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  #1  
Alt 22.10.2009, 12:26
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo ihr Lieben,

nun habe ich mir einige Zeit Gedanken gemacht ob ich meine Krebserkrankung als Chance gesehen habe, oder sehe. "Nein, habe ich nicht" war so der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging.

ABER ich habe nach der Diagnose ganz bestimmt Entscheidungen in meinem Leben getroffen, welche ich ohne Krebs weder hätte treffen müssen noch wollen.

Manches wurde in meinem Leben seit der Diagnose vor fast genau 5 Jahren schöner und intensiver, weil ich meinen Blickwinkel ändern konnte, doch einiges wurde auch schlechter und ist seitdem eine Belastung. Ich hätte auf diese Erfahrung gerne verzichtet, doch es kam so wie es kam. Ich hatte keine Möglichkeit zu wählen, ob ich "Krebs als Chance" ergreifen möchte und genau das ist (für mich) der große Unterschied zu anderen Chancen die das Leben bietet. Ich hatte keine Wahl!
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Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #2  
Alt 22.10.2009, 20:09
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo alle zusammen,

ich lese hier seit einigen Tagen mit. Leider habe ich die gelöschten Beiträge nicht mehr mitbekommen.

Aber ich finde bei fast allen Beiträgen irgend etwas, womit ich mich teilweise identifizieren kann.
Was mir aber schon lange in diesem Forum aufgefallen ist, ist die strikte Unterscheidung zwischen Betroffenen und nur Angehörigen. Hier in diesem Thread kommt noch hinzu - Gläubige und Nichtgläubige. Wie wäre es, wenn wir noch einen Unterschied machen zwischen den einzelnen Krebsarten und deren Prognosen oder aber zwischen den leichten und schlimmen Schmerzen. Ist es als Angehöriger nicht auch ein riesengroßer Unterschied, ob ich die Mutter oder den Vater oder aber ein KIND oder Freund/Ehemann versorge? Dann wieder könnte man unterscheiden, ob man diese bereits verloren hat oder gerade auf dem Weg dahin. Und selbst unter diesen Angehörigen gibt es Unterschiede, ob ich meinen Mann oder eine andere ihren Mann gehen lassen musste, je nach dem, wie das Zusammenleben sich gestaltete.

Was soll das ganze? Es ist schier unmöglich, Vergleiche anzustellen nach dem Motto: „Ich habe ja viel mehr durchgemacht als du“. Woher will wer das eigentlich wissen? Das geht nicht. Im Übrigen hätte ich mein Leben dafür gegeben, hätte ich meinen Mann dadurch retten können. Eine andere hätte dies eben nicht getan.

Der besch.. Krebs meines Vaters hat mir und meinem kranken Mann die Möglichkeit gegeben, uns über dieses Forum kennen und wahnsinnig lieben zu lernen. Darf man das Chance nennen? Wäre mein Vater und mein Mann nicht krank gewesen, wäre es niemals zu dieser Begegnung gekommen. Dadurch durften wir beide die größte Liebe unseres Lebens erfahren. Aber leider nur 1 Jahr lang mit ebenfalls allen Höhen und Tiefen, die es bei einer zum Tode führenden Krebserkrankung nur gibt.

Ich habe neben meinem Vater alles verloren, was mir am Wichtigsten war und sitze nun hier, bin körperlich ein Wrack mit heftigsten Depressionen und Schmerzen, arbeitsunfähig und gehe bald kaputt vor Trauer.

Ich weiß nicht, ob sich einer der jetzt hier schreibenden Krebserkrankten, welche NICHT auf dem Todesbett liegen, vorstellen kann, wie es ist, einen geliebten Menschen rund um die Uhr zu pflegen, ihn aufzubauen und machtlos gehen lassen muss. Ich habe mit Bestimmtheit nicht die körperlichen Schmerzen durchgemacht wie mein Mann, aber dafür andere nicht vergleichbare!!!!! Auch was Angehörige (auch da gibt es ja wieder Unterschiede) leisten müssen, ist ebenfalls Schwerstarbeit; ohne die wären die Betroffenen (auch hier nicht jeder gemeint) arm dran.
Wenn ich lese, dass bei einem Angehörigen irgendwann nach einigen Jahren es weitergeht, dann ist das die Erfahrung des Schreibers, aber nunmal nicht auf mich oder andere übertragbar.

Und deshalb lässt sich KEIN Schicksal miteinander vergleichen, egal in welcher Position man sich befindet, ob gläubig oder nicht, ob betroffen oder angehörig.

Und ich kann Juttas Beitrag nur voll unterstreichen.


Allen einen schönen Abend!
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  #3  
Alt 23.10.2009, 12:24
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Conny,

Zitat:
Zitat von Conny44 Beitrag anzeigen
Was soll das ganze? Es ist schier unmöglich, Vergleiche anzustellen nach dem Motto: „Ich habe ja viel mehr durchgemacht als du“.
Natürlich ist es das. Aber andererseits sind wir alle hier nur Menschen. Denen nunmal, das liegt in der Natur der Dinge, nur die eigenen Erfahrungen wichtig und prägend sind. Ist immer so: die eigene Erkältung ist um Längen intensiver und schlimmer als der Krebstod des Nachbarn, an dem uns persönlich nichts liegt. Und wir können als Menschen IMHO nicht anders, als unsere persönlichen Erfahrungen auf andere zu übertragen. Und damit auch Vergleiche anzustellen.

Damit sind Missverständnisse und Streit vorprogrammiert. So ist das Leben eben, wenn Menschen sich miteinander unterhalten... kompliziert, erst recht in diesem "gesichtslosen" Medium. Vieles an Zwistigkeiten hier würde nicht auftreten, wenn wir ein einer Runde "von Angesicht zu Angesicht" säßen. Da würde ein kurzes "war nicht _so_ gemeint, ich erklär's nochmal" wohl das meiste abfangen.

Geht bei der virtuellen Kommunikation aber kaum. Das Beste, was man da IMHO tun kann, ist, die Dinge sacken zu lassen und mit etwas Abstand zu sehen. Klar, kann ich auch nicht immer. Und vermeintliche "Angriffe" nicht persönlich zu nehmen - denn persönlich kennen sich hier ja wohl die wenigsten. Ich versuche, da nicht nachtragend zu sein. Nach dem Motto: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" ;-) Ich lese auch selten die Lebensgeschichten oder gesammelte Äußerungen anderer hier nach. Und es ist wahrscheinlich, dass ich jemanden, den ich hier gerade böse angepflaumt habe, in einem anderern Forum später vehement verteidige. Weil mir seine Meinung da eben nachvollziehbarer ist als seine Meinung hier. Und ich mich nicht mehr dran erinnern kann, dass das ja genau dieser Idiot x ist, der damals zum Thema y sowas völlig Unerhörtes von sich gegeben hat...

Für den Glaubensbegriff in diesem thread bin wohl ich verantwortlich. Aber ich meinte damit nicht den Unterschied zwischen Glauben und Nicht-Glauben im religiösen Sinne, sondern den zwischen Glauben und Wissen = persönlicher Erfahrung und Tatsachen. Im Zusammenhang mit der Äußerung (von IIRC Stephan, da mag ich mich aber irren), dass nach seiner Erfahrung die Krebspatienten, die er kennt und die noch leben alle Spiritualität leben. Und ich habe nur darauf hingewiesen, dass die Begriffe, die er verwendet, allgemeingültig sind. Aber die Umstände, aus denen er sie ableitet, alles andere als objektiv.

Jeder mag an das glauben, was er will. Mir geht es aber gehörig gegen den Strich, wenn Menschen ihren Glauben (= die Überzeugung, dass die Art, wie sie leben und mit etwas umgehen, für sie richtig ist) verallgemeinern. Wenn jemand glaubt, dass er den Krebs bezwungen hat mit seiner Spiritualität, seiner Entscheidung für das Leben oder mit sonstwas... gerne.

Dann kann ich dazu nur feststellen, dass die Wirksamkeit persönlicher Strategien (ob Spiritualität, gesunde Ernährung, Sport, Religion, Depression oder sonstwas) bei Krebs offenbar abhängig ist von der Art der Tumorzellen. BK überleben nach 5 Jahren 2/3 der Kranken, spirituell oder nicht. LK überleben nicht mal ein Zehntel davon - ob spirituell oder nicht. Angesichts solcher Tatsachen verallgemeinernd von "Krebs als Chance" oder "Entscheidung für das Leben" zu reden, finde ich nach wie vor anmaßend. Eine beleidigende Missachtung all jener, die nicht das "Glück" haben, einen Krebs mit recht hoher Überlebenswahrscheinlichkeit bekommen zu haben oder zu den Überlebenden "ihrer" Krebsart zu gehören.

Viele Grüße,
Stefan
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  #4  
Alt 23.10.2009, 15:19
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Stefan,

nee, ich glaube noch nicht einmal, dass DU den Glaubensbegriff angezettelt hast. Aber das ist eigentlich auch egal. Ich meinte eher diese teilweise ironischen und persönlich wertenden Angriffe, die - soweit ich das gelesen habe - gar nicht von dir kamen, und dazu noch die starke Abgrenzung zwischen Angehörigen und Betroffenen.
Deinem letzten Beitrag kann ich mich nur anschließen, denn im Prinzip deckt sich der ja mit dem von mir Geschriebenen, ist nur halt inhaltlich besser formuliert. Und mal so ganz nebenbei, finde ich deine Ausdrucksweise (habe auch vorher einiges von dir gelesen) ziemlich genial und kann auch nichts Angreifendes, zumindestens keinen persönlichen Angriff darin entdecken.

Ich habe eine Freundin, welche auch streng gläubig ist. Und es funktioniert trotzdem. Und wenn sie mir von Gott und Glaube erzählt, gucke ich wie ein Schwein ins Uhrwerk und gebe damit zum Ausdruck, dass ich damit nichts anfangen kann und auch nicht will. Aber ich respektiere, dass es für sie sehr sehr wichtig ist. Solange sie mich nicht bekehrt und mir nicht einredet, dass ihr Glaube Wissen ist, ist alles ok.

Als ich meinen Mann (bereits krank) kennen und lieben lernte, war er fast zeitgleich austherapiert. Außer Chemo, nach der er fast das Zeitliche segnete, waren keinerlei schulmedizinischen Optionen mehr vorhanden. Was tut man in solch einem Fall? Den Kopf in den Sand stecken? Und so suchten wir sämtliche alternativen Heilmethoden, sozusagen als letzten Strohhalm. Auch in dieser Zeit hatten wir beide - und das, obwohl wir beide absolute Realisten und bodenständig waren und alles VORHER als Spinnerei abgetan hatten - die Hoffnung und den Glauben, dass unsere LIEBE den Krebs besiegen könnte, wenn schon nichts anderes mehr half. Naiv? Ok, mein Mann hat wieder neuen Lebensmut gefunden, war kampfbereiter und optimistischer - trotz der schlechten Ergebnisse, ihm ging es SCHEINBAR gesundheitlich besser, er bekam noch mal einen Auftrieb.
Aber letztendlich hat auch er verloren, somit war auch mein Glaube dahin.
Das sind Dinge, die ich JETZT im Nachhinein so sehe.
Das Erlebte wird somit auch hin und wieder die Einstellung ändern, MEINE Einstellung.

Zitat:
von Stefan: Angesichts solcher Tatsachen verallgemeinernd von "Krebs als Chance" oder "Entscheidung für das Leben" zu reden, finde ich nach wie vor anmaßend. Eine beleidigende Missachtung all jener, die nicht das "Glück" haben, einen Krebs mit recht hoher Überlebenswahrscheinlichkeit bekommen zu haben oder zu den Überlebenden "ihrer" Krebsart zu gehören.
So sehe ich das auch. Vielleicht hätte die Überschrift von Stephan heißen müssen: Krebs als MEINE Chance.

Dir und allen anderen alles Liebe!
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  #5  
Alt 22.10.2009, 21:39
Myositis Myositis ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Liebe Conny,
auch ich, als meist stille Mitleserin, teile deine Meinung. Leid und Schmerz sind nicht vergleichbar. Danke für deinen Beitrag, du sprichst mir aus dem Herzen.
LG Myositis
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  #6  
Alt 25.10.2009, 14:37
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo!

das steht in Wikipedia, wenn man das Wort Chance eingibt:


Als Chance wird eine günstige Gelegenheit oder ein Glücksfall bezeichnet, aber auch die Aussicht, bei jemandem durch Sympathie Erfolg zu haben. In der Statistik ist das Wort ein Synonym für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein günstiges Ereignis eintritt.
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  #7  
Alt 25.10.2009, 14:57
Micha65 Micha65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

.....und es steht bei Wikipedia drin:

Zitat:
In anderer (nicht-mathematischer) Auffassung bezeichnet Chance die als solche erkannte Möglichkeit, durch gezieltes Handeln einen im eigenen Interesse liegenden Zustand zu erreichen. Chance bezieht sich hier auf ein Subjekt (Person oder Organisation). Die Nutzung der Chance setzt folglich eine zielgerichtete Aktion des die Chance erkennenden Subjekts voraus. Im Kern liegt die Chance in der zielgerichteten Aktion. Für diese Aktion gibt es auf das Individuum bezogen keine Wahrscheinlichkeit, da das Individuum selber entscheidet, ob es die Aktion ausführt.

Die Überschrift "Krebs als Chance" habe ich nie so interpretiert, dass ich etwas falsch gemacht habe.
Seit meiner Diagnose-Stellung habe ich Verschiedenes in meinem Leben geändert und anderes akzeptiert, was ich vorher als unmöglich abgetan hätte.
Ich habe mich durch die Diagnose verändert, habe diese Chance wahrgenommen und bewußt eingesetzt.
Natürlich hätte ich dankend auf die Diagnose verzichten können, doch das lag und liegt nicht in meiner Macht.

Grüße
Micha65
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  #8  
Alt 25.10.2009, 15:15
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

*
Zitat:
In der Statistik ist das Wort ein Synonym für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein günstiges Ereignis eintritt.
das ist eine Aussage, die ich voll untersteiche und hat nichts mit Kerzen, Religion, Esotherik, Miessmachern, Schuld usw. zu tun.

Im Grunde könnte man das Wort "Chance" in diesem Fall in das Wort "Glück" oder "Schwein gehabt" transformieren.

Das man nun, nach dem Warnschuss bewusster lebt und jeden Tag aufs Neue versucht aus dem grauen Loch rauszukrabbeln scheint mehr als normal.
Ich bin letzte Woche das erste Mal (mit 48 Jahren) bei einer Mammografie gewesen, der Dermatologe für die Muttermale auf dem Rücken ist schon gebucht, meine Onkopsychologin versucht tapfer, mich von der Zigarette wegzubringen....
Somit kann ich mich mit Krebs als Chance (dito: Glück gehabt) identifizieren.....

Dieses Jahr habe ich mir statt einem, zwei Monate Ferien gegönnt, einer war zwar nicht bezahlt, aber die Reise nach Deutschland und in die Schweiz war es mir allemal wert.
Vor der Erkrankung wäre mir so ein finanzieller Egoismus nie im Traum eingefallen...

Übrigens gehen wir dann alle gleich an den Strand, es sind immer noch 25 Grad hier... Das Leben ist doch schön und wenn sich dann noch das Wörtchen "Glück gehabt" dazugesellt, ist es noch viel schöner.
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #9  
Alt 25.10.2009, 19:57
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo,

eine Chance ist für mich etwas postivies. Beispiel: Wenn ich Lotto spiele, habe ich die Chance auf einen Gewinn.


Das Gegenteil von Chance ist für mich das Risiko. Beispiel: Wenn ich Fallschirm springe ohne einen Fallschirm ist das Risisko groß, dass ich mich z.B. verletzte. Hier würde ich nie von einer Chance sprechen.

Einen Unterschied zwischen Möglichkeit und Chance, oder Möglichkeit und Risiko sehe ich nicht großartig. Der Unterschied zwischen Risiko und Chance ist in meinen Augen jedoch eindeutig.

Fazit für mich persönlich: Krebs ist ein Risiko, keine Chance
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  #10  
Alt 25.10.2009, 12:25
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Krebs als Chance

Hallo an Alle,

mich würde mal interessieren, wie ihr das Wort "Chance" überhaupt definiert? Hab das Gefühl, jeder versteht etwas anderes darunter. Irgendwie werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.

Hat man die "Chance" etwas zu tun oder die "Möglichkeit"? Da muss doch ein Unterschied sein.

Die Möglichkeit etwas zu tun, die hat man immer. Ob nun krank oder gesund, dick oder dünn, gross oder klein. Eine Chance sehe ich da als ein eher selten gegebenes Geschenk. Eine Möglichkeit kann man jetzt oder später nutzen, die Chance muss man ergreifen, sonst ist sie weg.


Einen schönen Sonntag

Helmut
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http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #11  
Alt 25.10.2009, 12:49
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Daumen hoch AW: Krebs als Chance

Noch was.

Zitate haben es manchmal in sich.

Wir alle sind diesen Weg gegangen. Über Berge und Täler, Schmerzen und Trauer. So mancher Stein brachte uns dabei gehörig in's straucheln, manch eine/r fiel langgestreckt dabei hin. Der Unterschied ist nur der Eine: jeder hat seine eigenen Schuhe dabei an!

Deshalb kann man sehr wohl urteilen im Sinne von "eine andere Meinung haben". Was man jedoch nicht tun sollte ist "verurteilen". Zumal es hier um Gefühle, Emotionen, das ganz persönliche Erfahren der Krankheit geht. Und genau das ist der Knackpunkt: es geht hier nicht um die Krankheit, sondern deren Auswirkung auf die Gestaltung unseres Lebens. Ich denke, das sollte man hier in diesem Thread peinlichst trennen.

Ich glaube auch nicht, dass man in diesem Thread jemals zu so etwas wie einem Schlusswort kommen könnte, das die Ergebnisse der Diskussion zusammenfasst und das dann jeder unterschreiben kann. Jedoch seine Meinung schreiben, andere lesen, darüber nachdenken, seine eigene Meinung überdenken und vielleicht sogar revidieren: das kann man/frau durchaus. Schön, wenn dem so wäre.


Alles Liebe

Helmut
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  #12  
Alt 26.10.2009, 14:07
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Helmut und alle,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Wir alle sind diesen Weg gegangen. Über Berge und Täler, Schmerzen und Trauer. So mancher Stein brachte uns dabei gehörig in's straucheln, manch eine/r fiel langgestreckt dabei hin. Der Unterschied ist nur der Eine: jeder hat seine eigenen Schuhe dabei an!
Dazu gibt es ein wunderschönes Zitat von Franz Kafka:

Wenn du vor mir stehst
und mich ansiehst
was weisst du von den Schmerzen
die in mir sind
und was weiss ich von deinen?
Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde
und weinen und erzählen
was wüsstest du von mir mehr
als von der Hölle
wenn dir jemand erzählt
sie ist heiss und fürchterlich?
Schon darum
sollten wir Menschen voreinander
so ehrfürchtig
so nachdenklich stehen
wie vor dem Eingang zur Hölle…

OK, an Ehrfurcht mangelt es mir auch meistens. Aber nachdenklich werden ist erlaubt...

Viele Grüße,
Stefan
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  #13  
Alt 25.10.2009, 14:23
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Helmut und alle anderen,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Hallo an Alle,

mich würde mal interessieren, wie ihr das Wort "Chance" überhaupt definiert? Hab das Gefühl, jeder versteht etwas anderes darunter. Irgendwie werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.

Hat man die "Chance" etwas zu tun oder die "Möglichkeit"? Da muss doch ein Unterschied sein.

Die Möglichkeit etwas zu tun, die hat man immer. Ob nun krank oder gesund, dick oder dünn, gross oder klein. Eine Chance sehe ich da als ein eher selten gegebenes Geschenk. Eine Möglichkeit kann man jetzt oder später nutzen, die Chance muss man ergreifen, sonst ist sie weg.
Einen schönen Sonntag
Helmut
Da stimme ich dir zu. Ja, was versteht man unter "Chance"? Wenn ich die Überschrift lese, gehe ich davon aus, dass es so gemeint sei, dass sich durch den Krebs Chancen ergeben, welche ohne diesen sich NICHT geboten hätten. Sollte es anders gemeint sein, fände ich die Überschrift falsch.

Ich verstehe unter Chance eine günstige Gelegenheit, die mir geboten wird, um zu einem für mich positiven Ergebnis zu gelangen, zu welchem ich ohne Annahme dieser Chance keine Möglichkeit gehabt hätte.

Und wenn du, lieber Helmuth, die Chance als eher selten gegebenes Geschenk ansiehst, würde das bedeuten:

KREBS ALS SELTEN GEGEBENES GESCHENK oder

KREBS ALS GÜNSTIGE CHANCE.

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  #14  
Alt 26.10.2009, 14:21
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von Jinxx Beitrag anzeigen
Hallo Conny,
ich finde einfach nicht, dass eine Krankheit gleichbedeutend mit einem "Kampf"ist, den man beginnt, gewinnt oder verliert. "Nicht geschafft" hört sich einfach nur negativ an - zu wenig angestrengt oder so, wie ne Prüfung.
Und ja, ich glaube auch, wenn man "austherapiert" ist, greift man nach vielen Strohhalmen, das ist doch völlig natürlich. Das geht aber am Thema vorbei; hier ging es eher um "Krebspersönlichkeiten" und um die angebliche "Schuld", die jemand durch seine seelische Befindlichkeit an seiner Krankheit trägt.

LG Jinxx


Hallo Jinxx,

als ich krank war habe ich auch nicht gekämpft, auch mein Vater nicht, aber mein Sohn Lukas hat gekämpft.
Er hatte noch so viele Träume.... er wollte so sehr leben!

Kampf - was versteht man unter Kampf? http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf

Mit Kampf kann auch eine große Anstrengung gemeint sein, mit dem Ziel, sich selbst zu beherrschen, Widrigkeiten zu überwinden oder in einer Situation zu bestehen (zum Beispiel "gegen den Wind ankämpfen", "um Anerkennung kämpfen").

Ich habe meinen geliebten Sohn (20 Jahre alt!) an Leukämie verloren, meinen wunderbaren Vater an Lungenkrebs - Krebs als Chance?????? Was für eine?????? Ich musste zusehen wie mein überalles geliebtes Kind Monate lang leidet und dann stirbt. Für mich ist das Leben stehengeblieben! Die Trauer macht mich krank, die Trauer nimmt mir oft den Atem.....

Krebs als Chance????


Traurige Grüße
Maja mit Lukas immer im Herzen




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Ich liebe DICH wahnsinnig mein ENGEL!
In ewiger, inniger Liebe
DEINE Mutti

www.lukas-benedikt.de
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