Kann mir jemand weiterhelfen ?!?!?

[Sammy21]

Hallo zusammen !!!
Ich brauche eure Hilfe/euern Rat/eure Meinung !! Auch wenn es sich jetzt ein wenig blöd an hört, ich muss wissen, ob eine Freundin wirklich Krebs hat oder ein ganz anderes Krankheits-Problem hat.
Ich schreibe grob worum es geht, wenn weitere Frage eurerseits sein sollten, dann versuche ich sie soweit es geht zu beantworten. Also:
Meine Freundin arbeitet in der Alternpflege, sie bekam eine Schülerin, die sich sehr schnell sich ihr anvertraute.
Sie meinte sie hätte vor zwei Jahren Leberkrebs gehabt.
Nun wäre er wieder ausgebrochen. Sie bekommt alle 14 Tage Chemo.
Nun, das was mich grübeln läßt ist:
Sie kennt keine Tabletten mit dem Namen, die sie nehmen muss.
Sie trinkt weiterhin regelmäßig Alkohol.
Ihr merkt man die Chemo nicht an. Sogar am Tag an der sie sie bekommen hat nicht. Ihr gehts gut.
Ihre Harre fallen nicht aus.
Ich habe nicht ein Dokument/Unterlagen oder sonstiges gesehen, was mit dem Krebs zutun hat.
Sie will nicht das man sie zum Krankenhaus begleitet.
(Lassen die Ärzte einen nach der Chemo einfach alleine wieder gehen??)
Am Samstag ist sie wegen Drogenmissbrauch kollabiert und der Bruder hat sie Kilometer weit bis nach Essen in die Klinik gebracht (Ohnmächtig)
Da meinte der Arzt, wenn sie schon mal da ist, dann könne sie auch gleich die Chemo kriegen, obwohl sie erst wieder am Freitag fällig wäre.
Der Venenkatheter ist angeblich nicht bei ihr zusehen und auch nicht zufühlen.
Metasten sind jetzt auch an der Niere.
Nun wird sie operiert, sie sagt nicht, das genaue Datum und auch nicht in welcher Klinik. Und woran sie operiert wird, möchte sie auch noch nicht sagen. Es würde in ihrem Urlaub fallen und außer mir weiß auch keiner das eine OP ansteht.
Ich habe keinen Kontakt mit der Familie, sie will nicht das ich mit ihnen rede.
Sie geht weiterhin arbeiten und außer unseren gemeinsamen Freudin, weiß auch keiner was vom Krebs.
Sie steht jeden Tag bei ihr auf der Matte. Will sie am liebsten für sich alleine,...
Ich weiß es hört sich wirklich blöde an, aber ich mein es ernst.
Ich verbringe oft mit ihr Zeit.
Sie kann keine genauen Angaben zur ihrer Krankheit machen und es wird immer suspekter !!!!
Meine Freundin hatte auch schon so einen Verdacht, das sie bessere Noten haben möchte auf der Arbeit, und sie glaubte auch schon das sie sich in sie verliebt hätte, weil sie immer bei ihr sein will.
Als sie sie damit konfrontierte, kam die Antwort mit dem Krebs.
Wenn sie wirklich krank ist, dann steh ich ihr beiseite,...
Aber es gibt nicht einen Hinweis das sie erkrankt ist, außer ihren Worten !!
Bitte helft mir !!!!!
Sammy

[Norma]

Hallo Sammy,

ganz ehrlich???

Diese Schülerin ist eine (ziemlich schlechte) Märchenerzählerin....für mich.

Zwar kann man nach einer Chemo durchaus alleine das Krankenhaus verlassen, bekommt aber einen Taxi-Schein, damit man heile zu Hause ankommt.
Ich glaube kaum, dass Krankenkassen dies ohne Probleme bezahlen würden, wenn die Patientinnen dermaßen mobil wären.

Gerade bei Leberkrebs ist eine aggressive Chemo angesagt und dabei fallen ALLE Körperhaare in der Regel aus.

Im Übrigen ist ein Venenkatheder kein Standard...entweder wird eine Portanlage implantiert (etwa in Schulterhöhe oder leicht darunter) ODER die Chemo wird über eine Armvehne verabreicht. Bei der letzteren Methode bleibt immer nur eine ganz normale kleine Stichwunde übrig, die sehr bald verblasst.

Zum Schluss noch:
Die ersten Tage nach einer Chemo sind immer die schlimmsten. Durch das gleichzeitig verabreichte Cortison (was zu jeder Chemo dazu kommt) wirkt das Gesicht gerötet und es tritt das bekannte "Vollmondgesicht" auf. Das verschwindet aber nach wenigen Tagen.
Es treten Grippe-ähnliche Symptome auf, die Knochen und Muskeln schmerzen, ALLE Schleimhäute werden gereizt und schmerzen.

Und gegen Übelkeit muss auf jeden Fall ein Antimetikum verschrieben werden, genauso wie die Antibiotika-Tablette als Blasenschutz (Chemo kann die Blase schwer schädigen).

Neeee.....soooo leicht ist Chemotherapie bei Leberkrebs wirklich nicht.

Außerdem kommt es zum körperlichen Verfall, weil die Nahrungsaufnahme immer schwieriger wird; soll heißen, die Patienten nehmen schnell an Gewicht ab.

Erschütternd finde ich, dass diese Schülerin mit so einer todbringenden Erkrankung "prahlt".

Möge es sie niemals "live" treffen!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
(mit Mutter im Krankenhaus, die leider Lebermetastasen hat)

[Norma]

Noch etwas vergessen, Sammy:

Chemo-Zyklen unterliegen einem strengen Zeitplan und wenn alle 14 Tage ein Zyklus gegeben wird, dann wird kein Termin "vorgezogen", weil die Patientin zufällig vor Ort ist.
Geht auch deshalb nicht, weil ALLE Chemomittel erst einmal bestellt werden müssen und auf keinen Fall auf Vorrat im Krankenhaus rumliegen und schon erst recht nicht an einem Samstag!

Nierenmetastasen bei Leberkrebs können auftreten, sind aber ÄUßERST! selten.
Natürlich ist dann eine Operation angesagt (entweder wird der Tumor entfernt -wenn er noch sehr klein ist- ODER die befallene Niere muss komplett entfernt werden) und natürlich KÖNNTE man die auch im Urlaub vornehmen lassen.
Aber dann ist ein längerer Krankenhausaufenthalt nötig und der Genesungsprozess dauert ja auch noch ein paar Wochen.

Und apropos Alkohol:
Der ist nicht nur strengstens untersagt unter Chemotherapie....er wird üblicherweise sowieso nicht gut vertragen. Deshalb lassen viele Patienten von alleine die Finger davon (es sei denn, er hat Lust auf noch mehr Übelkeit und Kotzerei ;-) ).

Nochmals liebe Grüße
Norma

[Sammy21]

Herzlichen Dank für die Antwort !!!
Ich bin wirklich ratlos,...
Und ich weiß, das sich das alles ,,verrückt,, anhört !!!

Ich habe im Bekanntenkreis ein kleines Mädchen verloren, das auch Krebs hatte. Das hat mich sehr mitgenommen und deswegen, wollte ich Gewisseheit,...

Wenn ich die Zeilen lese, trifft der wahre Krebs/Chemo Gang im Grunde gar nicht auf sie zu !
Aber wenn es doch stimmt, würde ich mir nie verzeihen, weil ich so gedacht habe !

Wenn sie lügt, dann ist es ein Schlag ins Gesicht, für jeden der an Krebs erkrankt ist,...

Danke nochmal, Sammy

[Sammy21]

Nun, ich habe nachgefragt, sie gab mir auch Antworten.
Also, sie hat einen Port am Schulterbereich, sie sagte aber das man ihn nicht sehen kann und nicht fühlen könnte (bzw. nur wenn man fest drückt).
Kann es sowas wirklich geben, also das man ihn nicht sieht/fühlt?

Sie bekommt eine Niere entfernt, hat dann aber vor in zwei Wochen wieder arbeiten zu gehen. Das kann doch niemals ?!?!?
Sie meint, es wäre dann auch nur eine kleine Narbe ?!?!

*total ratlos*

Sammy

[Norma]

Mhmmmm Sammy,

das wird immer mysteriöser.

Also...die Portanlage muss man wirklich nicht von außen fühlen...aber dort ist auf jeden Fall eine Narbe vom Einsetzen (bei mir: 5cm lang).

2 Wochen nach einer Nieren-Op wieder arbeiten? Neeeeee, halte ich für nicht machbar.

Kleine Narbe? Bei Nierenmeta halte ich das für ausgeschlossen, weil die Ärzte dann grundsätzlich nicht nur die befallene Niere entfernen sondern sich auch noch die Umgebung genauestens ansehen (ob irgendwo anders noch Metas sind). Und um sich umgucken zu können, brauchen sie Platz. ;-)

Frag doch einfach mal, ob der Port gepflegt werden muss.

Sie sollte dann nämlich antworten, dass er regelmäßig alle 6 bis 12 Wochen (mit Heparin) gespült werden MUSS.

Liebe Grüße
Norma