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  #1  
Alt 02.07.2015, 22:34
vintage vintage ist offline
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liebe jomi,


ich wünsche dir viel kraft für alles, was ansteht.
und das es mindestens "sehr gut läuft" natürlich.

nimm alle hilfe, die du kriegen kannst:
psychoonkologin, pall. dienst., hospizdienst.
meinem mann haben die gespräche mit einer ehrenamtl. (weisen) frau vom hospizdienst sehr geholfen.
sie kam auch noch in der letzten woche zu ihm ins Kh.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (02.07.2015 um 22:38 Uhr)
  #2  
Alt 09.07.2015, 19:24
Jomi Jomi ist offline
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Ichweiß im Moment nicht, was gut und was böse ist - böse ist mit Sicherheit der Krebs in mir - ich habe ihn, und ich frage mich täglich, warum, warum.

Warum: ich selber glaube mittlerweile, dass mein größtes Problem darin liegt/lag, es allen immer 100%-ig recht zu machen. Ich habe meinen Mann (aus tiefster Liebe) geheiratet - tatsächlich war vor allem meine Schwiegermutter gegen mich (riet mir seinerzeit zur Abtreibung meines Kindes, etc...ohne Worte).

Unser geliebtes Kind kam zur Welt -unser ein und alles, unser größtes Glück. Dennoch ließ ich mich dazu hinreissen, zu glauben (aber tatsächlich nur, um meiner Schwiegermutter genüge zu tun), dass nur Frauen, die viel arbeiten, Wert im Leben haben.
Als mein Schwiegervater im Sterben lag (und für sie für nichts mehr nütze), ließ sie das gänzlich kalt...eine schlimme Erfahrung.

Das hat sie mir bei jeder Gelegenheit zu verstehen gegeben, mein Mann sah das wohl im Grunde auch so. Mein Mann und ich arbeiteten zusammen, in seiner Firma - die wir aber eigentlich zusammen ins Leben riefen, und alles dafür gaben -tatsächlich hatte ich nachträglich nie etwas zu sagen.

Aber egal, diese Zusammenschlüsse gibt es sicherlich oft - aber zum Schluss, als ich schon merkte, dass ich keine Kraft mehr hatte, bekam ich auf den Wunsch, auf ein paar Tage Urlaub, bereits die Antwort (von meinem Mann): wozu brauchst du Urlaub, ich habe ja auch keinen.. Damit war das Thema vom Tisch. Ich merkte schon, dass es mir nicht gut geht, aber ich musste, des lieben Friedens willen, einfach die Zähne aufeinander beissen)

Ich bekam an einem Samstag im August 2014 gelbe Augen, ich saß noch 3 Tage später in einer Geschäftsbesprechung, die bis spät in die Nacht reichte (ich habe mich nicht getraut, um Urlaub zu bitten, es waren ja "nur" gelbe Augen) Mir ging es sehr schlecht. Die gelben Augen waren dann nicht mehr zu übersehen, auch für unsere Mitarbeiter - ich ging 4 Tage später zum Arzt (habe da schon sehr geweint, weil ich irgendwie wusste, dass da was schlimmes kommt..dachte an Gallenblasenentferung oder sowas)

Lange Rede, kurzer Sinn: alles kam noch schlimmer, wie je erwartet.
Alles, für was ich je Zeit geopfert habe (ich bin mir heute sehr sicher, dass meine Schwiegermutter nur deswegen gefordert hat, weil sie selber nur opfern musste - so etwas würde ich meiner eigenen Tochter niemals antun) , an Zeit mit meinem Kind (das tut mir heute am meisten leid, ich wünschte so sehr, ich könnte hier die Zeit zurückdrehen), an mir selbst (ich habe hunderttausend Einladungen zum Kaffee, etc ausgeschlagen - weil ich arbeiten musste, und den vernichtenden Blick meines Mannes nicht erleben wollte - "ich habe ja auch nicht frei"-) - ich hoffe so sehr, dass das hier Frauen lesen, die noch frei in ihrer Entscheidung sind.

Dann kam von meinem Mann derWunsch nach einem Haus - ich wollte keins, sagte ich meinem Mann ganz klar, dass mir das Angst macht, alleine zu sein, in einem großen Haus, alleine zu sein (werde das Gespräch - endete in einem Streit - werde das nie vergessen).

Ich wäre nie alleine, sagte er mir, alles Humbug, er wäre ja immer da .... Wir bauten ein Haus, und ich war alleine. Seine Auslandsreisen nahmen unverhältnismässig zu. Ich alleine. Ein Albtraum wurde für mich wahr. Ein echter Albtraum.

Davor verreisten wir oft zusammen - deswegen trat ich auch von meinen Arbeitsstunden etwas zurück, damit das möglich war. Als das Haus stand, war das vergessen: ich war alleine in dem riesigen Haus - mein Mann reiste durch die Welt, war glücklich. Ich hatte Angst, alleine.

Ich begann zu trinken. Viel zu trinken. Nur so konnte ich die Angst, die ich in diesem Haus hatte, dämpfen. Ich konnte aber auch mit niemandem darüber reden ..ich schluckte einfach alles hinunter.

Jetzt, 3 Jahre später, bin ich so gut wie tot - mir fehlte wohl der Egoismus, habe nur an das Wohl anderer gedacht.

Besonders bitter: Ich muss nun zudem mein letztes Geld, das ich momentan noch von meiner Krankenkasse bekomme, an meine Eltern zahlen (ein einziger Hohn: Zwei Menschen, die sich Zeit ihres Lebens über Leute, die viel gearbeitet haben, lustig gemacht haben, mich ausgelacht haben, weil ich viel arbeitete, und alle, die mehr verdienten als sie, als Bonzensau bezeichnet wurden), die in einem Pflegeheim leben, und sich das selber nicht leisten können.
Ich muss dafür aufkommen.

Mein Geld, das ich grade selber gerne noch für noch ein paar Reisen oder sowas gerne selber hätte, muss ich für meine Eltern bezahlen (meine Mutter hat sich - obwohl kerngesund, einweisen lassen, wegen psychischer Probleme - man kann nichts dagegen machen, nur zahlen).

Mein Doc sagte mir, ich stehe mit dem Rücken zur Wand (es gibt nur noch Chemo, sonst nix) - ja, wusste ich schon. Und jetzt ? Ich hadere am meisten mit den Umständen, und dass ich nicht einmal mehr sagen kann, ich gönne mir etwas....hab ja nix mehr.

Die Erkenntnis meinerseits ist: ich habe mir ein lebenlang den A... aufgerissen - für andere - habe versucht, es immer allen recht zu machen, habe gearbeitet für Dinge, von denen ich jetzt selber nichts mehr habe - allenfalls meine Erben, oder die nächste Frau meines Mannes - gibt es einen Gott ???? Gibt es den ????
  #3  
Alt 09.07.2015, 20:33
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Verzweifelt

liebe jomi,

ich lese deine zeilen und weine dabei...
kann die Firma, eure Firma, dir nicht das Geld zahlen,
damit du noch die reisen, die du gerne machen möchtest, machen kannst?
dein mann: hilft er dir und ist er für dich da?
ich wünsche es dir so, dass wenigstens ein mensch, oder zwei menschen
dich jetzt in dieser zeit in liebe begleiten und nur für dich da sind.
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Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
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ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
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  #4  
Alt 11.07.2015, 17:08
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Hallo Jomi,

hast Du die Heimkosten schonmal von einem Anwalt prüfen lassen?
Würde ich machen lassen.
Was Deine Lebenssituation betrifft....meine Mama hatte das selbe durch....immer nur für andere da...mein Vater lebte gemütlich, sie rackerte.
Sie wurde betrogen und nicht sehr nett behandelt, wenn sie nicht funktionierte.
Meine Mama rauchte wie ein verstopfter Kamin...bis der Lungenkrebs mit 57 gekommen ist.
Der Oberbrüller...meine Mama machte Chemo und wusste, sie wird bald sterben...mein Vater aber meinte immer er ist eh kränker...hat schlimm Rücken, also muss Muttern alles schleppen.
Als meine Mama einschlief war ich irgendwie erleichtert...auch wenn 58 zu jung war.
Mein Vater machte einen auf trauernden Witwer...da hätte ich k... können.
Nicht viel später hatte er seine langjährige Affäre zu sich geholt.
Ich hab aus dem Leben meiner Mutter gelernt, egoistisch zu leben...und ich mach das auch.
Mir wurde kurz vor dem Tod meiner Mama mein allerliebster Mann durch Krebs genommen.
Jetzt...nehm ich auf keinen Menschen mehr Rücksicht, ich mach das, was mir Spaß macht.
Ich wünsch Dir viel Kraft und hoffe, Du bekommst irgendwie alles geregelt...denk bitte dran, dass DEin Mann Dir zu Unterhalt verpflichtet ist.
LG
Mel
  #5  
Alt 31.07.2015, 18:15
Jomi Jomi ist offline
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habe bald nochmal ein Gespräch beim Doc, und Ende August dann Chemo. Ich persönlich glaube, dass das mein Ende beschleunigen wird - aber ist mir mittlerweile auch nicht mehr so unrecht. Meine Lebensfreude ist verschwunden, so sehr ich mich auch bemühe, noch irgendetwas schön zu finden. Ohne diverse Pillen etc wäre ich ja schon gar nicht mehr lebensfähig - hätte mir so etwas jemand früher gesagt, ich hätte es nicht geglaubt.
Hätte ich das alles vorher gewußt, hätte ich diese Whipple OP niemals machen lassen - ich fühle mich seither auch körperlich wie verstümmelt. Daß das Leben danach körperlich, wie auch seelisch, so sein würde, hat mir niemand gesagt. Mit dem Wissen von heute würde ich mich anders entscheiden - ein Leben um jeden Preis kann einem nur jemand anbieten, der gesund ist, und diese grausamen Belastungen nicht kennt.
Ich bete jeden Abend für diejenigen, die noch eine Chance auf Heilung haben - das Schlimmste, das man bei dieser übelen Geschichte genommen bekommt, ist die Hoffnung. Da bleibt einem wirklich nichts mehr.
Ich hoffe mittlerweile nur noch, dass ich nicht allzu qualvoll sterben muss - das ist wirklich alles. Ich tue im Moment nichts mehr dafür, dass ich dieses Leben noch lange aushalten muss.


Ich wünsche allen anderen Betroffenen ganz viel Glück - an Gottes Segen mag ich nicht mehr so recht glauben....
  #6  
Alt 31.07.2015, 19:36
vintage vintage ist offline
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liebe jomi,

täglich habe ich an dich gedacht...
wenn du vom ende schreibst und sicherlich auch angst davor hast,
so hoffe ich, dass du für die letzte zeit eine gute begleitung hast.
ich habe bei meinem mann gesehen, dass ihm eine frau vom hospizdienst,
die gespräche mit ihr und auch was sie sonst so in die treffen einbrachte, sehr geholfen und gut getan haben.
es ist so schwer, ja vielleicht fast unmöglich, diese (mangelnde) perspektive akzeptieren zu müssen.
besonders, wenn man geistig voll da ist.

ich wollte nur sagen, dass ich an dich denke. und dir kraft sende für deinen weg.
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lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
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ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
  #7  
Alt 08.08.2015, 12:23
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Zitat:
Zitat von Jomi Beitrag anzeigen
, .... Ich persönlich glaube, dass das mein Ende beschleunigen wird - aber ist mir mittlerweile auch nicht mehr so unrecht. Meine Lebensfreude ist verschwunden, so sehr ich mich auch bemühe,,....
liebe Jomi,
erlaube mir, dieser Aussage etwas entgegenzusetzen. Zumindest es zu versuchen.

es gibt einige Parallelen zu meiner eigenen Erkrankung und daraus wiederum einiges, das Dir Mut machen könnte.
ich bin an Eierstockkrebs erkrankt. als die Krankheit endlich richtig diagnostiziert wurde, war sie schon weit fortgeschritten. Ich selbst war 40 Jahre alt, meine Kids 1 und 2,5 Jahre alt.
Habe mich durch die Erstbehandlung gequält mit einer Riesen-Op und darauf folgender Chemo. Ein halbes Jahr später Metastasen. Zu diesem Zeit punkt hat mein Onkologe mir die gleiche Prognose wie Dir gegeben: 1 maximal 3 Jahre, wenn es gut läuft.
ich habe mich der Chemotherapie gestellt und habe mittlerweile schon das 5. Jahr hinter mir. klar, die Chemotherapien setzen mir schwer zu, ich vertrage sie schlecht. aber trotzdem kämpfe ich mich immer weiter und es ist meist ein sehr schönes, glückliches Leben, zu dem ich gefunden habe.

bei der letzten REzidivDiagnose war die Leber komplett durchzogen von Metastasen, die Pfortader war umschlungen und konnte nicht mehr richtig arbeiten. Nun, ein halbes Jahr später ist das Unglaubliche eingetreten: fast alle Metas aus der Leber sind durch die Chemo wieder weg. Und ich habe noch Therapie vor mir, so dass ich mit weiterem Glück, alle Lebermetas in Griff bekomme. Für wie lange, weiß ich nicht, aber für den Moment ist das ein beglückender Therapie-Erfolg, für den es sich lohnt zu leben.

Vielleicht ist aber dieser letzte Satz das für dich entscheidende: du brauchst ein Leben, für das es sich zu leben lohnt. Und das kannst du schaffen, davon bin ich überzeugt.
Du hattest soviel Pech im Leben, aber auch das Glück, ein Kind zu haben!!!

Es ist an der Zeit, dass dein Leben sich wieder zum Positiven wendet. Und wenn ich dir damit nicht zu nahe trete, sehe ich einige Ansatzpunkte, wie man das hinbekommen könnte.

Da ist zum einen die finanzielle Belastung durch deine Eltern, die dich immens belastet. Vielleicht kannst Du dem entfliehen, indem Du dich jetzt erst mal auf unbestimmte Zeit krank meldest. Dann muss die Firma des Mannes erst mal zahlen. Dann kannst Du dich, da palliativ erkrankt so wie ich, einen Rentenantrag stellen und in eine 100% Rente gehen. Das steht palliativ an Krebs erkrankten Menschen fast immer zu. In diesem Fall musst Du dich dann beraten lassen, ob du überhaupt noch deinen Eltern zahlungspflichtig bist. im besten Falle nicht.

Wenn Du dich einsam fühlst in dem Haus, gibt es einige Möglichkeiten, das zu ändern. Frag mal hier im KK herum, ob jemand in deiner Nähe wohnt und ein ähnliches Schicksal hat. ich beispielsweise habe, obwohl ich glücklicherweise auch mit tollen Freunden gesegnet bin, tatsächliich durch den KK eine Leidensgenossin gefunden, die mittlerweile zu einer meiner sehr guten Freundinnen geworden ist - und sie wohnt gerade mal 5 min. von mir entfernt !!!

Zudem gehöre ich zu denjenigen, die sich trotzigerweise zu meiner Rezidiv-Diagnose, als ich mich damit auseinandersetzen musste, dass ich frühzeitig sterben werde, eine Katze geholt habe und dadurch sehr viel Glück erfahren habe. Mittlerweile sind es schon 2 und bald sogar 3, die mir gerade zu therapiezeiten sehr viel helfen mit Kuscheln, da sein, schnurren ....
Wie wäre es mit einem Hund ?? oder zwei Katzen, die deine Beine schnurrend umstreichen ????? ich kann das nur sehr empfehlen ...

Trenne dich von allen Menschen, die dir nicht gut tun oder distanziere dich weitestmöglich von ihnen - niemand hat JETZT das recht mehr, dir weh zu tun. Deine Schwi-Ma nicht, deine Eltern nicht, dein Mann nicht.
Umgebe dich nur noch mit Menschen, die wichtig und gut für dich sind.
Fülle dein Leben an mit den Dingen, die schön sind für dich und du wirst sehen: auch wenn es kürzer ist als man früher gedacht hat, ist es trotzdem noch sehr lebenswert.

Noch ein Wort zu den Prognosen: kein Arzt kann und sollte prognostizieren, wie lange man noch zu leben hat. aus meinen 1-3 Jahren maximal sind mittlerweile 5 Jahre geworden, ich bin im 6.ten und habe nicht vor, diese Welt bald zu verlassen. mir wäre viel Leid erspart geblieben, wenn ich die Worte des Arztes, die sich im Nachhinein als Unsinnig heruasgestellt haben, nie hätte hören müssen.
Niemand kann wissen, wie eine Chemo anschlägt. Niemand kann wissen, wie schnell oder auch wie langsam ein Krebs progressiv ist. Ich habe einmal die völlig verblüffende Erfahrung gemacht, dass meine Krebszellen mitten in der Progressionsphase einfach gestoppt haben. Der Tumor war da, wuchs aber ein 3/4 Jahr nicht mehr weiter ....

ich habe dadurch gelernt: vergiss alle Prognosen .... (ein sehr gutes Buch dazu, das ich gelesen habe ist von David Servant-schreiber)

ich lebe Momente und kurzfristige Planungen aus. habe darauf mein ganzes Leben ausgerichtet. Wir haen beispielsweise einen Wohnwagen gekauft, weil langfristige Buchungen keinen Sinn mehr machen für mich. ich weiß ja nie, wie es mir geht. Dadurch sind wir unabhängig und können jederzeit einfach losfahren. Wenn es mir gut geht: WEIT, wenn es mir nicht so gut geht, dann halt einfach in der Umgebung. Da lass ich mich doch durch den doofen Krebs nicht unter Druck setzen


ich wünschte, ich könnte dir Mut machen und zeigen, dass auch ein begrenztes Leben mit Krebs gut und lebenswert ist. ich hoffe so sehr, nur einen kleinen Funken Zuversicht in dein Herz gepflanzt haben zu können.

Schreib und frag und berichte von Dir, wann immer du magst und kannst!

Alles Liebe wünscht
das berliner chen
  #8  
Alt 08.08.2015, 14:50
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Tündel Tündel ist offline
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Liebe Jomi,

ich werde dir jetzt ein wenig auf die Zehen springen! Das ganze Leben ist lebensgefahrlich und immer tödlich!
Keiner, auch der beste Doc nicht, kann dir sagen, wann dein Leben endet!

Mir hat man auch eine nette Prognose ins Gesicht geklatscht: "inoperabel, unheilbar, Die haben hoch drei Monate!" Das war im Oktober13!
Uuuuund ich lebe immer noch!
Einen guten Teil daran haben Leute, die mir in den Hintern getreten sind und es immer wieder tun, wenn mich das heulende Elend packt!!! Gell li!

Einen weiteren großen Snteil hat ein seeeeeehr kompetenter Chirurg, der trotz der tollen Prognose des Kollegen operierte und mir ebenfalls auf die Zehen sprang, verbal natürlich!

Wir alle haben Angst, das steht uns zu! Die Angst muss auch sein! Schließlich wurde unser alller Zukunftsplanung auf den Kopp gestellt.
Aber Aufgeben gilt nicht!

Augen zu, Hintern zusammmenkneifen und durch!
Das Leben ist schön, zu schön um es wegzuwerfen!

Alles Gute!
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Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
  #9  
Alt 01.08.2015, 11:14
Eisfee Eisfee ist offline
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Liebe Jomi,

auch ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg.
Das alles kann wirklich nur verstehen, wer das selber durchmacht. Selbst als Angehöriger ist es unmöglich sich das alles in seinem ganzen Ausmaß vorstellen zu können.

Auch für meine Mutter heißt es leider langsam, dass wir uns auf den letzten Weg machen.
__________________
Meine Mama:

Juni 2014: Nebennierenrindenkarzinom T2N0M0V1
R(0) Resektion , orale Tabletten-Therapie mit Lysodren

Februar 2015:Metastasen in Lunge und Leber

August 2015: Lokalrezidiv und multiple Lebermetastasen

am 23.10.15 ist sie ins Regenbogenland gegangen
  #10  
Alt 01.08.2015, 15:32
MissMabel83 MissMabel83 ist offline
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Liebe Jomi,
Zufällig auf deinen Bericht gestoßen bin ich sehr traurig.Tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Hast du denn jemanden mit dem du reden kannst? Erkundige dich doch rechtzeitig nach einem Palliativdienst, falls es sowas bei euch in der Nähe vibt. Die Leute da begleiten dich- sowohl um deine Beschwerden zu lindern, als auch einfach "nur" da zu sein. Manchmal helfen Gespräche mit Nichtangehörigen, weil die einfach zuhören. Man muss sich nicht für seine Entscheidung rechtfertigen. Dass du dich innerlich gegen eine Chemo sträubst kenne ich von meiner Mama. Sie hatte ähnliche Gedanken wie du. Es ist gut wenn du ein Medikament bekommt um etwas ruhig zu werden. Und du hast recht, wenn man gesund ist hat man keine Vorstellung was in so einer Situation durchlitten wird. Ich wünsche dir trotzdem alles alles Gute. Alle Entscheidungen die du triffst sind die richtigen. Du kennst dich schließlich am besten. Viel Glück, Carolin
  #11  
Alt 01.08.2015, 15:49
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Standard AW: Verzweifelt

Liebe Jomi,
Oh jeh wie soll ich anfangen..... Deine Beiträge lösen so viel in mir aus.
Ich habe meinen allerliebsten Schatz im Mai verloren und es tut so weh. Wir waren in keiner leichten Lebenssituation. Schon lange vor seiner Krankheit habe ich oft den Satz gesagt: will man irgendwann seine letzten Atemzüge machen und auf ein unglückliches Leben zurückschauen?
Und nun lese ich Deine Beiträge. Mit fehlen wirklich fast die Worte um zu beschreiben was in mir vorgeht. Es tut mir so unendlich leid wie Du denkst und fühlst. Es muss ganz schrecklich sein für Dich. Das was Du erlebst sind meine größten Ängste.
Oh Jomi ich muss Dich einfach mal still drücken denn mir fehlen doch die Worte. Man möchte immer gerne noch was Gutes wünschen.....aber was kann man Dir wünschen? Ich denke ich wünsche Dir jemanden mit dem Du reden kannst und der Dir etwas von Deiner Verzweiflung "abnehmen" kann - wie auch immer.
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