Haarausfall bei 6 x CEF

Hallo,
morgen beginnt für mich die Chemo, ich mache mir viele Gedanken und habe ziemlich große Angst vor den Nebenwirkungen. Zudem würde ich gerne wissen ab wann ich mich auf den Haarausfall einstellen kann. Gehen mir die Haare direkt aus oder lohnt es sich noch ein paar Tage zu warten? Vielleicht kann mir jemand mit seinen Erfahrungsberichten etwas Angst nehmen. Ich bin 28 Jahre und weiß von dem Brustkrebs seit Anfang des Jahres. Ich bin brusterhaltend operiert worden und hatte einen befallenen Lymphknoten. Klassifiziert ist der Tumor mit G2, er hatte eine Größe von 1,5 cm und wuchs duktal. Zudem haben sie mir eine Portanlage empfohlen - die ist mir auch nicht geheuer. Wer Weiß Rat? Herzliche Grüße und viel Kraft sendet Corinna

Liebe Corinna,

keine Angst vor der Chemo. Natürlich ist es nicht gerade toll, aber es ist auszuhalten.
Ich schildere Dir mal, wie es mir ging.
Mein Tumor war über 3 cm gross, und um brusterhaltend operieren zu können, bekam ich vornweg FAC-Chemo. Um die Venen zu schonen, wird wahrscheinlich der Port empfohlen, habe ich abgelehnt, kann man ja später immer noch... Ich habe mir den linken Arm für die Infusionen ausgesucht, ganz einfach, weil ich Rechtshänder bin und er hat 6 Chemos ganz gut überstanden.. An Deiner operierten Seite solltest Du keine Infusion legen lassen...Wegen dem Port frage nach Vor- und Nachteilen und entscheide Dich dann für die Lösung, die Dir am besten gefällt

Die Haare...
ok, ich hatte supertolle lockige Haare, bis über die Schulter. Ich habe sie mir ganz kurz schneiden lassen, was die Frisöse fast in den Wahnsinn getrieben hat ) ich habs ihr dann erklärt, und nachdem sie es verdaut hatte, hat sie mir Mut zugesprochen ) Meine Haare fingen an mir nach 2 Wochen auszufallen, aber nicht büschelweise, sondern tannennadelmässig, so dass es nicht zu plötzlichen kahlen Stellen kam, sondern sie wurden halt immer dünner, das ganze zog sich drei Monate hin.. oben ohne konnte ich nicht mehr laufen, aber es waren immer noch welche da, auf die ich verdammt stolz war). Zum Schluss hatte ich eine Vollglatze, aber da es so langsam ging, konnte ich mich eigentlich daran gewöhnen.
Eine Perücke bekommst Du von der Krankenkasse bezahlt, habe diese aber nie getragen, weil ich mir doof damit vorkam. Versuche doch schonmal zu testen, was Dir besser steht, Tücher oder Kappen, Hüte usw. Habe mir Hüte und Mützchen gekauft und auch welche von meiner Tochter gestrickt bekommen, mit einem breiteren Rand oder mit Schirm, gar nicht mal so schlecht )

Und einen Monat nach der letzten Chemo konnte ich klitzekleine Stoppelchen auf meinem Kopf fühlen, ich habe mich gefreut, dass kannst du Dir nicht vorstellen und jetzt sind sie ungefähr 1 cm lang, habe nicht nachgemessen, freue mich einfach

Ups, verdammt lange Story geworden...
Du schaffst das
Alles Liebe und viel Kraft

Hallo Corinna,
ich habe auch 6xCEF bekommen,mein Tumor war 1,4x2,1cm mit einem befallenen Lymphknoten.
Der Haarausfall fing genau 14 Tage nach der 1.Chemo an. Ich hatte ganz lange Haare,die ich mir vor der Chemo abschneiden ließ(ca.5cm). Als die Haare dann anfingen auszufallen,hat mir meine Freundin die Haare kurz rasiert,da ich die Löcher nicht ertragen hätte. Meine Perücke habe ich nie getragen,aber es war gut zu Wissen eine zu haben. Ich bin immer mit einem Tuch rumgelaufen.Nach der 5.Chemo fingen die Haare wieder an zu wachsen,was aber nicht lange anhielt,da sie nach der 6.wieder stoppelweise ausfielen.
Ich habe mir nach der 1.Chemo einen Port legen lassen,anfangs war es ein komisches Gefühl,aber mittlerweile habe ich ihn schon über ein Jahr und er bereitet mir keine Beschwerden.
Ich wünsche Dir für morgen alles Gute!
Lieben Gruß Cordula

Hallo Corinna, bei mir ist jetzt bald ein Jahr vergangen seit der Entdeckung eines Knotens in meiner Achsel, der dann letztendlich zur Amputation der rechten Brust führte. Ich bekam 6xFEC und ca. 14 Tage nach der ersten fingen meine Haare an auszufallen. Ich hatte sie knapp schulterlang und bin dem Rat einiger auch Betroffenen, sie mir radikal zu kürzen, nicht gleich gefolgt. Aber als es immer hässlicher aussah, hatte ich eines Sonntags den Mut, die verbliebenen Strähnen von meinem Mann erst abschneiden und dann stoppelkurz rasieren zu lassen. Ich war aufgeregt und hatte Angst, was denn da wohl für ein Schädel hervorkommen würde. Mit Herzklopfen habe ich mich getraut in den Spiegel zu schauen und war angenehm überrascht. Es war 100% besser als vorher. Ich konnte mich gleich damit leiden. Zu Hause bin ich oft ganz ohne gegangen, zumal es ein sehr heißer Sommer war. Für die Welt draußen habe ich Mützen und Tücher getragen, da ich mich mit fremden Haaren auch nicht anfreunden konnte. Solltest Du Lust auf Häkelmützen haben, kannst Du mal auf der Seite http://www.rosa-schleife.de/haekeln anschauen. Da kannst Du die Mützen finden, die aus der Bereitschaft einer ganz lieben Freundin, mir ein Mützchen beizusteuern, entstanden sind.

Zum Port wollte ich noch sagen, dass meine Venen nach der dritten Chemo so verhärtet waren, dass nichts mehr ging. Ich würde mir heute gleich einen Port legen lassen. Allerdings nicht mehr ohne Narkose. Ich will Dir keine Angst machen, hatte mir aber fest vorgenommen, meine Erfahrung in dieser Hinsicht weiterzugeben, weil ich hinterher furchtbar wütend und enttäuscht war. Man hatte mir gesagt, es dauert ca. 20 Min. und tut bei örtlicher Betäubung auch nicht weh. Für mich war es dann jedoch eine Prozedur von einer Stunde und war furchtbar schmerzhaft und ich bin nicht jemand, der beim kleinsten Wehwehchen gleich jammert. Meine Mutter machte aufgrund einer anderen Erkrankung kurze Zeit später trotz meiner Warnung die gleiche Erfahrung. Möglicherweise ist das alles einfacher, wenn man noch keine Chemo bekommen hat.

Ich wünsche Dir alles Gute. Liebe Grüße, Billasylar55@aol.com

Hallo Corinna,
das mit dem Haarausfall fand ich gewöhnungsbedürftig. Ich war erschrocken als die Haare nach 14 Tagen ausfielen. Zum Glück hatte ich sie mir vorher ganz kurz schneiden lassen und als es los ging hat mir ein Freund die Haare abrasiert. Die Stoppeln pieksen noch ein bisschen, da empfiehlt sich im Bett eine weiche Mütze oder ein Tuch
Zum Port: Ich fand den Gedanken auch erst nicht geheuer und habe drei Chemos über Braunüle gemacht. Meine Venen wollten nicht mehr und in Vollnarkose habe ich den Port bekommen. Es ist wirklich problemloser mit Port. Auch war ich während der Chemo mobiler, da ich die Hände benutzen konnte.
Ich wünsche Dir viel Kraft und ab und zu ein Lachen.
Barbara

Hallo Corina,ich hatte vor 10 Jahren mir einen Port legen lassen, da ich sehr schlechte Venen hatte. Es ging viel einfacher damit, du hast deine Hände frei. Bei mir wurde jetzt ein neuer Port gelegt. Beidesmal lies ich es mir bei örtlicher Betäubung machen. Hatte keine Schmerzen dabei, konnte wärend der Zeit Musik hören, was ja auch ablenkt. Frage vorher genau wie der Port gelegt wird. Meine Haare fiehlen bei der ersten Chemo vor 10 Jahren kaum aus, nun bei der Chemo habe ich es schon 10 Tage später bemerkt. Zu Hause laufe ich oben ohne herum, aber wenn ich raus gehe, zum Essen oder ins Theater, ziehe ich doch lieber meine zweiten auf. Sieht etwas komisch aus wenn eine Oma mit Mütze da sitzt.
Drücke dir die Daumen. Liebe Grüße Lilly

Liebe Corinna, hier meine Erfahrungen *lächel* und jeder macht ja seine ganz eigenen. Ich habe die gleiche Chemo wie du. Ich hatte eine riesige Angst vor dem Haarausfall, ich habe viel geweint vorher. Nach zwei Wochen und zwei Tagen ging es los (kurz geschnitten hatte ich sie auch sofort). Drei Tage habe ich es ausgehalten diese vielen Haare überall, widerlich irgendwann. Dann bin ich zum Frisör, der musste mich weit weg vom Spiegel schieben, und habe sie "scheren" lassen. Sofort einen Hut aufgesetzt, hatte Angst mich so zu sehen. Das ist innerhalb von ein paar Stunden umgekippt, seitdem laufe ich oben ohne, wenn ich es von der Temperatur ertragen kann: Ich habe keine Lust, meine Umwelt zu schonen, den Krebs zu verstecken, Es ist wie es ist und auch das gehört dazu (leider) und es ist ein Symptom und macht unsere Verletzlichkeit deutlich. Die Stoppeln taten mir noch sehr weh und vielen auch aus, nach und nach, heute morgen habe ich sie abrasiert mit einem Handrasierer, jetzt tut nichts mehr weh und die Glatze ist blank...irgendwie schrecklich aber es ist halt so. Ich schminke mich schön, wenn ich rausgehe und trage auffällige Ohrringe, ich bin auch erst 39.
Den Port kann ich nur empfehlen. Wenn die Venen mal vernarbt sind, und das Epirubicin ist tierisch aggressiv, dann sind sie dahin. Ich will mir meine Venen retten, zumal die linke Seite auch nicht mehr geht (wegen der Brust-Op). Ich empfand die Portanlage als erträglich. Es hat ein bisschen wehgetan einmal ansonsten ging es. Hinterher ist es ein paar Tage unangenehm, auch blau und grün geworden bei mir. Aber das vergeht, habe ich mir immer gesagt, kaputte Venen nicht, und das kann glaube ich auch schmerzhaft sein.
Ich denke an dich und wünsche dir alles Glück der Welt. Wir singen Komm lieber Mai und mache, wahrscheinlich haben wir es dann überstanden (mit den Chemos) vielleicht ist es bei dir auch Juni. Aber wir schaffen das schon, ja? Ganz liebe Grüße, Britta

Liebe Corinna,
bei mir ist jetzt alles 3 Jahre her. Ich bekam 4 mal EC. Habe dann auch einen Port bekommen, den ich immer noch habe. Er wurde mir auch ohne Vollnarkose gelegt, Schmerzen hatte ich keine, nur es hat so lange gedauert, ich glaube 2Std., weiß der Geier warum solange.
So bei der 2 Chemo ging es mit den Haaren los. Meine Haare ( gingen bis zur Schulter ), vielen erst oberhalb aus und da habe ich ein Cap getragen, die unterer schauten noch schön heraus.
Später bin ich in ein Perückenstudio gegangen, dort wurden die Haare abrasiert und meine Perücke sofort aufgesetzt. Super lange, echte Haare. Kein Kunsthaar, fand ich ächtzend. Mit dieser Perücke konnte ich mit dem stärksten Sturm konkurieren.
Keinem ist etwas aufgefallen. Mein Gyn. meinte nur, ihre Haare halten sich aber, er staunte nur, ha,ha.
Mit einem Tuch oder ähnliches konnte ich mich nicht anfreunden,das wäre ich nicht gewesen.
Ist ein kleiner Roman geworden, aber vielleicht hilft es dir.
Liebe Grüße
Martha

Liebe Cordula,
warum hast du denn deinen Port so lange. Ist das so üblich? Ich dachte man bekommt ihn direkt nach der letzten Chemo entfernt.

LiebeGrüße Britta

Hallo Britta, du hast zwar nicht mich gefrag, aber der Port kann liegen bleiben. Er muß nur regelmässig gespült werden. Er kann für alle Infusionen später auch verwendet werden.
Gruß Lilly

Danke Lilly,
aber Lilly der ist doch unangenehm.Ich habe ihn jetzt eine Woche und zwei Tage und ich spüre ihn immer noch leicht schmerzhaft. Ich will ihn doch loswerden. Außerdem dachte ich wir sind hinterher geheilt *frechesgrinsen* *augenzwinker* was brauchen wir denn da noch für Infusionen?
Vielleicht ist es nur weil er noch frisch ist, vielleicht gewöhnt man sich ja dran.
Gruß Britta

Hallo Corinna,

nach Ende der 1. Chemo (EC) fingen meine Haare an auszugehen. Ich habe sie dann radikal gekürzt. Zum Glück, denn alsbald gingen Sie sehr schnell aus. Vielleicht ist das bei Dir ja nicht der Fall, aber es kann sein, dass Augenbrauen und Wimpern ebenfalls zum Teil ausgehen. Kommt aber alles schön und schnell wieder. Und nun zum Port. Ich habe die erste Chemo venös bekommen und hatte danach schon Probleme mit den Venen (ist ein gefährliches Zeug). Deshalb ist der Port so wichtig für Dich, damit Deine Venen geschont werden. Das Einsetzen ist ja auch gar nicht so schlimm und Du kannst ihn Dir danach sofort wieder entfernen lassen. Habe alles schon hinter mir und gut überstanden.

Ich wünsche Dir für die Behandlung alles Gute
Petra

Hallo Corinna,
von der C-"E"-F-Kombination habe ich noch nicht gehört - meinst Du vielleicht CMF? Bei CMF wäre kein Haarausfall zu erwarten, eher nur etwas Ausdünnung. Sollte es sich bei dem E in Deiner Chemokombination aber um das Zytostatikum Epirubicin handeln, kannst Du mit Beginn des Haarverlustes ab dem 10 - 14 Tag nach der ersten Chemotherapie rechnen.
Gruß von Birgit

Hallo Britta,
unangenehm ist er doch nicht. Ich spüre ihn nie, bin aber Dankbar das ich ihn hatte. Er hat mir bei Aufbauinfusionen anschliesend noch gute Dienste getan.
Gruß Lilly

Guten Morgen Ihr Zwei (und alle stillen Mitleserinnen) *gg* (die einzigen Vorteile bei Chemo-Urlaub, dass man lange schlafen kann) Birgit, ich glaube sie meint FEC. Das kleine F von dem leckeren Giftcocktail ist nach hinten gerutscht. Und du hast Recht, die rote "Haarlockenfeindbrühe" und "Herzklopfauslösohneverliebtseimischung" Epirubicin ist auch dabei, in der Mitte nämlich. Trösten können wir uns alle dass diese schöne Mischung so ca. 7.200 EURochen kosten im Ganzen (CMF nur so 1.800 im Ganzen) Na wenn das nichts ist was uns trösten kann, da sind wir doch so richtig was wert. Die Haare gehen genau so aus, wie du sagst, bei mir war es Tag 14.
Jetzt bin ich ganz blank weil ich die Stoppeln auch noch abrasieren musste, die taten so weh. Jetzt ist es okay nur es windet oben rum.
Lilly mir ist der Port unangenehm. Vielleicht muss ich noch etwas Geduld habe.
Große Umarmung an uns Weibsbilder alle miteinander. Wir schaffen das schon.
Britta