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Alt 17.05.2017, 20:47
Honig Honig ist offline
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Registriert seit: 17.05.2017
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Standard Tot meines Opas wegen Lungenkrebs

Halli Hallo,
ich bin hier um meine Trauer loszuwerden.. Mein Opi bekam die Diagnose Lungenkrebs so im Januar, davor lag er im Krankenhaus wegen einer anderen Befürchtung. Wenn ich ganz ehrlich bin hab ich es nicht geglaubt, dass mein Opa Lungenkrebs hat und habe es somit nicht so ernst genommen .. Kann euch leider nicht sagen was er genau hatte, weil ich mich garnicht so richtig damit befassen wollte. Ich wusste ich würde mich fertig machen. Was ich wusste war, dass es Stufe 3 war, also so prächtige Heilungschancen hatte mein Opa leider nicht.. trotzdessen haben wir versucht das beste draus zumachen. Er fing mit der Strahlentherapie ganz hoffnungsvoll an und danach sollte die chemo beginnen. Ich fuhr fast jeden Tag mit ihm zur strahlentherapie, um ihm zu zeigen er ist nicht alleine. Er nahm sehr viel ab und aß nach einer Zeit nur noch Joghurts. Sein Zustand wurde immer schlechter, obwohl die Ärzte meinten, die strahlentherapie hätte bei ihm angeschlagen.. Mitten in der Nacht wollte mein Opa das meine Mama ihn ins Krankenhaus fährt, weil er keine Luft bekam und sehr starke Schmerzen hatte. Im Krankenhaus wurden viele Untersuchungen durchgeführt und der Entschluss - es ist nichts mehr zu retten. Die Knochen wurden angegriffen. Er schlief kaum, wurde mit Morphin vollgestopft, redete nicht mehr so viel, wegen der Nahrung die er nicht zu sich nahm wurde er haut und Knochen und zu guter letzt hatte er sehr glasige Augen .. Meine Mama wollte ihn so schnell wie möglich rausholen, damit er zuhause, bei uns sein Frieden finden kann.. so musste er auf die Palliativ Station, damit seine Medikamente eingestellt werden könnten und somit Nachhause kann. Dort gaben die Ärzte meinem Opi anderthalbjahre. Am ersten Tag fand er die Palliativstatiion sehr schön und hat sich Wohlgefühlt. Am nächsten Tag war er eine andere Person.. als wir in besucht haben lag er halb tot auf seinem Bett sein Kopf hinten, sein Mund offen, weil er nach Luft rang .. dieser Anblick zerstörte mich, meine Mutter lief raus um zu weinen. Sie hat ihm nie ihre Trauer gezeigt, zuhause ist sie immer zusammengebrochen, aber vor ihm war sie die starke Tochter die ihm immer jeden Tag 10301 neue Klamotten kaufte ( die er leider nicht anziehen konnte) und ihn liebevoll pflegte. Wir verbrachten den ganzen Tag mit ihm wie jedesmal.. doch an diesem Tag wollte er das erste mal nicht seine Zeitung lesen, obwohl er mit der Zeitung alle Mitmenschen vergessen hatte. Ich hatte ihm die Zeitung vorgelesen, trotz das ich wusste, dass er gerade nicht anwesend ist. Das Morphin was er bekam, machte ihn äußerlich und seelisch sehr kaputt .. Der Tag darauf war der schlimmste in meinem ganzen Leben . Um 8:15 schrie meine Mutter ganz laut und weinte in Strömen. Als ich zu ihr gerannt war, schrie sie ganz laut :dein Opa ist tot, mein Vater ist tot. Sie gab und gibt sich sehr schreckliche Vorwürfe, weil er nicht zuhause war und alleine gestorben ist.. davor um 3 Uhr nachts hatte er angerufen gehabt und meinte, bring mich nachhause und meiner Mama waren leider die Hände gebunden, weil die Medikamente dosiert werden mussten.. dann ging auch alles schnell. Er lag da wie ein Engel ganz weiß und kalt.. ich hab seine Hand tausend mal geküsst und ihn gebittet wieder aufzustehen. Wir wollten zusammen noch soviel machen. Ein Tag davor meinte er zu mir wenn er rauskommt, würden wir zusammen spazieren gehen und Spaß haben. Morgen ist es genau 40 Tage her und am Samstag werden wir für ihn essen verteilen.. die Zeit vergeht so schnell. Ich zünde jede Nacht, neben einem Bild von Opi und mir eine Kerze und bete ganz viel und hoffe, dass es ihm wo er jetzt ist, gut geht. Ich wünsche allen Angehörigen sehr viel Kraft, die eine wichtige Person im Leben verloren haben. Erinnerung ist ein Fenster durch das ich meinen opi sehen kann wann immer ich will😊
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lungenkrebs trauer


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