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Alt 20.05.2005, 13:52
Martina1 Martina1 ist offline
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Registriert seit: 20.05.2005
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Standard Ich hatte Glück-meine Geschichte

Hallo Zusammen,

ich lese schon seit einiger Zeit hier im Forum, hatte aber bis jetzt immer etwas Hemmungen zu schreiben, da es mir im Vergleich zu manch anderen sehr gut geht. Ich würde Euch gern meine Geschichte erzählen um vielleicht anderen im Frühstadium Mut zu machen und um vielleicht den ein oder anderen Kontakt zu knüpfen.

Ich bin 24 Jahre alt, habe 6 Jahre geraucht, vor 3 Jahren aufgehört und hatte letztes Jahr im August, 4 Wochen nachdem wir aus unseren Flitterwochen gekommen sind, plötzlich über nacht Flankenschmerzen mit etwas Fieber. Ich dachte also vielleicht eine Nierenbeckenentzündung und bin sofort zum Arzt. Zum Glück hat dieser gleich reagiert Ultraschall gemacht und mich, nachdem er einen ca. 5 cm großen Tumor in meiner linken Niere entdeckt hat, zum Urologen überwiesen. Ich muss sagen es ging alles so schnell, dass ich überhaupt nicht zum nachdenken gekommen bin. Ich war an diesem Tag gleich noch im CT, wo keine Metastasen, vergrößerte Lymphknoten festgestellt wurden und danach gleich noch beim Vorstellungsgespräch beim operierenden Arzt. 5 Tage später wurde ich bereits operiert (die ganze linke Niere ohne Nebenniere wurde entfernt) und war relativ schnell wieder auf den Beinen. Ich bin wahrscheinlich die ganze Zeit über irgendwie im Schockzustand gewesen, was vielleicht auch gut so war, denn erst als ich den Entlassungsbefund (pT1b, G2, L0, M0) gelesen habe wurde mir alles so richtig bewusst. Auch wenn ich im Vergleich zu manch anderem wohl bis jetzt sehr viel Glück hatte, war es erst mal ein harter Schlag. Von schulmedizinischer Seite wurden mir die üblichen Nachsorgeuntersuchungen nahe gelegt, alle 3 Monate zur Ultraschall-Nachsorge (Urin, Blut), jedes halbe Jahr CT.
Ich wollte von mir aus noch ein Knochenzintigramm machen und prompt finden die dort einen Tumor im rechten Oberschenkel.
Erster Befund „nur ein Knocheninfarkt“, zweiter Befund in der Kernspint doch ein Tumor (evtl. Metastase), mein Urologe daraufhin Kopf geschüttelt „das gibt’s nicht“, es war ein ewiges hin und her. Im ersten Krankenhaus, wollten sie mich operieren, was bedeutet hätte 6 Wochen lang nicht mehr laufen zu können im 2. Krankenhaus (Klinikum Großhadern) konnten sie mittels eines neueren Verfahrens eine Punktion machen (da meine Knochen sehr stabil sind brauchte der Arzt 1 ¼ Std, antatt 10 Minuten) und trotz Betäubung hatte ich Höllenschmerzen. 10 Tage sollte ich nun auf das Ergebnis warten und das war die größte Qual. Die erlösende Nachricht, dass es sich „nur“ um ein Enchondrom (gutartiger Tumor) handelt kam schon 5 Tage später, da ich denen wohl auf die Nerven gegangen bin, oder auch nur leid getan hab.
Eine Anschlussheilbehandlung habe ich nicht gemacht, da ich nicht so lange von meinem Mann weg sein wollte und Angst hatte 3 Wochen mit noch viel schlimmeren Diagnosen als mit meiner konfrontiert zu werden. Stattdessen hab ich viel gelesen (natürlich über das Thema Krebs, Aktivierung der Selbstheilungskräfte, Ernährung, Bewegung, Einstellung), hab mir Massagen und Reiki gegönnt und bin 1 Woche nach Bad Tölz zum erholen und um zu mir selbst zu finden. Nach 8 Wochen habe ich mit der Wiedereingliederung in der Arbeit begonnen und war anfangs schon noch etwas erschöpft. Im Winter wurde mir dann ein Chinese empfohlen, der mit Hilfe von TCM (5 Behandlungen) eine „Darmsanierung“ mit mir gemacht hat, da er meinte, dort liegt mein Hauptproblem. Das war zwar nicht ganz billig, aber dafür mit Erfolg, nach der Erstverschlechterung ging es mir immer besser und mein Immunsystem hat sich wieder stabilisiert.
Meine erste CT hatte ich im Februar, ich brauche ja keinem zu sagen wie`s mir da ging. Zum Glück war alles OK und seit dieser Untersuchung geht`s mir richtig gut..

Ich muss dazu sagen, ich war schon immer ein Sensibelchen, immer ein bisschen kränker als andere, und meine Ängste haben sich immer schon in meinem Bauch und durch meine Haut (Neurodermitis) bemerkbar gemacht. Obwohl ich für andere scheinbar immer nur Positives ausstrahle, habe ich zuerst immer lieber das halbleere als das halbvolle Glas gesehen. Ich war ein unverbesserlicher Perfektionist, der immer alles schaffte und alle zufrieden stellen wollte. Ich, in Bezug auf mich, glaube daran, dass ich diesen Krebs deshalb bekommen habe um zu Lernen, um Umzudenken und um einen anderen Weg einzuschlagen. Ich versuche weiterhin an mir zu arbeiten und natürlich auch wachsam zu sein.

Noch was, meine Tante (66) hatte vor 6 Jahren auch Nierenkrebs, etwa im gleichen Stadium wie bei mir entdeckt und ist bis heute Metastasenfrei.

Ich wünsche jeden Einzelnen weiterhin viel Kraft, viel Freude am Leben, viel positive Gedanken und vor allem viel Gesundheit.


Liebe Grüße,
Tina
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