seit heute Haare ab

[kletterfee]

Hallo Ihr !

Exakt 14 Tage nach meiner 1.Chemo war es heute soweit, dass mein Mann mir die schönen blonden Haare abrasiert hat. Ich war ja vorbereitet mit Perücke und Tüchern, aber der Anblick war doch erstmal erschreckend. Nun hab ich noch Stoppeln auf dem Kopf, die krabbeln unter dem Tuch.
Soll man diese auch noch endgültig absäbeln, weil irgendwann fallen die ja eh noch aus und dann liegen sie rum. Was sind Eure Erfahrungen damit ?

Danke

Bin 48 und habe eine 10jährige Tochter, die gottseidank momentan bei Oma und Opa ist. Mein mann war ganz tapfer beim abrasieren und ich konnt irgendwie auch nicht heulen,

[allgaeu65]

Hallo Kletterfee,

Herzlich Willkommen im Club der Haarlosen. Auch wenn der Anlass leider traurig ist, so gehört er nun zu uns.

Ich habe mir die Stoppeln abrasiert, so dass mein Kopf schön glatt ist. Ich empfinde das als sehr angenehm, da man nirgendwo "hängen" bleibt.

Jeder der Deine Krankheit kennt, wird damit umgehen können. Und Hey, jeder ist irgendwie hübsch, es liegt nur im Auge des Betrachters.

LG Claudia

[kletterfee]

Hallo Claudia,

danke für deine Erfahrungen, da werd ich meinen Mann heute abend nochmal "bitten" , den Stoppeln auch noch den Garaus zu machen. Ich denke, dass das auch beim Schlafen angenehmer ist. Hast du nachts ein Mützchen auf oder ist das bei den Temperaturen nicht nötig ? Und cremst du dann die Glatze ?
.....Glatze.....das klingt wohl irre, aber ist es ja nun mal.

Danke

LG Sabine

[Eulenteddy]

Hallo,

war bei mir ähnlich.
Allerdings habe ich mir die Haare mit einem Kurzhaarschneider abgemacht, da war die geringste Stufe 3mm. Mit einem anderen Rasierer alles total platt zu machen habe ich mich dann doch (noch) nicht getraut. Und so haben sich die Stoppeln im Laufe der Zeit erheblich ausgedünnt. Meistens unter der Dusche; ich hatte also sonst nix rumfliegen.
Ich bin unschlüssig, ob ich nun doch mal mit ner Rasierer drüber gehe (dazu nimmt man wohl am besten den der Männer, oder? Mit Handrasierern wie an den Beinen hätte ich Bedenken mich zu schneiden). Allerdings streicheln meine Tochter (8 und 6) ganz gerne über den leicht stoppeligen Kopf, weil sich das so "lustig" anfühlt....

Nachts habe ich auch nichts auf dem Kopf - viel angenehmer. Zu Hause laufe ich auch gerne "oben ohne" rum, ziehe aber in letzter Zeit auch oft eine dünne mütze an.
Eine Perücke beitze ich gar nicht.

Kopfhaut sit in der Tat empfindlicher - ich creme aber nicht, habe da auch im Gesicht schon immer Probleme gehabt und will nicht noch obenrum verpickeln. Aber die Empfindlichkeit merke ich beim Duschen - der an und für sich sanfte Duschstrahl ist zuert immer etwas gewöhnungsbedürftig.

[allgaeu65]

Huhu,

Dann sag doch "Platte" oder "Landebahn"!

Ich habe in der Wohnung meine Perücke aus und trage ein HAD-Kopftuch. Geschlafen wird nur "oben ohne", also ohne alles.

Und ja, mein hübsches Köpfchen wird jeden morgen eingecremt. Was gut für mein Gesicht ist, ist auch gut für mein Oberstübchen. Bedenke, die Haut ist empfindlich, war doch immer mit Haaren geschützt

Also ran an den Rasierer.

Viel Kraft und Erfolg bei Deiner Therapie
Claudia

[Katzenmama6]

Hallo Kletterfee,

meine kahle Zeit war schon 2007 und mein kahler Kopf bereitete mir keine Sekunde Probleme.
Die Perücke trug ich nur an meiner Arbeitsstelle und wenn ich mit meiner Tochter
unterwegs war (sie wollte nicht, dass mich andere so sahen). Ansonsten stand ich zu meinem kahlen Kopf, erfuhr auch nie komische Reaktionen oder neugierige Blicke und wenn hätte es mich nicht berührt.

Wegen großer familiärer Probleme zum damaligen Zeitpunkt, war mein Selbstbewusstsein gleich Null, aber meine Kampf gegen den Mistkerl Krebs lies mich stark werden wie nie zuvor. Was bedeutet da schon eine Platte = bayer. für oben nackig).

Dir wünsche ich ganz viel Kraft für die kommende Zeit und zeige dem Mistkerl wer das sagen hat.
Katzenmama6

[kletterfee]

Hallo Ihr Alle !

Danke für Eure Berichte. Mein Mann wird heute abend nochmal rangelassen (an die Haare.....), er nimmt seinen Rasierer dazu.
Heute bin ich zu Hause mit Tuch rumgelaufen, hatte schon eine Begegnung mit dem Paketboten, war im Garten, da haben mich die Nachbarn gesehen und war bei meiner Nachbarin, die sich ganz lieb um mich kümmert, da saß auch die ganze Familie .......und ich sag Euch .....es war garnicht schlimm. So habe ich den haarlosen Tag geschafft und im Haus mach ich das Tuch ab, wenn ich mit Papa alleine bin.
Morgen zum Einkaufen werde ich aber doch die Perücke tragen, da fühle ich mich eventuell doch sicherer.
Ich wünsch allen, die auch noch so einen langen Weg vor sich haben wie ich, alles Gute und viel Kraft !
Nächsten Mittwoch 2.Chemo .... das wird auch !

Asso, wenn ich fragen darf, wie seit ihr mit der restlichen Körperbehaarung umgegangen, auch selbst beseitigt, oder fallen lassen ?

LG Kletterfee

[Ilse Racek]

@all


Noch ein kleiner Tipp wegen der Glatzenpflege - es gibt Cremes und Lotions für besonders empfindliche Haut in DrogerieMärkten und Apotheken.....einfach mal ausprobieren

Neurodermitis- und/oder Ekzem-Geplagte wissen sicher Bescheid.

[Pansy]

Im Februar hatte ich auch noch schulterlange Haare. Kurz nach der ersten Chemo habe ich sie mir auch rasieren lassen. Nach dem ersten Schreck fand ich es auch sehr interessant mich so zu sehen. Heute wachsen sie schon wieder nach, noch nicht ganz dicht, aber man kann schon was sehen.
Zur Pflege habe ich mich an einen Tip hier aus dem Forum gehalten, ich habe meine Glatze immer schön mit Kokosöl massiert. Tat meiner Kopfhaut gut und roch auch nicht schlecht.

[kletterfee]

Hallo Ihr alle !

Mein Mann hat gestern noch die Stoppeln abrasiert, ging ganz gut mit seinem Rasierer und nun hab ich die 1. Nacht mit Glatze / Platte / Landebahn hinter mir. War garnicht so schlimm, nur heute vormittag erschrecke ich immer noch, wenn ich an einem Spiegel vorbeikomme .
Gibt sich das irgendwann ? Für draussen mache ich ja ein Tuch um.
Und danke für die Eincreme-Tipps !

Ich wünsche allen Kraft und Zuversicht für den Kampf !

LG Kletterfee

[remeni]

ach ja, die Glatzenzeit
Die Haare abrasieren liess ich von einer Friseurtussi im Nachbarkaff. Die konnte ich noch nie leiden und da konnte ich sie so richtig schön hassen für.

Die erste Zeit habe ich Perücke getragen, auch zuhause. Doch dann wurde es temperaturmässig zu warm und ich bin auf Tücher + grosse Ohrringe umgestiegen.
Das mochte mein Mann überhaupt nicht. Das war zu viel für ihn, zu eindeutig krank und bedrohlich.
Also habe ich Kappen gesucht und sehr schöne auch mit Blumen und Schleifchen gefunden, die ich dann passend zur Garderobe gewählt habe und damit waren wir beide zufrieden. Diese Kappen tragen heute meine Töchter

Sobald meine Haare wieder kopfbedeckend waren, habe ich sie tönen lassen und bin dann so kapselkurz rumgelaufen und damit habe ich mich super wohl gefühlt. Für meine Nachbarn war das dann der Moment, wo sie realisiert hatten, dass ich krank war.

[Ilse Racek]

@all


es kommt sicher zum Zeitpunkt der Diagnose auch auf das Alter an; wäre ich jünger gewesen und hätte vielleicht beruflich große Zugeständnisse machen müssen, wären ein oder zwei Perücken sicher auch "drin" gewesen

Nur mit Mützchen und Tüchern hantieren will und kann nicht Jede


Es ist ja bei all dem Schlamassel und den Bedrückungen ein kleiner Lichtblick, wenn man wenigstens der Glatze selbstbestimmt "begegnen" kann


Da das Alles jedoch eigentlich nicht besonders lustig ist, wünsche ich den UserInnen - die gerade akut dabei sind - alles erdenklich Gute

[MM1966]

Zitat von remeni

Die Haare abrasieren liess ich von einer Friseurtussi im Nachbarkaff. Die konnte ich noch nie leiden und da konnte ich sie so richtig schön hassen für

remeni, du hast heute für meinen Lacher des Tages gesorgt .
Herrlich.

Kletterfee, mein Onkologe meinte, dass die Augenbrauen und Wimpern bei nur 20 % der Patienten ausfallen.
Bei mir haben sie sich wacker gehalten....bis zur letzten Chemo (TAC).
Danach fielen sie fast alle gemeinsam aus, um dann aber quasi über Nacht wieder nachzuwachsen. Bei Wimpern und Augenbrauen dauert es ja nicht lange.
Aber so einen Schminkkurs habe ich auch gemacht, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.

Liebe Grüße
Martina