Mundbodenkarzinom

[frau-hase]

Hallo



Ich schreibe wegen meinem Schwiegervater. Er war letzte Woche im KH und es wurde eine Probe vom Mundboden genommen. Das Ergebnis hat er schon vorläufig bekommen.
Es wurde festgestellt ein Mundbodenkarzinom PT2,c N0, G1, cM1, R1
Der Arzt sagte, das es eigentlich untypisch wäre, das diese Karzinome Fernmetastasen bilden. Deswegen soll eine Biopsie klären, ob es eine Metastase des Mundbodenkarzinoms ist oder eine andere Metastase.
Meine Frage ist, wenn dieses cM1 im vorläufigen Bericht steht, sind sie dann ziemlich sicher, das es eine Metastase ist, oder könnte es vielleicht auch etwas anderes sein? Festgestellt wurde das wohl beim Bauchsono. Und wie ist das Vorgehen bei einem T2 Befund? Operiert wird er auf jeden Fall und dann wird wohl ein Stück vom Unterarm an die Stelle gesetzt, zur Wundheilung.
Was ist mit Lymphknoten? Werden die zum Teil auch entfernt, wenn sie laut Ultraschall nicht betroffen sind? Bestrahlung? Ich weiss, viele Fragen, aber vielleicht kann hier jemand ein bisschen was dazu sagen, ist ja alles noch recht frisch und wir sind mit tausen Fragen konfrontiert.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand antworten könnte

Viele liebe Grüsse
Sonja

[Faultier]

Hallo,

Zuerst einmal ich bin kein Arzt und deine Fragen kann man nur schwer beantworten
Anscheinend kam es zuerst zu einer hämatogenen metastasierung was bei dieser Krebsart eher recht selten vorkommt.
Leider aber ist gerade der Mundboden sehr gut durchblutet und je nachdem wo sich der Tumor befindet kann er auch in die Blutgefäße einbrechen.

Gegen eine Metastase spricht das Grading also wie *bösartig* der Tumor ist.
Bei G1 sind die Zellen gut differenziert=langsames Wachstum.
Wenn die Metastase bei einer Ultraschalluntersuchung (Bauch) festgestellt wurde ist das auch eher untypisch für diese Krebsart (meistens findest man die ersten Metastasen in der Lunge und dann erst in anderen Organen).

Bei cM1 kann man wohl sicher von einer Metastase ausgehen sonst würde cM0 stehen bzw cMX wenn man es nicht genau sagen kann.
Je erfahrener der Arzt desto besser das Ergebnis der Ultraschalluntersuchung.
Ich hatte jahrelang Gallensteine und erst der dritte Arzt hat diese erkannt! (das zum Thema Ultraschall)

Ob man nun operiert oder eine kombinierte Radio/Chemotherapie macht hängt in erster Linie davon ab wo der Tumor ist,ob man ihn ohne große Probleme entfernen kann und natürlich auch davon was der Patient möchte.
Die Ärzte werden das wohl am besten wissen und deinem Vater die beste Option vorschlagen.
Wenn die Lymphknoten alle frei sind (N0) muss man diese in der Regel weder bestrahlen noch entfernen.
Es besteht allerdings immer die Gefahr das einige Lymphknoten bereits von Mikrometastasen befallen sind was man bei einer Ultraschalluntersuchung auch nicht feststellen kann...Eine prophylaktische Bestrahlung wäre dann eine Option.

Ich wünsche deinem Schwiegervater alles Gute und das er schnell wieder auf die Beine kommt.

Grüsse
Michael

[frau-hase]

Hallo zusammen

erst mal danke für deine Antwort
Zwischenzeitlich ist die Biopsie der Leber gewesen, Kontrastmittlulraschall soll wohl auffällig gewesen sein und deutete in Richtung bösartig, aber bei dem vorläufigen Befund der Histologie steht: im Moment kein Anhalt für Malignität, ist aber noch nciht alles ausgewertet
Wie können die denn dann bitte M1 in die vorläufige Diagnose schreiben, wenn es doch garnicht sicher ist
Nun ja, Dienstag ist dann nochmal Gespräch. Geplant ist die Entfernung von einem Teil Mundboden und beidseitig Neck. Weiss allerdings nicht, ob radikal oder selektiv?
Auf dem Ultraschall sahen die LK unauffällig aus, aber beim CT waren wohl Auffälligkeiten. Wenn Lk befallen sind, folgt noch eine Bestrahlung, wenn nicht dann wars das mit der OP.
Kann mir jemand erzählen, wie das ist nach einer bds. Neck? Essen? Dauer der OP? KH Aufenthalt?Luftröhrenschnitt? Ich weiss, viele Fragen, aber Schwiegervater denkt glaub ich, das wird ein Spaziergang werden, aber zumindest ich möchte etwas vorbereitet sein, was alles auf uns zukommt.
Vielen Dan ´k schon mal

LG
Sonja