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  #1  
Alt 09.02.2011, 09:41
katrin57 katrin57 ist offline
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Beiträge: 12
Standard Ehekrise durch Hormonbehandlung

Hallo,

ich würde mich gerne mit Menschen austauschen, deren Partner Prostatakrebs hat. Bei meinem Mann wurde es im Dez. 09 diagnostiziert und ab dann folgte auch gleich eine Hormonbehandlung, sprich Testosteronentzug. Inzwischen ist der PSA-Wert wieder gegen Null , aber das Implantat wird er für immer alle drei Monate bekommen werden. So weit, so gut...

Obwohl wir dachten, es würde nicht so kommen, hat unsere Ehe nun doch einen Knacks bekommen. Grund ist, dass mein Mann nun keinerlei Lust mehr auf mich hat, auch "normale" Berührungen wie Nackenkraulen oder Einreiben bei Husten fallen ihm schwer, aktiv wie passiv. Ohne Sex kann ich wohl leben (naja, ist nicht einfach), aber mir fehlt so sehr der Mann an meiner Seite. Wir leben wie gute Freunde. Mir fehlt es so sehr, als Frau angesehen zu werden. Ich habe nicht nur deswegen eine Psychotherapie begonnen, das tut schon gut. Dennoch würde ich mich gern mit Betroffenen austauschen - ich fühle mich ziemlich alleingelassen damit. So ein Thema bespricht man ja auch nicht unbedingt mit Freunden...

Vielleicht ist mein Anliegen ja im Angehörigen-Forum auch gut aufgehoben, ich werde es auch dorthin kopieren.

Viele Grüße von Katrin
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  #2  
Alt 09.02.2011, 10:11
Heribert Heribert ist offline
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Beiträge: 173
Standard Männer ticken anders

Hallo Katrin,

die körperliche Ablehnung hängt eindeutig mit dem Libidoverlust durch den Hormonentzug zusammen. Jede intensive Berührung deinerseits, wird von Deinem Mann als Aufforderung empfunden, sich sexuell zu nähern. Sein "Nicht Können", greift zutiefst in seine männliche Psyche und führt zu dieser, von Dir geschilderten Blockade.

Aus dieser Misere wird Dir auch keine Einzeltherapie bei einem Psychotherapeuten helfen. Wenn Hilfe überhaupt möglich sein soll, solltet ihr Euch beide einem Psychoonkologen anvertrauen. Unter Umständen wird eine Paartherapie angezeigt sein, die die Blockade bei Deinem Mann beseitigen hilft.

Viel Glück und alles Gute
Heribert

Geändert von Heribert (10.02.2011 um 13:32 Uhr)
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  #3  
Alt 09.02.2011, 10:45
annetteh annetteh ist offline
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Registriert seit: 07.08.2007
Beiträge: 43
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

Lesen Sie doch mal, was Frau Siekmann Frost vor ca. 120 ebenfalls betroffenen Frauen über ihr 12jähriges Leben mit einem an Prostatakrebs erkrankten Mann gesagt hat. Frau Siekmann-Frost war gerade mal 42, als PK bei ihrem Mann diagnostiziert wurde.

annetteh

Geändert von gitti2002 (03.03.2017 um 19:03 Uhr)
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  #4  
Alt 09.02.2011, 11:03
katrin57 katrin57 ist offline
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Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 12
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung



Danke für die raschen Antworten! Ich habe mir das Pdf von Frau Siekmann-Frost durchgelesen und ohne der Frau zu nahe treten zu wollen - das klingt so aggressiv! Das ist momentan nicht das, was mir gut tut.

An eine Beratung beim Psychoonkologen habe ich auch schon oft gedacht - aber mein Mann blockt das ab. Wir drehen uns mit Gesprächen im Kreis, wissen eigentlich beide, um was es geht bzw. wovon der / die andere redet. Und dennoch...

Grüße von Katrin
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  #5  
Alt 09.02.2011, 11:50
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 296
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

Hallo Katrin,

das Verhalten Deines Mannes ist die Folge der chemischen Kastration, die er durch den Hormonentzug erleidet. Das Verhalten ist eine reine Reaktion auf die biologischen Vorgänge in seinem Körper und hat überhaupt nichts mit seinen Gefühlen zu Dir zu tun.

Ich rate den betroffenen Männern, den Kopf einzuschalten und bewußt auch gegen den eigenen Widerstand, Ihren Partnerinnen Zuwendung und Zärtlichkeit zu schenken. Das ist
aber leichter gesagt, als getan, wenn sich die Natur dagegen sperrt.

Übrigens muss er das Implantat nicht für "immer" bekommen, wenn seine PSA-Werte im Keller sind und keine weiteren Risikofaktoren wie ein hoher Gleason-Score oder Metastasen vorliegen, kann er auch gefahrlos intermittieren, d.h. die Hormonblockade unterbrechen. In der Zeit der Unterbrechung kehrt das Testosteron in seinen Körper zurück und die Libido erwacht wieder.

Genaueres über die intermittierende Hormontherapie kannst Du im Patientenratgeber Prostatakarzinom II auf Seite 50 - 51
nachlesen:

Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...ca2_100818.pdf

Den Ratgeber kannst Du auch in gedruckter Form kostenlos beim BPS in Gehrden anfordern:

info@prostatakrebs-bps.de


Alles Gute Euch beiden!

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #6  
Alt 09.02.2011, 13:44
annetteh annetteh ist offline
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Registriert seit: 07.08.2007
Beiträge: 43
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

...an welcher Stelle der Vortag von Frau Siekmann-Frost aggressiv ist, erschließt sich mir nicht. Können Sie das präzisieren?
annetteh
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  #7  
Alt 09.02.2011, 22:55
mischmisch mischmisch ist offline
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Registriert seit: 19.04.2008
Beiträge: 1.074
Frage AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

@ annetteh............

bist nicht DU Annette Siekmann-Frost?
Oder liege ich falsch in dieser Annahme?
Kannst du mir darauf antworten?

mischmisch
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  #8  
Alt 10.02.2011, 09:04
katrin57 katrin57 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2011
Beiträge: 12
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

Hallo,

ich möchte an dieser Stelle (und auch an keiner anderen) erklären müssen, warum ich die o.g. Präsentation aggressiv finde. Das gehört hier nicht her, und außerdem ist es mein Empfinden - und das sollte einfach so stehen bleiben. Und ob Annette nun Annette Siekmann-Frost ist oder nicht... Huch, jetzt wäre ich fast aggressiv geworden

Grüße von Katrin (die inzwischen im Angehörigen-Forum gut gelandet ist )
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  #9  
Alt 10.02.2011, 10:09
Briele Briele ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 227
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

Hallo annett-h

wenn Du magst, sag ich Dir meine Meinung zu der Seite von Frau Siekmann Frost.
Direkt aggressiv find ich sie nicht, aber, wie soll ich sagen, irgendwie aufgebracht, schreierisch. Es sind allgemeine Erkenntnisse über die sie berichtet, bereits tausendfach geschrieben und sie werden auch nicht bedeutsamer wenn man sie in riesigen Lettern, in welcher Farbe auch immer, schreibt. Das stößt eher ab, mich persönlich auch die etwas selbstgefällige Art wie die Frau sich als tolle Begleiterin beschreibt. Das macht man einfach, darüber muß nicht getönt werden.
Aber jeder tickt anders und vielleicht hat es ihr geholfen sich darzustellen. Eine Hilfe für andere vermag ich nicht zu erkennen.

Mit freundlichen Grüßen
Briele
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  #10  
Alt 10.02.2011, 13:13
Megan1971 Megan1971 ist offline
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Ort: Mitten im Pott
Beiträge: 253
Standard AW: Ehekrise durch Hormonbehandlung

Hallo

Möchte mich Brieles Worten voll und ganz anschliessen. Diese Präsentation kommt sehr marktschreierisch, selbstdarstellend rüber. Irgendwie berührt einen diese Präsentation unangenehm. Dieses viele hervorheben, unterstreichen...Ausrufezeichen hier und da...die ganze Aufmachung ist irgendwie prollig. Wie Briele schon schrieb, dadurch werden ihre Ausführungen auch nicht bedeutsamer.
__________________
Liebe Grüße
megan

"Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können.“
Theodor Fontane
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