervt mich auch, weil man unter tamoxifen so sehr zunehmen soll. Gibts andere Varianten? ich denke, das ist viel, was ich jetzt losgeworden bin,ich wollte eigentlich n garnicht reden, aber ihr seid betroffene und dafür ist dieses Forum ja auch da, oder? Sorry, wenn ich nerve, aber ich möchte auch meinen Mann nicht mehr als nötig belasten. lg

Geändert von gitti2002 (23.04.2011 um 16:21 Uhr) Grund: zusammengeführt
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