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Alt 18.01.2009, 19:03
Tinuviel Tinuviel ist offline
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Registriert seit: 03.10.2008
Ort: on earth
Beiträge: 10
Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo,

als meine Mutter im Herbst starb war ich ziemlich unvorbreitet. ca. 2 Wochen zuvor habe ich erst angefangen im Internet Informationen zum Thema Sterben zu suchen, aber das war nicht sehr ergiebig. Wie andere hier schon bemerkt haben, ist das Thema Tod, bzw. Sterben eher tabuisiert, was es einem wirklich schwer macht. Obwohl die Ärzte in aller Deutlichkeit sagten meine Mutter hätte nicht mehr viel Zeit, habe ich es nicht geglaubt. Konnte aber auch die Anzeichen nicht deuten. Woher auch, es war das erste Mal, dass ich so nahe dran war...

Ich bin in dieser Zeit wenigstens auf Elisabeth Kübler-Ross gestossen und habe mir gleich drei Bücher von ihr gekauft und allmählich begriffen. Aber was den körperlichen Sterbeprozess angeht, hatte ich überhaupt keine Informationen. Und die letzten Tage waren wirklich heftig. Nicht so, wie Stefans es beschrieben hat, sie hatte keine Ausscheidungen, aber den körperlichen Zerfall zu erleben, schon bevor sie starb, das hat mich jedesmal, wenn ich sie besuchte, erschüttert. Man konnte das innerhalb von Stunden sehen und darauf war ich absolut nicht vorbereitet. Keiner hat es erwähnt...

Diese Bilder haben mich übrigens monatelang verfolgt, vor allem Nachts und ich bekam dadurch eine ausgeprägte Schlafstörung. Inzwischen werde ich deswegen medikamentös behandelt.

Da ich als Kind immer von Sterbenden fern gehalten wurde, war ich ziemlich naiv. Aber man hat mir damit etwas wichtiges vorenthalten. Der Tod gehört schließlich zum Leben, ebenso wie die Geburt. Und über Geburten wird ja auch ausgiebig ausgetauscht, trotz Blut und Placenta.

Ich befürworte, dass hier im Angehörigen-Forum in aller Offenheit über das Erlebte geschrieben werden darf und zwar ohne, dass man dafür angegriffen wird. Wenn nicht hier, wo dann? Und wem das nicht gefällt, dem steht es frei sich auszuklinken.

Viele Grüße, Mia
__________________
Die meisten Fehler, die wir im Leben begehen,
entstehen daraus, dass wir denken, wo wir
fühlen sollten und fühlen, wo wir denken sollten.
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