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  #1  
Alt 20.02.2006, 18:01
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Unglücklich Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Hallo,
nach einem viertel Jahr starker Schmerzen in Schulter und Rücken, Akkupunktur, Krankengymnastik und chinesischer Tapes haben wir nun seit knapp 2 Wochen die traurige Gewissheit woher die Schmerzen meines Vaters (53, bis zu diesem Zeitpunkt Raucher, ca 35 Jahre lang) kommen. Im MRT wurde ein Tumor entdeckt und nach den Untersuchungen im Krankenhaus ist seit Freitag klar: Pancoast, Plattenepithelkarzinom, 2Metastasen in der Leber, eventuell eine in der Nebenniere, eventuell Kochenmetastasen (stand im Arztbrief, meinem Vater wurde aber eigentlich nein gesagt). Am Samstag hat er schon die erste Chemo bekommen: Cisplatin und E..- hm?! Heute durfte er heim, Freitag gibts die nächste Chemo, dann sind 3 Wochen Pause.
Nachdem er die letzten 6 Wochen sitzend auf dem Sofa geschlafen hat, bin ich sooo froh, dass er endlich etwas gegen die Schmerzen bekommt (2 mal 60mg MTS und nach Bedarf Dexamethason 4mg; Sevredol, Amitripyril), nachdem ich aber auch seit knapp zwei Wochen fleißig hier im Forum mitlese, habe ich auch schon viel negatives über Morphium gelesen....
Ursprünglich waren parallel zur Chemo auch Bestrahlungen geplant, der Arzt ist aber optimistisch, dass die Chemo reicht. Eventuelle Reste könnten dann noch operiert werden....
Leider hatten meine Mutter und ich nie Gelegenheit mit dem Prof zu sprechen, sprechen wir tatsächlich von Heilung? Ich lese immer nur überall dass ein Pancoast sehr schlechte Prognosen hat (auch wenn man hier im Forum schon eines Besseren belehrt wird, was die Lebenserwartung angeht) Oder hat mein Vater tatsächlich irgendwie Glück gehabt und von der ganzen Scheiße die es gibt noch etwas "nettes" bekommen?! Er hatte auch außer den Schmerzen keinerlei Symptome und ist eigentlich in guter körperlicher Verfassung (wenn man von dem physischen und psychischen Folgen des Dauerschmerzes absieht, aber selbst die 5kg, die er dadurch abgenommen hat, hat er wieder drauf.....)
Ein weiteres Problem ist, dass mein Vater mit niemanden über seine Gefühle redet und eine solche Diagnose muss einen doch zum Verzweifeln bringen... Leider war niemand von uns mit beim verhängnisvollen MRT und so war seine erste Reaktion sich betrinken und uns dann azurufen, zu sagen dass er einen Lungentumor hat und ohne Behandlung ca. noch ein halbes Jahr und da er mit den Schmerzen nicht mehr leben will, geht er jetzt in den Wald..... zum Glück hat er mir dann doch gesagt wo er ist, so dass ich ihn abholen konnte und aus Sorge er tut sich was an und wegen der Schmerzen kam er dann sofort ins Krankenhaus. Er hat seitdem nicht wirklich offen mit uns geredet, nur bevor er ins Krankenhaus kam ist er weinend auf dem Sofa zusammen gebrochen, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen kann. Ich kriege diese Bilder und Wort seitdem nicht mehr aus dem Kopf, er tut mir so unendlich leid, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er vielleicht meine Hochzeit nie erlebt, seine Enkelkinder nicht kennenlernen darf,.....
Dabei können wir ja froh sein, dass er diese schrecklichen Schmerzen hatte, sonst hätte er ja gar nichts von dem bemerkt, was da in ihm wächst!
Für all eure Erfahrungsberichte und Ratschläge bin ich sehr dabkbar, habe hier im Forum schon so viel erfahren!!!!! Würde mich also auch jetzt sehr freuen!
Liebe Grüße Susanne 28
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  #2  
Alt 20.02.2006, 18:59
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Liebe Susanne,

leider fehlt mir ein wenig die Zeit, Dir so ausführlich zu antworten, wie ich gerne möchte. Daher das Wichtigste nur im Telegrammstil.

1. Die Chemo, die Dein Vater bekommt, ist sozusagen Standard (Cisplatin und vermutlich Etoposid). Wieso er nicht bestrahlt wird: keine Ahnung. Die Aussage: "Chemo reicht vermutlich, den Rest können wir operieren", halte ich, ganz offen gesagt, für sehr gewagt. Vermutlich werden bei zunehmenden Schmerzen die Knochenmetastasen bestrahlt.

2. Ich kenne mich mit dem Pancoast-Tumor nicht allzu gut aus und weiß nichts von den Besonderheiten. Jedoch ist bei einer Metastasierung in Leber, Nebennieren, Knochen von einem sehr fortgeschrittenen Stadium auszugehen. Eine Heilung ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Zur Lebenserwartung ist seriös überhaupt keine Aussage zu treffen. Meiner Mutter haben sie gesagt: rechnen sie mit Monaten. Diese Aussage ist nunmehr schon 16 Monate her, und es deutet nichts darauf hin, daß sich die Dinge innerhalb der nächsten Zeit ändern (ist aber auch nicht auszuschließen). Wenn Dein Vater auf Cisplatin anspricht, kann er noch einige Zeit leben. Das Plattenepithel-Ca. ist grundsätzlich nicht so "bösartig", d.h. schellteilend wie andere Ca's. Die Prognose ist aber, das muß man klar sagen, wegen der weit fortgeschrittenen Metastasierung, ziemlich schlecht.

3. Du hast viel Negatives über Morphium gelesen? Das kann ich so nicht teilen. Wichtig ist vor allem, daß es Deinem Vater in dieser schwierigen Situation möglichst gut geht. Wenn er so starkte Mittel braucht, dann braucht er sie halt. Wegen Abhängigkeiten oder ähnlichem braucht Ihr Euch überhaupt keine Sorgen zu machen. Morphine haben auch allerlei Nebenwirkungen, doch ist der Vorteil dieser hochwirksamen Medikamente zweifellos größer. Wende Dich am besten an einen Mediziner, der sich mit der palliativen Behandlung von Krebspatienten auskennt. Im Krankenhaus sollte da jemand sein. Dieser wird in Zusammenarbeit mit Deinem Vater die für ihn maßgeschneiderte Schmerztherapie finden (so sollte es jedenfalls sein . . .).

4. In jeder Klinik gibt es eigentlich eine psychosoziale Beratung/Psychoonkologie. Durch eine solche Krise kommt man nicht ohne Hilfe!!! Selbst wenn Dein Vater für solche Dinge nicht zugänglich sein sollte: hol DU DIR selbst dort Hilfe!

Viele Grüße, bei Fragen bitte immer ansprechen,
Michael
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  #3  
Alt 20.02.2006, 19:45
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass der Krebs doch noch nicht so weit fortgeschritten ist, definitiv sind "nur" die Metastasen in der Leber, bei den Knochen erzählte ihm der Prof, dass der Tumor ins Muskelgewebe eingewachsen ist und daher auf die Nerven drückt, in dem Arztbrief von der Stationsärztin stand dann plötzlich Knochenmetastasen. Sehr merkwürdig. Er hat aber keine Hirnmetastasen und auch die Lymphknoten sind nicht betroffen. Das ist doch ein ganz gutes Zeichen, oder? Wir haben nie eine TNM Einstufung bekommen, vielleicht wäre das aussagekräftiger...
Ursprünglich sollte die Bestrahlung gemacht werden um ihm schneller die Schmerzen zu nehmen, jetzt will der prof in 4 Wochen erstmal ein ct machen, anscheinend geht er davon aus, dass sich während der chemo schon genug tut.... nichts würde ich mir mehr wünschen!!!!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße Susanne
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  #4  
Alt 20.02.2006, 20:26
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Tja, das ist so eine Sache . . . ich möchte Dich nicht zu sehr enttäuschen, aber wenn bereits Fernmetastasen vorliegen, dann spielt der Lymphknotenbefall keine allzu große Rolle mehr.

Aus diesem Grund teilt man den Krebs Deines Vaters immer ins Stadium IV (das höchste) ein, eben weil Fernmetastasen vorliegen. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das Stadium vermutlich T4 Nx M1, wobei das aber keine große Rolle spielt. Das ist auch nicht aussagekräftiger.

Ich wünsche Euch von Herzen, daß die Chemo anspricht! Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Ich drücke Euch fest die Daumen.

Michael
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  #5  
Alt 26.02.2006, 22:24
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Liebe Susanne und lieber Michael

Pancoast, auch wenn es ein Lungenca ist, hat leider seine besondere Stellung weil er eben auch selten ist und als Ausbrechtumor bekannt ist d.h. er wächst sehr schnell vor Ort aus dem Lungengewebe raus und frisst sich ins umliegende Gewebe rein.

1. Pancoast ist auch ohne jeglichen Fernmeta.befall ein Stadium IV und zwar wegen seiner Lage.

2. die neurologischen Schmerzen lassen sich am besten mit Morphium und einem Antiepileptika behandeln, vor allem wenn der Tumor schon gross ist und auf die Nerven drückt. Hier würden wir NIE und NIMMMER an Mo oder anderen Schmerzbekämpfenden Mitteln sparen. Willy hat schon seit 2002 Morphioum und lebt gut damit. Also legt die Angst vor Mo ab, bitte.

3. Ich versteh auch nicht ganz warum keine Bestrahlung gemacht wird? Ist normalerweise schon ein Teil der Behandlung.

4. Falls operiert wird muss unbedingt auch ein Neurochirurg im Op. Team sein und nicht nur ein Thoraxchirurg. Kleinere Kliniken fassen ein Pancoast nie an, also ab in die grossen Kliniken.

5. Willy gaben sie am Heiligabend 2002 noch 2-3 Monate, er ist immer noch mein Doppelpack und bei mir..... Willy's Pancoast war 7x7cm gross, mit 14 Lymphmetas bei Diagnosestellung. 4 Wochen nach der12 stündigen Op. wurden die ersten Hirnmetas gefunden - Bestrahlung, letztes Jahr fanden sie eine kleien Pancreasmeta auf der Pancreasspitze - die div. Chemos haben gewirkt zumindest bis heute, er hat zwar 5 neue, die sind aber abgekapselt in der Lunge.

6. Susanne du hast ne PN

Bis bald, lass den Kopf nicht hängen.... es sieht fairerweise nicht unbedingt gut aus, aber nicht ganz ohne Chance, also ab und die Chance wahrnehmen, es geht nicht darum wieviel Prozent vor dem Wort Chance steht, sondern darum überhaupt eine Chance zu haben.

Take care bi9s bald Liz und Willy im Doppelpack
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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Unsere Welt:
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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  #6  
Alt 02.03.2006, 22:00
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

DANKE!
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  #7  
Alt 01.03.2007, 15:41
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Lächeln Chemoembolisation

Bislang hab ich leider nur wenig zum Thema Chemoembolisation gefunden, daher dachte ich, ich eröffne einfach mal einen neuen Thread dazu- vielleicht findet sich ja doch noch der ein oder andere Interessierte oder Betroffene?!
Mein Vater, 54, hat Lungenkrebs mit 2 Lebermetastasen und hat sich heute zum 2. Mal einer Chemoembolisation unterzogen. Die erste war im Dezember in unserem "normalen" Krankenhaus mit scheinbar wenig Erfahrung mit diesem Verfahren. Der Eingriff hat über 30min gedauert, er hat sich mit übelsten Krämpfen und Übelkeit gequält und musste 3 Tage in der Klinik bleiben. Achso, die Erfolgsbilanz: Die Metastasengröße verdoppelte sich.....

Heute ist mein Vater in der Uniklinik Frankfurt von Prof. Vogl behandelt worden, der Eingriff dauerte keine 5 min und es geht ihm super! Nur leichte Übelkeit und Schmerzen. Auch die Nachsorge ist irgendwie völlig anders- erstes KontrollCT ist morgen, beim letzen Mal war es nach 4 Wochen... Und einen Termin für die nächste Embolisation hat er auch schon für in 4 Wochen.
Morgen Mittag kann mein Vater schon wieder heim und hat dann einen Termin zur lokalen Hyperthermie- ich hoffe wir können den Metastasen so richtig einheizen. Ich bin bislang vom ganzen Vorgehen in Frankfurt total begeistert, sowas sind wir gar nicht gewöhnt.... Jetzt bete und hoffe ich, dass sich auch der gewünschte Erfolg einstellt!!

Liebe Grüße Susanne
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  #8  
Alt 02.03.2007, 19:11
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Hallo Susanne,

klingt interessant. Soweit ich weiß, kann man das Verfahren nur bei Leberkrebs bzw. Lebermetas ensetzen.
Es wird "Chemo" über eine Vene (oder Arterie) direkt in das erkrankte Gebiet gebracht. Es handelt sich also um eine Chemotherapie, nur die Technik ist anders als die herkömmlichen Infusionen.

Leider weiß ich nicht mehr darüber, ich denke aber Du findest mehr (zumindest über die Technik) unter http://de.wikipedia.org/wiki/Chemoembolisation.

Viel Glück für Deinen Vater !!!!!!!!!!!!

Beene
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  #9  
Alt 03.03.2007, 17:01
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Ja, bei meinem Vater wird es ja auch wegen der Lebermetas eingesetzt, meine Eltern haben in Frankfurt Menschen aus Bremen, Passau... und selbst Schweden getroffen, die sich dort dem Verfahren unterziehen... Ich dachte einfach es muss doch noch mehr Menschen geben, die es mit Chemoembolisation versuchen und Erfahrungen damit gemacht haben. Mein Vater leidet schon unter Mein Vater hat in 4 Wochen schon wieder den nächsten Termin. Verabreicht wurde ihm Mitomycin...
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  #10  
Alt 31.03.2007, 14:59
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Mein Vater hatte am Donnerstag seine zweite Chemoembolisation in Frankfurt und das Kontroll CT das dabei gemacht wurde, zeigte das beide Lebermetas um 15% geschrumpft sind. Wir sind unheimlich froh darüber, denn nach der Embolisation in unserer Stadt hatten sie sich ja irgendwie größenmäßig verdoppelt.... Nun werden sie kleiner und vielleicht liegts an der Mischung Tarceva, Chemoembolisation und Hyperthermie, wir wissen nicht was nun wirklich das Schmelzen verursacht, sind aber überglücklich dass es so ist! Diesmal hatte er auch überhaupt keine Nebenwirkungen, es geht ihm einfach nur gut.

Liebe Grüße Susanne
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  #11  
Alt 01.04.2007, 11:55
Polli Polli ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Hallo Susanne,
Mich würde mal interessieren wer diese Chemoembolisation bezahlt ,die krankenkasse oder Ihr privat. Ich hatte auch bei prov. Vogel ein gespräch
bezüglich meiner Lebermetastasen er wollte bei mit Laesern und Chemoembolisation machen doch leider hat die Krankenkasse mich erst 3 Monate hingehalten um mir dann zusagen das diese Behandlung von keiner Krankenkasse anerkannt wird.Aber ich weiß von Prov.Vogel selbst das er auch Kassenpatienten hat. Irgentetwas ist da nicht ok.
LG.
Polli
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  #12  
Alt 01.04.2007, 14:10
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Hallo Polli,
bei uns wird das von der KK übernommen, allerdings ist mein Vater privat versichert bei Krankenhausaufenthalten. Meine Eltern haben allerdings auch einige Patienten getroffen, die es ambulant machen lassen und die Kosten von ca 3000 Euro/Behandlung selbst tragen. Die Kosten für die anschließende Hyperhermie, die auch Prof. Vogl empfiehlt, tragen wir allerdings privat, da auch diese Behandlung nicht von der gesetzlichen Kasse übernommen werden. Im Gespräch mit Prof. Vogl hatte mein Vater auch das Gefühl, dass die gesetzliche Kasse die Embolisation manchmal zahlt, allerdings ließ sich der Aufwand durch das Vorhandensein der privaten Zusatzversicherung umgehen....
Wie werden denn jetzt deine Lebermetastasen therapiert?
Ich finde es mehr als unfair, dass so viele funktionierende Methoden einfach nicht übernommen werden und man es sich leisten können muss krank zu sein! Von wegen Einzelfallentscheidung, irgendwie wird doch einfach nur abgelehnt... so war es bei der Hyperthermie bei uns auch und die angebotenen Alternativen der KK waren einfach nur ein Witz weil entweder schon durchgeführt und ohne Wirkung geblieben oder eben nicht möglich.... Und gerade die Chemoembolisation wird ja nun nicht von einem Wunderheiler in einem Hinterhof sondern von einem Universitätsprofessor an einer Uniklinik durchgeführt.....

Liebe Grüße Susanne
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  #13  
Alt 01.04.2007, 14:34
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Hallo Roro,
irgendwie klingt das ganze für mich so als hätte die Kasse zumindest die Chemoembolisation übernommen..... und irgendwie sind ja seit der Behandlung der Frau schon ein paar Jahre vergangen, wie lage dauert es nur, bis ein Verfahren endlich aufgenommen wird...??? Ansonsten muss ich die 16 Seiten wohl noch dreimal in Ruhe lesen.... Aber von diesem Bundesverfassungsgerichturteil hatte ich auch schon gelesen, und gedacht dass es hilft dass die Hyperthermiekosten von der KK übernommen werden. Nunja....

Liebe Grüße Susanne
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  #14  
Alt 02.04.2007, 16:09
Polli Polli ist offline
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Standard AW: Chemoembolisation

Hallo Susanne,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.Ich werde jetzt weiter zu klassischen Chemo gehen und vieleicht nochmal darüber nachdenken mich vieleicht nicht
doch noch zur klassischen Op zu entscheiden.Aber erst müßen die Chirugen
damit einverstanden sein da diese Metas sehr ungünstig liegen.In der Leber
aber am Herz und die lymphknoten an einer Leberaterie. Ich werde nach Ostern mich mit meiner Onkologin besprechen mal sehen was sie mir empfiehlt.
Liebe Grüße Polli
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  #15  
Alt 17.06.2007, 14:19
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Unglücklich Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo,
ich eröffne heute ein neues Thema, weil ich beim Lesen hier im Forum noch nicht wirklich auf so etwas gestoßen bin, wie das was sich bei uns seit Monaten Tag für Tag ereignet... aber vielleicht gibt es ja doch jemanden, der sich angesprochen fühlt... Ich lese von so vielen, wie die Krankheit die Familie näher zusammenbringt, wie gemeinsam gekämpft wird, wie der Kranke egal wie hoffnungslos die Situation zu sein scheint doch auch irgendwie seiner Familie zur Seite steht und kämpft.... Nur bei uns scheint irgendwie alles anders zu sein und ich merke wie mir bei allem Kampfgeist die Kräfte schwinden.

Aber von vorne, auch wenn der ein oder andere vielleicht unsere Geschichte kennt.. Bei meinem Vater wurde nach langer Zeit der Schmerzen Im Februar 06 ein Plattenepithelkarzinom in der Lungenspitze (Pancoasttumor), eingewachsen in Schultergewebe, sowie eine Rippe und Wirbel diagnostiziert. Außerdem 2 kleine Lebermetas. Nach Cisplatin/Vinorelbin, Taxotere wurden die Schmerzen weniger, Morphin konnte reduziert werden, außerdem war die obere Hohlvene nicht mehr eingeengt und das alles obwohl auf den CTBildern nie wirklich ein Schrumpfen beobachtet werden konnte. Eine Chemoembolisation der Leber wurde versucht, elendige Schmerzen- die Dinger verdoppelten ihre Größe. Der Lungentumor hält seit ca Mai 06 seine Größe. Wegen der Leber bekam mein Vater im Januar Tarceva verordnet, zudem suchten wir einen Experten für diese Metas und haben ihn auch gefunden. Nun schrumpfen die Metas brav und eventuell werden sie nächste Woche oder in 4 Wochen per Laser entfernt. Der Stand vom letzten CT von vor 3 Wochen war also Lunge unverändert, Metas rückläufig.
Ich denke das ist ein gar nicht mal so unerfreulicher Verlauf für Stadium 4, aber mein Vater ist seit ca April dabei völlig durchzudrehen. Er ist der Meinung er hätte mehr Schmerzen und der Tumor würde wachsen. Davon lässt er sich auch trotz im Abstand von 4 Wochen durchgeführter CTs nicht abbringen! Er hat die ganze Zeit 3 mal 30mg MST eingenommen- bis er anfing durchzudrehen.... Ich hab ihn dann zu einem Schmerztherapeuten gebracht, der meinte er sollte auf 3mal90mg erhöhen, allerdings kämen die Schmerzen von einem Ödem am Wirbel (nach 2minütiger Untersuchung) und dagegen würde das Morphin nicht helfen.... Tja, was soll ich sagen, es half auch nicht. Allerdings hatte der Arzt meinen Vater nach Ausfallerscheinungen gefragt, die bei dieser Tumorart häufig seien und seit der Krankengymnast auch noch danach gefragt hat, wartet mein Vater auf diese. Überhaupt wartet mein Vater auf alles, er legt sich hin und überlegt ob er Schmerzen hat, er wartet darauf dass die Medikamente wirken, er wartet darauf dass die Schmerzen weggehen, er wartet darauf ob er eine Panikattacke bekommt oder ob sie vergeht. Er liegt da und wartet..... Und während er da liegt bekommt er Angst, Angst, dass er Schmerzen hat, die ihm keiner nehmen kann, Angst, dass er eine Panikattacke bekommt, Angst dass er abnimmt, weil er nicht genug isst, weil er Angst vorm Essen hat, er hat Angst vorm Duschen/Baden, er hatte Angst, dass wir ihm sein Bett im Wohnzimmer abbauen, dass er nur wegen einer Lungenentzündung im März 06 bekam, weil er die Treppe nicht hoch kam, Angst dass er Atemnot bekommt, die er nur wegen eben dieser Entzündung hatte.... Und alles negative was er irgendwo aufschnappt integriert er freudig. Seit der Radiologe erwähnte, dass er einen Patienten hatte, bei dem Tarceva Schmerzen verursachte, tut dies das Tarceva bei ihm auch, die Ausfallerscheinungen bemerkt er jetzt auch schon....
Wir haben versucht ihm klar zu machen, dass er sich ablenken muss, am Leben teilnehmen muss, aber mein Vater möchte eigentlich nichts anderes als daliegen und grübeln und mit uns über seine Ängste und Schmerzen reden - stundenlang. Er ist in psychotherapeutischer Behandlung, wir waren zudem zu dritt beim sauteuren Psychonkologen, der ihm auch versucht hat klar zu machen, dass er diesen gedanklichen Teufelskreis durchbrechen muss... Aber mein Vater ist mittlerweile zu der Überzegung gelangt, dass es viel schlimmer um ihn steht als ihm alles sagen- die Radiologen würden a) nicht genau hinsehen und ihn b) anlügen. Wir versuchen ihm klar zu machen, dass wir wohl kaum einem Sterbenden versuchen würden in den Hintern zu treten, er will es einfach nicht sehen... Er hat Simonton gelesen, begonnen die Visualisierungsübungen zu machen, mittlerweile muss er die immer genau dann machen, wenn wir es mal wagen uns im Wohnzimmer zu unterhalten, er bekommt genau dann starke Schmerzen wenn man mal über irgendetwas anderes mit ihm redet oder er mal aufstehen soll... Ich hjab teilweise das Gefühl er erpresst uns regelrecht mit den Schmerzen, damit wir alles mögliche für ihn tun bzw er nichts tun muss. Mein Vater macht nämlich seit über einem Jahr quasi überhaupt nichts, er denkt nicht einmal von sich aus daran zu essen, zu duschen oder irgendetwas zu tun.... Es ist schon ein Wunder wenn er den Geschirrspüler halb ausräumt, er kann sich nicht mal selber ein Brot schmieren... Er ist jetzt in Rente gegangen, seine Firma hat ihn aber sofort wieder als freien Mitarbeiter eingestellt und seine Chefs waren neulich hier, haben ihn auf dem Laufenden gehalten und gesagt, wie sehr sie ihn brauchen... Er hat das komplette Equipement hier um sich ins Firmennetzwerk einzuloggen und der Besuch war ein netter Nachmittag mit viel Ablenkung und ganz ohne Schmerzen und trotzdem - er macht nichts! Hat sich noch nicht eine Sekunde an den Firmen Laptop gesetzt.
Er macht sich jetzt gerade verrückt, dass er ja nicht mehr gut schläft- er wundert sich, dass er wenn er um 23h schlafen geht um 7h aufwacht und nicht mehr schlafen kann... ja von was soll er auch müde sein?! Vom Rumliegen?! Allein heute hat er wieder von 9h bis jetzt (14h) im Bett gelegen und "meditiert"....
Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben, aber wer soll das nur alles lesen... Mein Vater ist körperlich wirklich in guter Verfassung (83kg bei 1,86), wir waren an meinem Geburtstag im März sogar zusammen essen, aber seit ca April befindet er sich in seinem Teufelskreis und ist nicht wirklich gewillt mit seinem Kopf daran zu arbeiten, es ist ja viel einfacher Tavor und Sevredol je nach Bedarf in recht kurzen Abständen einzunehmen. Und von den Ärzten bekommt man keine wirkliche Hilfe, denn die sehen ja gar nicht mehr den eigentlichen Menschen in guter körperlicher Verfassung sondern das Stadium 4... Der einzige der ihn mal auf seinen Schmerzmittelkonsum angesprochen hat, ist sein RadiologieProf gewesen- der hat ihm gesagt, dass das doch so gar nicht nötig wäre und ihn gefragt, was er denn eingentlich machen will wenns wirklich mal schlimmer wird (er hat jetzt 75er Fentanylpflaster und nimmt 20mg Sevredol nach Bedarf- also z.B. letzte Woche als er seine Angstphase mit 2 Tavor am Tag hatte gar nicht und heute schon 2 Stück zwischen 9 und 12h).... Tja, vielleicht will er dem jetzt deshalb nicht mehr glauben. Wir hoffen so, dass die Lebermetas vielleicht wirklich bald weg sind und er dann in die Reha kann, vielleicht kann ihm da geholfen werden und er wird wieder selbstständiger und gewinnt Interesse an irgendetwas.
Ich bin damals bei meinen Eltern eingezogen- der Hausarzt gab ihm bei Diagnose erstmal nur noch 6 Monate, er bekam unter der Chemo ein Lungenentzündung, die erst für massives Tumorwachstum gehalten wurde und an der er fast starb, ich möchte ihm so gerne helfen, suche nach Ärzten, Medikamenten, rede stundenlang mit ihm, helfe ihm, kümmere mich, fahre durch die Gegend und bin zudem noch das offene Ohr für meine verzweifelte Mutter die ohne ein nettes Wort zur Putzfrau und Köchin degradiert wurde und nebenher zu 50% beruftätig. Jetzt bin ich hin und her gerissen zwischen helfen und endlich doch wieder ein Stück weit ein eigenes Leben führen... Allerdings weiß ich schon nicht wo ich Zeit und Kraft für einen Umzug hernehmen sollte... Mein Freund ist lieb und geduldig, und wir sehen uns nur am Wochenende, aber da bin ich von Job und Familie völlig ausgelaugt und es geht ja dauernd lustig weiter...
Wer immer, das liest, ich danke für euer offenes Ohr,
Susanne

Geändert von Susanne28 (17.06.2007 um 18:25 Uhr)
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