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  #31  
Alt 07.07.2009, 00:01
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Zitat:
Zitat von ricola Beitrag anzeigen
Das hängt immer von deren gesunden Menschenverstand ab, nicht von der Ausbildung.)
Hallo Ricola,

eben nicht. Das hat mich ja so schockiert. Die Lehrer sehen die Erzieherinnen ja teilweise wirklich so: Was will die denn schon wissen. Aber eine Erzieherin hat Ahnung von Pädagogik. Wollte eigentlich auch Pädagogik studieren. Habe es mir aber verkniffen, weil ich nicht glücklich damit geworden wäre.Ich habe den Ausbildungsabschlussbericht meiner Freundin (Erzieherin) in den Computer getippt. Da habe ich ja gesehen, wie weitreichend die Ausbildung einer Erzieherin ist.
Ein Lehrer kann diese pädagogischen Kenntnisse nur durch seine jahrelange Berufserfahrung erlangen oder auch nicht!
Habe drei Bekannte die bereits jahrelang Grundschullehrer sind und zwei, die Lehramt studieren. Sie haben mir selbst gesagt, dass Pädagogik ganz am Rand angeklickt wird. Auch die Lehrerin meines Sohnes hat mir gegenüber zugegeben, dass sie keine große pädagogische Erfahrung hat. Ich finde es wirklich schockierend. In der höheren Schule mag es ja nicht so schlimm sein, aber in die Grundschule kommen die kleine Racker mit 6 Jahren, demnächst warscheinlich sogar mit 5. Finde das unverantwortlich.
Von der Psychiologie ganz zu schweigen.
Liebe Grüße
Petra
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Wenn Du einen Rosenstrauch willst, pflanze keinen Tomatensamen. Wenn Du Freundlichkeit willst, pflanze keine Gleichgültigkeit. (Adolph Kolping)
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  #32  
Alt 07.07.2009, 16:44
Ullala Ullala ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Ich bin ein großer Freund davon, offen mit Kindern über JEDES Thema zu sprechen.
Dazu gehört auch Krebs.

Mit meiner mittlerweile elfjährigen Tochter halte ich es seit viereinhalb Jahren (ich bin eine "Chronische") so , dass sie alle Infos bekommt, die sie meiner Meinung nach braucht bzw. von sich aus erfragt.

Dazu gehörte zum Beispiel seinerzeit die Erklärung, warum ich die Haare verloren habe (ich war in der Zeit ihr "Flaumköpfchen" oder "Igelchen") und die klare Ansage, dass sie, wenn sie Fragen hat, sich an MICH wenden soll und nicht an einen der vielen selbst ernannten "Experten"... (Freunde, Nachbarn, andere Kinder o.ä.).

Zur Zeit sage ich ihr Bescheid, wenn ich wegen meiner dreiwöchigen Infusionen später als sie nach der Schule zuhause bin.
Und dass ich wegen Xeloda Chemo wehe Hände und Füße habe und schonmal länger auf dem Klo sitze als andere kriegt sie eh' mit.

Und es gibt zur Zeit keinen Grund, sie mit anderen Gedanken zu belasten.

Wir reden über alle Themen, die so anstehen und Krebs ist nur eines davon.
Und er ist schon mehrere Jahre ein Teil unseres Alltags, dass es nicht spektakulär genug ist, ihn ständig zum Thema zu machen.

Lange Vorrede - jetzt kommt's...:
Ich bin der Meinung, dass man mit Kindern offen über Krebs reden kann und soll, ABER:
Allzuviel ist ungesund - und zwar für die Kinder!

Lehrer informieren zum Beispiel halte ich für zwiespältig; das sollte man gut abwägen.
Auch hier muss nicht jeder allles wissen.
In der Grundschule (zu meiner "haarlosen" Zeit) wußte die Klassenlehrerin Bescheid, das reichte.
Sie sollte mich bei Auffälligkeiten informieren (gab es Gott sei Dank nicht).

Auf der weiterführenden Schule, die meine Tochter im Herbst in der 6. Klasse besucht, habe ich letztes Jahr überlegt, ob ich meine Erkrankung dem Klassenlehrer mitteile.
Das erschien mir aber bis jetzt nicht nötig, obwohl ich mir sicher bin, dass dieser nette Mensch sorgsam mit dieser Info umgehen würde.

Ich glaube, wenn man den Krebs zu sehr, zu oft thematisiert, bläst man in auf und räumt ihm Raum ein, der ihm nicht zusteht.
Und ich glaube, man macht die Kinder unnötig ängstlicher, als sie eh' schon sind.

Wenn es mir mal nicht so gut geht, sage ich das und wir fluchen gemeinsam über den Scheißkrebs.
Und ansonsten ist er kein großes Thema.
Das Leben ist so bunt und schön, wenn's mir gut geht - das ist das, was ich mit meinem Kind teilen möchte solange und so gut es geht.

Mist passiert genug von alleine, ohne dass man ihn noch herbeireden muss.

Und ich bin auch kein großer Freund von pädagogischen Ansätzen dieses Thema betreffend.
Eltern/Mütter/Väter sollten lieber auf ihren Bauch hören und nicht unbedingt versuchen, ihre Kinder über den "vereinheitlichenden, pädagogischen Kamm zu scheren"!
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  #33  
Alt 11.07.2009, 09:47
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Liebe Ullala
bin ja auch der Meinung. Aber wenn das Kind die Wahrheit nicht verpackt. Meiner, wie gesagt jetzt 9, verpackt meine Krankheit schlecht, auch wenn ich mir zu Hause eigentlich nicht viel anmerken lasse. Da ich arbeiten gehe ist der Alltag, wie er sonst immer war, hier eingekehrt. Aber man sieht meine Krankheit ja, ohne dass der Krebs in unserer Familie großartig thematisiert wird. Das macht ihm zu schaffen, auch wenn ich mit ihm darüber rede und sage, dass ich wieder gesund werde, aber es dauert eben etwas länger als bei einer Grippe. Er war gestern das erste Mal bei einer Kinderpsychiologin. Bin mal gespannt, wie es wird. Und die Ergebnisse meiner Erkrankung sind nun mal, dass er das 3 Schuljahr wiederholen muss, weil er sich in ein Loch verkrochen hat. Ich habe die ganze Zeit meiner Erkrankung nie gejammert oder war niedergeschlagen. Schon gar nicht in der Gegenwart meiner Kinder. Man kann Kinder nicht über einen einheitlichen pädagogischen Kamm scheren, da sie alle verschieden sind. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass Lehrer ein wenig mehr Ahnung davon haben sollten, vor allen Dingen, wenn sie selbst keine Kinder haben.
Liebe Grüße
Petra
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Geändert von Jafe (11.07.2009 um 09:50 Uhr)
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  #34  
Alt 11.07.2009, 10:01
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Zitat:
Zitat von ricola Beitrag anzeigen
Für was studieren die denn dann solange..... inhaltlich, didaktisch, ....? Jetzt bin ich aber neugierig, muss mich doch mal schlau machen, was so Ausbildungsinhalt ist..... vielleicht sollt ich doch noch Lehrer werdern .....

LG, ricola
Hallo Ricola,
habe mich auch schon mehrmals darüber geärgert, nicht Lehramt studiert zu haben. Die Arbeitszeit aufs Jahr gesehen ist doch gar nicht so schlecht. Das Gehalt stimmt einigermaßen und 1 plus 1 sind 4 das weis ich auch noch. Wenn ich mit meinem Sohn die Hausaufgaben mache
Ich rede jetzt nicht von der höheren Schule wohl angemerkt. In Biologie mussten sie letztens eine Beschreibung vom männlichen Körper abgeben. Was man da alles zu lesen bekommt. Da muss man doch nur mit einem grinsenden Gesicht herumlaufen. Bei meinem Sohn waren die Genitalien zum einen der "Pimel "und das andere der "Eierträger". (Sie sollten die Beschreibung abgeben, ohne vorher darüber gesprochen zu haben. ) Habe ich mit meinem Kind noch nie vorher darüber gesprochen? Vielleicht hat er es ja auch nur von einem Kollegen abgeschrieben?
Liebe Grüße
Petra
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  #35  
Alt 14.07.2009, 19:33
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Ihr Lieben,
mein Sohn ist jetzt in psychiologischer Behandlung. Habe ein wenig Druck gemacht und es als dringlich angegeben. Bin mal gespannt, was die Psychiologin zu der ganzen Situation sagt. Eine Sitzung hat er schon hinter sich.
Liebe Grüße
Petra
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  #36  
Alt 18.07.2009, 12:48
Frafo Frafo ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Petra! Mein Süsser Ist jetzt 1Jahr und 8 Monate.Er war 13 Monate als ich an BK erkrankte.Ich hab gadacht "Oh mein Gott" Deine Familie ist 360km weit entfernt,dein Lebenspartner muss arbeiten,das schaffst Du nie!!!Ich hatte Angst ihm nicht mehr gerecht werden zu können.Zurück denkend bin ich soooo froh das mein Schnucki da ist,er hat mich aus mancher Krise rausgeholt und mir gezeigt das es sich lohnt zu kämpfen.Ich konnte mich nicht gehen lassen,weil er ja versorgt werden musste.Manchmal war es schwierig,aber was besseres hätte mir nicht passieren können.
Liebe Anja!Ich war 18 Jahre als meine Mutter auch an Brustkrebs erkrankte.Ich hab gedacht sie stirbt!Sie hat nicht genug mit mir darüber geredet und mich aufgeklärt.Ich hab auf Selbstschutz umgestellt und mich manchmal wie eine Idiotin verhalten.Für mich war der Gedanke das meine Mutter sich so quält unertragbar.Kinder leiden unwarscheinlich darunter.Offene Gespräche und etwas Humor auch über Thema Krebs helfen sehr.
Ich grüsse Euch ganz lieb....
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  #37  
Alt 18.07.2009, 16:06
Ullala Ullala ist offline
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Beiträge: 313
Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Zitat:
Zitat von Frafo Beitrag anzeigen
Offene Gespräche und etwas Humor auch über Thema Krebs helfen sehr.
Die Erfahrung mache ich auch immer wieder.
Man kann nicht jahrelang nur panisch sein; Humor macht ab und an vieles leichter!

Liebe Grüße, Ullala
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  #38  
Alt 18.07.2009, 18:23
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Ihr,
ich kann die Sache leider auch von zwei Seiten sehen. Ich war 17 und mein Bruder 13 als unsere Mutter nach zwei Jahren Krankheit (BK) starb. Meine zwei Jungs sind jetzt 9 und 12.
Ich kann nur bestätigen, was Katharina schreibt. Ich glaube, ich habe die Krankheit meiner Mutter ziemlich verdrängt und versucht mein Leben so normal wie möglich zu leben - und unsere Eltern haben uns gelassen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Es gab und gibt genug Situationen in denen es eben so ist wie es ist - eben nicht "normal" und man kann es ihnen nicht ersparen. Aber mein größter Wunsch für meine Kinder ist im Moment soviel Normalität wie möglich
Auch wenn ich viel verdrängt habe, so ist mir - und auch meinem Bruder - doch bewußt, dass uns diese Zeit sehr geprägt hat - wir merken es immer wieder.........(ich bin jetzt 41).
So lange ich zu Hause bin, auf zwei Beinen stehe und Ihnen nach wie vor die gewohnten Rüffel verpasse, geht´ s meinen Zwei, glaube ich, relativ gut. Und weder sie noch ich wollen zu weit in die Zukunft schauen( können wir ja sowieso nicht)
LG Claudia
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  #39  
Alt 19.07.2009, 11:42
moneypenny
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Beiträge: n/a
Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hi,

ich hab die anderen Beiträge nicht komplett gelesen und hoffe das wird jetzt kein Doppelposting. Ich habe zwei Kinder im Altern von 6,5 und 8 Jahren. Ich bin im letzten Jahr erkrankt und 4 x im Krankenhaus gewesen. Danach ist meine Tochter nur noch auf mich los gegangen und mein Sohnemann ging gegen alles.
Rückmeldung vom Kindergarten: nicht mehr tragbar, Rückmeldung der Schule: sie sackt völlig ab.

Wir sind nach Grömitz gefahren

Klinik Ostseedeich - Rexroth von Fircks-Stiftung.

Dort werden die Kinder psychologisch mit betreut. Diese Kur mit Studie dauert 3 Wochen und danach waren meine Kinder wieder meine kleinen Wilden wie vorher. Charlotte hat die Versetzung mit gutem Zeugnis gepackt und mein Kleiner war wieder "bei Verstand".

Ohne diese Kur hätten wir auch einen Psychologen einschalten müssen.

Schau mal ob Du da hin kannst. Bei mir hat es die Krankenkasse bezahlt.

Gruß
Marianne
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  #40  
Alt 19.07.2009, 21:49
Jafe Jafe ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Marianne,
keine schlechte Idee. Aber ich erhoffe mir einiges von der Psychiologin. Sie hat bereits meinen ADHS kranken älteren Sohn seinerzeit behandelt und war einfach super. Habe vollstes Vertrauen zu ihr.
Er hat jetzt am Wochenende bei Freunden übernachtet. Normalerweise will er von dort nicht nach Hause. Da es mir an dem 4. Chemowochenende aber so schlecht ging, wollte er heute unbedingt nach Hause zu seiner Mama. Mein Mann hat ihn dann abgeholt. Dann hat er sich zu mir gesetzt. Da ich ihn nicht spüren lasse, wenn es mir so besch.. geht, war er beruhigt und ist dann in sein Zimmer um zu spielen. Er kommt aber dauernd nachsehen, ob es mir auch wirklich "gut" geht.
Liebe Grüße
Petra
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  #41  
Alt 15.08.2009, 12:06
Jafe Jafe ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Ihr Lieben,
mein Sohn bekommt jetzt Psychotherapie. Es ließ sich nicht abwenden. Es wird eigentlich immer schlimmer. Abends muss ich jetzt mit ihm zu Bett und er sagt mir dauernd, dass er Angst hat mich zu verlieren. Keine Ahnung, warum sich das so tief in seinem Kopf eingenistet hat. Ich kann ihm tausend mal erklären, dass dies nicht der Fall sein wird. Jedes Mal, wenn ich Chemo bekomme und nicht so kann, bleibt er in meiner Nähe.
Alles nur, weil ein paar Kinder aus seiner Schule gesagt haben, mit Krebs stirbt man. Dann wird Deine Mama nicht mehr lange leben.
Montag fängt die Schule wieder an. Jetzt hat er Angst, vor der neuen Klasse und das ihn seine alten Klassenkameraden auslachen, weil er die 3. Klasse wiederholen muss. Armes Kerlchen.
Was so eine scheixx Krankheit doch alles anrichtet.
Liebe Grüße
Petra
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  #42  
Alt 15.08.2009, 12:24
moneypenny
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hi Petra,

meine Große kommt jetzt auch in die dritte Klasse und es wird einfach anders über Krebs gesprochen.
Mein Kleiner wird jetzt eingeschult und kurz vor Ende des Kindergartens kam er auf einmal wieder mit Sprüchen an wie "Wer Krebs hat und bricht - stirbt" oder "Babys und Kinder die Krebs haben sterben." Ich war völlig platt und hab dann herausgefunden, dass sein Freund im Moment damit konfrontiert wird aus dem Umfeld der Familie. Also schläft er wieder bei uns im Zimmer ein, kommt ganz oft an und braucht Nähe. Ich denke, auf Dauer brauche ich auch für Ihn noch weitere Betreuung.

Charlotte geht sehr wahrscheinlich bald zum therapeutischen Reiten damit sie Selbstsicherheit gewinnt. Sie kann z. B. nicht aussprechen, dass ich sterben könnte - so können wir auch nicht darüber reden.

Mir geht es im Moment ziemlich grottig und die Kinder haben in den letzten 2 Ferienwochen sich doch sehr einschränken müssen. Hab nächste Woche einen Termin beim Neurologen damit ich sinnvolles für meine Migräne bekomme (schönen Gruß an Tamoxifen) und wir uns was überlegen können wie ich weiter mit meinem lahmen Arm arbeiten kann.

Lieben Gruß und viel Glück
Marianne
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  #43  
Alt 15.08.2009, 13:25
Jafe Jafe ist offline
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Registriert seit: 01.06.2009
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Beiträge: 489
Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Marianne,
ich lasse meinem Sohn jetzt lieber die Psychotherapie angedeien, ob es richtig entschieden ist oder nicht? Ich weis es nicht. Aber es kann nicht schaden. Besser ich habe es jetzt in die Wege geleitet, als dass ich mir hinterher sage, hättest Du es mal getan. Ein guter Kinderpsychiologe geht auf die Kinder ein. Mein Sohn mag die Psychiotherapeutin. Er fühlt sich dort sehr wohl und geht gerne hin. Vielleicht solltest Du es mit Deinem Kleinen wenigstens schon mal in die Wege leiten. Die Wartezeiten sind überall fast 3 Monate.
Mein Großer redet schon mal über die Thematik mit meinem Kleinen. Er ist ja 17 und wird jetzt eine Sozialpädagogische Schule besuchen, da er Pädagogik studieren möchte. Er hat etwas davon weg, mit Kindern umzugehen. Aber selbst das nutzt immer nur für kurze Zeit und überzeugt hat er meinen Kleinen immer noch nicht. Er hat gemerkt, wie es seinem Bruder geht und kümmert sich in den Ferien jetzt viel und liebevoll um ihn. Der Kleine ist jetzt stolz, dass sein großer Bruder für ihn da ist. Das fängt es ein wenig auf, dass ich nicht so kann, wie ich möchte.
Hoffe, dass es Dir bald besser geht
Liebe Grüße
Petra
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Geändert von Jafe (15.08.2009 um 13:43 Uhr)
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  #44  
Alt 15.08.2009, 15:07
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Petra, hallo Marianne,

es ist völlig richtig, dass ihr euch so um Therapien für eure Kinder kümmert. Meine Tochter wurde bei meiner ersten Brustkrebserkrankung gerade 6 Jahre alt und wollte damals überhaupt nicht drüber sprechen. Nach außen ließ sie sich nichts anmerken, entwickelte aber diverse Ängst, vor allem Verlustangst. Ich konnte mit ihr gar nicht reden, weil sich mich plötzlich völiig ablehnte. "Du bist so peinlich und häßlich" ( ich trug zwar immer brav meine Perücke, aber hab auch fast 20 Kg zugenommen). Selbst einer erfahrenen Kinderpsychologin hat sie erfolgreich klargemacht, dass es ihr doch ganz gut geht und sie keine Probleme hat. Im Laufe der Jahre wurde es Schritt für Schritt schlimmer , aber sie wollte sich einfach nicht helfen lassen, blieb aber nie alleine zu Hause, schlief auch nie woanders, mußte von einer Klassenreise nach einer Nacht wieder abgeholt werden, zu Hause mußten immer mein Mann oder ich in ihrer Nähe sein, wir konnten die ganzen Jahre nie etwas alleine ohne sie machen.....Letzten Winter eskalierte die Situation dann durch andere Auslöser (sie wurde massiv in der Schule gemobbt) und sie konnte plötzlich das Haus nicht mehr verlassen, auch nicht zur Schule. Da endlich merkte sie selbst, dass sie Hilfe braucht und nach langer Wartezeit geht sie jetzt seit Mai in eine Jugendpsychiatrische Tagesklinik, weil ihre Angstzustände sie auch körperlich so stark beeinträchtigen, dass eine normale ambulante Gesprächstherapie nicht ausreicht. Trotzdem wird das Ganze noch Monate dauern und ist für sie (sie ist jetzt 14) und uns nicht leicht......
Zu allem Überfluss hatte ich jetzt ein Rezidiv (nach 8 Jahren) , diesmal zwar keine Chemo, aber Brust ab.....Gottseidank wird meine Tochter aber diesmal von Fachleuten "aufgefangen" und kann etwas besser damit umgehen.

Ich find es sowas von unfair, dass unsere Kinder schon so früh mit etwas umgehen müssen, dass ihre Kindheit so verändern kann......

Ich wünsch euch viel Kraft und dass bei euren Kindern alles gut läuft.....

Liebe Grüße aus HH

PetraK
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  #45  
Alt 15.08.2009, 15:12
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Zitat:
Zitat von Jafe Beitrag anzeigen
Hallo Marianne,
ich lasse meinem Sohn jetzt lieber die Psychotherapie angedeien, ob es richtig entschieden ist oder nicht? Ich weis es nicht.
Hi,

ich denke es ist richtig. Unbedingt. Es ist glaube ich für uns fast unvorstellbar, dass Kinder in einem Alter, in dem es eigentlich um Sorglosigkeit und Spielen und Abenteur etc. gehen sollte, Angst haben, dass die Mama stirbt.
Ich sehe es an meinen Töchtern. Die Kleine (anfangs 14, jetzt 17) und die Große (jetzt 30) sie leiden sehr. Seit über 2 Jahren haben wir das Thema und die sind genauso am Anschlag wie ich. Ohne Therapie (ich auch) wäre es noch schwerer.

Alles Gute
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