mein Leben ohne dich ist so schwer

[mausi69]

Hallo ihr Lieben!

Morgen sind es schon zwei Monate das ich meine Mama verloren habe und der schmerz lässt nicht nach!
Das Schicksal von Thomas und annika reißt alle wunden wieder auf, ich durchlebe in Gedanken Mama's letzten Tage immer und immer wieder. Aber mir wurde auch klar das ich doch eigentlich dankbar sein muss, das meine Mama wirklich nur 6 Tage brauchte bis sie erlöst wurde!
Dankbar dafür das sie kein langes Leiden ertragen musste, dankbar das sie hinüber geschlafen ist, dankbar das sie ohne schmerzen gehen dürfte und dankbar für so eine liebe starke Mama!

Sie hat ihre Krankheit so tapfer ertragen und hat bis zum Schluss versucht zu kämpfen!
Stolz mich macht es unendlich stolz das ich ihre Tochter war. Sie wird immer in meinem Herzen bleiben!!! Die Erinnerung an sie wird mir niemand nehmen können!

Mama ich hab dich lieb! Danke das ich dich haben dürfte!!!!
Mausi

[NO SURRENDER]

Liebe Mausi,

ich tröste dich mal von Herzen auch wenn es dir nicht viel helfen wird - Du bist nicht allein!!!

Morgen sind es bei mir/uns auch schon 3 Monate in denen mein geliebter Mann nicht mehr hier ist und es erscheint mir immer noch so unwirklich. Er fehlt mir auch ganz furchtbar in jeder Minute und ich vermisse sein Lachen genauso wie seine Macken, die er zweifelsohne hatte. Es ist alles andere als leicht diesen endlos erscheinenden Weg jetzt alleine zu gehen.

Manchmal denke ich, was würde ich mir "an seiner Stelle" wünschen, ich würde nicht wollen das er hier sitzt, traurig und verzweifelt ist, würde wollen das er lebt, das er wieder lacht und mich mitnimmt auf seinen "neuen Wegen". All das geht mir durch den Kopf, und es geht mir für einen kleinen Moment besser, bis ich merke das dies nur die Theorie ist und die Realität hat mich wieder.

Es ist so, wie es ist wir können es leider nicht ändern, ABER wir können uns hier gegenseitig Halt geben und Kraft, wie hast du mal einen Thread von dir benannt?!
"nur zusammen sind wir stark" lass uns danach weitermachen.

Ich drück dich und sende dir gaaanz liebe Grüße
Gabi

[mausi69]

Liebe Gabi!

Ja wir sind alle füreinander da! Mein erster thread hieß nur zusammen sind wir stark jetzt müsste er heißen nur zusammen waren wir stark!

Sie fehlt mir so es ist im Moment ganz arg schlimm!

Hier mal ein Liedtext von Helene Fischer- Die Rose
Er ist so passend für mich und meine Stimmung!

Liebe ist wie wildes Wasser, das sich durch Felsen zeigt.
Liebe ist so wie ein Messer, das tief im Herzen brennt.
Sie ist süß und sie ist bitter,
ein Sturmwind und ein Hauch.
Für mich ist sie eine Rose, für dich ein Dornenstrauch.
Wer nie weint und niemals trauert,
der weiß auch nichts vom Glück.
Wer nur sucht was ewig dauert, versäumt den Augenblick.
Wer nie nimmt kann auch nicht geben und wer sein Leben
lang immer Angst hat vor dem Sterben, fängt nie zu leben an.
Wenn du denkst du bist verlassen und kein Weg führt aus der Nacht,
fängst du an die Welt zu hassen die nur andere glücklich macht.
Doch vergiss nicht, an dem Zweig dort, der im Schnee bei Nacht erfror,
blüht im Frühjahr eine Rose,
so schön wie nie zuvor!

Lg mausi

[mausi69]

Ihr Lieben!

Gestern war ein denkwürdiger Tag für mich!
Papa fährt ja mehrmals in der Woche zu Mama auf dem Friedhof. Gestern war er nicht da, ich war sehr erstaunt denn gestern vor zwei Monaten ist Mama gestorben!

Abends waren wir mit Papa verabredet wir wollten mit ihm zum Flutlicht speedway Rennen. Als wir bei ihm ankamen merkte ich sofort das was nicht stimmt. Ein Freund meiner Eltern hatte mich ja schon vor ein paar Wochen drauf angesprochen.
Ich möchte jetzt auch nicht weiter darauf ein gehen, aber ich bin alarmiert.

Papa findet einfach nicht in sein neues Leben ohne Mama. Ich weiß ich tue mich da auch sehr schwer, aber er alleine wird es nicht schaffen, das wurde mir gestern schmerzlich bewusst. Ich werde ihn vorschlagen das wir uns zusammen einen Termin bei der psychologin holen, die uns schon betreute bevor Mama starb!

Mein Mann bezweifelt zwar das sich Papa darauf einlässt, aber ich muss es versuchen!

Ich habe hier im Forum vom nachsterben gelesen da muss ich mir bei Papa glaube ich keine Sorgen machen. Anders rum wäre es schlimmer, denn Mama hat immer gesagt wenn Papa einmal vor ihr geht überlebt sie das nicht sie würde an einem gebrochenen Herzen sterben!

Manchmal bin ich wütend das ich mit der sorge um Papa so alleine bin, klar mein Mann unterstütz mich, aber ich würde mir wünschen das mein Bruder meine Sorgen um Papa ernst nimmt. Er wohnt soweit weg und bekommt nichts mit. Erzähle ich ihn was alles war bekomme ich nur zu hören lass ihn er braucht Zeit!

Meiner Mama habe ich versprochen das sie sich keine Sorgen um Papa machen muss das ich mich immer um ihn kümmern werde, und dieses versprechen werde ich halten!

Lg mausi

[nala1810]

Liebe Mausi,

ich kenne die Situation nur zu gut. Die ersten 3 Monate nach dem Tod meiner Mutter, verkroch sich mein Vater auch. Wenn er bei uns zum Kaffee oder Essen eingeladen war, zog er sich spätestens nach ca. einer Stunde wieder zurück. Sagte er müsste heim, hat noch was zu erledigen.

Das änderte sich erst, als mein Onkel, sein Bruder ihn bat bei der Renovierung seines Hauses zu behilflich zu sein. So fuhr er Wochenweise ins Badische und half mit. Jetzt haben ihn meine Cousins, die Söhne des o.g. Onkels gebeten hin und wieder in ihrer Schlosserei mitzuhelfen. Das ist für ihn Ehrensache, die Schlosserei gehörte davor seinem Bruder, und davor dem Schwiegervater meines Onkels und war zugleich der Lehrbetrieb meines Papas und seines Bruders.
So fährt er jeden Sonntag abend hin, wohnt bei seinem Bruder in der Einliegerwohnung, und arbeitet bis Donnerstag mit. Ausnahmen sind seine Urlaubsreisen mit seiner neuen Partnerin. Und das alles obwohl er nächsten Monat auch seinen 70. Geburtstag feiert.
Auch ich habe meiner Mama versprochen gut auf meinen Papa aufzupassen.

Ich denke es ist gut wenn du versuchst deinem Vater zu helfen, und wer weiß vielleicht nimmt er die Hilfe an. Du kannst ja versuchen ihm klar zu machen, das du und deine Familie ihn braucht,
Ich wünsch dir/euch auf alle Fälle viel Glück dabei.


Alles Liebe Nala

[mausi69]

Guten Morgen ihr Lieben!

Heute erst habe ich wider die Kraft hier zu schreiben!
Ich habe mir am Wochenende viele Gedanken gemacht!
Nein ich mache mir nicht zu viele Sorgen, aber die Sorgen die ich mir mache sind berechtigt!
Ein intensives Gespräch zwischen Papa und mir hat es schon gegeben, bei dem er mir auch seine Gedanken und Gefühle mitteilte!

Ich weiß daher wie sehr er Mama vermisst, aber seine Lösung hilft ihm nicht bei seiner Trauer!
Ja ich habe sehr große Angst um ihn.
Ich selber komme nicht klar mit dem frühen Tod meiner Mama und nun kommt die Angst um Papa noch dazu! Manchmal weiß ich nicht weiter und bin total verzweifelt!

Traurige grüße mausi

[nala1810]

Ach Mausi;

das tut mir leid das es dir zur Zeit so Elend geht.

Vielleicht ist deine Idee mit der Trauergruppe bzw. einer Psychologischen Beratung ja gar nicht so falsch. Ich drücke dir die Daumen das das Gespräch diesbezüglich mit deinem Papa gut verläuft.
Eventuell kannst du ihm ja vorschlagen das ihr beide diesen Schritt gemeinsam geht.

Alles liebe Nala

[mausi69]

Liebe nala!

Heute bin ich Gott sei dank wider arbeiten hatte ein langes Wochenende! Und ich habe festgestellt, auf Arbeit geht's mir besser weil ich abgelenkt bin!

Zwecks Psychologen werde ich Papa zu gegebener Zeit sowieso anbieten das wir zusammen dort hinfahren werden. Ich denke ich brauche das auch, mich macht die Trauer kaputt nicht nur psychisch sondern auch körperlich! Ich esse ganz normal und mein Gewicht geht immer weiter runter.

Alles liebe zu dir und danke für deine Worte!

Mausi

[mausi69]

Hallo noch mal!

Ich hatte die Gelegenheit heute mit einer psychologin zu sprechen.
Sie kannte unsere ganze Geschichte ja schon. Habe ihr dann kurz geschildert wie es mir geht und dann von Papa erzählt!
Sie meinte das Papa die Trauer nicht zu lassen kann. Er hat ab Diagnosestellung die Pflege für Mama übernommen gehabt, hat jedes Hoch und tief hautnah miterlebt, stand hilflos daneben und konnte seiner geliebten Frau nicht helfen. Das wir ab Februar einen Abschied auf raten gelebt hatten hatte er komplett ausgeblendet, das hatte sie bei unseren damaligen Gesprächen schon bemerkt. Auch als die Mama ab 9.6 im Krankenhaus gelegen hat, hat Papa verdrängt, das Mama dem Ende immer näher kommt.

Ab 13.6 war er 24 Stunden an Mama's Seite, das hat ihn geprägt. Dieser Kampf den er so gerne mit Mama gewonnen hatte, er merkte das sie ihn verlieren wird und konnte auch da noch nicht zu lassen sie gehen zu lassen.

Am 22.6 um 22 Uhr als Mama für immer die Augen schloss war er ganz alleine bei ihr und er verbrachte die ganze Nacht neben seiner Toten Frau und das alles muss er erst verarbeiten und solange wie er das nicht kann, kann er auch keine Trauer zu lassen!

Sie rät mir dringend ihn davon zu überzeugen ein Termin mit ihr zu machen, auch weil sie meint das ich total mit der gesamtsituation überfordert bin.

Mir tat dieses Gespräch mit ihr schon gut, ich weiß das ich Hilfe bekommen kann, wenn ich nicht mehr weiter weiß!

Also werde ich in absehbarer Zeit Papa den Vorschlag machen!

Lg mausi

[mausi69]

Ihr Lieben!

Hier ziehen wunderschöne große weiße Wolken am Himmel vorbei. Ich bilde mir ein auf einer sitzt meine Mama und ruft: mausi ich möchte nicht das du traurig bist, denke an unser letztes Gespräch!

Ja unser letztes Gespräch von dem ich niemanden erzählt habe, bis heute trage ich es verschlossen in meinem Herzen!
Es war der 17.6 Mama lag auf der palliativstation, mein Bruder und mein Papa sind den Tag über nach Hause gefahren. Ich war alleine mit Mama.
Sie sah mich an und sagte mausi ich habe Angst, Angst zu gehen es geht zu schnell. Angst um Papa, versprich mir ihn nie alleine zu lassen.
Ich habe es unter tränen versprochen. Sie sagte mausi es tut mir leid das ich keine Kraft mehr habe zu kämpfen und dich bald alleine lassen muss, aber ich weiß du bist stark du schaffst es. Ich habe unter tränen zu Mama gesagt sie darf aufhören zu kämpfen und das ich stolz auf sie bin wie weit sie es geschafft hat und immer alles ertragen hat ohne jemals zu jammern!
Ja und dann war sie müde und ist wider eingeschlafen. Abends als mein Bruder und Papa wider da waren habe ich überlegt ihnen vom Gespräch zu erzählen, aber ich hab es nicht getan!

Ja meine Mama fehlt mir sehr und es ist an manchen Tagen unerträglich!
Sie lebt in mir weiter, ganz tief in meinem Herzen!

Mausi

[mausi69]

Hallo zusammen!

Jetzt spielen sich bekannte schon als Hobbypsychologen auf. Musste mir heute sagen lassen, sind doch nun schon fast 10 Wochen her, irgendwann musst du mal los lassen und aufhören zu trauern!
Sagt mal so was gibt es doch wohl gar nicht! Ich wusste überhaupt nicht was ich darauf erwidern sollte!

Ja es sind nicht schon sondern erst 10 Wochen und meine Mama fehlt mir jeden Tag ein wenig mehr! Warum können aussenstehende das nicht verstehen!
Es war meine Mama und nicht irgendein ferner verwandter!


Lg mausi

[Chari]

Zitat von mausi69

Jetzt spielen sich bekannte schon als Hobbypsychologen auf. Musste mir heute sagen lassen, sind doch nun schon fast 10 Wochen her, irgendwann musst du mal los lassen und aufhören zu trauern!

Kann ich mir auch schon anhören und dass nachdem keine drei Wochen vergangen sind. Sachen ala: Vielleicht solltest du doch zum Psychologen wenn du noch immer deshalb traurig bist.

Dabei waren die erste paar Tage fast ok, aber es wird irgendwie schlimmer. Jetzt weine ich vermehrt vor dem Einschlafen, schlafe schlecht und sehe mir in einsamen Momente alte Sms und Telefonlisten von ihr durch.

[mausi69]

Liebe chari!
Es kann uns keiner vorschreiben wie lange wir trauern!
Jetzt im Alltag realisiere ich erst wie sehr meine Mama mir fehlt und den Verlust und die Trauer zu verarbeiten braucht Zeit!

Und ich nehme sie mir!
Liebe grüße zu dir mausi

[Yogi 12]

Liebe Mausi,

es können wie in jeder Selbsthilfegruppe immer nur die Betroffenen annähernd nachempfinden wie es uns momentan mit der Trauer geht.
Obwohl kein Mensch unsterblich ist, denn unter dem Geburtsschein liegt auch schon die Sterbeurkunde, bildet der Mensch sich ein ihm könne das nicht passieren.

Dieser Irrtum ist fatal den es sterben nicht nur die Anderen!

Eine gute Nacht

Jutta

[mausi69]

Hallo ihr Lieben!

@Jutta da hast du allerdings recht, mich ärgert sowas total wissen nicht wie es in einem aussieht und klopfen solche Sprüche!


Ich fühle mich seit einigen Tagen total verlassen! Seit wir am Freitag von Papa weg gefahren sind hat er sich nicht gemeldet! Sonst hat er fast jeden Tag angerufen. Eigentlich sollte ich mich doch darüber freuen.
Komisch mir fehlt es das er regelmäßig anruft. Also habe ich Montag angerufen und es ist alles ok, er meinte er hat gedacht wenn ich Sehnsucht habe würde ich mich schon melden. So dann war wieder Ruhe bis heute und ich wider angerufen! Haben eine halbe Stunde geredet und ich habe ihm gesagt das ich das noch nicht kann das ich wenigstens alle zwei Tage mit ihm telefonieren muss mir fehlt sonst was!

Mein kleiner Bruder meldet sich auch nicht mehr. Papa hat Samstag bei ihm angerufen da ging er nicht ran aber er hat bis heute auch nicht zurück gerufen!
Merkwürdig! Die ersten drei Wochen hat er sich regelmäßig gemeldet und nun???

Finde ich nicht schön zumal er weiß was es hier für Probleme gibt!
Ich würde mir von ihm mehr Unterstützung wünschen!

Musste das mal los werden! Ich glaube ich fange an unter Verlustangst zu leiden. Habe jetzt schon Angst vor nächster Woche wenn mein Mann ins Krankenhaus muss!

Lg mausi