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  #946  
Alt 06.12.2009, 16:03
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Darum habe ich mein T-Shirt, weil ich selbst Empfänger bin, aber nichts richtig zurückgeben kann. So kann ich wenigstens meine Freunde, Bekannte, mein soziales Umfeld dazu anregen Spender zu werden. Das praktische ist, dass ich ja auch genau beschreiben kann wie es ist als Spender, weil ich mir ja schon mal selbst gespendet habe.
Danke Chaoskatze! Du scheinst mein Problem mit meiner Oma zu verstehen. Mein Bruder hat schon angefangen mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Respekt vor dem Alter und so. Natürlich hat sie auch, aber nicht nur, schlimme gesundheitliche Probleme.
Das mit deiner Chemo und der Übelkeit tut mir leid. Übelkeit ist für mich ja der größte Horror. Gegen Übelkeit habe ich vorher Emend-Tabletten, Zofran intravenös und parrallel Paspertin als Tropfen bekommen. Das hat mir geholfen. Ich habe durch meine Chemos nie gekotzt. Ich weiß auch nicht wie man mich mit meiner Übelkeitsphobie freiwillig noch mal ins Krankenhaus bekomme hätte.

Als ich vorhin über meinen Hausaufgaben saß konnte ich auf einmal nicht mehr richtig sehen. ich hatte so ein Augenflimmern vor den Augen, so dass ich nicht mehr in der Lage war meine Texte zu lesen. Das war unheimlich. Auch Augenentspannungübungen haben nicht geholfen. Ich kenne eine Patientin die hatte ganz starke Augenprobleme durch die Abstoßung nach der Transplantation. Deswegen habe ich jetzt doch mal 100 mg Sandimmun nachgeworfen und ein bisschen mit geschlossenen Augen da gelegen. Jetzt geht es wieder. Aber meine Motivation ist nicht mehr da. Ich habe beschlossen, dass ich einen Teil der Hausaufgaben nicht mache. Habe ja auch einen Grund.

Gleich geh ich zur Mama baden, weil ich keine Badewanne habe und meine geschundene Haut mal ein bisschen pflegen will. Außerdem hat es der Nikolaus nicht zu mir geschafft, so dass ich sowieso mal die Mama besuchen muss.

Einen schönen Advent!
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #947  
Alt 06.12.2009, 16:44
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hach, einfach mal baden gehen, ich finde, solche Kleinigkeiten können so toll sein!
Inzwischen gehts bei mir bissl besser, habe jetzt um 5 Ecken ne Tablette bekommen können und jetzt konnte ich schon wieder was trinken und so, hat gut getan..
Ach, was deinen Bruder angeht, der hätte mal meine Uroma kennen lernen sollen! Denn die hatte ziemlcih viele Probs, später auch Krebs, in der Wirbelsäule verstreut, musste regelmäßig Blut bekommen, viele Venen gingen nicht mehr etc.. Und sie hat sich nie einschüchtern lassen, ist sogar duschen gegangen, obwohl sie nicht hätte aufstehen lassen. Und hat sich, als wir sie besucht haben, eine Rippe gebrochen - sie wollte schnell aufstehen und uns nen lecker Kuchen backen und ist dabei hingefallen.. Solche Leute bewundere ich, ist halt eine Frage der Persönlcihkeit...

Das mit den Augen klingt auch sehr unangenehm... Aber dass du trotzdem so viel mit der Uni hinbekommst, ist echt klasse, ich hab schon total den Kopf, weil ich nicht weiß, wie ich mein Studium hinbekommen soll, nächstes Semester und so..
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  #948  
Alt 09.12.2009, 00:02
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Chaoskatze,

mach dir nicht so viel Sorgen über das nächste Semester. ich weiß, ich bin genauso, aber ich habe gelernt, dass es sowieso immer anders kommt als man denkt. Du wirst sicher noch eine gute Lösung finden. Ich freue mich darüber, dass deine Übelkeit weniger geworden ist.

Ich freue mich immer, wenn mir hier jemand antwortet. In meinem Umfeld verstehen viele die Dimension meiner Behandlung nicht und ich bin froh, wenn ich hier auf mehr oder weniger kundige treffe und meine Situation vielleicht besser verstehen können.

Heute morgen habe ich mich aus dem Bett gequält. Ich hatte neun Stunden geschlafen, aber scheinbar ist mein Kreislauf schwach und ich habe Probleme aufzustehen. Ich fahre an meinem freien Tag zur Uni, um mit meinen beiden Mathekomilitonen unsere Aufgaben zu lösen. Sie kamen nicht. Bin ich also völlig umsonst zur Uni gefahren. Im Moment mache ich die Aufgaben de facto fast alleine und wir schreiben nur alle drei Namen auf meine Lösungen. Es ist also eher deren Problem, wenn sie nicht kommen und die Aufgaben nicht können. Ich mache mir eher Sorgen, dass die beiden die Klausur nicht packen. Ich komme scheinbar alleine klar.

Heute Abend war ich bei einer Weihnachtsfeier der Stipendiaten, wo ich eine eher lustige Mundschutzstory erlebt habe. Letzte Woche hatte ich schon mal ein Treffen mit anderen Stipendiaten mit denen wir ab sofort zusammenarbeiten werden oder sollen. Heute fragt mich eine von denen, die mich letzte Woche erstmalig mit Mundschutz gesehen hat, wie lange ich denn den Mundschutz tragen muss, da ich ihn ja schon letzte Woche trug. Lange ist wohl relativ. Wenn ich keine Lust auf lange Erklärungsketten von Krebs, Stammzelltransplantationen, Medikamente und deren Auswirkungen habe, erzähl ich manchmal nur was von einem geschwächten Immunsystem, was ja auch der direkte Grund ist.

Der Mundschutz hät mich auch davon ab unvernünftige Dinge unterwegs zu essen, weil es sich mit Mundschutz so schlecht ißt. Ich versuche jetzt aber immer, wenn ich von meinem Fahrrad steige Wasser zu trinken bevor ich mich maskiere, damit ich genügend trinke. Ich bräuchte einen Schlauch bis unter den Mundschutz.
Ich habe wirklich auch den Eindruck, dass ich durch den Mundschutz geschützter bin. Mein Bewusstsein für keimige Oberflächen ist auch viel größer. Ich weiß welche Dinge ich angefasst habe und desinfiziere mir regelmäßig meine Hände bevor ich meinen Mundschutz anfasse, um ihn abzusetzen oder aufzusetzen.

Gute Nacht!
Ich geh jetzt ohne Mundschutz schlafen. Ich hoffe mal, dass der Bino, der hier neben mir liegt, keine Schweinegrippe hat. Ist ja auch eine Maus und kein Schwein.
Kerstin
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  #949  
Alt 09.12.2009, 10:05
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ja, mir geht es genauso. Reden an sich kann schon sehr gut tun, aber manchmal möchte man eben auch Antworten bekommen, die sich nicht immer auf dieselben Sachen beziehen oder nur aus Fragen bestehen. Da geht es mir genauso, meistens macht es mir nichts aus, darüber zu reden und zu erklären, aber manchmal hab ich einfach keine Lust mehr...

Aber echt mies, dass die beiden nicht gekommen sind.. Aber ich wäre da nicht so gutmütig, glaube ich, würde ihnen ne Mail schreiben mit ziemlich genau einem Drittel der Aufgabe und den Rest sollen sie dann selber machen... Anscheinend können sie es ja...

*g* aber auch praktisch: Mundschutz - die neue Diät! Garantiert wirksam! ^^

Und - die Maus hat sich bestimmt benommen! *g*



Heut ist der letzte Tag der Chemo, endlich.. Übelkeit ist fast weg, inzwischen sind es die Gelenke, die sich am meisten beschweren, aber auch noch in nem Rahmen, der ganz ok ist. Und morgen ist Kontroll-MRT, bin gespannt...


Liebe Grüße =)
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  #950  
Alt 09.12.2009, 22:14
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oft-weiß-ich-nich-weiter oft-weiß-ich-nich-weiter ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin ,

möchte mich auch mal wieder bei Dir melden.

Das mit dem Reden ist manchmal so ein Problem... Anfangs wurde ich ständig nach den Fortschritten bei E. gefragt,
wirklich immer und zu jeder Zeit sollte ich Fragen beantworten und bekam z.T. völlig beknackte Statements dazu...

Es ging nicht wirklich darum, "wie" es E. ging, sonder nur darum, wann er wieder nach Hause kommt...
Und immer wieder das Unverständnis, wenn ich versuche, zu erklären, dass ich ihn hier nicht betreuen
und er auch seine Reha hier nicht bekommen kann...

Als wir ihn dann im Mai diesen Jahres zur Konfirmation hier hergeholt haben für ein paar Std., hieß es:
"soooo krank sah er ja gar nicht aus, dann kommt er bestimmt bald wieder nach Hause..."
(Dass ich vor lauter Aufpassen auf ihn kaum Aufmerksamkeit für den Konfirmanden übrig hatte, es sei denn er war im Blickfeld von
2-3 anderen Personen, die sich mit seinen Problemen auskannten... Dass wir zwischendurch mal eben eine Duschorgie veranstalten mussten,
weil ich nicht rechtzeitig daran gedacht hatte, dass er auf's Klo müsste, dabei ist er 3x aus der Dusche weg gelaufen,
während ich verzweifelt nach Wechselklamotten gesucht habe...)
das bekommen diese Schlaumeier nicht mit... und tun mir noch weh mit ihren Kommentaren... immer wieder...

Mit anderen hatte ich, als E. krank wurde das Problem, dass sie nicht mehr wussten, wie sie mit uns/mir umgehen sollten,
also taten sie es überhaupt nicht mehr... ("zufällig" Straßenseite wechseln...)
Das war und ist bei einigen sogar angenehm, bei anderen habe ich erst aktiv auf sie zugehen müssen und um Offenheit und "Normalität" gebeten.

Hier ist das Reden oft doch einfacher, weil jeder auf seine Weise mit dem Krustentier Bekanntschaft macht oder gemacht hat...

Momentan besetzen meine Ängste so viel von meinem Denken, dass ich kaum so etwas wie Normalität fühlen kann.
Nächste Woche rechne ich mit den Ergebnissen der Biopsie...

@chaoskatze: mit der Gutmütigkeit von Kerstin bei dem Date in der Uni muss ich Dir Recht geben... glaube, ich hätte auch etwas heftig reagiert...
bei meinem so tollen Nervenkostüm...
Drück Dir die Daumen für's MRT!

Wünsch' Euch was A.
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  #951  
Alt 10.12.2009, 18:55
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben,
tja, ich weiß auch nicht was ich mit meinen Komilitonen machen soll. Ich kann die Aufgaben auch nicht einfach verteilen, weil ich Perfektionist bin und der ganze Bogen auch für meine erreichten Punkte zählt. Eigentlich würden aber 50% der Punkte reichen. Ich tendiere immer mehr zu 100%. Letztlich lerne ich so auch mehr und bin dann gut auf die Klausur vorbereitet. Heute habe ich den Mathebogen dann abgegeben, auch wenn ich diesmal nicht alle Teilaufgaben gemacht habe. Ich habe ja auch noch anderes zu tun. In einer Woche habe ich übrigens Mathevorlesungen- und Mathebögenhalbzeit vom ganzen Studium. Im Bachelor und Master zusammen muss ich neun Mathevorlesungen belegen und jetzt habe ich 4 1/2 hinter mir. Die zweite Hälfte schaffe ich dann wohl auch noch. Im ersten Semester haben mir die Bögen noch den Schlaf geraubt, inzwischen habe ich verstanden, dass ich das schaffe. Alles eine Frage der Ausdauer.
Dieses Wochenende muss ich noch mal durchpowern, bevor Ferien sind. Ich muss ein Sitzungsprotokoll zusammenbasteln und überarbeiten, weil ich die einzige bin, die in der Arbeitsgruppe den Text gelesen hat, und mit anderen eigentlich mir unbekannten Komilitonen eine Sitzung vorbereiten. Ich werde mal versuchen wenigstens in der Gruppe nicht das Zugpferd zu werden.

Vor einigen Tagen hörte ich ein Telefonat meines Vaters mit einer Verwandten mit an. Es ist immer interessant seine Sichtweise der Dinge zu hören. Er erklärte ihr, dass ich wegen meiner Krankheit im Moment Single bin. Ich glaube diese Erklärung ist zu kurz gegriffen und sehr eindimensional. Warum muss man das überhaupt erklären? Was weiß mein Vater schon von meinen Beziehungen?
Ja, wahrscheinlich verliebt sich kein Mann in eine Mundschutzträgerin, aber ich glaube nicht, dass meine Krankengeschichte grundsätzlich eine Beziehung verhindert.

Gleich gehe ich zum Sport, damit ich diese Woche wenigstens einmal beim Sport war. Morgen kann ich nicht zu meiner Lieblingssportgruppe, weil ich mit zum größtenteils ehemaligen Teilnehmerinnen der Gruppe zusammen essen gehe.

Liebe A.,
das hört sich wirklick krass an wie einige mit dir und der Krankheit deines Mannes umgehen. In Anbetracht eures schweren Schicksals wüsste ich vielleicht auch manchmal nicht wie ich besonders als Gesunder damit umgehen sollte. Mich hat nie jemand wegen meiner Krankheit gemieden. Wahrscheinlich weil ich immer wieder auf der Matte stand und nicht so krank wirkte. Es war dann aber auch komisch, als ich eine neue Krebsdiagnose hatte und manche Uninformierte es nicht als neue Besonderheit ansahen, dass ich wieder Chemo bekomme.
Auf meinem einen Wochenendseminar im November bekam ich einmal als Feedback, dass ich soviel über meine Krankheit spreche. Das war da wohl auch so viel, weil ich da frisch mit Mundschutzdiskriminierungen zu tun hatte und michz neu mit meiner Identität als Stammzelltransplantierte auseinander gesetzt habe.
Vielleicht will ich auch manchmal nur zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich lebe und einfach mal studiere. Es ist natürlich toll, dass ich jetzt auf den ersten Blick nicht mehr krank aussehe, dass kann aber auch sehr anstrengend sein.
Wenn manche mir meine Krankheit schon nicht mehr abnehmen und mich so indirekt als Lügnerin darstelllen, finde ich das krass und irgendwie voll absurd.

Heute hat mich mal ganz höflich ein Student gefragt, warum ich einen Mundschutz trage. So etwas gibt es auch noch.

Okay, ich geh jetzt sporten!
Liebe Grüße und schönen Abend!
Kerstin
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  #952  
Alt 10.12.2009, 19:00
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

@Chaoskatze: Ich wünsche dir natürlich ein gutes MRT-Ergebnis. Finde ich ja krass, dass die Untersuchung direkt nach der Chemo gemacht wird. ich dachte, die wirkt noch nach. Die Haare fallen ja auch erst so 14 Tage nach der ersten Chemo aus.
Alles Gute!
Ich drücke die Daumen!
Kerstin
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  #953  
Alt 12.12.2009, 20:41
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Im Moment ist mein Schlafrythmus voll aus den Fugen. Vorletzte Nacht, als ich nicht schlafen konnt und mich komisch fühlte, habe ich mal meinen Blutdruck gemessen: 144/99. Laut meinem Brockhaus ist das im Bluthochdruckbereich. Ich nehme mal an, dass das wegen meiner Medikamentenreduktion ist. Meine Haut ist deswegen ja auch sehr schuppig, fast wie Schmirgelpapier. Das Eincremen habe ich schon fast aufgegeben, weil es sowieso nicht hilft.
Heute ist mir was passiert, was mir in den letzten Wochen ab und zu passiert ist. Meine Blase ist ja etwas beschädigt und ich muss nachts auch öfters zur Toilette. Manchmal pinkel ich etwas vor die Toilette, aber ohne es zu merken. Ich bemerke das erst durch die Pfütze vor der Toilette. Ich bekomme das gar nicht mit und es ist mir natürlich auch unangenehm. Da frag ich mich natürlich, ob ich inkontinent werde und das mit 26 Jahren. Ich weiß, dass ich auch schon blasentoxische Chemos hatte. Meine Blase hat ja auch schon 14 Zyklen Chemos gesehen.
So kämpf ich jeden Tag mit anderen Kleinigkeiten. Die Kreativität meines Körpers sind keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe, dass das mal irgendwann ein Ende hat.
Gerade fühl ich mich erschlagen und frage mich wie ich bis morgen Abend mein Wochenendpensum schaffen soll. Für den 3. Advent habe ich sowieso keine Zeit, aber wohl für den vierten, denn da hab ich Akademische Ferien.

Euch wünsche ich aber einen schönen 3. Advent!
Kerstin
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  #954  
Alt 12.12.2009, 23:33
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oft-weiß-ich-nich-weiter oft-weiß-ich-nich-weiter ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Kerstin ,

wünsche Dir ein erfolgreiches "Rest-Wochenende", an dem Du schaffst, was Du Dir vorgenommen hast
und Dich mit möglichst wenig "kreativen Kleinigkeiten" rumärgern musst.
Wir müssen Deinem Körper mal klar machen, dass er durchaus ein Recht hat, sauer zu sein wg. der ganzen Chemie...,
Du aber auch ein Recht auf Erholung...!
Wird nicht einfach, weiß ich, ist auch etwas gesponnen,
schicke Dir gaaanz liebe Grüße A.
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  #955  
Alt 14.12.2009, 02:25
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Hallo ihr Lieben,


sorry, dass ich solange nicht geschrieben habe, aber ich brauchte ein wenig Zeit für mich selbst.
Bei dem MRT kam raus, dass es eigentlich ganz gut ausschaut, nur an zwei Stellen nicht so toll, einerseits ein Fleck, könnte eine Narbe sein, aber auch ein Rest vom Tumor, man weiß es nciht; andererseits ein Fleck außerhalb des üblichen Bereiches. Das war vermutlich einkleiner Schlaganfall. Wenns schief geht, könnte das auch ein weiterer Tumor sein.


@Kerstin: Danke! Hach, ich hoffe ja so sehr, dass meine Haare dran bleiben.. gilt bei meinem Medi als häufige Nebenwirkung, bei über 1 Person von 100 Leuten. Ich hoffe....

Ansonsten versuche ich, Unisachen zu klären, zb, ob ich während dem Urlaubssemester einen Schein machen kann. Aber ich zweifle auch stark an mir.. bisschen schwierig gerade, vor allem, weil es so eine Mischung aus akuter Gefahr und Alltag ist. Iwie macht es das schwieriger, damit umzugehen als in den Situationen an sich..
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  #956  
Alt 14.12.2009, 22:01
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Hallo ihr Lieben!
Ja, komisch so zwischen Gefahr und Alltag. ich kenne das. Man geht wie andere seinem Alltag nach und auf der anderen Seite muss man für das eigene Überleben kämpfen.

Liebe Chaoskatze, nimm dir soviel Zeit für dich wie du brauchst. Das Ergebnis hört sich doch ganz gut an. Wenn da noch etwas ist, bekommst du das auch noch weg. Jedenfalls schon mal gut, dass der Tumor kleiner geworden ist.

Ich habe mich in den letzten Tagen schon zweimal mal wieder über meinen Vater aufgeregt.
Heute habe ich meinen Eltern ein Gedicht von Robert Gernhardt vorgelesen, in dem er seine Chemo verarbeitete. Mein Vater fand es ganz furchtbar und will nichts mit Krebs zu tun haben. Er will es lieber verdrängen. Das macht mich eher wütend. Ich konnte nicht einfach meinen Kopf in den Sand stecken und letztlich hat er mich ja so mit meiner Krankheit alleine gelassen (was er sonst ja auch getan hat).
Ich konnte nicht nur meinen Kopf nicht in den Sand stecken, ich musste viele unangenehme Behandlungen, ja sogar lebensbedrohliche Behandlungen auf mich nehmen und war ja anscheinend erfolgreich. Ich muss ganz viele Erfahrungen verarbeiten und es wird nicht besser, indem ich mich nicht damit auseinandersetze. Vielleicht distanziere ich mich sogar davon, wenn ich auch mit schwarzen Humor und Zynismus eine Krebserkrankung betrachte. Ich muss mich aktiv damit auseinandersetzen. Wenn ich den Kopf in den Sand gesteckt hätte, wäre ich vielleicht schon tot. Es macht den Krebs auch nicht wieder lebendig, wenn ich mich mit ihm beschäftige. Ich weiß nicht wie man so die Krebserkrankung seiner Tochter verdrängen kann. Er fordert auch immer irgendwelche Leistungen von mir, die ich in meiner Krankheitssituation/Genesungssituation nicht als angemessen empfinde. Als wenn ich gesund und fit bin, indem man mich so behandelt.

Mich faszinieren echt die Gedicht von Robert Gernhard. Der beschreibt unverblümt die Chemos usw. Mich fasziniert wie er Erfahrungen, die ich teilweise mit ihm teile, in hoch poetische Gedichte gießt. Deswegen muss es ja keine Erbauungsliteratur sein. Chemos sind auch nicht erbauuend.

Eine kleine Kostprobe:

5. Mai Beginn der Chemo

Krebskrieger fängt sein Tagwerk an:
Auf denn, Chemie! Heut heißt es: Ran!

Krebskrieger weiß, daß unterliegt,
wer Krebs nur kriegt und nicht bekriegt.

Krebskrieger muss aufs Ganze gehn.
Er stellt die Frage: Wer packt wen?

Packt Mann den Krebs? Packt Krebs den Mann?
Krebskrieger fängt sein Kriegswerk an.


In einem Gedicht erwähnt er auch Navoban und andere Medikamente. Mich spricht es an, dass dort jemand mein Wissen teilt. Warum soll man manches, was einfach so ist, nicht beim Namen nennen?

Ich weiß echt nicht wie man die Krankengeschichte der eigenen Tochter so ignonieren kann, dass es einem unangenehm ist, wenn man mit Aspekten davon konfrontiert wird. Das Krebs auch tödlich enden kann, weiß ich nicht erst seit Robert Gernhardt, der selbst 2006 an Darmkrebs starb. Dies habe ich damals schon als Krebskranke mitbekommen.

Okay, ich schlaf den mal und versuch mich nicht mehr aufzuregen.
Gute Nacht!
Kerstin
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  #957  
Alt 14.12.2009, 23:09
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Oh, das Gedicht ist echt nicht schlecht...

Ja, mir hilft auch gerade richtig viel schwarzer Humor.. Besser, als ständig es von sich wegzukämpfen! Und deinen Vater verstehe ich echt nicht...
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  #958  
Alt 15.12.2009, 18:31
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Ich verstehe ihn auch nicht. Ich glaube aber, er wundert sich, wenn ich dieses Verhalten nicht als liebend wahrnehme. Mir kommt sie eher egoistisch vor. Die sozialen Kompetenzen von meinem Vater lassen einfach zu wünschen übrig. Irgendwie hat er es verpasst seine Defizite abzuarbeiten.

Ich hatte gerade meinen Nachmittagsschlaf und hatte einen Alptraum. Als ich dann aufwachte, dachte ich, dass es morgens sei. Da hätte ich ja nicht aufstehen müssen, da der Wecker noch nicht klingelte. Da ging mir auf, dass es abends und nicht morgens ist. Wie soll man das bei dieser Dunkelheit unterscheiden? Eigentlich müsste ich jetzt noch was für die Uni machen. Vielleicht schaffe ich das morgen, da ich erst um 12 Uhr in der Uni da sein muss.

Liebe Grüße und wenige Vorweihnachtsstress (der beginnt bei mir erst Samstag )
Kerstin
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  #959  
Alt 15.12.2009, 18:44
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Ich habe schon wieder einen Bluthochdruck festgestellt. Das sollte ich regelmäßiger kontrollieren und Dr. Blau sagen, den ich Montag, am ersten Ferientag, sehe. Meine Hautschuppung ist am Rücken so stark, dass ganze Hautfetzen an meinen T-Shirts hängen bleiben und mein Rücken wie nach einem Sonnenbrand aussehen. Am Kinn hängen mir Hautfetzen, die ich zwischendurch mit Peelings versuche zu minimieren.
Ich werde jetzt wohl noch zu meinem Jugendtreffen in der Gemeinde gehen, wenn ich es schaffe meinen Körper in Gang zu setzen.
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  #960  
Alt 18.12.2009, 00:02
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Ich verstehe das nicht. Selbst im fast schlafen habe ich einen Blutdruck von 140/109 oder so ähnlich. Dabei fühl ich mich aber nicht wach, sondern vollkommen erledigt. Heute hätte ich beinahe ein Blutdruckmedikament von meinem Vater genommen, aber laut Beipackzettel ist das Medikament schlecht für die Nieren. Das wollte ich dann doch nicht riskieren. Nächsten Montag ist sowieso Dr.-Blau-Tag. Heute habe ich meine letzte Mathehausaufgabe abgegeben und morgen fangen nach 6 Stunden Uni die Ferien an. Puuh. Woche fast geschafft.
Gute Nacht!
die herzrasende Kerstin
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