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Alt 26.03.2010, 09:54
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Urmele1980 Urmele1980 ist offline
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Standard Meine Mutmacher-Story

Hallo Ladies,

normalerweise bin ich als "Angehörige" in einem anderen Thread unterwegs - dennoch will ich Euch heute eine Geschichte - meine Geschichte - erzählen, die Betroffenen Mut machen und auch die Angst nehmen soll:

Im Januar 2008 wurde bei meiner Schwägerin-in-Spe Morbus-Hodkgin diagnostiziert. Für sie und uns alle brach eine Welt zusammen.

Kurze Zeit nach Beginn ihrer Chemo, stellte mein FA bei mir über den Abstrich bei der normalen Kontolle einen PAP 3 d CIN I fest. Riesen Sache - war ich doch eh schon so durcheinander wegen der Erkrankung meiner Schwägerin und dann bekomm ich auch noch so eine Hiobsbotschaft

Zurückzuführen war dies alles vermutlich auf Feigwarzen, die ich ein paar Monate zuvor hatte und mit einer Art Säure erfolgreich von meinem FA behandeln ließ (rein äußerlich zumindest).

Die "Angst" war schnell verflogen, als mich mein FA - dem ich übrigens sehr vertraue - ordentlich über diese ganze Sache aufklärte und ich auch einen Blick zu Euch hier herein wagte. Fazit: PAP 3 d heißt nicht gleich Krebs und bedeutet auch nicht, dass es unbedingt einer werden muss. Oft regeneriert sich der Körper wieder von selbst.

So kam es also, dass ich alle 3 Monate zu meinem FA zur Kontrolle musste. Dies hab' ich dann auch anständig durchgezogen und hab mich alle 3 Monate meinem FA gewidmet - ausnahmlos.

Die meisten Kontrollen ergaben immer wieder einen PAP 3 d, zwischendurch auch mal einen PAP 2 (=Normalwert) und sogar einen PAP 4. Eine Konisation strebten wir jedoch nicht an. Obwohl mein FA mir die Angst, nach einer Koni keine Kinder mehr bekommen zu können, gleich nahm - denn dem ist nicht so. Trotz Koni kann man noch Kinder bekommen. Wie dem auch sei, wir haben die Variante "schauen und warten" vorgezogen.

Eigentlich hatte ich mich jetzt nach nunmehr 2 Jahren PAP 3 d an die Situation gewöhnt und die Hoffnung aufgegeben, dass sich mein Körper nochmal von alleine berappelt und alles wieder gut wird. Denn nach so einer langen Zeit hält man eine selbst-Regenerierung für eher aussichtslos.

...doch dann das freudige Ereignis:

Vor ein paar Monaten war es wieder ein PAP 2 und im Februar dann gleich wieder ein PAP 2... Juhu, das heißt aufatmen... Der Wert hat sich von selbst wieder normalisiert und erstmal ist kein Grund zur Panik mehr gegeben... In 6 Monaten darf ich dann "erst" wieder zur Kontrolle - hatte mich doch schon so an meinen FA gewöhnt

Auch wenn ich die Hoffnung schon aufgegeben und mich innerlich schon darauf eingestellt hatte, dass irgendwann mal der PAP 4 kommen und eine Koni unumgänglich sein würde, so bin ich heute umso glücklicher, dass ich vorerst die Kurve gekratzt habe. Ich habe selbst nicht mehr daran geglaubt und ich bin froh, dass mein Vertrauen, welches ich meinem FA entgegengebracht habe, nicht enttäuscht wurde. Hoffen wir, dass es so bleibt...

Meine Story soll all denjenigen Mut machen, die genauso wie ich "damals", einen PAP 3 d und die Hoffnung auf Besserung bereits aufgegeben haben. Nach nunmehr genau 2 Jahren hat sich bei mir alles wieder normalisiert, ohne dass ich mich einer Koni o.ä. unterziehen musste

Hilfreich war sicherlich auch, dass ich in dieser Zeit immer einen klaren Kopf und Haltung bewahrt habe, dass ich meine Kontrollen zuverlässig durchgezogen und dass ich einfach einen wunderbaren, vertrauensvollen, menschlichen FA habe.

Meine Schutzengel waren 2 x zur richtigen Zeit am richtigen Ort - die "Heilung" meiner Schwägerin und dann die Besserung meines Wertes...

Und diese Schutzengel schicke ich Euch starken Mädels auch vorbei! - die sollen Euch stets begleiten!

Alles Liebe und Gute weiterhin,
Sandra
__________________
Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen,
da hört die Erde einen Moment auf sich zu drehen...
Und wenn sie sich dann wieder dreht,
wird nichts mehr sein wie vorher...

Stets in Gedanken an meine seit Januar'08 (ED 12.01.2008) an Morbus Hodgkin (Stadium III) erkrankte "Schwägerin-in-Spe" - Dani, ich glaube ganz fest an Dich! Du schaffst das! Wir lieben Dich von ganzem Herzen!

Und Du hast es geschafft - krebsfrei 06/ 2008!!!! Keine Bestrahlung mehr erforderlich!!!!

Geändert von Urmele1980 (26.03.2010 um 10:07 Uhr)
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  #2  
Alt 26.03.2010, 10:07
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tiffany tiffany ist offline
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Standard AW: Meine Mutmacher-Story

Hallo Urmele,

ich freue mich sehr für dich,das sich dein Pap IIId von alleine zurückgebildet hat.
Ich persönlich habe bis auf einen Pap IIId der Scheide (VAIN II) auch keinen operieren lassen.Den IIId in der Scheide,habe ich 18 Monate Zeit gegeben um sich zurückzubilden.Hat leider nicht geklappt.Leider ist der auch nicht durch die Vaporisation verschwunden.
Schön,das du so einen tollen FA hast,der sich Zeit nimmt und dich richtig aufklärt.Ich denke,das dies zu weniger Angst bei einer Patientin führt.

Ich wünsche dir weiterhin gute Abstriche.

LG und alles Gute
__________________
26.8.04

Geändert von tiffany (26.03.2010 um 10:14 Uhr)
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  #3  
Alt 26.03.2010, 11:35
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Urmele1980 Urmele1980 ist offline
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Standard AW: Meine Mutmacher-Story

Hallo Tiffany,

schön von Dir zu "hören"...

Schade hingegen, dass es bei Dir mit der Rückbildung nicht geklappt hat Hast Du wenigstens nen guten FA, dem Du voll vertrauen kannst und der sich Zeit nimmt? Ich denke, sowas ist schon die "halbe Miete", die Sache irgendwie durchzustehen...

Ich rechne meinem FA seine tolle Arbeit hoch an, denn soweit ich weiß (eine Freundin von mir arbeitet dort als Arzthelferin), verdient mein FA pro Quartal lediglich einen Pauschalbetrag an mir - egal wie oft ich komme und was gemacht wird... - das ist hart, vorallem wenn man einen so vorbildlichen FA hat, wie ich ihn habe.

Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?

Muss mich mal in Deine "Geschichte" einlesen, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe

Schick Dir liebe Grüße aus Stuttgart,
Sandra
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  #4  
Alt 26.03.2010, 14:28
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tiffany tiffany ist offline
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Standard AW: Meine Mutmacher-Story

Hallo Sandra,

leider ist mein FA mit meinem Fall überfordert.Denn ich leide nicht mehr an Dysplasien des GH (hatte 5 mal CIN III) sondern an Dysplasien der Scheide und Vulva.Diese sind äusserst selten und eigentlich bei Frauen um die 65 Jahre zu finden.
Darum habe ich 2007 den IIId in der Scheide auch läsern lassen.Weil dieser ca.2 mal pro 1 000 000 Frauen vorkommt.Ein IIId am GH kommt ca.1000 mal vor.
Als ich dann den Pap IVa (Vain III) bekam,ordnete mein FA die Totalektomie der Scheide an.Das war mein seelischer Tod.Dabei wusste er gar nicht,das Darm wie Haut was man zur Rekonstruktion einer neuen Scheide nimmt,nach einigen Monaten zu Scheidenepithelgewebe wird.Das bevorzugte Gebiet der HPV Viren und es Aufgrund der Seltenheit dieser OP es weltweit keine Studie gibt,die belegt ob die HPV Viren bei einer Neovagina wiederkommen oder nicht.Man schätzt die Chance 5-10 % besser ein.
Als ich ihn darauf ansprach,entschuldigte er sich und sagte,das er in Panik geraten wäre.Da er nur eine Patientin hat (62 Jahre alt) mit einem Vain II.Aber nicht mit einem Vain III.
So komm ich mit meinem FA klar.Muss ich auch.Denn ich kann nicht wechseln.Da mich keiner haben will.Die Spezies (AK Altona)sagen auch,das ich nicht wechseln soll.Er kennt halt alles von Anfang an.
Etwas Gutes hat es ja.......mein FA macht alle Test´s die ich möchte.

Eines möchte ich noch sagen,so ein Verlauf,ist selten und nicht die Regel.Es spielen auch noch andere Gründe eine Rolle.
Möchte nur niemanden verängstigen,der diese Zeilen ließt.

Ich stimme gretel zu.Es ist wirklich schön auch mal so einen Verlauf zu lesen.

Ach ja.......bin 31 Jahre alt.

LG aus dem verregneten Norden
__________________
26.8.04
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