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  #1  
Alt 23.07.2016, 11:50
Flauschekoepfchen Flauschekoepfchen ist offline
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Standard Was sagst du: "Ich habe Krebs" oder "Ich hatte Krebs"?

Hallo zusammen,
nachdem meine Therapie seit nun 5 Monaten abgeschlossen ist, ertappe ich mich beim Reden mit anderen oder auch in meinen Gedanken dabei, zu überlegen, was denn nun richtig ist: "Ich HABE Krebs" oder "Ich HATTE Krebs"

Die Therapie ist abgeschlossen, die erste Kontrolle war unauffällig. Aber als geheilt gilt man doch eigentlich erst nach 5 Jahren. Sofern man denn von Heilung sprechen kann bei Krebspatienten.

Wie denkst du darüber?
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Diagnose im August 2015: Primär mediastinales diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Stadium IIA, ca. 12x7cm
Therapie: 6x R-CHOEP-14 und 20 Bestrahlungen á 2 Gray

Hier erfahrt ihr mehr über mich und mein Leben mit NHL.
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  #2  
Alt 24.07.2016, 17:46
BellaD BellaD ist offline
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Ort: Hamburg
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Standard AW: Was sagst du: "Ich habe Krebs" oder "Ich hatte Krebs"?

Ja, das ist eine gute Frage. Ich für mich sag: Ich habe Krebs (und werde das solange ich so häufig noch zur Tumoruntersuchung muss wohl beibehalten). Ich fühl mich halt immer noch nicht ganz gesund. Und so lange habe ich halt noch Krebs. Wobei alle Nachuntersuchungen bislang negativ waren. Toitoitoi.

Wenn mein Mann dabei ist, vermeide ich jegliche Aussagen dazu, weil der bei der Gegenwartsform immer so zusammenzuckt. Für Angehörige ist es eben auch nicht einfach.

Absolut sicher sein kann man übrigens auch nicht nach fünf Jahren, dass alles wirklich überstanden ist. Geht da einfach nur um Statistik, so meine Ärzte.

Wenn für dich sich "hatte" besser anfühlt, ist doch alles ok.

Liebe Grüße,
Bella
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  #3  
Alt 25.07.2016, 12:28
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Was sagst du: "Ich habe Krebs" oder "Ich hatte Krebs"?

Hallo,

das ist ein interessantes Thema, und ich habe mich genau anders entschieden: ich hatte krebs.

Also jeder hat Krankheitserreger im Körper, in der Lunge, im Darm, usw., aber erst wenn ich tatsächlich auffällig huste, erst dann habe ich einen Husten.

Die Nachsorgeuntersuchungen sehe ich hier eher wie Vorsorgeuntersuchungen: ohne positive Diagnose hab ich nix, bin also gesund.

Gruß,

Michael
__________________
Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #4  
Alt 28.07.2016, 02:44
Arya Arya ist offline
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Beiträge: 101
Standard AW: Was sagst du: "Ich habe Krebs" oder "Ich hatte Krebs"?

Hallo,

auch ich bevorzuge die Aussage "ich hatte Krebs". Denn entweder stimmt es (weil nichts mehr kommt) oder es ist sinnvoll, die Zeit vor einer Rezidivdiagnose so positiv zu nutzen wie es geht. Solange man nicht positiv weiß, dass man immer noch Krebs hat, sollte man dieses Gefühl genießen, welches nach einer Rezidivdiagnose nicht mehr wiederkommt. Das ist doch wie bei scheinbar Gesunden, die sich nur wegen einer statistischen Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben Krebs zu bekommen, auch nicht schon als krank ansehen. Auch bei uns kurativ Behandelten besteht lediglich eine statistische (wenn auch etwas höhere) Wahrscheinlichkeit, wieder damit zu tun zu haben.

LG

Arya
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  #5  
Alt 30.07.2016, 18:54
Flauschekoepfchen Flauschekoepfchen ist offline
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Standard AW: Was sagst du: "Ich habe Krebs" oder "Ich hatte Krebs"?

Das sind wirklich schöne Gedanken, die ihr da habt und ich danke euch dafür. Es hat mir gerade wirklich in Lächeln ins Gesicht gezaubert, da ihr vollkommen Recht habt: wir HATTEN Krebs. Solange unsere Nachsorge gut aussieht, HATTEN wir Krebs. Auch, wenn wir vielleicht nicht so fit sind wie vor der Diagnose, so sollten wir uns dennoch glücklich und gesund fühlen. Danke
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Diagnose im August 2015: Primär mediastinales diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Stadium IIA, ca. 12x7cm
Therapie: 6x R-CHOEP-14 und 20 Bestrahlungen á 2 Gray

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  #6  
Alt 12.08.2016, 09:56
Flauschekoepfchen Flauschekoepfchen ist offline
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Registriert seit: 14.03.2016
Beiträge: 45
Standard Jahrestag

Es ist gestern zwar noch nicht der Jahrestag der endgültigen Diagnose gewesen, aber dennoch der Jahrestag an dem auf dem ersten Röntgen und CT entdeckt wurde, dass etwas großes in meinem Körper vor sich geht, was nicht richtig ist ;-)

Psychisch hatte ich mit diesem Gedanken die letzten Tage keine Probleme, da die Krankheit ja doch noch präsenter ist als es mir lieb ist. Aber körperlich habe ich mich die letzten zwei Tage echt mies gefühlt. Ob das jetzt Zufall war oder der Körper sich tatsächlich erinnert hat bzw. meine Gedanken ihm einen Streich gespielt haben, das weiß man nicht.

Aber auch meine Psychologin hat mich schon vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass ein solcher Jahrestag oft schwer für uns sein kann. Habt ihr da auch Erfahrung mit gemacht?
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Diagnose im August 2015: Primär mediastinales diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Stadium IIA, ca. 12x7cm
Therapie: 6x R-CHOEP-14 und 20 Bestrahlungen á 2 Gray

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  #7  
Alt 12.08.2016, 12:51
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.318
Standard AW: Jahrestag

Hallo Flauschekoefchen,oh ja dachte ich sofort das kenn ich auch nach Jahren noch,am 18.8.ist es wieder soweit und ich könnte dir wohl nicht minütlich aber doch sehr genau den Tag bis zur Narkose und danach schildern und jedes Jahr schwebt man körperlich irgendwie dadurch…ob die Seele es dann zulässt das man es körperlich mitverarbeitet??immer wieder aufs neue und man wird sich durch den Tag dann aber auch bewusst ,"Hallo"ich lebe und kann den Tag gutheissen,aber die Angst von dem Tag damals ,ja die kriecht bis in die Haarspitzen…..liebe Grüsse und geniess jeden Tag auch den!!

Geändert von gitti2002 (12.08.2016 um 15:27 Uhr)
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