Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.04.2019, 16:19
Letti Letti ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 12
Standard Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Mein lieber Martin ist heute Nacht mit 49 Jahren und 1 1/2 Jahre nach der Diagnose BSDK friedlich eingeschlafen.

Er hat bis zum Schluss eisern gekämpft, aber den Kampf verloren.

Die Chemo (Folfirinox) hat alles zerstört was man zerstören kann. Vor 3 Wochen hat man ihm gesagt, dass er voller Metastasen ist und man nichts mehr machen kann. Zu dem Zeitpunkt bekam er zum 2. Mal innere Blutungen. Die hatte er im Januar schon einmal, aber da konnte man sie stoppen. Diesmal nicht. Die letzten 2 Wochen war er mehr im KH als zu Hause und letzte Woche bekam er dann einen Blutsturz.

Am Freitag haben wir noch geschrieben und er sagte, dass sein Körper nicht mehr kann und es ihm sehr schlecht geht. Ab Samstag war er wieder im KH und es ging rapide bergab. Er wollte nicht mehr leben. Man hätte ihm wieder und wieder Blutkonserven geben können, das hätte dann wieder ein paar Tage gehalten und dann wieder ins KH und das wollte er nicht.

Mein lieber Martin, es gibt ein Wiedersehen nach dem Tod. Ich glaube daran. Danke, dass du 20 Jahre Teil meines Lebens warst und mich sehr glücklich gemacht hast. Ich liebe dich und werde dich immer in meinem Herzen tragen.
Deine Kleine
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 09.04.2019, 16:36
Flüstermann Flüstermann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.12.2016
Ort: in der Oberpfalz
Beiträge: 12
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

eine (große) Träne zerdrückt und dich ganz fest umarm!
Sei stark, er würde es auch wollen!

lg
Harald alias Flüstermann
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 09.04.2019, 21:21
Clea Clea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Liebe Letti,
mein aufrichtiges Bleileid zum Verlust deines Mannes.
Und damit willkommen im Kreis der Hinterbliebenen,
deren Sehnsucht nicht gestillt wird.
Schreiben hilft, tu das ruhig.
Es wird gelesen, und auch das kann helfen.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.04.2019, 17:24
Positiv_Denken Positiv_Denken ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.06.2018
Beiträge: 102
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Mein herzliches Beileid. Es tut mir sehr leid.
__________________
Meine Mutti
*18.09.1946 05.07.2018

ED: Mai 2018. Lebermetastasen mit nicht bekannten Ursprungstumor.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.04.2019, 19:38
Tita001 Tita001 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.03.2017
Beiträge: 28
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Hallo Letti,

auch von mir ein herzliches Beileid.
Meine Schwester ist vor 2 Wochen auch gestorben und gestern war ihre Beerdigung.
Jetzt können wir endlich in Ruhe trauern.

Viele Grüße
Tita
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.06.2019, 16:46
simone1965 simone1965 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.06.2015
Ort: chemnitz
Beiträge: 40
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Hallo ihr lieben musste am Donnerstag nachmittag meine lieben Mann gehen lassen nach 5jahren Kampf gegen seinen nierenkrebs. War bis zum letzten Atemzug bei ihm. Weiß nicht was ich fühlen soll? Schlafe zur Zeit bei einer Kollegin kann einfach nicht ihn unsere Wohnung alles erinnet mich an ihn. Waren 35 Jahre verheiratet.
LG somone
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.07.2019, 16:09
schribsel schribsel ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.07.2019
Ort: im Südwest-Zipfel
Beiträge: 6
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Liebe Letti (und alle anderen),

ich bin auf dieses Forum (im Allgemeinen) und diesen Thread (im Besonderen) gestoßen, weil mich meine eigene Depri und Verzweiflung hierher geführt haben.

Meine Verena ist mir am 15.3. nach wiederholter Erkrankung an Leukämie endgültig genommen worden. Nach einer Ersterkrankung vor 7 Jahren und einer ganz schweren und schier endlosen Chemobehandlung von knapp 1 1/2 Jahren Dauer schien sie die Krankheit überwunden zu haben. Ihr neu gefundenes Leben hat uns in der Folge die unbeschwerteste und schönste Zeit unserer 20-jährigen Beziehung beschert - bis Dienstag nach Ostern letztes Jahr, als uns nach einer Untersuchung ein gänzlich unempathischer Anruf aus der Klinik eröffnete, dass die Krankheit zurück gekommen ist, und wir wieder im Tal der Tränen gelandet sind.

Es war schnell klar, dass eine Stammzellen-Transplantation die letzte Chance war. Und wieder schöpften wir Hoffnung, als sich ihre Schwestern als geeignete Spender herausstellten, und der Körper die Zellen auch tatsächlich anzunehmen schien. Aber es hat nicht sein dürfen. Ihren verzweifelten Kampf hat sie doch nicht mehr gewinnen können, da die Krebszellen sich verändert hatten und die Behandlung so letztendlich ins Leere lief.

Auf der einen Seite bin ich froh, dass sie nicht länger leiden musste, denn es war ganz furchtbar, das im Prinzip ohnmächtig miterleben zu müssen. Auf der anderen Seite ist ihr Verlust ist für mich so unbeschreiblich immens, dass mein eigenes Leben komplett aus den Angeln gehoben ist. Genauer gesagt empfinde ich es ohne sie nicht mehr als Leben, sondern nur noch als eine Qual. Für sie da sein und mein Leben mit ihr teilen zu dürfen, das war mein Lebensinhalt. Wir waren so sehr in tiefer Liebe miteinander verbunden und kannten uns gegenseitig so gut wie sonst niemand. Wir beide waren uns gegenseitig weitestgehend genug und hatten trotz magerer Finanzlage noch soviel vorgehabt.

Jetzt stehe ich vor dem großen Nichts, denn so etwas wie einen neuen Lebensentwurf kann ich nicht sehen. Meine 2 Therapeuten haben alle Hände voll mit mir zu tun, aber obwohl ich manchmal zwei Schritte vor und einen zurück mache, fühle ich auch immer wieder, dass es mitunter nach einem Schritt vorwärts wieder zweie zurück geht.

Nachdem ich jetzt doch recht ausführlich meine Geschichte erzählt habe, möchte ich Dir, Letti, aber auch Euch, Tita und Simone (und wer auch immer sich angesprochen fühlt) einfach sagen, dass ich froh bin, dieses Forum und Eure Posts hier gefunden zu haben. Zu sehen, dass das Schicksal Andere genauso oder ähnlich getroffen hat, ist wie Ihr sicher auch erfahren habt, nur ein geringer Trost. Aber es tut mir dennoch gut, zu wissen, dass ich in meiner Trauer, meiner Ratlosigkeit und meiner Verzweiflung (manchmal falle ich so tief, dass ich wirklich nicht mehr weiß, wie lange ich das noch ertragen kann) nicht alleine bin. Und es stimmt, was Clea angemerkt hat: Schreiben hilft, und auch die Möglichkeit, genau das hier getan haben zu können, hilft mir zumindest wieder mal ein bisschen.

Auch wenn ich kaum tröstliche Worte finden kann, so möchte ich Euch wenigstens ein dickes "Dankeschön"sagen - für Eure Posts, für Eure Offenheit, für die Möglichkeit mich mit Euch identifizieren zu können und mich Euch zu offenbaren, und für das Gefühl, mit Euch in gewissem Sinne im gleichen Boot zu sitzen. Vielen, vielen Dank und alles nur erdenklich Gute!

Ganz herzliche Grüße
Martin

p.s. Vielleicht kann dem Einen oder der Anderen unter Euch dieses Buch auch eine kleine Hilfe sein: Ines Gillmeister "Rock den Himmel, mein Held - Der Krebs hat sich meinen Mann geholt . . ."; Eden 2019.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 15.10.2019, 23:44
Letti Letti ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 12
Standard AW: Meine große Liebe - mein Herzmensch hat es geschafft

Mein Schatz fehlt mir jetzt nun schon 6 ewig lange Monate. Ich vermisse ihn ganz doll und denke immer an ihn. Ich kann mir immer noch ein Leben ohne ihn nicht wirklich vorstellen. Alles ist immer noch so unwirklich. Ich denke jeden Tag, er muss doch wiederkommen. Das handy muss doch wieder klingeln. Aber ich weiß, er kommt nicht wieder, das Handy ist für immer verstummt.

Ich trage ihn und die Erinnerung an unsere schönen Zeiten im Herzen. Die schlechten Zeiten tun mir so leid. Ich konnte mich nicht mehr bei ihm entschuldigen.

Ich habe ein Medium aufgesucht, sehr bald nach seinem Tod. Das hat mir unwahrscheinlich geholfen.
__________________
Martin - meine große Liebe
* 9.12.1969
vorausgegangen am 9.4.2019

BSDK Diagnose 17.10.2017

Gekämpft und doch verloren
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:05 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55