Mam...warum nur!?

[little_watergirl]

Hallo ihr!
Ich bin neu hier und habe diese Adresse von einer Bekannten bekommen.

Ich kann es immer noch nicht fassen...es ist nun schon über 2 Wochen her und ich will es einfach nicht glauben...ich kann es nicht! Es ist so schwer...in mir breitet sich eine totale Leere aus...Meine Mam...sie fehlt mir so!
Am 31. Juli 2005 ist sie an Lungenkrebs gestorben. Zwei Tage vor meinem fünzehnten Geburstag. Vor knapp 4 Jahren kam die Diagnose...sie hat so hart gekämpft...für meinen Vater...für meinen Bruder...für mich! Für ihre ganze Familie...ihre Eltern, ihre Geschwister, und für alle die dazugehören! Es ist doch nicht fair! Sie sollte nicht sterben...Die 4 Jahre ging alles so gut, okay, vor 3 Jahren lag sie schon einmal im Krankenhaus, auch ein paar Wochen auf der Intensivstation, aber danach hat sich das alles wieder gebessert! Ihr ging es so gut...bis sie am 1. Juli 2005 wieder ins Krankenhaus kam. Aber auch dann ging es ihr immer besser, und am Dienstag, den 26. Juli kam sie wieder nach Hause. Sie hat am Gartenteich gesessen (den haben wir vor 2 Jahren angelegt, und meine Mutter hat richtig mitgeholfen, saß nicht nur daneben) und es ging ihr so gut...dann kam sie am Freitag danach, also am 29. Juli in der Nacht wieder ins Krankenhaus. Aber nicht einmal die Ärzte haben zu der Zeit damit gerechnet, dass nun alles so schnell gehen würde...Als sie abgeholt wurde hat sie zu mir noch gesagt "Maus, ich komme wieder!" ... diese Worte klingen mir immernoch in den Ohren, und ihr flehender Blick...In der Nacht von Samstag auf Sonntag durfte mein Vater bei ihr im Krankenhaus sein...und in der Nacht ging es so rapide Bergab! Am nächsten Morgen kam für meinen Bruder und mich durch meinen Vater die Botschaft, dass meine Mam wohl bald einschlafen würde...Wir haben uns zu dritt auf den Weg ins Krankenhaus gemacht...aber wir waren zu spät da...meine Mam war bereits in den Armen ihrer kleinsten Schwester eingeschlafen. So blieben die letzten Worte zu mir "Maus, ich komme wieder"
Inzwischen haben wir die Trauerfeier schon hinter uns...aber die Urnenbeisetzung kommt noch. Ich fühle mich so leer im Moment...Warum so früh? Sie war grade mal 44 Jahre alt...und ich und mein Bruder sind 15 und 17...ist das fair???

Puh...das tat echt gut, mal alles auszuschreiben! Ich hoffe hier finde ich jemanden, mit dem ich mich ein bisschen unterhalten kann.
Liebe Grüße,
Bente

[Stina]

Dies tut mir wirklich sehr leid. Auch ich habe im letzten Jahr an Lungenkrebs innerhalb von 3 Monaten meinen Vater verloren und kann Dich verstehen, wenngleich ich "etwas älter" bin als du. Ein Elternteil zu verlieren ist immer sehr, sehr schlimm. Ich drücke Dich mal ganz feste!

[little_watergirl]

Hey!

Dankeschön...das werde ich auch brauchen.
Heute Mittag kam die Nachricht, dass die Urne fertig sei...also ist auch bald die Beisetzung!
Ich hab Angst davor...

Liebe Grüße,
Bente

[Manuela3]

Hallo !!

Ich kann nachfühlen wie Du dich fühlst , man weiß so
gar nicht was man sagen soll , mein aufrichtiges Beileid.
Mein Vater hat auch Lungenkrebs T4 die Ärzte geben Ihm noch
6 Mon.
Ich habe jetzt schon angst wenn es bei uns so weit ist , ich hoffe das
er nicht leiden muß und das ich bei Ihm sein kann .
Halt den Kopf hoch , deine Mama wird immer bei dir sein .

Gruß Manuela

[little_watergirl]

Hi du!

Vor 3 1/2 Jahren hätten sie meiner Mam, wenn sie sich gegen die Chemo entschieden hätte (hat sie aber nicht) noch 3 Monate gegeben...daran kann man gut sehen, wie lange sie gekämpft hat!
Ich fühl mich so einsam ohne sie...so unbedeutend.
Sie war der wichtigste Mensch in meinem Leben...aber sie wird es auch immer bleiben!

Liebe Grüße,
Bente

[Carmen K.]

Liebe Bente!
Ich möchte Dir erst mal mein herzlichstes Beleid aussprechen! Ich weiß wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich habe zwar keinen Elternteil verloren aber meinen Sohn vor 10 Monaten. Er wurde nur 21 Jahre alt. Dein Bruder und Du müssen erst mal das Geschehene noch begreifen. Alles ist noch zu frisch. Ich hatte bei meinem Sohn auch einen richtigen Horror vor der Beerdigung und Urnenbeisetzung. Als es dann soweit war ist alles ganz friedlich und ruhig vonstatten gegangen. Es tut mir so unendlich leid wenn ich Deine Worte lese. Man kann den Schmerz fühlen. Ich hoffe Dein Bruder und Du seid Euch gegenseitig eine Stütze. Es wäre kein Wunder wenn Dein Vater dazu mometan nicht fähig ist. Als mein Sohn gestorben ist war es mir fast nicht möglich meine beiden anderen Kinder aufzufangen und zu trösten. Aber ich denke das es als selbst betroffener ganz normal ist. Ich denke auch das Deine Mum auf Deinem weiteren Lebensweg immer bei Dir ist. Nur als stiller Beobachter in einer anderen Welt. So stelle ich mir das bei meinem Sohn auch immer vor. Wir werden uns irgendwann alle wieder treffen!

Ich umarme Dich
Carmen

[Carmen K.]

Liebe Bente!
Ich wollte nur noch mal nachfragen wie es Dir geht. Mittlerweile müßte ja die Urnenbeisetzung Deiner Mum gewesen sein. Hoffentlich hast Du alles gut überstanden. Ich weiß wie schwer dieser Gang ist.

laß Dich mal drücken!
Carmen

[rainbow]

Hallo Bente,
ich habe gerade gelesen, was du durchmachst.Es geht mir sehr nahe. ich hoffe, ihr könnt euch gegenseitig Kraft geben, dein Vater, dein Bruder und du.

Ich war auch erst 15 Jahre alt, als meine Mutter starb, sie hatte Brustkrebs, und hat auch so lange gekämpft- für uns. Das ist jetzt schon so lange her,-
30 Jahre - aber für mich ist es noch immer wie gestern. Ich weiß auch noch ganz genau ihre letzten Worte an mich.
Ich glaube,in der ersten Zeit nach ihrem Tod war ich wie betäubt. Bin jeden morgen aufgewacht und hab gehofft, daß alles nur ein böser Traum war.
Hab gedacht, die Welt müßte stehenbleiben - und konnte nicht ertragen, daß alles so normal weitergeht.Hab gedacht: das kann nicht sein...
Es war ein langer Weg- ich hab versucht, einfach weiterzuleben und so zu tun, als sei ich drüber weg. Aber es braucht Zeit.....
Heute bin ich selbst so alt wie sie damals war- und habe selber Kinder, die so alt sind wie dein Bruder und du.Vieles ist anders geworden.Der Schmerz ist noch immer da, irgendwo ganz tief drinnen- aber es ist anders geworden.Irgendwie ist sie jetzt in meinem Herzen.Ich vermisse sie heute noch-oft sogar-aber es tut nicht mehr so weh. Sie ist mir immer noch nahe- wie, kann ich nicht erklären - als würde sie mich begleiten. Ich hab versucht, ihre Liebe weiterzugeben an andere Menschen-vielleicht bin ich auch weicher und weniger cool geworden als andere durch das, was ich erlebt habe - das wäre ihr sicher recht.
Ich bin in diesen Tagen mit meinen Gedanken bei dir.Ich hoffe, du hast jemanden zum reden-jemanden, der dich einfach nur tröstet und festhält, wenn du es brauchst. Und jemanden, der mit dir rausgeht,spazieren oder was immer du magst. Verkriech dich nicht,das hat deine mam auch nicht getan.
Hat sie nicht versucht so viel vom Leben zu genießen wie es ging - bis zuletzt - und die Hoffnung nicht aufzugeben? Und du bist ihr Kind.

Ganz liebe Grüße! Rainbow

wenn du jemanden zum reden brauchst, kannst du mich auch anmailen,askuma@web.de , ich schick dir dann meine Telefonnummer.

[little_watergirl]

Puh...ich hab mich hier ja lange nichtmehr gemeldet.
Erst einmal danke für die vielen lieben Antworten.

@Simone75: Das hat mein Opa auch gesagt, nachdem meine Mam gestorben ist....und dann hatte er einen Monat später einen Schlaganfall, lag zwei Monate im Koma und ist dann auch von uns gegangen Er hat das nicht verkraftet...

Joa...was gibts zu berichten...In den letzten Wochen ist mir bewusst geworden, dass ich die 1 3/4 Jahre die es nun schon sind, garnicht so gut überstanden habe, wie ich eigentlich dachte. Na klar hab ich immer mal wieder geweint aber in letzter Zeit habe ich total depressive Tage, ich hab zu nichts Lust und alles ist irgendwie blöd....und ich kann überhaupt nicht sagen was los ist...warum ich so bin. Mein Freund fragt immer wieder nach aber ich weiß nie eine Antwort
Außerdem habe ich inzwischen immer öfter Angstzustände, besonders im Dunkeln. Ich kann nirgendwo mehr alleine im Dunkeln langgehen, ich fühle mich immer verfolgt oder belauert...das ist total schlimm...auch im Haus kann ich manchmal nicht ruhig hin und hergehen. Ich sage mir immer wieder "Mensch, hier bist du drinnen, hier ist niemand reingekommen, das geht überhaupt nicht" aber es will nicht in mein Unterbewusstsein rein....es ist ein echt schreckliches Gefühl und ich habe keine Ahnung an wen ich mich hier wenden kann Ich komme mir hilflos vor...und mehr als in den Arm nehmen kann mein Freund mich ja auch nicht...

Ich hoffe das legt sich alles wieder...so kanns doch nicht weitergehen

Lieben Gruß,
Bente