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  #1  
Alt 13.04.2007, 21:30
JaninS JaninS ist offline
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Registriert seit: 11.12.2005
Ort: Erfurt
Beiträge: 113
Unglücklich Wo bleiben meine Tränen?

Hallo, ich heiße Janin, 25 und komme aus Erfurt.
a. 6.3.2007 ist meine Mama im alter von 53 gestorben. Es macht micht todunglücklich. Sie hatte ein Glioblastom und kämpfte 2 Jahre gegen den Krebs und es tut mir wirklich schrecklich weh, dass sie so grausam leiden mußte.
Ich kann das alles überhaupt nicht realisieren, nicht fassen und greifen und schon gar nicht verarbeiten. sicher habe ich geweint, aber alles was ich erwartet habe, alle reaktionen blieben aus.
Es macht mir angst, denn ich habe vieles mit blöden witzen und sprüchen überspielt, aber bis heute bleibt der punkt an dem der knoten platzt aus.
Ich würde gern meine trauer rauslassen, mal richtig weinen, doch ich kann es einfach nicht unddas belastet mich. Mein körper beschäftigt sich ausschließlich im traum damit und das ist ganz schrecklich.
Gibt es jemanden, dem es genauso geht?

Viel Grüße
Janin aus dem hirntumorforum
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  #2  
Alt 13.04.2007, 21:40
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 222
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

Hallo Janin,
Diene Worte könnten von mir sein. Ich bin 40 J. Meine Mutter ist am 21.03.07 mit nur 71 J. an einen Gallengangcar. gestorben. Wir kämpften auch 2,5 Jahre. Auch mir geht es so, ich dachte immer ich müsste zusammenbrechen usw... nein nichts, hab mich auch schon gefragt ob ich normal bin, aber ich bin zu folgender Theorie gekommen(zumindest für mich): Am Tag der Diagnose, die schlimme Zeit danach und auch in den ganzen 2,5 Jahren habe ich immer wieder so furchtbar geweint und auch Nachts wenn ich allein daheim war wie Zusammenbrüche gehabt, immer wieder im Laufe der Zeit, ich denke dass ich schon im voraus viel getrauert habe. Die letzten Wochen /Tage waren sehr schlimm und die Bilder hängen in meinem Kopf fest, und da muss ich sagen, ist es für meine Mutti doch besser gewesen einzuschlafen.
Vielleicht kommt das richtige Trauern ja auch noch wie ein Hammerschlag, ich weiß es auch nicht .
Sei erstmal gegrüßt von dolores
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  #3  
Alt 13.04.2007, 22:23
grka grka ist offline
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Registriert seit: 08.12.2005
Beiträge: 24
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

Ich weiß was du meinst. Mir geht es genauso. Im August ist meine Oma an einem Magendurchbruch verstorben und am 20.2. diesen Jahres ist meine mom absolut unerwartet verstorben. Am Montag teilte man mir mit, daß sie eine Lungenentzündung hat und Leberzirrhose und am Dienstag war sie tot. Die Obduktion ergab, daß sie an einer Sepsis verstorben ist, die durch eine eitrige Bauchfellentzündung entstanden ist. Bisher konnte ich bei beiden nicht weinen. Ich empfinde nix, wenn ich in mich hineinhöre und das obwohl ich an beiden sehr hing. Für mich fühlt es sich irgendwie nicht an als wenn sie weg sind und das obwohl ich jetzt die Wohnung geräumt hab und wir früher täglich kontakt hatten. Ich hab noch nicht einmal geweint, im Gegenteil ich mach noch doofe Witze. Ich versteh mich selbst nicht, wenn eins meiner Haustiere früher verstarb hatte ich jedesmal einen halben Zusammenbruch und hab tagelang geheult udn das Gefühl das mir mein Herz zerreißt und jetzt bei mom und Oma ist da nix. Ich fühl mich total schuldig deswegen und hab angst, daß das bedeutet, daß ich sie nicht geliebt hab...

Grüße
Grit
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  #4  
Alt 13.04.2007, 22:39
martinaIna martinaIna ist offline
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Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

Hallo Ihr Lieben,

bei den Trauerphasen, die ja bei jedem anders verlaufen, gibt es die Phase des Schocks. Körper und Seele schützen sich vor zu großem Schmerz und reagieren scheinbar mit Starre, Gefühllosigkeit. Das kann bei jeder/jedem unterschiedlich lange dauern.

Oft wird dann in Träumen etwas davon aufgebrochen, andere haben psychosomatische Reaktionen (wenig Schlaf, Abmagern, bis hin zu Krankheitszeichen wie Übelkeit, Erkältung etc.)

DAS IST DURCHAUS NORMAL!

Aber stehen bleiben sollte es in dieser Starre nicht. Guckt mal auf die Seite http://christoph-student.homepage.t-...518/41856.html. Vielleicht hilft die etwas weiter.

Könnte eine Trauerbegleitung helfen?
Adressen gibts z.B. bei Hospizvereinen und natürlich auch bei den Kirchen oder Diakonie bzw. Caritas.

Trauer verläuft oft ganz anders und gerade die ausgedehnte Starre deutet darauf hin, dass Euch die Verstorbenen viel bedeutet haben. Ihr seid sicher nicht gefühllos.

Ich wünsch Euch Wege, die Ihr gehen könnt
martina
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  #5  
Alt 16.04.2007, 20:31
JaninS JaninS ist offline
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Registriert seit: 11.12.2005
Ort: Erfurt
Beiträge: 113
Unglücklich AW: Wo bleiben meine Tränen?

das wäre vielleicht eine idee.
es schockiert mich ja selbst zu tiefst, aber wenn ich vor dem grab stehe, kann man mich genauso vor ein beet mit was auch immer stellen, ich fühle nichts- gar nichts- ich fühle nicht das sie da drin liegt.
wenn mich dann so was wie realität heim sucht, dann macht es mich voll fertig das sie eingegraben unter erde liegt und das ist meine größte angst schon seit ich klein war. ich hatte immer schreckliche angst vor dem tod und jetzt ist das wieder da. sie so zu sehen, im arm zu haben und so, das hat mir sehr große angst gemacht, und es ging mir sehr schlecht damit, weil sie doch meine mama ist und man ja daor keine angst haben soll.
auch hatte ich 2 tage lang das gefühl, das mir jemand kalt in den nacken pustet. klingt alles sehr blöd, und vielleicht möchte das auch gar keiner lesen, es sind ja alle hier in trauer um die lieben, aber ich weiß einfach nicht wohin, mit den ganzen irrationalen gedanken. das was ich realisiere ist für mich nicht normal.
tut mir leid, falls jemand das vielleicht falsch versteht, ist ncht meine absicht, aber vielleicht gibt es ja auch jemanden dem es ähnlich geht.
byebye sagt janin
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  #6  
Alt 20.04.2007, 18:09
**Angelika** **Angelika** ist offline
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Registriert seit: 12.04.2007
Ort: Regensburg
Beiträge: 9
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

hallo janine,
das was du geschrieben hast, könnte ganz genau von mir sein. mir gehts genauso wie dir. meine mutter ist am 07.04.2007 nach 2 1/2 jährigen leiden gestorben. ich habe immer gedacht, wenn es mal soweit sein sollte meine ma tod ist, brech ich bestimmt zusammen und kann nicht mehr weiterleben. jetz ist genau das gegenteil der fall, ich kann überhaupt nicht weinen, komm mir innerlich absolut leer vor!!habd genau wie du schon ein richtig schlechtes gewissen das es so ist!!!ich denke zwar ständig an sie aber mein körper zeigt keine gefühlsregung , nur nachts träum ich immer von ihr. ich denke mal das ich mich die letzten 2 1/2 jahre schon langsam von ihr verabschiedet habe, da ihr ja nur noch höchstens 6 monate vom arzt gegeben worden sind.damals war ich am ende und hab 2 wochen nur noch geweint und konnte keinerlein alltagsaufgaben bewältigen .
meine ma fehlt mir über alles und ich liebe sie und weiß das ich sie wiedersehn werde.... dir wünsch ich weiterhin viel kraft und alles liebe angelika
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  #7  
Alt 05.05.2007, 00:36
Bibi72 Bibi72 ist offline
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Registriert seit: 04.05.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Wo bleiben meine Tränen?

Hallo,
diese Scilderungen könnten von mir sein...
Meine Mama ist am 23.12.07 verstorben.(Eierstockkrebs)
Doch ich kann nicht mehr weinen... Zu viel habe ich dies getan.
2 Jahre habe ich den Kampf meiner geliebten Mama miterlebt. Mir war von Anfang an klar, dass die Diagnose das Ende sein wird...
Ich komme jetzt ganz gut damit klar, da ich mit meinen Freunden darüber geredet habe. Ich habe die Krankheit meiner Mama nie verschwiegen.
Doch tut es so unsagbar weh und ich vermisse sie unglaublich!!!
Nie werde ich sie vergessen und werde immer stolz auf sie sein.
Sie ist zuhause gestorben und Papa war bei ihr. Ich sah sie noch dort liegen. ganz friedlich. Ihr Wunsch hat sich erfüllt... Das ist alles was zählt!!!!
Ich brauchte die Zeit um wieder klar denken zu können...
bitte seht das Positive und denkt an die schönen Dinge! -Wehmut ist dabei!
Gute Nacht!
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