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  #1  
Alt 16.05.2010, 13:41
bigi63 bigi63 ist offline
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Standard Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Hallo zusammen,
kam gestern nach 2 Wochen aus dem Krankenhaus. OP wegen Gehörgangskarzinom. Der path. Bericht nach der OP sagte aus, dass auch die Ohrspeicheldrüse und Lymphknoten mit bösartigem Krebs befallen waren. Ohrspeicheldrüse wurde entfernt, ebenso Lymphdrüsen, Gesichtsnerv konnte erhalten bleiben. Mund ist noch sehr schief und ein Auge schließt nicht richtig, d.h. jetzt ist es besser, nachdem inzwischen ein Titanplättchen einoperiert wurde.

Nun soll ich nach Pfingsten eine Strahlentherapie kombiniert mit Chemo bekommen (es sei nicht die Chemo, bei der die Haare ausgehen).
Ich habe große Angst vor der Zeit der Bestrahlung und Chemo, was ich an Nebenwirkungen erfahren habe, lässt diese Angst nur größer werden: Trockenheit im Mund, sowie Risse, Geschwüre und Entzündungen, Geschmacksverlust, Abfall der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen, Immunsystem geht in Keller, Beeinträchtigung des Gehörs (höre jetzt sowieso nur noch auf einem, dem gesunden Ohr).

Wer kann mir Erfahrungsberichte geben? Wer hat auch im Kopfbereich Bestrahlung zusammen mit Chemo erhalten?
Strahlentherapie soll 7 Wochen dauern, Chemo einmal in der Woche, dabei soll ich über Nacht im KH bleiben. Jetzt am Mittwoch muss ich in die Zahnklinik zur Überprüfung des Zahnstatus und ob Entzündungen vorhanden sind. Wie das gehen soll weiß ich nicht, da ich kaum den Mund öffnen kann.

Der Info halber: Die Ohrspeicheldrüse wurde entfernt, der Gehörgang ausgeräumt und Teil der Ohrmuschel entfernt, Lymphknoten entfernt. (OP dauerte 7 Stunden).

Wie gesagt, ich habe verdammt große Angst, was da an Belastungen auf mich zukommt.
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  #2  
Alt 19.05.2010, 16:49
Anjakind Anjakind ist offline
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Standard AW: Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Hallo bigi63,

ich kann sehr gut verstehen, daß du Ängste hast, wenn du an die nächsten Wochen denkst.

Bei meiner Mama wurde ein Tumor an der linken Mandel gefunden. Ein Lymphknoten war befallen. Sie wurde auch komplett ausgeräumt (10stunden OP).
Demzufolge wird sie auch im Kopf/Halsbereich bestrahlt.
Die zu erwartenden Nebenwirkungen sind die selben, wie du sie beschreibst.
Zusätzlich bekommt sie in den 6 Wochen Bestrahlung noch 2 Wochen Chemo (1. + 5. Woche).
Sie hat auch Angst, daß es ihr schlecht gehen wird.

Die Zähne wurden bei ihr schon überprüft. Sie hatte große Probleme überhaupt geröngt zu werden, weil man da ja den Mund so weit aufmachen muss. Ausserdem war die Schwester so doof und unsensibel.
Aber irgendwie ging es. Fazit.... 5 Zähne mussten dran glauben.
Die wurden ihr am Montag unter Vollnarkose entfernt. Gleichzeitig konnte wenigstens schon die Strahlenschutzschiene angefertigt werden.

Morgen darf sie nach Hause.
Bei ihr geht es auch eine Woche nach Pfingsten mit Bestrahlung los. Am 30.Mai muss sie in die Klinik. Die erste Woche stationär.

Also viele hilfreiche Erfahrungen hab ich leider nicht für dich.
Aber da ihr ja ungefähr zur gleichen Zeit anfangt, vielleicht können wir zwischendurch mal Tipps austauschen.

Ich drücke dir die Daumen, daß du nicht all zu viele Nebenwirkungen hast.

Viel Kraft und liebe Grüße Anja
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  #3  
Alt 19.05.2010, 20:43
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Hallo Bigi,
ich hatte wie du unten siehst einen anderen Krebs gehabt, aber auch starke Bestrahlung im Halsbereich und Chemo gehabt. Die Nebenwirkungen die du beschreibst habe ich auch fast alle gehabt und habe sie teilweise heute noch nach fast einem Jahr, aber es wird besser. Entzündungen im Mund oder am Hals können gut behandelt werden, damit hatte ich keine Schwierigkeiten. Ich habe meinen Hals während der Behandlung gar nicht gewaschen und auch nicht gepudert, höchstens am Wochenende wenn Bestrahlungs-Pause war mit lauwarmen Wasser abgetupft, war anscheinend richtig, mein Hals sieht heute gut aus, nur noch etwas dunkler als vorher.
Gegen Pilze im Mund habe ich Ampho-Moronal bekommen, hat gut geholfen, hatte keine.
Suche dir einen Logopäden der Schlucktraining macht, die Übungen kann man schon während der Behandlung machen, dann wird es danach nicht so schlimm. Wurde mir leider nicht gesagt und deshalb hatte ich grosse Schluckbeschwerden.
Haarausfall hatte ich nur im unteren Kopfbereich, also so bis zum Ohr, sind aber schon wieder da und schöner als vorher .

Aber bei all den Nebenwirkungen, die ja auch wieder besser werden, immer daran denken durch die Behandlung tritt man den Krebs in den Hintern! Bis jetzt bin ich Krebsfrei und so soll es auch bleiben.

Liebe Grüße und alles Gute für die Behandlung
Wangi
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  #4  
Alt 20.05.2010, 11:31
bigi63 bigi63 ist offline
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Standard AW: Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Vielen, vielen Dank für die Antworten.
Anjakind, gerne können wir in nächster Zeit Tipps austauschen, das hilft sicher uns beiden, Deiner Mama und mir.
Wangi, gestern wurde mir von meinem Strahlenarzt vorgeschlagen, nach der Bestrahlung einen Logopäden aufzusuchen.

Aber bevor alles losgeht, muss ich - leider - nächste Woche an Pfingstmontag noch einmal für ein paar Tage ins KH und am Dienstag noch einmal operiert werden. An einer Stelle heilt die Wunde nicht richtig zu und so kann nicht bestrahlt werden. Nun will mein Operateur Haut vom Hals hochziehen und damit die Wunde bedecken und gleichzeitig da sowieso aufgeschnitten ist, noch weiter ins gesunde Gewebe schneiden, da dort von der Pathologie an der Schnittstelle noch Tumore entdeckt worden waren.
Dienstag wurde ein PET-CT gemacht, Gott sei Dank hat es im Körper nichts angezeigt, lediglich an der OP-Stelle hat es aufgeleuchtet, aber das wusste man ja, dass dort noch Tumore sein müssen, die durch die Bestrahlung bekämpft werden sollten.
Gestern hatte ich noch einen Mammut-Tag im KH. Erst Verbandwechsel auf der Station, dann Termin in der Zahnklinik: Hurra, dort musste kein Zahn gezogen werden (hab eh auch nicht mehr viel eigene, nur noch ein paar oben und unten vorne, aber die hätte ich gerne behalten). Beim Röntgen und auch bei Abdrücke machen hatte ich keine großen Probleme. Ich konnte den Mund auch nur minimal öffnen, hab das gleich gesagt, und nachdem es weh getan hatte wurde eine andere Möglichkeit zum Röntgen gefunden. Auch beim Abdruck machen wurde immer wieder gefragt, ob es weh tut. Also da waren sie sehr sensibel, muss ich ehrlich sagen. Dabei hatte ich soooo große Angst davor, dass mir der Mund aufgerissen wird und ich vor Schmerzen an die Decke gehe. Nächste Woche kann ich meine Schiene abholen.
Nun soll noch ein Hörtest gemacht werden und die Nieren überprüft werden. Dies werden sie sicher nächste Woche machen, wenn ich sowieso stationär bin. Dann Gespräch beim Strahlenarzt, dann wegen der offenen Stelle wieder zur Ambulanz und stationäre Aufnahme für den Pfingstmontag. Von morgens 9 Uhr bis um 16.30 dann bin ich mit meiner Tochter fast aus dem KH geflüchtet, bevor noch etwas auf mich zukommt.

Danke für den Tipp, den Hals nur lauwarm abzutupfen an den freien Wochenende.

Zum Glück habe ich einen guten Strahlenarzt, zu dem habe ich großes Vertrauen.
Anjakind, wurde oder wird Deiner Mutter auch ein PEG eingesetzt? Dies soll bei mir gemacht werden, um die Mundschleimheit zu schonen. Ade Kaffee und all die guten Sachen - aber ich würde sie wahrscheinlich sowieso bald nicht mehr schmecken.

Würde mich freuen, wieder was zu hören
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Erforsche das Gute, das dir schon widerfahren ist und du wirst daraus Vertrauen gewinnen für die Zukunft!
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  #5  
Alt 20.05.2010, 15:07
Anjakind Anjakind ist offline
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Beiträge: 156
Standard AW: Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Oje, da steht dir ja noch einiges bevor.
Hoffentlich heilt die erneute Wunde am Hals dann schnell, damit es gleich mit Bestrahlung weiter gehen kann.

Eine PEG soll meine Mama erst einmal nicht bekommen, da sie nach der OP ziemlich schnell wieder gut essen konnte. Nur falls sie in kurzer Zeit viel abnehmen sollte, weil eben mit Essen gar nichts mehr geht, dann wird sie eine bekommen.

(Ihre Bettnachbarin hat das selbe und ist sehr dünn. Sie hat gleich eine PEG bekommen, schon vor der Bestrahlung.)

Also, meine Daumen sind erstmal gedrückt.
Alles Liebe Anja
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  #6  
Alt 21.05.2010, 12:32
Wangi Wangi ist offline
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Beiträge: 1.389
Standard AW: Strahlenbehandlung mit Chemo im Kopfbereich

Hallo Bigi,
ich habe seit letztem Jahr eine PEG, wurde mir schon vor der Behandlung eingesetzt weil ich sowieso sehr schlank bin. Das Teil hat mir das Leben gerettet, ich konnte eine Zeit lang nix essen, muß aber nicht so sein, man hört auch anderes.
Schlimm ist das Ding nicht, die ersten 3 Tage hatte ich Schmerzen, danach nicht mehr und entzündet war sie bisher noch nie. Am Anfang kam ein Pflegedienst um sie neu zu verbinden, aber nach kurzer Zeit habe ich das selber gemacht, klappt gut.
Komme jetzt auch von der Sondennahrung runter, mein Therapeut meint bis Ende des Jahres bin ich die PEG los.
Also so schlimm ist das Ding also nicht und es stellt sicher, dass du ernährt wirst .

Liebe Grüße
Wangi
__________________
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