Sondennahrung – keine Kostenerstattung durch Krankenkasse?

[Rucola]

Hallo zusammen,

meine Mutter ist schwer an Mundbodenkrebs erkrankt, bekommt Chemo und Bestrahlung. Sie kann weder trinken geschweige denn essen. Entsprechend wird sie vollständig über eine Magensonde ernährt.

Ein Anruf bei der (privaten) Krankenkasse ergab, dass diese die Kosten für die Nahrung nicht erstatten wird. Schließlich "müsse man ansonsten ja auch Geld für Essen ausgeben". Ja, richtig, aber doch keine 30 Euro pro Tag (soviel kostet die Sondennahrung)!

Kann das wirklich sein, dass die Kosten nicht erstattet werden? Haben wir vielleicht irgendetwas nicht beachtet?

Bin dankbar für Tipps!

Liebe Grüße
Rucola

[silverlady]

hallo Rucola

die Krankenkassen müssen bei solchen Erkrankungen die Kosten für die Sondennahrung übernehmen.. Lasst euch nicht abwimmeln.

In den Richtlinien steht, die Kosten snd bei konsumierenden Erkrankungen vollständig zu übernehmen.

Lasst ein Rezept vom Arzt und ein Attest ausstellen.

Liebe Grüße
silverlady

[gina-lisa]

Zitat von Rucola

Ein Anruf bei der (privaten) Krankenkasse ergab, dass diese die Kosten für die Nahrung nicht erstattet

nur danach wurde hier gefragt.....

liebe leute, erzählt doch nicht wie es bei der GKV ist.....

eine qualifizierte antwort bzgl. der privaten KV würde mich auch
interessieren !

gruß
gina-lisa

[Barbara_vP]

Hallo
ich weiß das PKV die Sondennahrung auf Rezept anteilig übernehmen jedoch nicht den Kompletten Anteil (beihilfe; ob die Beihilfe gezahlt hat weiß ich nicht aber danach war ja nicht gefragt)
Barbara

[uscalero]

Privatkassen zahlen nicht, da sie nicht dazu verpflichtet sind. Gesetzliche Krankenkassen zahlen nur, weil sie durch Ersatzvornahme seitens des Bundesgesundheitsministeriums dazu gezwungen wurden (ist schon ca. 4-5 Jahre her). Normalerweise werden solche Entscheidungen durch den gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen getroffen. Dieser Ausschuss hatte die Kosten dafür jedoch auch abgelehnt.
Anders verhält es sich mit parenteraler Ernährung über Port (infusionen zur Ernährung). Da die parenterale Ernährung als Medikament, nicht als Nahrungsmittel gilt, wird sie von den Krankenkassen voll bezahlt.

[Rucola]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen!

Irgendwie finde ich es jedoch immer noch unfassbar, dass diese Form der Ernährung vom Patienten ggf. komplett selber zu tragen ist.

Gruß
Rucola