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Alt 01.12.2006, 16:56
Anwi Anwi ist offline
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Beiträge: 231
Standard Erfahrungen nach SUCCESS-Studie

Hallo liebe Forumteilnehmer,

beim Gespräch über den OP-Befund wurde mir mitgeteilt, dass bereits zwei von 10 Lymphknoten befallen waren. Dies hatte ich erwartet und kann damit gut zurechtkommen. Zum Glück konnte im Gesunden operiert werden und ich brauche keine Nachoperation. Ich fühle mich unendlich erleichtert. Mir ist aber klar, dass ich zu denjenigen Patientinnen gehöre, die ein hohes Rückfall-Risiko haben.

Da ich nun in die Teilnahme an der adjuvanten SUCCESS-Studie eingewilligt habe, die mir vorgestern angeboten wurde, würde mich interessieren, ob es hier Frauen gibt, die diese Studie bereits abgeschlossen haben und wie es nach der Studie mit Lebensqualität und Gesundheit so aussieht.

Die Patienteninformation klingt hoch wissenschaftlich und ist sehr auführlich. Ich denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, habe aber dennoch ein bisschen Angst vor den aufgezählten Nebenwirkungen, vor allem vor einer Knochenzersetzung der Kieferknochen, da der Gesundheitszustand meiner Zähne noch nie der allerbeste war. Aktuell jedoch keine Entzündungsherde im Mundbereich vorhanden. Der erforderliche Zahnarztbesuch wurde bereits vorgenommen.

Nach der Chemo erwartet mich noch eine Strahlentherapie und eine fünfjährige endokrine Therapie mit Hormonen, da mein Tumor wohl auf Hormone anspricht.

Einerseits ein irrsinnig langer Weg, den ich da vor mir habe. Hoffentlich wird man von der Chemie, den Strahlen und Tabletten nicht kranker als von den Krebszellen an sich. Diese Befürchtung drängt sich mir manchmal auf.

Andererseits denke ich mir, dass diese Therapien ja nur in Fällen vorgeschlagen werden, in denen realistische Chancen auf Besiegung des Krebses bestehen. Die Behandlung ist bestimmt teuer für die Krankenkasse und ich freue mich in manchen Momenten, dass alles Mögliche unternommen wird, damit ich weiterleben darf.

Früher fühlte ich mich oft minderwertig und vieles, was mit mir passierte, war mir egal. Ich war oft fremdbestimmt. Doch in den letzten Tagen habe ich immer öfter das Gefühl, dass ich es wert bin, zu Leben, und dass mein Leben schützenswert bzw. erhaltenswert ist. Das ist ein neues Gefühl für mich.

Die Panik, die nach der Diagnose aufkam, hat sich gelegt, und ich fühle mich dem, was auf mich zukommt, einigermaßen gewachsen.

Allen, die eben erst die Diagnose bekommen haben, möchte ich mitteilen, das es nach wenigen Wochen schon besser aussieht. Man denkt sich, dass man unmöglich damit leben kann, aber man lernt allmählich, damit zu leben. Ich will nicht an dieser grausamen Krankheit kaputtgehen, sondern daran wachsen und dadurch stärker werden.

Viele Grüße
Anwi
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