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  #1  
Alt 29.05.2008, 01:59
olga1973 olga1973 ist offline
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Registriert seit: 21.04.2008
Beiträge: 16
Standard AHT ja oder nein??????????

Ich kann mich immer noch nicht entscheiden!!!!!!!!!!!
Einige kennen mich vielleicht schon. Ich heiße Olga, bin 34 Jahre alt, mutter ist mit 65 an Brustkrebs gestorben, nach 4 Jahren Krankheit, OP, Chemos und AHT, ständig unter Versprechungen, sie würde bestimmt gesund werden, dann Metastasen und dann...
Im Februar kam meine Diagnose, das Karzinom war nur 7mm groß, hatte aber bereits in den Wächterlymphknoten gestreut, aber nicht weiter. Extrem hormonpositiv. Ich wurde brusterhaltend operiert, im Moment werde ich bestrahlt.

Ich hab alle möglichen zusatztests gemacht und bin im Moment wohl definitiv krebsfrei, trotzdem empfehlen mir alle Ärzte Chemo, weil ich ja so jung bin. Wenn ich einwende, dass bei extremer hormonpositivität es nicht nachgewiesen ist, dass die chemo mehr als nur die AHT hilft, sagen alle Ärzte: "Sie haben recht, dann machen sie halt nur die AHT".

Ich fühl mich total gesund, hab mich außer Sorgen nie anders gefühlt und überleg jetzt, ob ich die AHT(Tamoxifen und Zoladex) nicht auch lieber lassen sollte. Dabei bin ich immer abwechselnd 10 Minuten dafür und dagegen. Denk mir: die Ärzte wissen aus Erfahrung, dass die Chance mit der AHT gesund zu bleiben viel größer ist. Ich habe schon die Chemo ausgeschlagen, ich sollte das machen. Und dann denk ich: Warum sollte ich etwas machen, wenn ich mich völlig gesund fühle? Der Onkologe sagt, nach der AHT fängt das Schicksal an, warum soll es nicht gleich anfangen? Soll ich meine Knochen kaputt machen und fett werden und meiner Psyche und meinem Gesamtwohlbeinden mit der AHT schaden für etwas, das gar nicht sicher ist? Wäre es nicht sinnvoller, mich sehr sehr engmaschig weiter untersuchen zu lassen???

Kennt ihr das? Habt ihr Argumente dafür oder dagegen? Kennt jemand gute Alternativen? Wie lange muss man die AHT machen, damit sie auch was bringt (weil der Onkologe meinte, man kann auch nach 2 oder 3 Jahren aufhören)?

Ich würd mich sehr freuen, wenn ihr vor allem irgendwelche Erfahrungswerte habt!!! Zum beispiel mit guter Nachsorge statt AHT oder auch viele Jahre ohne Rezidiv nach irgendeiner AHT-Zeit???

Freu mich auf eure Antworten! Danke!!!

Olga

Geändert von olga1973 (29.05.2008 um 02:00 Uhr) Grund: vertippt!
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  #2  
Alt 29.05.2008, 02:32
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Hallo Olga,

du bist Jg. 1973... wie mein Sohn.

Eigentlich solltest du (wie er) das Leben genießen!

Mein Herz ist gerade sehr sehr schwer... es tut mir so wahnsinnig leid, dass du dich in solch jungen Jahren mit dieser Krankheit rumschlagen musst. :-(

Aber es nutzt ja alles nichts... was ist, das ist... verstehen werde ich es trotzdem nie. :-(

Also: dein Tumor war noch sehr sehr klein und hatte trotzdem bereits in den Wächter-LK gestreut.

DAS alleine, liebe Olga, sagt mir, dass es sich um eine sehr aggressive Form des BK handelt.

Bitte vergleiche jetzt nicht deine Erkrankung mit der Erkrankung deiner verstorbenen Mama. Sie war 30 Jahre älter...

Olga, wenn DU mein Kind wärest (bitte erlaube mir den Vergleich), dann würde ich wirklich ALLES an Therapien empfehlen und dazu gehört selbstverständlich auch die Antihormontherapie (zur Zeit tendiert die Wissenschaft sogar zur Einnahme über diese magischen 5 Jahre!).

Aber ich gehe noch weiter. Ich würde ebenso zur Chemotherapie raten! Es wäre mir wirklich ganz egal, wie hoch die Erfolgschancen sind... niemand weiß im Voraus, inwieweit noch vorhandene Krebszellen auf die Chemo reagieren.
Manchmal braucht man einfach nur ein Quentchen GLÜCK!

Natürlich hat jedes Medikament Nebenwirkungen und mit 34 Jahren in die Wechseljahre katapultiert zu werden, ist bestimmt kein Zuckerschlecken.

ABER... ich würde meinem Kind trotzdem dazu raten; gerade wenn der Tumor so hoch hormonpositiv gewesen ist.

Fazit: alle deine Bedenken finde ich verständlich; alle deine wechselhaften Gefühle (ja...nein...ja...nein) kann ich nachvollziehen.
Das habe ich auch alles durch...

Fazit: Nicht auf irgendwelche Statistiken schauen (Chemo hilft nur in ... % aller Erkrankten; AHT in... %).

Du bist du... und nicht irgendein BK hormonpositiv.

Ganz egal, wie du dich letztendlich entscheidest: ich wünsche dir, dass es die RICHTIGE ist!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Rippenmetas April 2008

Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

PS: Ich bin seit Diagnose im 3-Monats-Rhythmus in der Nachsorge und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Noch engere Kontrollen kenne ich nicht (nur, weil du gefragt hast, ob engmaschige Kontrollen nicht auch ausreichen).

Geändert von Norma (29.05.2008 um 02:36 Uhr) Grund: PS vergessen ;-)
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  #3  
Alt 29.05.2008, 07:06
Benutzerbild von Löwin69
Löwin69 Löwin69 ist offline
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Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Hallo Olga,
ich bin 38 also nur 4 Jahre älter.Ich kann dir nichts raten,du must selbst dazu stehen was für dich das beste ist.Ich habe für meinen Fall entschieden das anzunehmen was ich kriegen kann.Denn ich will kämpfen und mir hinter her keine Vorwürfe machen,denn das hätte ich getan.Sicher ist die Chemo und AHTnicht ganz einfach,aber es ist zu schaffen.Und nachdem ich jetzt alles hinter mir habe,kann ich für mich mit ruhigem Gewissen sagen"ich habe alles getan,das andere ist jetzt Schicksal"
Aber das alles must du mit dir selbst ausmachen,da kann dir keiner raten ob es Richtig oder Falsch ist.
Viele liebe Grüsse und desweiteren alles Gute
Tina
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  #4  
Alt 29.05.2008, 07:48
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: AHT ja oder nein??????????

@ Olga

Die meisten User im Krebs-Forum waren und sind oft von Zweifeln geplagt. Im Schlusssatz Deines Beitrags bittest Du um "Erfahrungswerte". Ich kann mich da nur Norma und Bergmädel anschließen - auch was das Zitat "soll ich meine Knochen kaputt machen............." betrifft

Es ist sehr aufwändig, hier im Forum "quer-zu-lesen", aber m.E. würdest Du s o wahrscheinlich erkennen können, dass es keine allgemeingültige Therapieempfehlung gibt. Und ob wir Betroffenen bei "Entdeckung" der Krankheit 34 oder 60 Jahre alt sind ist schlussendlich für jeden Einzelnen zweitrangig - WIR SIND DAFÜR ALLE ZU JUNG

Sich auf eigene Initiative ständig "engmaschig" untersuchen zu lassen, stelle ich mir sehr belastend vor - es kann vielleicht in dem einen oder anderen Fall "beruhigen" , erfordert aber auch mögl. eine Odyssee von Arzt zu Arzt (wobei dann oft aus der Suche nach einer Zweit- mit der Zeit eine Dritt- oder Viertmeinung wird..........)

LG
__________________
Ilse
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  #5  
Alt 29.05.2008, 09:27
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Hallo,Olga.

Ich kann deine Bedenken gut verstehen.
AUch das du dich so gesund fühlst und das nicht ändern möchtest,durch die Therapien....

Bin auch noch sehr jung(30 Jahre),und hatte einen hoch-hormon-positiven Tumor....Die Chemo wurd mir nahe gelegt,weil ich so jung bin!!
Ich habe alles gemacht,bzw. AHT läuft noch!!!
Die Chemo war im Gegensatz zu AHT der Hammer,würd sie aber wieder durchziehen....nur um mir nie etwas vorzuwerfen.

Die AHT vertrage ich bislang sehr gut,und sehe sie als Chance,große Chance.
Ich hab sogar Angst damit aufzuhören.....Aber wie soll ich sonst ein Baby bekommen??DAs macht mit Angst!!

Ich sehe die AHT als Hilfe für den Körper,der den Krebs schon einmal nicht bekämpfen konnte,allein!!Nun helfe ich ihm und nehme Medikamente,die einfach helfen müssen,daran glaube ich.

Wenn ich jedoch an die Therapien nicht glauben würde,würde ich sie nicht machen!!!

Liebe Grüße und das du dich für das Richtige entscheidest.
__________________
]
Mach kaputt-was dich kaputt macht
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  #6  
Alt 29.05.2008, 09:41
falino falino ist offline
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Registriert seit: 13.06.2007
Ort: Steinefrenz, Westerwald
Beiträge: 254
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Hallo Olga,
also, ich bin mit 35 erkrankt, jetzt 4 Jahre später nehme ich noch immer Tamoxifen und seit 10 Monate Zoladex.
Vom Tamoxifen habe ich 10 kg zugenommen, aber dafür darf ich leben, was wesentlich wichtiger ist. Bei Zoladex hatte ich ziemliche Nebenwirkungen aber da die Eierstöcke in 3 Wochen entfernt werden, kann ich dann mit Zoladex aufhören.

Wie schon von anderen gesagt, möchte ich mich nicht vorwerfen müssen, nicht alles getan zu haben. Die Chemo war knallhart, aber jetzt, fast 3,5 Jahre später, bin ich froh, es durchgezogen zu haben.

Denke gut darüber nach! Ich drücke die Daumen, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüße

Ann
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  #7  
Alt 29.05.2008, 07:02
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 548
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Liebe Olga, das Thema AHT ja oder nein wurde erst vor kurzem hier diskutiert, schau mal rein:

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=32842

Ich kann Dir nur raten, informiere Dich, sammel Impulse, und triff eine eigene Entscheidung.

Noch eine Bitte: Fühl Dich bitte mal in Frauen rein, die entschieden haben, sich auch mithilfe der AHT gegen den Krebs zu wehren, dabei z.B. unter Knochenschmerzen, Depressionen, Gewichtszunahme leiden und dann das lesen:

Zitat:
Zitat von olga1973 Beitrag anzeigen
Soll ich meine Knochen kaputt machen und fett werden und meiner Psyche und meinem Gesamtwohlbeinden mit der AHT schaden für etwas, das gar nicht sicher ist?
Olga
Und nochwas: Die Überlebensrate mit AHT ist definitiv höher, die Überlebenszeit länger.

LG Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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