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Alt 12.08.2008, 14:21
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Registriert seit: 17.04.2008
Beiträge: 89
Standard AW: Überlebens-Chance mit Metas?

Hallo alle miteinander,

ich haben höchsten Respekt Euch, wie Ihr mit solch einem schweren Päckchen lebt und freude am Leben habt.

Meine Mama ist 50 und hat Brust- und Magenkrebs (mit zwei Zuständigkeiten, Magen und Eierstöcke). Ich bewundere sie, wie sie sich jeden Tag aufrappelt und lebt. Es geht ihr im Moment sehr schlecht, da sie sich seit der vorletzten Intravenösen Chemo vor vier Wochen nicht mehr richtig erholt. Aber nun haben wir nur noch eine intravenöse Chemo und zwei Zyklen Tabletten-Chemo vor uns. Und dann beginnen die Operationen. Wir hoffen alle, das ihr Körper das schafft, denn ihr Lebenswille ist ungebrochen und wächst von Tag zu Tag.

Ich selber bin 27 und mir ist bewusst geworden, wie sehr ich meine Mama doch noch brauche, auch in meinem Erwachsenen-Alter. Ich dachte immer, wie schön es ist mal zu Besuch zu fahren und mal mit ihr zu klönen, doch seit sie krank ist, ist es für mich sehr schwer mich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie wohl nicht mehr da sein wird wenn ihre Enkel heiraten, dass ich sie in 20 Jahren vielleicht nicht mehr fragen kann "Wie geht es Dir?"

Es ist gerade für kleine Kinder und "Halbstarke" schwer, weil sie die Mutter noch brauchen als Begleitung in die Selbstständigkeit, doch glaube ich, macht es auf der Gefühlsebene keinen großen Unterschied ob man 9, 15, 25, 35, oder noch älter ist. Es ist immer schlimm ein Elternteil zu verlieren wenn es einfach noch nicht an der Zeit wäre.

Ich habe mir viele Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht, in den letzten Monaten und ich bin nur zu einem Entschluss gekommen.

Der Sinn des Lebens = Das Leben zu leben. Es zu schmecken, riechen, fühlen, hören und zu sehen mit all seinen Höhen und Tiefen. Denn das ist das was das Leben lebenswert macht. Was uns wachsen lässt und manchmal auch vergessen.

Ich denk nicht mehr an die ganzen Streitereien, die ich mit meiner Mama in meiner Jugend hatte, mir fallen zwar noch welche ein, aber andere Erinnerungen sind viel schöner und wenn wir darüber reden, fangen wir an zu lachen oder zu weinen.

Wir hatten es gerade letzte Woche. Da hat das Ziehkind meiner Mutter ihr ein Poesiealbum vorbeigebracht und meine Ma suchte gerade ein Foto für das Album. Bumms waren vier Stunden rum in denen wir Fotos geschaut haben. Dabei haben wir gelacht, geweint und auch diskutiert wo und wie das ein oder andere Foto entstanden ist.

Das ist in meinen Augen der Sinn des Lebens, so viele Momente wie möglich zu genießen und sie unvergessen zu machen.

So muss aufhören, mir kommen wieder die Tränen und das sieht doof aus, wenn ich meinen Computer im Büro vollheule.

Ich wünsche Allen, die mit dieser tükischen Krankheit dierekt oder indirekt zu tun haben, ganz viel Kraft und Zuversicht.

Lieben Gruß
Susi
__________________
In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008

Geändert von Tochter1980 (12.08.2008 um 14:32 Uhr)
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