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  #1  
Alt 14.08.2007, 20:44
Hannes1986 Hannes1986 ist offline
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Registriert seit: 29.07.2007
Beiträge: 4
Standard Und jetzt?

Hallo liebe Leidensgenossen.

Was ich jetzt wissen will hat nur indirekt was mit krebs zu tun.
Meine liebe Mutter ist vor ca. 1 Monat an BSDK gestorben. Mein Leben geht weiter, ich versuche mich wieder so gut wie möglich in das Berufsleben reinzukämpfen. Die Geschehnisse holen mich nur noch selten( ca. 1x am Tag )
in einer ruhigen Minute ein.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich wieder aklimatisieren kann?
Mann fängt wieder bei Null an finde ich. Kann man auch mehr als die 100 erreichen und durch so ein Geschehniss sich stärken und die 110 erreichen?

Ich hoffe, dass ihr versteht warum ich hier rein schreibe. Ich habe mir hier Mut geholt, Trost geholt, jetzt würde ich gerne von den gleichen Leuten hören was sie denken.
Und allen anderen die " es " noch vor sich haben, wünsche ich alles Gute und ganz viel Kraft. Dieses Erlebnis ist ein Prüfstein in euerem Leben, nehmt ihn an und versucht euch auf das zu besinnen was wichtig ist. Familie und Freunde, Gefühle und Liebe. Alles andere ist unwichtig...
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  #2  
Alt 14.08.2007, 21:17
Benutzerbild von Anke LE
Anke LE Anke LE ist offline
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Registriert seit: 07.05.2007
Ort: Leipzig
Beiträge: 182
Standard AW: Und jetzt?

Hallo Hannes,

bei mir ist alles noch recht "frisch". Ich geh mal davon aus, dass die Zahl 1986 in Deinem Namen Dein Geburtsjahr ist. Du bist also 20 Jahre jünger als ich. In dieser Beziehung hatte ich das Glück, 20 Jahre länger meinen Papa an meiner/unserer Seite haben zu können.
Ich weiß nicht, wie Du die Wochen nach dem Tod Deiner Mutti gelebt hast. Hast Du Dich verkrochen, wenig rausgegangen? Hattest Du jemanden zum reden? Da ich vor 1,5 Jahren selbst mal krank war - keine Krebserkrankung - und mich in dieser Zeit für mehrere Monate sehr abgekaspelt habe, weiß ich, dass es sehr schwer sein kann, nach einem Rückzug - egal welchen Anlaß es dazu gegeben hat - wieder zurück zu finden. Es mag banal klingen, aber es bedeutet, sich tagtäglich zu überwinden, Freunde zu treffen. Telefonate zu führen. Am Leben teilzunehmen. Zu Essen. Das ist nur ein Teil davon, den Kampf nach aussen aufzunehmen.
Jeden Tag sind die Gedanken bei Papa, manchmal in Traurigkeit, manchmal mit einem Lächeln. Der Schmerz, so hoffe ich, wird mit der Zeit weniger, aber meine Erinnerungen an ihn werd ich immer in mir haben und an meine Kinder weiter geben.

Herzlichst aus Leipzig

Anke
__________________
Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise

Geändert von Anke LE (15.08.2007 um 10:58 Uhr) Grund: falsch gelesen und noch was ergänzt
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  #3  
Alt 14.08.2007, 22:17
TinaNuernberg TinaNuernberg ist offline
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Registriert seit: 15.06.2007
Beiträge: 61
Standard AW: Und jetzt?

hallo hannes,

auch ich bin betroffen - habe meinen vater vor fast 3 wochen verloren.
ich merke auch, dass es nun sehr schwer ist. träume oft von ihm, habe kopfschmerzen die trotz schmerztablette nicht weggehen, bin unkonzentriert und zwinge mich, meine freundinnen zu treffen, zu telefonieren. obwohl mir manchmal danach ist, mich zu verkriechen, raffe ich mich auf und gehe raus.
ich weiß auch nicht, wie das nun so weiterghen soll.

du hast recht, diese erfahrung mit unseren lieben ist echt eine probe fürs leben. auch ich merke, dass es wirklich wichtigeres im leben gibt als sich über belanglose dinge zu ärgern.
das ist das gute an der situation - wir werden stärker und gelassener. genießen das leben mehr als vorher.

aber: mein vater fehlt mir sehr. wohin ich auch gehe, was ich auch tue. obwohl ich schon lange ausgezogen bin, erinnert mich sehr viel an meinen vater. :-( er fehlt einfach.
aber ich tröste micht damit, dass ER nicht mehr leiden muß. und das ist wichtig, dass ER und unsere lieben nicht mehr leiden müssen, oder ?

hoffe, dass noch viele hier reinschreiben, wie sie nun das leben leben.
wäre auch dankbar für anregungen und tipps.


wünsche uns viel kraft das alles zu überstehen und den betroffen, dass sie nicht zu arg leiden!

lg
tina
__________________
Betroffener: mein Vater, geb. 1943, seit ca. Mai 07 2,5 x 2 cm Tumor am Bauchspeicheldrüsenschwanz mit multiplen Lebermetastasen, Gelbsucht seit ca. 26. Mai 07 trotz Stent.
Von uns gegangen nach knapp 2 Monaten am 26.07.07... ER muß nun nicht mehr leiden!
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  #4  
Alt 15.08.2007, 07:27
Katja11 Katja11 ist offline
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Registriert seit: 01.06.2007
Ort: Dresden
Beiträge: 138
Standard AW: Und jetzt?

Hallo zusammen,

ich bin 26 Jahre jung und habe vor 3 Monaten meine Papa an BSDK verloren. Es ging alles sehr schnell, von der Diagnose bis zu seiner Erlösung waren es nur 2 Monate. Mir fällt es immer noch schwer darüber zu reden, also vermeide ich dieses auch weitestgehend (ist bestimmt nicht die beste Lösung).
In ruhigen Momenten überkommt mich auch immer wieder mal eine große Traurigkeit, wo mir die ganzen schrecklichen Bilder der letzten Zeit im Leben meines Papa's durch den Kopf gehen. Also vermeide ich auch solche Momente, ich beschäftige mich permanent um nicht groß ins grübeln zu kommen.

Die Prioritäten im Leben verschieben sich völlig. Dinge die man früher für wichtig erachtet hat, haben teilweise ganz und gar an Bedeutung verloren. Für mich ist das wichtigste im Leben die Familie und das es dieser immer gut geht. Ich war früher auch der Meinung, Kinder bekomme ich erst wenn ich beruflich das erreicht habe was ich mir vorstelle. Aber nun bin ich der Meinung Kinder und eine tolle Familie sind viel, viel wichtiger. Wir haben dieses Leid als Familie durchgestanden und tun dies immernoch. Ich wüsste nicht wie meine Eltern, und nun meine Mama, mit der Situation fertig geworden wären wenn da nicht wir, ihre Kinder, wären. Kinder machen das Leben nach soeinem Verlust vielleicht wieder lebenswert.
Momentan ist mein Hauptanliegen, dass es meiner Mama gut geht. Sie hat ihren Lebenspartner verloren mit dem Sie 30 Jahre verheiratet war. Ich habe seit Jahren eine eigene Wohnung und einen Partner der mit mir das Leben teilt. Sicher fehlt mir mein Papa unsagbar, aber ich kann in mein "altes" Leben zurückkehren. Meine Mama muss ihres erst neu strukturieren.

Der einizige Trost ist wirklich nur, dass unsere Lieben nun nicht mehr leiden müssen. Ich wünsche uns allen, das wir den Weg zurück in eine "Normalität" finden.

Katja
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  #5  
Alt 15.08.2007, 10:43
suzi76 suzi76 ist offline
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Registriert seit: 07.03.2007
Beiträge: 40
Standard AW: Und jetzt?

Hallo Hannes
Zuerst einmal spreche ich Dir mein beileid aus zum Tod Deiner Mutter.
Auch ich habe meinen Vater an dieser schrecklichen Krankheit verloren. Ende Januar 2007 haben wir die Diagnose erhalten am 23. April 07 ist er dann verstorben. Ich selber bin 31 Jahre alt. Mein Vater war bei seinem Tod 62 Jahre alt.
Die ganze Leidenszeit war sehr sehr hart für uns alle. Nach seinem Tod brauchte ich eine Weile bis ich es wirklich realisiert habe, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Jetzt nach 4 Monaten durchstehe ich die schlimmste Zeit. Er fehlt mir mehr den je. Leider gibt es kein Rezept wie man mit einem solchen Verlust umgehen soll und kann. Und niemand kann einem wirklich beistehen oder helfen, ausser der eigenen Familie. Es ist schon so, dass wenn ein Elternteil stirbt ein Stück der eigenen Geschichte auch mitstirbt. Man muss sich neu Orientieren, versuchen nach vorne zuschauen. Es wird nie wieder so sein wie vorher. Ob man es restlich verkraftet, ich denke nicht. Aber ich bin überzeugt mit der Zeit lernt man mit dem Verlust umzugehen und die Freude kehrt zurück. Für uns alle ist es noch ganz frisch und wir müssen zuerst ein Jahr über die Runde bringen ohne das man (z.b. an Weihnachten , Geburtstage etc.) immerwieder denkt: letztes Jahr war er auch noch bei uns....
Irgendwann werden die Erinnerungen an unsere Väter/Mütter auch nicht mehr schmerzen, sondern uns mit einer Dankbarkeit und Liebe erfüllen.
Lieber Hannes, ich wünsche Dir viel Kraft die kommenden Monate durchzustehen.

liebe Grüsse Suzi
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  #6  
Alt 15.08.2007, 11:28
sabi65 sabi65 ist offline
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Registriert seit: 09.05.2007
Beiträge: 21
Standard AW: Und jetzt?

Lieber Hannes,

ich habe meine Mutter vor 2 Monaten an diese Krankheit verloren. Wir hatten ab der Diagnose (Juni 2006) noch beinahe ein Jahr miteinander, ein Großteil mit recht guter Lebensqualität. Vielleicht ist es etwas anderes wenn es so schnell geht, wie bei Euch. Andererseits hat auch die lange Zeit kaum geholfen, sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Für mich war es zwar ein Trost, dass ihr Leiden beendet war, aber sie fehlt mir trotzdem unsagbar, und leider je mehr Zeit vergeht, eher mehr denn weniger. Ich hatte kurz danach 3 Wochen Urlaub (ohne Wegfahren, war schon länger geplant), und ich muss sagen, ich habe diese Zeit auch körperlich gebraucht. Ich habe unheimlich lange geschlafen (bin normalerweise Frühaufsteher) und mir hilft es, zu schreiben (Tagebuchähnlich) oder auch Gespräche mit meinem Partner über Mama zu führen. Sicher ist auch die Arbeit eine Ablenkung, aber ich habe erst ein paar Wochen Abstand gebraucht, um mich überhaupt wieder richtig darauf konzentrieren zu können.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

Birgit
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  #7  
Alt 16.08.2007, 12:46
crazyflykatja crazyflykatja ist offline
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Registriert seit: 23.11.2006
Ort: peine
Beiträge: 44
Standard AW: Und jetzt?

hallo, ja man kann wachsen!!
weil meine mutter das gewollt hät weil sie will das ich lache spaß hab und lebe grade jetzt ich werd fast bockig sone lust hab ich aufs leben weil sie es so gewollt hätt...und weil man jetzt sieht wie schnell es vorbei sein kann!!
ich bin 28 meine schwestern 20 und 24 ..meine mutter war 48 als sie vor 2 monaten gestorben ist.
jetzt wenn ichs schreib dann kommen die tränene..ich lese immer wieder mal hier so einmal am tag..aber sonst...
ich feier ich trinke ich knutsche ich lache ich arbeite irre viel ich erziehe meinen sohn...und manchmal brech ich dann zusamm und wein weils evt doch nen bissel viel ist ich denk meine mutter hätt gewollt das ich keine sekunde verschwende und geniese ...auch für sie mit!
liebe grüße an alle..
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